DE1596418C - Vorrichtung zur Herstellung eines Flachglasbandes nach dem Floatverfahren - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung eines Flachglasbandes nach dem FloatverfahrenInfo
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Description
1 2
• Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Her- Graphit besteht; und daß stromaufwärts des Regelstellung
eines Flachglasbandes nach dem Float- Schiebers ein von oben die Glasschmelze eintauchenverfahren
mit einem sich bis oberhalb des unter des, mit den Seitenwänden des Kanals dicht verSchutzgas
stehenden Metallbades erstreckenden bundenes und so eine hermetische Abdichtung gegen
Zuführungskanal für das geschmolzene Glas und 5 die Ofenatmosphäre schaffendes Wehr aus gaseinem
in dem Kanal angeordneten, die. Glasschmelze dichtem Material, und von dem Wehr beginnend bis
von oben begrenzenden, unter Verwendung von zum Metallbadbehälter ein durch einen geschlossenen
Graphit hergestellten Regelschieber. Blechmantel dicht gegen die Außenatmosphäre ab-
Es ist bekannt, den unteren Teil eines Regel- geschlossener Kanal vorgesehen sind, wobei dieser
Schiebers bei einer Floatanlage aus porösem Graphit io Kanal mit der Schutzgasatmosphäre über dem Metallherzustellen.
Durch die Poren des Graphits, dessen bad in Verbindung steht.
Porosität 20 bis 30% betragen soll, wird Stickstoff Die Erfindung wird an Hand der Abbildungen
unter Überdruck hindurchgeleitet. Auf diese Weise näher erläutert. Die Abbildungen zeigen in
bildet sich zwischen dem Regelschieber und der F i g. 1 die grundsätzliche Form eines nach der
Glasschmelze ein Schutzgasfilm. Der unmittelbare 15 Erfindung aufgebauten Schiebers,
Kontakt des Graphits mit der Glasschmelze wird da- F i g. 2 einen abgewandelten, aus zwei verschiede-
durch vermieden. Auf diese Weise soll ein Ankleben nen Materialien bestehenden Schieber und
des Glases an dem Graphitschieber vermieden F i g. 3 die Anordnung des Schiebers in einer An-
werden. lage zur Herstellung von Flachglas auf einem Zinn-
Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß 20 bad.
wenigstens der untere Teil des Regelschiebers aus Ein Schieber hat grundsätzlich die aus Fig. 1 ermassivem
Graphit besteht, der ohne Schutzmaß- sichtliche Form. Der Schieberkörper 1 ist an zwei
nahmen in unmittelbarer Berührung mit dem ge- Stangen 2 und 3 befestigt und begrenzt mit seiner
schmolzenen Glas steht. unteren Kante 4 den Glasfluß zum Zinnbad.
Die Verwendung von massivem Graphit ohne 25 Der Schieberkörper 1 kann in seiner Gesamtheit
Schutzmaßnahmen für den Regelschieber wurde von aus Graphit bestehen. Wie aus F i g. 2 zu ersehen,
der Fachwelt bisher nicht in Erwägung gezogen. Man läßt sich der Schieber mit Vorteil aber auch in der
war offenbar der Meinung, daß der Graphit einer- Weise ausbilden, daß er aus zwei Teilen zusammen-
seits an dem Glas kleben, andererseits unvermeidlich gesetzt wird, nämlich einem unteren Teil 5 und einem
korrodieren würde. Allein schon wegen der 30 oberen Teil 6. Dabei besteht der untere Teil 5 aus
Korrosionsgefahr schien die Verwendung von Graphit und der obere Teil 6 aus einem Material
massivem, ungeschütztem Graphit ausgeschlossen, mit guter Oxydationsbeständigkeit und Temperatur-
denn gerade bei dem Regelschieber kommt es mehr Wechselbeständigkeit. Bei diesem Aufbau ist darauf
als bei allen anderen Teilen einer Floatanlage darauf zu achten, daß die Grenzfläche zwischen dem oberen
an, daß die mit der Glasschmelze in Berührung 35 Teil 6 und dem Graphitteil 5 im Einsatz unterhalb
stehende Fläche so eben und fehlerfrei wie irgend des Niveaus der Glasschmelze liegt, so daß der
möglich ist, um die Oberflächenqualität des Glas- Graphitteil nicht mit der sauerstoffhaltigen Atmo-
bandes nicht zu beeinträchtigen. Sphäre in Berührung kommt. Der obere Teil 6 des
Es ist zwar auch bereits bekannt, beim Float- Regelschiebers kann aus einem korrosionsfesten Maprozcß
Graphit in ungeschützter Form mit den seit- 40 terial bestehen, das gegen einen Sauerstoffangriff unlichen
Kanten des Glasbandes in Berührung zu empfindlich ist. \ .
bringen. An diesen Stellen kommt es aber gar nicht F i g. 3 zeigt einen Schnitt durch den Teil einer darauf an, ob die Glasoberfläche durch den Kontakt Glasherstellungsanlage, in dem ein Regelschieber einmit dem Graphit beeinträchtigt wird. Denn die Rand- gesetzt wird, der in seiner Gesamtheit aus Graphit streifen des Glasbandes werden ohnehin später ab- 45 besteht. In der Glaswanne 11 wird das Glas 12 gegeschnitten und verworfen. Außerdem sind die seit- schmolzen.. Das geschmolzene Glas wird über den liehen Begrenzungskörper für das Glasband niedri- Vorherd 13 und den Auslaßstein 14 auf das Zinnbad geren Temperaturen ausgesetzt als der Regelschieber. 15 aufgelegt. Das Zinnbad 15 befindet sich in dem
bringen. An diesen Stellen kommt es aber gar nicht F i g. 3 zeigt einen Schnitt durch den Teil einer darauf an, ob die Glasoberfläche durch den Kontakt Glasherstellungsanlage, in dem ein Regelschieber einmit dem Graphit beeinträchtigt wird. Denn die Rand- gesetzt wird, der in seiner Gesamtheit aus Graphit streifen des Glasbandes werden ohnehin später ab- 45 besteht. In der Glaswanne 11 wird das Glas 12 gegeschnitten und verworfen. Außerdem sind die seit- schmolzen.. Das geschmolzene Glas wird über den liehen Begrenzungskörper für das Glasband niedri- Vorherd 13 und den Auslaßstein 14 auf das Zinnbad geren Temperaturen ausgesetzt als der Regelschieber. 15 aufgelegt. Das Zinnbad 15 befindet sich in dem
In vorteilhafter Weiterbildung "der Erfindung be-' Behälter 16 aus feuerfestem Material. Über dem Zinnsteht
der Regelschieber aus zwei oder mehr Teilen, 50 bad 15 wird eine Schutzgasatmosphäre aufrechtvon
denen der untere Teil aus massivem Graphit und erhalten. Zum Abschluß der Schutzgasatmosphäre
der obere Teil aus einem nicht oxydierenden feuer- gegen die Umgebung ist oberhalb des Behälters 16
festen Material besteht, wobei die Abmessungen der ein aus dem Dach 17, nicht dargestellten Seitenbeiden
Teile so gewählt sind, daß die Grenzfläche wänden und den Stirnwänden 18 bestehendes Gezwischen
ihnen etwas unterhalb des Niveaus der 55 häuse angeordnet. Die Seitenwände dieses Gehäuses
Glasschmelze im Zuführungskanal liegt. vsind mit den Seitenwänden ■ des Behälters 16 dicht
Bei dieser Ausführungsform ist der Graphit auto- verbunden, so daß' die Außenatmosphäre hier nicht
matisch gegen eine Oxydation geschützt. Auf der ■ in den von dem Gehäuse 17, 18 umschlossenen
Metallbadseite herrscht ohnehin eine Schutzgas- Raum 19 eindringen kann. Da das geschmolzene
atmosphäre, und auf der Seite der Glasschmelzwanne 60 Glas auf das Zinnbad 15 aufgelegt werden muß, ragt
steht der Graphitteil nur mit dem Glas in Be- der Behälter 16 mit dem Zinnbad 15 über die Stirn-
rührung, so daß die eventuell Sauerstoff enthaltende wand 18 hervor.
Schmelzofenatmosphäre mit dem Graphitteil nicht in Das aus feuerfestem Material aufgebaute Gehäuse
Kontakt kommt. 17, 18 und der Behälter 16 für das Zinnbad sind von
Eine andere zweckmäßige Ausführungsform der 65 einem Metallgehäuse 20 bzw. 21 umgeben.
Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß der Regel- Der Schieber 1 bildet zusammen mit dem Boden
schieber auch in seinen oberhalb des Niveaus der 13 des Vorherdes einen Spalt 22, durch den die auf
Glasschmelze liegenden Bereichen aus massivem das Zinnbad 15 auffließende Glasmenge begrenzt
wird. Die den Schieber 1 tragenden Stangen 3 sind mittels Handräder 23 höhenverstellbar gelagert.
Zwischen dem Abschluß 26 der Glasschmelzwanne 11 und der Stirnwand 18 des Zinnbadgehäuses sind
das Zinnbad und der Glasausflußteil durch nicht dargestellte Seitenwände und durch eine Deckenkonstruktion
27, 28, 29 aus feuerfesten Steinen abgedeckt. Diese Abdeckung bildet den sogenannten
»Kanal«.
Stromaufwärts des Schiebers 1 ist ein von der Decke des Kanals aus in die Glasschmelze 12 hineinragendes
Wehr 30 angeordnet. Dieses. Wehr 30 besteht zweckmäßigerweise aus einem selbsttragenden,
sich quer über den Kanal erstreckenden feuerfesten Stein und ist mit den Seitenwänden des Kanals fest
verbunden. Das Wehr ist so dicht, daß es ein Eindringen der über der Glasschmelze 12 herrschenden
sauerstoffhaltigen Atmosphäre in den Raum 31 zwischen Wehr und Schieber verhindert. Da das Wehr
30 in die Glasschmelze eintaucht, sind somit die über der Glasschmelze 12 und über dem Zinnbad 15 befindlichen
Räume gasdicht voneinander getrennt.
Der durch das Wehr 13 einerseits und die Stirnwand 18 andererseits gebildete Kanal ist durch den,
Blechmantel 32, 33 gegen die Außenatmosphäre dicht abgeschlossen. Der Blechmantel erstreckt sich selbstverständlich
auch außerhalb der Seitenwände. An der Stirnwand 18 ist er mit dem Metallgehäuse 20 verschweißt.
Die Abdichtung am Boden und an den Seitenwänden des Kanals erfolgt zweckmäßig in der
Weise, daß innerhalb des Mauerwerks durchgehende-Metallplatten 34 angeordnet sind, die einerseits bis
dicht an die Glasschmelze reichen und die an ihrem anderen, aus dem Mauerwerk herausragenden Ende
mit dem den Kanal umgebenden Blechmantel 21 verschweißt sind. Bei dieser Konstruktion wird auch
eine Gasdiffusion innerhalb des feuerfesten keramischen Materials vermieden und so eine absolute Abdichtung
erreicht.
Die dichte Verbindung des Blechmantels mit dem Wehr 30 und den Seitenwänden des Kanals ist in
dem dargestellten Beispiel ebenfalls dadurch erreicht, daß der Blechmantel 33 in die von dem Wehr 30 und
den angrenzenden Steinen 29 gebildete Fuge eingelassen und hierin abgedichtet ist.
Die Durchführung der Stangen 3 durch den Blechmantel 33 sind durch eine Gleitbewegung der
Stangen 3 erlaubende Dichtungen, wie etwa Faltenbälge 36, ebenfalls gasdicht abgeschlossen.
Der Schieber 1 kann aber auch als Elektrode geschaltet werden, die in Zusammenwirken mit einer
oder mehrerer weiterer, in die Galsschmelze eingetauchter Elektroden die Glasschmelze durch direkten
Stromdurchgang, bei dem das Glas selbst als Widerstand dient, heizt.
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Herstellung eines Flachglasbandes nach dem Floatverfahren mit einem
sich bis oberhalb des unter Schutzgas stehenden Metallbades erstreckenden Zuführungskanal für
das geschmolzene Glas und einem in dem Kanal angeordneten, die Glasschmelze von oben begrenzenden,
unter Verwendung von Graphit hergestellten Regelschieber, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens der untere Teil des Regelschiebers (1) aus massivem Graphit besteht,
der ohne Schutzmaßnahmen in unmittelbarer Berührung mit dem geschmolzenen Glas steht
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Regelschieber aus zwei
oder mehr Teilen (5, 6) besteht, von denen der untere Teil (5) aus massivem Graphit und der
obere Teil (6) aus einem nicht oxydierenden feuerfesten Material besteht, wobei die Abmessungen
der beiden Teile (5, 6) so gewählt sind, daß die Grenzfläche zwischen ihnen etwas unterhalb
des Niveaus der Glasschmelze im Kanal liegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Regelschieber (1) auch in
seinen oberhalb des Niveaus der Glasschmelze liegenden Bereichen aus massivem Graphit besteht
und daß stromaufwärts des Regelschiebers (1) ein von oben· in die Glasschmelze (12) eintauchendes,
mit den Seitenwänden des Kanals dicht verbundenes und so eine hermetische Abdichtung
gegen die Ofenatmosphäre schaffendes Wehr (30) aus gasdichtem Material, und von dem
Wehr (30) beginnend bis zum Metallbadbehälter ein durch einen geschlossenen Blechmantel (20,
32, 33, 34, 21) dicht gegen die Außenatmosphäre abgeschlossener Kanal vorgesehen sind, wobei
dieser Kanal mit der Schutzgasatmosphäre über dem Metallbad in Verbindung steht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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