DE1594635A1 - Motorenoel - Google Patents

Description

Motorenöl

Dr. Expl.

Kältebeständige Motorenöle, welche die bisherigen Öle in ihrem Kälteverhalten wesentlich übertreffen, müssen die Bedingungen, welche heute zum Beispiel für öle der SAE Klasse Io W gelten (maximal 262o Centistokes bei - 18⁰C) bereits bei tieferen Temperaturen erfüllen, zum Beispiel bei - 23⁰C; der Stockpunkt muß zur Erreichung dieser Bedingungen in der Nähe von-60⁰C liegen« Andererseits darf auch nach längerer Verweilzeit, zum Beispiel von 3 Tagen, bei einer Temperatur von - 4o°C das öl nicht infolge Paraffinausscheidung so fest werden, daß der Motor nicht anspringt. Da zudem die Batterieleistung mit der Kälte fällt, wird die Batterie durch Anwendung in der Kälte niedrig viskoser öle geschont« Als Grundöle für solche extrem kältebeständige öle bietqn sich an: Naphtenische öle und entparaffihierte paraffinbasische öle.

Naphtenische öle von einem Stockpunkt um - 4o°C und einem VI um maximal 7o sind als Solventraffinate herstellbar. Ihr Verdampfungsverhalten ist aber, insbesondere in der benötigten Viskositätslage von etwa 5 Centistükes bei 210⁰F unzureichend. Selbst Kernfraktionen zeigen noch eine VerdampfungfNoack- /im Test von 35%. Ihr Viskositäts-Temperatur-Verhalten und ihr Verdampfungsverhalten sind also zur Erzeugung thermisch stabiler kältebeständiger öle unzureichend.

Entparaffinierte paraffinbasische öle wiederum zeigen zwar einen VI über 9o und eine geringe Verdampfungsneigung von etwa 23%, aber ihr Kälteverhalten ist unzureichend. Bei Lösungsmittelentparaffinierung wirkt eine Paraffinausscheidung, die unter - 15⁰C auftritt, schädlich. Selbst wenn man solche Öle noch einer

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nachträglichen Entparaffinierung mit Harnstoff unterwirft, tritt noch immer bei Temperaturen unter - 1o°C eine Trübung ein, und die eigentliche Paraffinausscheidung beginnt unter - 25°C. Überraschenderweise lassen sich jedoch aus naphtenischen Solventraffinaten und weitgehend, zum Beispiel in einer zweiten Stufe mit Harnstoff entparaffinierten ölen - vorzugsweise im Gemisch etwa 1:1- Grundöle herstellen, die ein ausreichendes Verdampfungsverhalten, einen hohen Viskositätsindex, gepaart mit einer vorzüglichen Kältebeständigkeit, aufweisen.

So kann man zum Beispiel aus 45,5 Teilen eines naphtenischen Solventraffinats von der Viscosität 5 Centistokes bei 21o°F, einem Stockpunkt - 4o°C und 45,5 Teilen eines Solvententparaffinierten, nachträglich mit Harnstoff weiter entparaffinierten paraffinbasischen Öls von 4,9 Centistokes bei 21o<>F und einem Stockpunkt von - 3o°C unter Zusatz von 41 Viskositätsindexverbesserer z.B. Polyacrylsäureester eines—Mefeereii&i,und 51 eines Motorenöl-Additivs mit sowohl Dispersions- als auch Inhibitoreigenschaften ein Motorenöl herstellen, das einen Viskositätsindex von 13o und einen Stockpunkt von - 48⁰C zeigt und bei den die Paraffinausscheidung erst unterhalb - 45°C beginnt· Das öl hat ein ausreichendes Verdampfungsverhalten (Noack um 25t) und verhält sich motorisch einwandfrei« ^

Man kann derartige öle noch weiter verbessern, wenn »an ihnen Esteröle zusetzt· Vorzugsweise eignen sich Diester der Heptadecan-Dicarbomäure, wie sie zum Beispiel durch gleichzeitig·, katalytisch angeregte Anlagerung von Kohlenmonoxid und Wasser an ölsäure hergestellt wird.

Es gelingt to alt wenigen, s*·, 51,eines Diesters, zu« Beispiel des Iiooetylalkohols, bei obiger Dicarbonsäure den Vl auf 136 »U heben» den Stockpunkt unter -5ooc itt f«nlten und die Schmierfähigkeit weiter zu verbessern, so daß sich der Verschleiß im Motor mindert.

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Claims (2)

Patent ansp rüche

1. Motorenöl, bestehend aus

a) naphtenbasischem Erdölraffinat mit einem Viskositäts-Index über 65, einem Stockpunkt unter - 35°C und einer Viskosität zwischen 4,5 und 5,5 Centistokes bei 21O⁰F und

b) entparaffiniertem, vorwiegend paraffinbasischem Erdölraffinat mit einem Viskositäts-Index von über 9o, einem Stockpunkt von unter - 25⁰C und einer Viskosität zwischen 4,5 und 5,5 Centistokes bei 21o°F, vorzugsweise im Verhältnis 1:1, unter Zusatz von Viskositäts-Index-Verbesserern und Motorenöladditives mit Dispergier- und Inhibitorwirkung,

2. Motorenöl nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Zusatz von Esteröl in Anteilen bis zu 1oS.

3, Motorenöl nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch einen Zusatz von Heptadecandicarbonsäurediester.

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