DE1596166B2 - Verfahren zur Herstellung von Elektroden für Brennstoffelemente mit saurem Elektrolyten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Elektroden für Brennstoffelemente mit saurem ElektrolytenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Elektroden für Brennstoffelemente
mit saurem Elektrolyten.
Es ist bereits ein Verfahren zur Herstellung von porösen Elektroden für Brennstoffelemente vorgeschlagen,
bei welchem Boride, Carbide, Nitride oder Silicide der Übergangsmetalle Titan, Zirkon, Hafnium,
Vanadium, Niobium, Tantal, Chrom, Molybdän, Wolfram mit aus diesen Übergangsmetallen bestehendem
Metallpulver durch Pressen und Sintern hergestellt und anschließend zwecks Aktivierung ein
Teil des freien Metalls herausgelöst wird (Patentanmeldung P 1496178.5).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verbesserung der Elektroden von Brennstoffelementen
mit saurem Elektrolyten hinsichtlich ihrer elektrochemischen Aktivität zu erreichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Gemisch von zwei oder mehreren Metalloxiden
der Übergangsmetalle Titan, Zirkon, Hafnium, Vanadium, Niobium, Tantal, Chrom, Molybdän,
Wolfram, Mangan, Eisen, Kobalt oder Nickel durch Reaktion mit elementarem Kohlenstoff in Karbide
übergeführt und durch Pressen und anschließendes Sintern zu Elektroden verarbeitet wird.
Elektroden gemäß der Erfindung zeigen nicht nur eine überraschend hohe Aktivität, sondern lassen sich
auch in einfacher Weise herstellen. Die Reaktion kann
bei einer Temperatur im Bereich von 1800 bis 2500° C durchgeführt werden, ohne daß die Aktivität
der Elektroden gegenüber einer niedrigeren Verfahrenstemperatur wesentlich vermindert wird. Die katalytischen
Eigenschaften der Elektroden lassen sich durch ein beleibig variables Mischungsverhältnis der
Bestandteile verbessern. Es ist jedoch besonders günstig, wenn der Hauptbestandteil des Gemisches in einer
Konzentration von mehr als 80 Gewichtsprozent vorliegt.
ίο Besonders günstige Ergebnisse werden erzielt,
wenn als Hauptbestandteil Wolframoxid und als weitere Bestandteile Niobium-, Tantal- oder Molybdänoxid
verwendet werden. Es wird z. B. einem Zusatz von 5 bis 10% Molybdänoxid zu Wolframoxid die
elektrochemische Aktivität um den Faktor 3 erhöht. Für die Herstellung der Elektroden ist es günstig,
den Mischcarbiden vor dem Pressen und Sintern Gerüststoffe, wie z.B. Polytetrafluoräthylen und Polyäthylen
zuzusetzen. Durch diese Maßnahme erhalten die Elektroden hydrophobe Eigenschaften und können
als drucklose Elektroden eingesetzt werden.
Die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten Elektroden können ohne eine weitere Aktivierung
in den Brennstoffzellen in Betrieb genommen werden.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand von Beispielen
näher erläutert.
Wolframtrioxid und Molybdäntrioxid (Gewichtsverhältnis 95:5) der Korngröße ^ 0,5 μ werden intensiv
mit der stöchiometrischen Menge Flammruß vermischt. Das Gemisch wird anschließend durch
Druck verdichtet, um einen innigen Kontakt der einzelnen Partikel zu gewährleisten. Danach erfolgt die
Umsetzung im Tammanofen bei 2000° C unter Argon-Schutzgas. Die Reaktionszeit beträgt 45 Minuten.
■ In Form einer Scheibe kann der poröse Reaktionskörper direkt in Brennstoffzellen eingesetzt werden. Zur
Erzielung einer besseren Leistung wird der erhaltene Reaktionskörper zu Pulver vermählen und durch
anschließendes Vermischen mit Polyäthylen- oder Polytetrafluoräthylen-Pulver (20 bis 25 %), Pressen
und Sintern zu Elektroden weiterverarbeitet. An so hergestellten Elektroden wird in 2 normaler
Schwefelsäure bei 60° C eine Stromdichte von 21 mA/cm2 bei U11 = 200 mV Bezugsspannung für die
anodische Wasserstoffoxydation gemessen. Mit Wolframtrioxid als Ausgangsprodukt ergibt sich eine
Stromdichte von 9 mA/cm2 unter sonst gleichen Bedingungen.
Wird wie im Beispiel 1 angegeben verfahren, jedoch mit einer Reaktionstemperatur von nur 1300 bis
1400° C und verlängerter Reaktionszeit auf 4 bis 5 Stunden, so ergibt sich unter sonst gleichen Bedingungen
eine Stromdichte von 25 mA/cm2.
Der im Beispiel 1 beschriebene Herstellungsprozeß wird mit 90% Wolframtrioxid und 10% Tantalpentoxid
durchgeführt. Die erhaltene Stromdichte liegt dann bei 12 mA/cm2.
Eine Elektrode wird nach Beispiel 1 hergestellt, jedoch mit 98% Wolframtrioxid und 2% Niobpentoxid.
Die erhaltene Stromdichte unter sonst gleichen Bedingungen beträgt 15 mA/cm2.
Eine Elektrode wird nach Beispiel 1 hergestellt jedoch mit 90% Molybdäntrioxid und 10% Tantalpentoxid
als Ausgangsmischung. Die erhaltene Stromdichte beträgt 2 mA/cm unter sonst gleichen
Versuchsbedingungen.
Eine Elektrode wird nach Beispiel 1 hergestellt, jedoch mit einer Ausgangsmischung von 90% Titandioxid
und 10% Wolframtrioxid. Die erhaltene Stromdichte beträgt 4 mA/cm2 unter sonst gleichen
Versuchsbedingungen.
Herstellung einer Elektrode nach Beispiel 1, jedoch mit einer Ausgangsmischung von 90% Zirkondioxid
und 10% Molybdäntrioxid. Die erhaltene Stromdichte beträgt 0,5 ma/cm2 unter sonst gleichen
Versuchsbedingungen.
Herstellung einer Elektrode nach Beispiel 1, jedoch mit 95% Niobpentoxid und 5% Chromtrioxid
als Ausgangsmischung. Die erhaltene Stromdichte für den Wasserstoffumsatz beträgt unter sonst gleichen
Bedingungen 0,3 mA/cm2.
Herstellung einer Elektrode nach Beispiel 1, jedoch mit 90% Wolframtrioxid und 10% Kobalt-(II,III)oxid
als Ausgangsmaterial. Die erhaltene Stromdichte beträgt 18 mA/cm2 unter sonst gleichen
Versuchsbedingungen.
Herstellung einer Elektrode nach Beispiel 1, jedoch mit 95 % Chrom(III)oxid und 5 % Nickeloxid als
Ausgangsmischung. Die Stromdichte beträgt 0,8 mA/cm- unter sonst gleichen Versuchsbedingungen.
Herstellung einer Elektrode nach Beispiel 1, jedoch mit einer Ausgangsmischung von 50% WO3,
45% MoO3 und 5% CoO. Die erhaltene Stromdichte unter sonst gleichen Versuchsbedingungen beträgt 12
mA/cm2.
Herstellung einer Elektrode nach Beispiel 1, jedoch mit einer Ausgangsmischung von 98 % WO3,1 %
so NiO und 1% CoO. Die erhaltene Stromdichte unter sonst gleichen Versuchsbedingungen beträgt 17 mA/
cm2.
as Herstellung einer Elektrode nach Beispiel 1, jedoch
mit einer Ausgangsmischung von 90% Ta2Os,
5 % Nb2O5 und 5 % Fe2O3. Die erhaltene Stromdichte
unter sonst gleichen Bedingungen beträgt 0,8 mA/ cm3.
Herstellung einer Elektrode nach Beispiel 1, jedoch mit einer Ausgangsmischung von 80% WO3,
10% MoO3, 5% CoO und 5% NiO. Die erhaltene Stromdichte unter sonst gleichen Bedingungen beträgt
10 mA/cm2.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Elektroden für Brennstoffelemente mit saurem Elektrolyten,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch von zwei oder mehreren Metalloxiden der Übergangsmetalle Titan, Zirkon, Hafnium, Vanadium,
Niobium, Tantal, Chrom, Molybdän, Wolfram, Mangan, Eisen, Kobalt oder Nickel durch
Reaktion mit elementarem Kohlenstoff in Carbide übergeführt und durch Pressen und anschließendes
Sintern zu Elektroden verarbeitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch mit einem Hauptbestandteil
von mehr als 80 Gewichtsprozent verwendet wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Hauptbestandteil
Wolframoxid und als weitere Bestandteile Niobium-, Tantal- oder Molybdänoxid verwendet
werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion der
Oxide mit dem Kohlenstoff bei einer Temperatur im Bereich von 1800 bis 2500° C durchgeführt
wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß den erhaltenen Mischcarbiden
vor dem Pressen und Sintern organische Gerüststoffe zugesetzt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Gerüststoffe Polytetrafluoräthylen
und Polyäthylen verwendet werden.
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Publications (3)
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Also Published As
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