DE1592635C - Düngemittel mit einem Gehalt an einem granulierten Harnstoff Aldehyd Konden sationsprodukt - Google Patents
Düngemittel mit einem Gehalt an einem granulierten Harnstoff Aldehyd Konden sationsproduktInfo
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Description
Zur Herstellung von Stickstoffdüngemitteln, die gegen die Auswaschung durch Niederschläge geschützt
sind und die ihren Stickstoffgehalt langsam an die Pflanze abgeben, sind Kondensationsprodukte von
Harnstoff mit verschiedenen Aldehyden bekannt.
Nach den deutschen Patentschriften 748 842 und 970 053 sind wasserlösliche Harnstoff-Aldehyd-Kondensate
bekannt, die auf 1 Mol Harnstoff 2 bis 4 Mol Aldehyd, vorwiegend Formaldehyd, enthalten. Nach
der deutschen Patentschrift 970 053 bestehen die Aldehyde zu 0,3 bis 18,5 °/0. bezogen auf Harnstoff,
aus höheren, mindestens 2 C-Atome enthaltenden Aldehyden. Die Kondensationsprodukte sind jedoch
wasserlöslich und müssen vor der Verwendung als Langzeitdüngemittel in einem getrennten Verfahren
gehärtet werden.
Es ist ferner bekannt — Naturwissenschaften 44, S. 52 bis 58 (1957) —, Harnstoff-Acetaldehydkondensate
als langsam wirkende Düngemittel zu verwenden. Die Kondensationsprodukte fallen jedoch pulverförmig
an. Sie haben wegen der Staubbelästigung beim Ausbringen und der mangelhaften Dosierfähigkeit
keinen Eingang in die Land- und Gartenbauwirtschaft gefunden. Die staubförmigeri Kondensationsprodukte
müssen gegebenenfalls durch weitere Verfahrensschritte unter Zusatz von Granulierhilfsmitteln in die
erwünschte Form frei fließender Granulate gebracht werden. Die Granulierung erhöht die Herstellungskosten
und bereitet bei vielen Produkten große Schwierigkeiten.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Düngemittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an
einem granulierten Harnstoff-Aldehyd-Kondensationsprodukt, welches durch Umsetzung von 2 Mol Harnstoff
mit (0,8 minus ri) bis (2 minus ri) Mol eines C3- oder
C4-Aldehyds und η Mol Formaldehyd in einer Mischoder
Granuliervorrichtung in Gegenwart von Mineralsäuren und gegebenenfalls von geringen Mengen Wasser
hergestellt worden ist, wobei η die Werte 0,1 bis 1 besaß.
Das Reaktionsprodukt fällt dabei unmittelbar in granulierter Form an. Das Granulat kann nach Abschluß
der Kondensation in der gleichen Apparatur durch indirekte Heizung gehärtet oder zu diesem
Zweck in eine nachgeschaltete Trocknungsapparatur übergeführt werden. Im zweiten Fall kann vorher eine
Absiebung des Fein- und des Uberkorns erfolgen, welche in die Granulierapparatur zurückgeführt
werden. Zur Beschleunigung der Reaktion werden geringe Mengen an Mineralsäuren und gegebenenfalls
geringe Mengen Wasser zugesetzt. Das Verfahren kann vollkontinuierlich durchgeführt werden.
Als Ausgangsprodukte für die nach dem beschriebenen Verfahren herzustellenden Mischkondensate
sind geeignet C3- und C4-AIdehyde, wie Propionaldehyd'
oder Butyraldehyd in einem Molverhältnis Harnstoff zu Aldehyd von 2: (0,8 minus ri) bis
2: (2 minus ri) einerseits und η Mol Formaldehyd
andererseits, wobei η ζ. B. die Werte 0,1 bis 1, vorzugsweise 0,15 bis 0,5, annehmen kann. Der Formaldehyd
kann in der Form von polymerem festem Paraldehyd und/oder einer konzentrierten wäßrigen
Formaldehydlösung eingesetzt werden.
Die Durchführung der Reaktion kann in Misch- oder Granuliergeräten, wie z. B. Paddelschnecken, Eirich-Mischern.Werner-Pfleiderer-Knetern oder Drehrohren, erfolgen.
Die Durchführung der Reaktion kann in Misch- oder Granuliergeräten, wie z. B. Paddelschnecken, Eirich-Mischern.Werner-Pfleiderer-Knetern oder Drehrohren, erfolgen.
Die Düngemittel gemäß vorliegender Erfindung stellen leichtfließende, harte Granulate dar, die den
bekannten vergleichbaren, jedoch pulverförmigen Düngemitteln gegenüber große Vorteile in der Garten-
und Landwirtschaft zeigen. Sie sind ausgezeichnete Stickstoffdüngemittel und können in sehr hohen
einmaligen Gaben, z.B. von 300 bis 500 kg N/ha, zur Düngung landwirtschaftlicher und gärtnerischer
Kulturen, wie Getreide, Grünland und Rasen, angewendet werden, ohne daß Pflanzenschäden auftreten.
Sie geben ihren Stickstoffgehalt im Laufe einer Vegetationsperiode langsam an die Pflanzen ab und
dienen so als sogenannte Langzeitdüngemittel.
24 kg Harnstoff werden in einem Eirich-Mischer unter Rühren innerhalb von 2,5 Stunden mit 13 kg
Isobutyraldehyd (95%ig). 3,5 kg Formaldehydlösung
(30°/0ig), 500 ml H2SO4 (50°/qig) und 2,21 Wasser
vereinigt. Man erhält ein granuliertes Mischkpndensat, welches im Trockenschrank 2 Stunden bei 110° C
getrocknet wird. Das Produkt hat einen Stickstoffgehalt von 33,1%. davon liegen nach der Analysenmethode
von K r a 1 ο ν e c und Morgan (Journal Agricultural and Food Chemistry 2, S. 92 [1954])
59% in leicht, 38°/0 in schwer und 3% in nicht wasserlöslicher Form vor.
24 kg Harnstoff werden gemeinsam mit 1,05 kg Paraformaldehyd in einer Hammermühle gemahlen
und in einem Eirich-Mischer innerhalb von 3 Stunden mit 12,4 kg Isobutyraldehyd (95"Y0Ig), 500 ml H2SO4
(50%ig) und 1,8 1 H2O unter Einarbeitung von 8 kg nicht getrocknetem Rückgut aus einem gleichartigen
Ansatz vereinigt und umgesetzt. Man erhält ein granuliertes, rundkörniges Mischkondensat, welches im
Trockenschrank 2 Stunden bei 115°C getrocknet wird. Das Produkt hat einen Stickstoffgehalt von
34,3%. Davon sind 54% leicht löslich, 44% schwer löslich und 2% nicht löslich.
In das Kopfende einer geschlossenen Granulierschnecke gibt man innerhalb von 2 Stunden 48 kg
gemahlenen Harnstoff, 1,1 kg Paraformaldehyd, 28,5 kg technischen 95%igen Isobutyraldehyd sowie 50 kg
gemahlenes Rückgut aus einem gleichartigen Ansatz. Mittels Düsen gibt man in das Reaktionsgernisch am
Kopfende der Schnecke 500 ml 50%ige Schwefelsäure
3 4
und im Mittelteil der Schnecke insgesamt 61 Wasser. einem Drehrohr zugeführt und bei 1150C getrocknet
Die frei werdende Reaktionswärme wird durch einen sowie anschließend auf einem Schwingsieb abgesiebt.
Kühlmantel abgeführt. Man erhält ein Produkt mit einem Stickstoffgehalt
Am Fußende der Schnecke wird das granulierte von 32,6%· Davon sind 47,5% leicht löslich, 52,0 °/0
Mischkondensat kontinuierlich abgezogen. Es wird 5 schwer löslich und 0,5 % nicht löslich.
Claims (1)
- Patentanspruch:Düngemittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einem granulierten Harnstoff-Aldehyd-Kondensationsprodukt, welches durch Umsetzung von 2 Mol Harnstoff mit (0,8 minus ri) bis (2 minus ri) Mol eines C3- oder C4-Aldehyds und η Mol Formaldehyd in einer Misch- oder Granuliervorrichtung in Gegenwart von Mineralsäuren und gegebenenfalls von geringen Mengen Wasser hergestellt worden ist, wobei η die Werte 0,1 bis 1 besaß.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF0040276 | 1963-07-19 | ||
DEF0040276 | 1963-07-19 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1592635A1 DE1592635A1 (de) | 1971-01-21 |
DE1592635C true DE1592635C (de) | 1973-07-19 |
Family
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