DE1593291C3 - Verfahren zur Herstellung von Trichlorethylen und Perchlorathylen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Trichlorethylen und PerchlorathylenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
- C07C17/093—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens
- C07C17/15—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens with oxygen as auxiliary reagent, e.g. oxychlorination
- C07C17/158—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens with oxygen as auxiliary reagent, e.g. oxychlorination of halogenated hydrocarbons
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Description
Die Erfindung bezieht sich au[ ein Verfahren zur Herstellung von Trichloräthylcn und Perchloräthylen
durch Oxychlorierung von 1,2-Dichloräthan mit Sauerstoff und Chlorwasserstoff, Chlor oder Mischungen
aus Chlorwasserstoff und Chlor in Gegenwart eines Metallhalogenide als Oxychlorierungskatalysator
in der Dampfphase, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Oxychlorierung mit einem
Gemisch aus mindestens 70 Gewichtsprozent 1.2-Dichloräthan und aliphatischen, gesättigten und ungesättigten
Chlorkohlenwasserstoffen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen durchführt.
Bei der Oxychlorierung von 1,2-DichIoräthan entstehen
neben den Hauptprodukten Trichloräthylcn. und Perchloräthylen auch erhebliche Mengen anderer
gesättigter und ungesättigter C-Chlorkohlenwassersloffe
sowie außerdem C1- und — in geringen Mengen — C^Chlorkohlenwasserstoffe. Obwohl
diese anderen Chlorkohlenwasserstoffe im allgemeinen weniger als 30 Volumprozent der Produkte
ausmachen, ist ihre Wiederverwendung bzw. Weiterverwendung wünschenswert, um eine maximale Ausnutzung
des Verfahrens zu erreichen. Am einfachsten wäre eine Rückführung dieses Anteiles des Reaktionsproduktes
in die Oxychlorierungszone. Leider hat sich gezeigt, daß die genannten Produkte infolge
der hohen Temperaturen, die beim Verdampfen des bereits kondensierten Materials vor der Wiedereinführung
in die Reaktionszone angewandt werden müssen, häufig zersetzt werden. Eine Rückführung
direkt aus den Destillationstürmen ist infolge der Kosten, die sich bei der Aufrechterhaltung des
Wärmegehaltes ergeben, nicht möglich.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt die Wiederverwendung sowohl von gesättigten als auch ungesättigten
C-Chlorkohlenwasserstoffen und deren Wiedereinführung in eine Oxychlorierungsreaktion
bzw. -zone in einer solchen Weise, daß ihre Verdampfung leicht möglich ist. Erfindungsgemäß wird
das 1,2-Dichloräthan in eine Verdampfungszone eingeleitet und dort bei ausreichender Temperatur verdampft.
Dem in die Verdampfungszone eingeführten 1,2-Dichloräthan werden bestimmte Mengen an ungesättigten
und gesättigten Chlorkohlenwasserstoffe!!
beigemischt, so daß sich eine Flüssigkeitsmischung ergibt, die in der Verdampfungszone bei einer Temperatur
verdampft wird, die erheblich unter der normalerweise für die Verdampfung von anderen Chlorkohlenwasserstoffen
als 1,2-Dichloräthan erforderlichen Temperatur liegt.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen
bedeutet
ίο Abb. 1 ein Fließschema für ein Verfahren zur
Herstellung von Trichloräthylen und Perchloräthylen aus 1,2-Dichloräthan, bei welchem eine erhebliche
Menge der ungesättigten und gesättigten Chlorkohlenwasserstoffe zurückgeführt wird,
A b b. 2 eine schematische Darstellung eines Thermosiphon-Verdampfers,
der bei der Durchführung des Verfahrens gemäß A b b. 1 verwandt wird.
Bei dem in dem Fließschema in Abb. 1 dargestellten
Verfahren werden 1,2-Dichloräthan über Leitung 2 und zurückgeführte ungesättigte und gesättigte
Chlorkohlenwasserstoffe über Leitung 3 in den Vorratsbehälter 1 eingeführt. 1,2-Dichloräthan,
ungesättigte und gesättigte Chlorkohlenwasserstoffe vermischen sich in dem Vorratsbehälter 1 und wcrden
über Leitung 4 zu einem Verdampfer 5 geführt. In diesem Verdampfer wird das Material auf eine
Temperatur aufgeheizt, die zur Verdampfung von 1,2-Dichloräthan sowie der leicht und im mittleren
Bereich siedenden Komponenten des über Leitung 3 rückgeführlen Materials ausreicht. Die Anteile an
schwer bzw. höher siedenden Produkten werden aus dem Verdampfer durch Leitung 7 abgeleitet und zu
dem Wicderaufheizer 8 geführt. Das verdampfte Material
wird dann über Leitung 9 und Leitung 10 in das Oxychlorierungsgcfäß It eingeführt. Von den
übrigen Rcaktionstcilnchmern werden Chlor durch Leitung 12. Luft durch Leitung 33 und Sauerstoff
durch Leitung 14 in das Reaktionsgefäß eingeführt. Nach der Umsetzung werden die Gase durch Leitung
15 abgezogen und in dem Kühler 17 kondensiert. Das in dem Kühler 17 kondensierte organische Material
wird durch Leitung 18 in einen Phasenabscheider 19 geleitet, aus welchem die wäßrige Phase durch
Leitung 20 und die organische Phase durch Leitung 21 abgezogen weiden. Das organische Material gelangt
aus Leitung 2! in den Vorratsbehälter 22 und wird von dort über Leitung 23 in eine Destillationskolonne
geleitet, in der das enthaltene Wasser abdcstillieit
wird. Diese Deslillationsvorrichtung zur Entwässerung besteht aus einer Stahlkolonne 24.
einem Kühler 25 und einem Phasenabscheider 26. Das Material der einzelnen Böden wird aus der Destillationskolonne
über Leitung 27 abgezogen und zu dem Rohprodukt-Vorratstank 29 geleitet. Das gc-
trocknete Rohprodukt wird dann zu einer Destillationskolonne geleilet, in welcher die verschiedenen
leichteren und mittleren Komponenten, das sind die Produkte, deren Siedepunkte unterhalb des Siedepunktes
von z.B. Trichloräthylen liegen, getrennt.
Die einzelnen Fraktionen gelangen in den Rückführungs-Vorratstank
30, aus welchem sie über Leitung 3 wieder in den Tank I gelangen. Die Zusammensetzung
des Materials in dem Rückführungs-Vorratstank kann sehr unterschiedlich sein.
Die eigentliche Oxychlorierung wird mit Hilfe von Katalysatoren der in der USA.-Patentschrif 12752 402
beschriebenen Art durchgeführt. Ein besonders wirksamer Katalysator besteht aus einem Trägermaterial.
das unter der Bezeichnung »Florex« im Handel erhältlich
ist, das mit Kupferchlorid-Kaliumchlorid imprägniert ist. Dieser Katalysator ist insbesondere
dann geeignet, wenn die Oxychlorierung im Wirbelschichtbett durchgeführt wird.
Im übrigen kann die Oxychlorierung auch mit Hilfe von anderen Katalysatoren durchgeführt werden,
d. h. mit Katalysatoren, in denen das Trägermaterial aus Silikagel, Fullererde, Kieselgur oder
Diatomeenerde besteht. Das weiter oben als besonders wirksam bezeichnete Trägermaterial für den
Katalysator ist eine kalzinierte Fullererde.
Die Menge an katalytischem Material auf den Katalysatorteilchen kann verschieden groß sein; z. B.
ist eine Menge von 1 bis 30% Kupferchlorid, die auf dem Trägermaterial niedergeschlagen ist, ausreichend.
Im allgemeinen liegt die Gesamtmenge an aktivem Katalysator auf dem Trägermaterial zwi-.
sehen 5 und 25 Gewichtsprozent. Die Art der Herstellung des Katalysators, d. h. die Art der Aufbringung
des aktiven Materials auf das Trägermaterial, ist für das erfindungsgemäße Verfahren ohne Bedeutung;
das aktive Katalysatormaterial kann durch Aufschlämmen der Teilchen des Trägermaterials in
einer Lösung des entsprechenden Metallhalogenides, durch Aufsprühen oder Auftropfen von Lösungen
der aktiven Metallhalogenide auf das Trägermaterial mit anschließendem Trocknen der so besprühten Produkte
oder in noch anderer Weise hergestellt werden. Gegebenenfalls können die aktiven Metallhalogenide
auch direkt aus Lösungen auf das im Reaktor bereits aufgewirbelte Trägermaterial aufgetropft werden.
Die Oxychlorierung kann bei Temperaturen zwischen 232 und 593° C, vorzugsweise bei Temperaturen
zwischen 260 und 482° C, durchgeführt weiden.
In der Oxychlorierungszone kann Atmosphärendruck, aber auch ein Überdruck herrschen; bezüglich
der Durchführung der Oxychlorierung bei Überdruck wird auf die USA.-Patentschrift 3 184 515 verwiesen.
Die verschiedenen Komponenten für die Reaktion können in unterschiedlichen Molverhältnissen zugeführt
werden. So kann das Molverhältnis von Kohlenwasserstoff zu Sauerstoff im Ausgangsmaterial
zwischen 1,0 : 0,5 und 1,0 :2,0, vorzugsweise 1,0:1,0
und 1,0:1,5 liegen. Das Molverhältnis von Chlorwasserstoff
zu Sauerstoff im Ausgangsmaterial kann zwischen 1,0:0,25 und 1,0:2,0, vorzugsweise
1,0 : 0,65 und 1,0 :1,5 liegen.
In A b b. 2 ist ein Thermosiphon-Verdampfer dargestellt, der zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens verwandt wird. Dieser Verdampfer besteht aus einer Kammer 20 mit einer Flüssigkeits-Nebenleitung
24. Das untere Ende der Nebenleitung 24 ist mit einem Ableitungsrohr 22 verbunden, welches
durch ein Ventil 23 gesteuert wird. Eine zweite Leitung 21 ist mit dem Arm 24 verbunden und mündet
in die Kammer 20. Eine weitere Zuleitung 26 dient zur Zuführung des in der Kammer 20 zu verdampfenden
flüssigen Materials. An dem Nebenarm 21 sind Wärmeaustauscherrohre (nicht gezeigt) vorgesehen,
durch die ein Heizmedium strömt, so daß der Nebenarm auf die zur Verdampfung notwendigen
Temperaturen erhitzt werden kann. Das Heizmedium, d. h. die Wärmeaustauscherflüssigkeit, wird
durch Leitung 29 zugeführt und durch Leitung 30 abgeleitet. Das aufzuheizende bzw. zu verdampfende
Ausgangsmaterial wird durch Leitung 26 zugeführt, in welcher sich das Ventil 28 befindet. In der Leitung
für das Heizmedium 29 befindet sich das Ventil 31. Sowohl das Ventil 31 als auch das Ventil 28 sind
mit entsprechenden Kontrollvorrichtungen verbunden, und zwar das letztere mit einer Kontrollvorrichtung
32, die den Flüssigkeitsstand in der Kammer 20 reguliert, und das erstere mit einer Kontrollvorrichtung
33, die den Druck in der Kammer 20 steuert. Die Kontrollvorrichtungen steuern automatisch den
ίο Flüssigkeitsstand in der Kammer 20 und die Strömungsgeschwindigkeit
des Heizmediums. Ist der Flüssigkeitsstand in der Kammer unzureichend, so öffnet sich das Ventil 28 weiter und läßt weitere Flüssigkeit
durchtreten. In ähnlicher Weise öffnet sich das Ventil 31 bei einer Abnahme des Dampfdruckes
in der Kammer 20, so daß mehr Heizflüssigkeit durch die Wärmeaustauscherrohre strömt. Die verdampfte
Flüssigkeit wird am oberen Ende der Kammer 20 über die Leitung 35 abgezogen.
Die den Flüssigkeitsstand regulierende Kontrollvorrichtung, die mit dem Ventil in der Leitung, durch
welche flüssiges 1,2-Bichloräthan und rückzuführende
Chlorkohlenwasserstoffe strömen, verbunden ist, reguliert also den Zustrom von zu verdampfendem
Ausgangsmaterial zu dem oberen Teil des Verdampfers. Die mit dem in der Leitung für das Heizmedium
befindlichen Ventil verbundene Druckkontrollvorrichtung steuert dagegen den Durchgang von mehr
oder weniger Heizflüssigkeit durch die Wärmeaustauscherrohre in Abhängigkeit von dem in dem Verdampfer
selbst herrschenden Druck. Mit den beiden Kontrol !vorrichtungen kann die Arbeitsweise des
Verdampfers so reguliert werden, daß ununterbrochen ein konstanter Dampfstrom mit dem gewünschten
Druck in das Reaktionsgefäß eingeleitet werden kann.
Beim Betrieb des Verdampfers in dem in A b b. 1 dargestellten Verfahrensablauf ist es wichtig, daß der
Flüssigkeitsstrom, der in den Verdampfer eingeführt wird, jederzeit einen 1,2-Dichloräthan-Gehalt von
wenigstens 70 %, vorzugsweise 75 bis 85 Gewichtsprozent, aufweist. Wird die untere Grenze von 70 %
für den 1,2-Dichloräthan-Gehalt niemals unterschritten, so werden die niedrig siedenden Materialien
leicht bei tiefen Temperaturen verdampft und können in den Reaktor zurückgeführt werden.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung von Trichloräthylen und
Perchloräthylcn durch Oxychlorierung eines Ausgangsmaterials, welches hauptsächlich, d. h. zu wenigstens
70 Gewichtsprozent, aus 1,2-Dichloräthan und im übrigen aus aliphatischen, gesättigten und ungesättigten
Chlorkohlenwasserstoffen besteht, ist es möglich, die Verdampfung bei Temperaturen von
nur 135° C vorzunehmen und trotzdem eine ausreichende Verdampfung aller ungesättigten und gesättigten
chlorierten Verbindungen, die neben dem 1,2-Dichloräthan noch im Ausgangsmaterial vorhanden
sind, zu erreichen. Die Rückführung der Gesamtmenge der ungesättigten und gesättigten Kohlenwasserstoffe
aus der Trennkolonne in den Verdampfer würde wesentlich höhere Betriebstemperaturen in
dem letzteren erfordern, was dann zu der eingangs erwähnten Zersetzung des zurückgeführten Materials
führen würde. Durch die erfindungsgemäße Abstimmung des Gehaltes an leichten Rücklaufprodukten
in dem im übrigen in der Hauptsache aus 1,2-Dichloräthan bestehenden Ausgangsmaterial ist es da-
gegen möglich, die Verdampfung in dem Verdampfer bei einer so niedrigen Temperatur durchzuführen,
daß ein Abbau der Produkte mit Sicherheit vermieden wird.
Das Verfahren wurde praktisch nach dem Fließschema gemäß Abb. 1 und mit dem Verdampfer
gemäß A b b. 2 durchgeführt.
Das Material im Rückführungs-Vorratstank 30 hatte die in Tabelle I angegebene Zusammensetzung:
Bestandteil Gewichtsprozent
COCI., 0,05
C2H2Cl2 15,81
CHCl,
CCL,
CCL,
0,57 4,56
CH4Cl., —
QHCI," 21,06
CjEI3Cl3 1,67
C2Cl4 25,13
CH0Cl4 17,11
C2HCl 11,91
C2Cl0 0,52
schwerere 1,57
Die Mischung aus 1,2-Dichloräthan und rückgeführtem
Material, die in den Verdampfer eingeführt wurde, wies die in Tabelle II angegebene Zusammensetzung
auf:
Tabelle II Bestandteil Gewichtsprozent
COCl2 0,01
C2H2Cl0 3,32
CHCl3 ". 0,12
CCL4 0,96
C2H4Cl2 79,00
C2HCl3 4,43
C2H3Cl3 0,35
C2Cl4 5,27
C0H1Cl4 3,60
CHCl5 2,50
CCl0 0,11
schwerere 0,33
Die Verdampfungstemperatur betrug 135° C, und es wurde eine ausreichende Verdampfung aller ungesättigten
und gesättigten chlorierten Verbindungen, die neben dem 1,2-Dichloräthan noch im Ausgangsmaterial
vorhanden waren, erreicht. Aus diesem Ausgangsmaterial wurde im Reaktor 11 in zufriedenstellender
Weise Trichloräthylen und Perchloräthylen erzeugt.
Hie'rzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Trichloräthylen und Perchloräthylen durch Oxychlorierung
von 1,2-Dichloräthan mit Sauerstoff und Chlorwasserstoff, Chlor oder Mischungen aus Chlorwasserstoff
und Chlor in Gegenwart eines Metallhalogenide als Oxychlorierungskatalysator in
der Dampfphase, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxychlorierung mit einem Gemisch
aus mindestens 70 Gewichtsprozent 1.2-Dichloräthan und aliphatischen, gesättigten und
ungesättigten Chlorkohlenwasserstoffen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxychlorierung mit
einem Gemisch durchführt, dessen 1,2-Dichlofäthangehalt
bei 79 Gewichtsprozent liegt. ·
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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