DE2549621A1 - Luftelektrode fuer elektrochemische zellen - Google Patents
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Description
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT Unser Zeichen
Berlin und München .n VPA 75 P 7572 BRD
Luftelektrode für elektrochemische Zellen
Die Erfindung betrifft eine Luftelektrode für elektrochemische Zellen, insbesondere Brennstoffelemente mit alkalischem Elektrolyten,
enthaltend mit Silber belegte Kohle als Katalysatormaterial, sowie ein Verfahren zur Hersteilung einer derartigen
Elektrode.
Die Verwendung von mit Edelmetallen, wie Silber, belegter Kohle als Kathodenmaterial, d.h. für die Sauerstoffreduktion, in Brennstoffelementen
ist bekannt (vgl.: "Abhandlungen der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig", Mathematisch-naturwissenschaftliche
Klasse, Bd. 49,- Heft 5, 1968, Seiten 165 bis
189, insbes. Seite 178). Derartiges Elektrodenmaterial hat sich zwar in mit Wasserstoff und Sauerstoff betriebenen Brennstoffelementen
als brauchbar erwiesen, bei Luftbetrieb, d.h., bei der
Verwendung von Luft anstelle von Sauerstoff, ist es aber weniger geeignet. Der Ersatz von Sauerstoff durch Luft verursacht nämlich,
ebenso wie auch bei anderen Kathodenmaterialien, eine Verschlechterung des Elektrodenpotentials, und zv/ar um etwa
100 mV.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, die Polarisation von Luftelektroden,
die mit Silber belegte Kohle als Katalysatormaterial aufweisen, zu verringern.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das Katalysatormaterial
zusätzlich Nickelhydroxid enthält, wobei der Mckelgehalt
etwa bis zu 2 Gew.-c/6 beträgt.
VPA 75 E 7531
Bh 18 Koe / 4.11.1975
709819/085? original inspected
2 b 4 9 b 21
Die erfindungsgemäße Luftelektrode zeigt infolge des Zusatzes an Nickelhydroxid eine erhebliche Verbesserung der elektrischen
Werte. Dabei ist. wesentlich, daß der Gehalt des Katalysatormaterials, d.h. des Gemisches aus Kohle, Silber und Nickelhydroxid,
an Nickel maximal etwa 2 Gew.-% beträgt. Der Nickelgehalt ist dabei bezogen auf das Gesamtgewicht des Katalysatormaterials.
Bei einem höheren Gehalt sinken die elektrischen Werte wieder ab. Versilberte Kohle mit einem Gehalt von 2,3 ς/
Nickel zeigt bereits wieder etwa dieselben Werte wie versilberte Kohle ohne Nickelhydroxidzusatz. Bei einem Gehalt von 2,7 %
Nickel liegen die Werte sogar darunter, d.h. es tritt eine Verschlechterung
ein.
Das Gewichtsverhältnis von Silber zu Kohle beträgt in der erfindungsgemäßen
Luftelektrode vorzugsweise etwa 1:1, d.h. der Gehalt der Elektrode an Silber beträgt annähernd 50 Gew.-%. Derartige
Elektroden zeigen die besten elektrischen Werte.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Luftelektrode bzw. des Katalysatormaterials für diese Elektrode kann Kohle mit Lösungen
eines Silbersalzes, eines Nickelsalzes und von Formaldehyd getränkt werden. Die Lösungen werden abschließend abgetrennt
und die feuchte Kohle in Alkalilauge eingetragen, wobei die Reduktion des Silbersalzes zu metallischem Silber erfolgt und
gleichzeitig Nickelhydroxid gebildet wird. Die Silbersalzreduktion kann aber auch getrennt von der Nickelhydroxidbildung vorgenommen werden. Nach beendeter Reduktion, erkenntlich am Nachlassen
der Gasentwicklung, wird das Feststoffgemisch, d.h. das
Gemisch aus Kohle, Silber und Nickelhydroxid, abgetrennt, neutral gewaschen und getrocknet. Das hierbei erhaltene Katalysatormaterial
wird in geeigneter Weise zu einer Elektrode geformt.
Vorteilhaft erfolgt die Herstellung der erfindungsgemäßen Elektrode
jedoch in der Weise, daß die Kohle mit einer ein Silbersalz, insbesondere Silbernitrat, ein Nickelsalz, insbesondere
Nickelnitrat, und Formaldehyd enthaltenden Lösung getränkt und die dabei erhaltene feuchte Masse in Methanol suspendiert wird.
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Zu dieser Suspension wird Alkalilauge, wie Kalilauge, gegeben
und aus dem dabei gebildeten Gemisch aus Kohle, Silber und Nickelhydroxid wird, gegebenenfalls unter Zusatz von Asbest und/
oder einem Bindemittel, die Elektrode geformt.
Anhand einiger Ausführungsbeispiele und einer Figur soll die Erfindung noch näher erläutert werden.
70 g AgNO, und 5 g Ni(NO^)2 · 6 H2O werden in 75 ml Wasser
gelöst. Zu dieser Lösung gibt man 50 ml Formalin, d.h. eine 35 ?6-ige wäßrige Formaldehydlösung. Anschließend werden 20 g
einer Aktivkohle zugesetzt und dann wird für die Dauer von 2 Stunden gerührt. Nachfolgend wird die Kohle von der wäßrigen
Lösung abgetrennt, wobei der Filterkuchen aber feucht bleibt. Die feuchte Kohle wird in 200 ml Methanol suspendiert und zu
dieser Suspension werden unter Rühren langsam 200 ml 6 m KOH getropft. Nach beendeter Reduktion v/ird das Gemisch aus Kohle,
Silber und Nickelhydroxid durch Filtration abgetrennt, mit Methanol neutral gewaschen und bei 14O°C getrocknet. Der auf
diese Weise hergestellte Kohlekatalysator weist, wie sich aus analytischen Untersuchungen ergibt, einen Silbergehalt von ca.
50 Gew.-% und einen Nickelgehalt von ca. 0,76 Gew.~% auf.
Der Gehalt des Katalysatormaterials an Nickel bzw. Silber kann über die Konzentration der Ausgangslösung an Nickel- bzw. Silbersalz
eingestellt werden. Beträgt - bei sonst gleichen Reaktionsbedingungen - der Gehalt der Lösung an Nickelnitrat anstelle von
5 g 10 g bzw. 20 g, so wird ein Kohlekatalysator mit einem Gehalt von ca. 1,92 Gew.-% bzw. 2,7 Gew.-i% Nickel erhalten.
Handhabbare Luftelektroden werden nach einem Sedimentationsverfahren
in folgender Weise hergestellt. 0,2 g Asbestfasern werden in 500 ml Wasser mit einem Turborührer aufgeschlossen. Die erhaltene
wäßrige Asbestfasersuspension wird unter Rühren mit 4 g eines 60 %-igen wäßrigen Polytetrafluoräthylen-Latex versetzt.
709819/08S2
Zu dieser Asbestfaser/Bindemittel-Suspension gibt man 20 g des Kohlekatalysators, d.h. des Gemisches aus Kohle, Silber und
Nickelhydroxid. Die dabei erhaltene Suspension gießt man in einen mit einem Filterpapier versehenen Blattbildner mit. einem
Innendurchmesser von etwa 21 cm. Man wirbelt die .'uspension mit
einem Vibrator kurz auf und Iäi3t sie dann absetzen. Anschließend
wird das Wasser abgesaugt und das Filterpapier mit dem Filterkuchen 2 Stunden bei 1200C getrocknet. Nach dem Trocknen zieht
man das Filterpapier ab und erhält auf diese Weise eine folienelektrode
mit sehr guter mechanischer Stabilität. Diese Elektrode
2
enthält pro cm 22 mg Kohl
enthält pro cm 22 mg Kohl
äthylen und 0,5 mg Asbest.
2
enthält pro cm 22 mg Kohlekatalysator, 6 mg Polytetrafluor-
enthält pro cm 22 mg Kohlekatalysator, 6 mg Polytetrafluor-
Die katalytische Aktivität der erfindungsgemäßen Luftelektroden wurde in einer Ganzzellenanordnung getestet. Dazu wurde ein
Brennstoffelement mit einer aktiven Klektrodenflache von ca.
ρ
288 cm verwendet. Als Anode wurde eine sedimentierte Elektrode aus Raney-Nickel eingesetzt. Als Maß für die katalytische Aktivität der erfindungsgemäßen Luftelektrode diente die Zellspannung eines derartigen Brennstoffelementes. Als Elektrolytflüssigkeit wurde 6 m KOH bei einer Betriebstemperatur von 80 bis 85°C
288 cm verwendet. Als Anode wurde eine sedimentierte Elektrode aus Raney-Nickel eingesetzt. Als Maß für die katalytische Aktivität der erfindungsgemäßen Luftelektrode diente die Zellspannung eines derartigen Brennstoffelementes. Als Elektrolytflüssigkeit wurde 6 m KOH bei einer Betriebstemperatur von 80 bis 85°C
verwendet. Der Luftbetriebsdruck betrug ca. 12,5 N/cm , der
Luftdurchsatz entsprach etwa dem zweifachen des stöchiometrischen Verbrauchs.
In der Figur sind die Strom-Spannungskennlinien luftbetriebener
Brennstoffelemente mit der erfindungsgemäßen Luftelektrode dargestellt.
Auf der Abszisse ist die Stromdichte i in mA/cm bzw. der Strom I in A aufgetragen, auf der Ordinate die Spannung U
in mV. Die Kurven 1 bis 3 wurden unter Verwendung von Luftelektroden mit einem Gehalt von ca. 0,76, 1,92 bzw. 2,70 Gew.-?b
Nickel erhalten. Kurve h zeigt zum Vergleich die Kennlinie, die
mit einer lediglich versilberte Kohle enthaltenden Luftelektrode erhalten wurde.
Aus der Figur ist ersichtlich, daß mit einem Gehalt von etwa
VPA 75 E 7531
709819/0852
2 Gew.-% Nickel (Kurve 2) die besten elektrischen Werte erhalten
werden. Auch ein geringerer Gehalt an Nickel bringt noch eine deutliche Verbesserung. Bei Nickelgehalten, die deutlich über
2 Gew.-^o liegen, verschlechtern sich aber die elektrischen Werte.
Außer in Brennstoffelementen kann die erfindungsgemäße Luftelektrode
auch in anderen elektrochemischen Zellen verwendet werden, beispielsweise in Metall/Luft-Zellen.
3 Patentansprüche
1 Figur
1 Figur
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Claims (3)
1. Luftelektrode für elektrochemische Zellen, insbesondere Brennstoffelemente mit alkalischem Elektrolyten, enthaltend mit
Silber belegte Kohle als Katalysatormaterial, dadurch gekennzeichnet, daß das Katalysatormaterial zusätzlich Nickelhydroxid
enthält, wobei der Nickelgehalt etwa bis zu 2 Gew.-5'ό beträgt.
2. Luftelektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von Silber zu Kohle etwa 1:1 beträgt.
3. Verfahren zur Herstellung einer Luftelektrode nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Kohle mit einer
ein Silbersalz, ein Nickelsalz und Formaldehyd enthaltenden Lösung getränkt wird, daß die dabei erhaltene feuchte Kohle in
Methanol suspendiert wird, daß zu dieser Suspension Alkalilauge gegeben wird und daß aus dem hierbei gebildeten Gemisch aus
Kohle, Silber und Nickelhydroxid, gegebenenfalls unter Zusatz von Asbest und/oder einem Bindemittel, eine Elektrode geformt
wird.
VPA 75 E 7531 709819/0852
ORIGINAL IMSPECTED
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1976
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