DE1592628C3 - Rieselfähige, haltbare harnstoff- und ammoniumhaltige Futtermittel - Google Patents

Rieselfähige, haltbare harnstoff- und ammoniumhaltige Futtermittel

Info

Publication number
DE1592628C3
DE1592628C3 DE1592628A DEE0035294A DE1592628C3 DE 1592628 C3 DE1592628 C3 DE 1592628C3 DE 1592628 A DE1592628 A DE 1592628A DE E0035294 A DEE0035294 A DE E0035294A DE 1592628 C3 DE1592628 C3 DE 1592628C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
urea
flowing
free
sio
ammonium
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1592628A
Other languages
English (en)
Other versions
DE1592628B2 (de
DE1592628A1 (de
Inventor
Helmut Dr. 8000 Muenchen Erbersdobler
Hermann Prof. Dr. Wien Zucker
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Evonik Operations GmbH
Original Assignee
Deutsche Gold und Silber Scheideanstalt
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Deutsche Gold und Silber Scheideanstalt filed Critical Deutsche Gold und Silber Scheideanstalt
Publication of DE1592628A1 publication Critical patent/DE1592628A1/de
Publication of DE1592628B2 publication Critical patent/DE1592628B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE1592628C3 publication Critical patent/DE1592628C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23KFODDER
    • A23K50/00Feeding-stuffs specially adapted for particular animals
    • A23K50/10Feeding-stuffs specially adapted for particular animals for ruminants
    • A23K50/15Feeding-stuffs specially adapted for particular animals for ruminants containing substances which are metabolically converted to proteins, e.g. ammonium salts or urea
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23KFODDER
    • A23K20/00Accessory food factors for animal feeding-stuffs
    • A23K20/20Inorganic substances, e.g. oligoelements
    • A23K20/28Silicates, e.g. perlites, zeolites or bentonites

Description

15
Die Erfindung betrifft die im Patentanspruch , definierte Verwendung.
Die Verwendung von Harnstoff in der Tierernährung nimmt ständig zu. Besonders in der Rinderfütterung werden heute bereits große Mengen an Harnstoff eingesetzt. Man.hat Wiederkäuern zur Einsparung von Eiweiß Harnstoff verabreicht, wodurch etwa bis zu 50% des N-Bedarfes gedeckt werden können. Um Harnstoffschädigungen (Abbau des Harnstoffs zu Ammoniak, das als Zellgift wirkt) zu vermeiden, soll in der Regel nicht mehr als '/3 des Gesamt-N durch Harnstoff ergänzt werden. Harnstoff soll nur in Form von Futtermischungen verfüttert werden. . , ...
Als Harristoff:Futtermittel-Kbnzentrat kann jedoch nur ein Produkt Verwendung finden, das keine Verklumpungen aufweist, gut rieselfähig und lagerfähig ist und sich mit anderen Futterkomponenten, wie Getreide, ölschrote u. a., gut vermischen läßt. · :
Es ist bekannt, zur Herstellung einer rieselfähigen und gut vermischbaren Harnstoffzubereitung den in Form von Prills anfallenden Harnstoff mit 8°/p Bolus alba oder ■ Kaolin zu vermischen. Durch diese Puderung wird .ein gut rieselfähiges und mischfähiges Produkt erhalten, dessen verhältnismäßig hoher Kaolinanteil jedoch den Nachteil hat, daß durch Vermischung mit diesem ernährungsphysiologisch inerten und nicht ausnutzba- .·■ ren Füllstoff der Stickstoffgehalt des Futterharnstoffs nicht unerheblich-vermindert wird.
Ein weiteres großes Problem ist darin zu sehen, daß bei Futterharnstoff enthaltenden Produkten infolge Zersetzung und Ammoniakbildung Stickstoffverluste und ein ammoniakalischer Geruch auftreten, welcher, auch wenn er nur gering ist, die Ursache von Futterverweigerung oder Minderverzehr sein kann, wie sie häufig bei Fütterung harnstoffhaltiger Futtermittel erfolgen.
Die Erfindung ging von der Aufgabenstellung aus, rieselfähige, haltbare harnstoff- und ammoniumhaltige Futtermittel mit einem Gehalt an inerten Füllstoffen anzugeben, welche neben der verbesserten Rieselfähigkeit eine infolge der Verhinderung des durch Zersetzung auftretenden Stickstoffverlustes ermöglichte Verbesserung des Geschmacks und Geruchs und damit verbundene Erhöhung des Verzehrs des Futtermittels aufweisen.
Die Lösung dieser Aufgabe ist im Patentanspruch -genannt.
Es wurde nämlich überraschenderweise gefunden, daß durch Zusatz von synthetisch hergestellten Kieselsäure oder hydrophobiertem Siliziumdioxid (mit einer Teilchcngpölie unter 0,05 mm) in einer Menge von 0,01 bis 5%-zu Harnstoff neben einer Verbesserung der Rieselfähigkeit der Harnstoffzubereitung, welche auch nach längerer Lagerung und bei Lagerung unter Druck erhalten blieb, .ein vorher" deutlich nachweisbarer ammoniakalischer Geruch vollständig und nachhaltig unterbunden und Stickstoffverluste nachweisbar verhindert wurden.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Zusammensetzung liegt vor allem in der geringen Menge der benötigten Zusätze zur Verhinderung des ammoniakalischen Geruchs. Es ist damit möglich, lagerfähige und rieselfähige Harnstoffzubereitungen mit einem Harnstoffgehalt bis'.zu über 99% herzustellen. Daraus ergeben sich erheblich geringere Frachtkosten und eine geringe Beanspruchung der Herstellungsanlagen. Durch Verhinderung des ammoniakalischen Geruchs werden harnstoffhaltige Futtermischungen schmackhafter. Außerdem werden dadurch Stickstoffverluste, vermieden.
Ein weiterer Vorteil ist in der Möglichkeit der zusätzlichen üblichen Verwendung von Schwefel bzw. schwefelhaltigen Verbindungen sowie von von Bolus alba oder Kaolin zu sehen, ohne daß es zu einer Verringerung des Stickstoffgehaltes kommt. Bei zusätzlicher Verwendung von Schwefel bzw. schwefelhaltigen Verbindungen, insbesondere schwefelhaltigen Aminoverbindungen, wie z. B. Methionin, Cystin und Cystein, kann immer noch ein höherer Stickstoffgehalt der Harnstoffzuberehung erreicht werden" als bei Verwendung von 8% Bolus alba oder Kaolin allein. Die Zusatzmengen letztgenannter Stoffe können je nach der Futtermittelzusammensetzung bis zu 3%, am besten jedoch nur bis zu 1 %, betragen.
Dem Fachmann ist hinreichend bekannt, was er unter synthetisch hergestellter Kieselsäure und hydrophobiertem Siliciumdioxid zu verstehen hat.
. , Beispiel 1 (nachgereicht)
Jeweils 100 g kristallinen Harnstoffs (Harnstoff purissimum, der in etwa 1 — 1,5 mm länglichen Kristallen vorlag) wurden in 8 Vergleichsversuchen in ihrem Fließverhalten untersucht.
Die Harnstoffproben wurden jeweils mit
I; = 0,05% SiO2,
If. = 0,10% SiO2,
III. = 0,50% SiO2,
IV. = 0,10% SiO2,
V. = 0,50% SiO2,
VI. = 0,10% SiO2 und
VII. = 0,50% SiO2
vermischt und einer Probe VIII ohne Zusatz von SiO2 gegenübergestellt. Der SiO2-Zusatz entsprach der im Patentanspruch angegebenen Definition.
Gleich nach der Zugabe aller Kieselsäuren war die Rieselfähigkeit des Harnstoffs erheblich verbessert. Die im Glasflaschen aufbewahrten Proben wurden 48 Stunden offen im Freien bei Temperaturen von —5°C bis 5°C und hoher Luftfeuchtigkeit stehengelassen (starker Nacht- und Morgennebel). Danach waren noch keine Verklumpungen festzustellen. Die Rieselfähigkeit war jedoch bei der Probe VIII deutlich beeinträchtigt. Dies trat nach einer weiteren offenen Lagerung nach 48 Stunden noch.siärker in Erscheinung.
Anschließend wurden die Glasflaschen verschlossen und bei Zimmertemperatur aufbewahrt. Bald zeigte es sich, daß die Probe VI Il ohne SiO2-Zusatz sich verfestigt halte.
Die Versuche zeigen, daß auch unter diesen
Extrembedingungen die erfindungsgemäße Verwendung den gewünschten Effekt lieferte.
Beispiel 2 (nachgereicht)
Es wurden jeweils 500 g Futterharnstoff in Prill-Form in fünf Vergleichsversuchen in ihrem Fließverhalten untersucht.
Die Harnstoffproben wurden jeweils mit
IX. 0,05% SiO2,
X. 0,20% SiO2,
XI. 0,20% SiO2 und
XII. 0,50% SiO2
vermischt und mit einer Probe XIII ohne SiO2-Zusatz verglichen. Der SiO2-Zusatz entsprach ebenfalls der im Patentanspruch genannten Definition.
Alle Proben wurden in Kunststoff-Flaschen mit Schraubverschlüssen aufbewahrt. Die Rieselfähigkeit des Harnstoffs wurde durch alle Zusätze erheblich verbessert.
Die Proben wurden dann alle auf — 200C tiefgekühlt und offen 2 Stunden einer gesättigten Wasserdampfatmosphäre ausgesetzt und anschließend verschlossen. Nach einer Lagerung von 8 Wochen waren alle Proben mit Zusatz einer Kieselsäure noch rieselfähig, während der Harnstoff ohne Zusatz zusammengebacken war.
Beispiel 3 (nachgereicht)
Futterharnstoff, der deutlich einen ammoniakalischen Geruch aufwies, wurde mit 0,01 bis 1,00% einer der im Patentanspruch aufgeführten Kieselsäuren versetzt. Nach dem intensiven Vermischen war kein ammoniakalischer Geruch mehr nachweisbar. Angefeuchtetes Indikatorpapier, das vorher eine deutlich alkalische Reaktion gezeigt hatte, verfärbte sich nicht mehr, wenn es in die Gefäße mit der kieselsäurehaltigen Harnstoffzubereitung gehalten wurde.
Die Rieselfähigkeit des Futterharnstoffes wurde durch die Zugabe der Kieselsäure in Mengen von 0,1 bis 0,5%, wie schon in den Beispielen 1 und 2 gezeigt wurde, deutlich verbessert Selbst unter den extremen Bedingungen einer Lagerung über mehrere Tage in luftdurchlässigen Leinensäckchen bei einer Temperatur von +10°, wobei auf den Proben ein Druck von 3 kg/cm2 lastete, blieb die Rieselfähigkeit der mit den Kieselsäureverbindungen versetzten Harnstoffzubereitungen erhalten.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verwendung von synthetisch hergestellter Kieselsäure oder hydrophobiertem Siliciumdioxid mit einer Teilchengröße von unter 0,05 mm in einer Menge von 0,01 bis 5% als Füllstoff zur Herstellung rieselfähriger, haltbarer harnstoff- und ammoniumhaltiger Futtermittel.
    10
DE1592628A 1967-12-01 1967-12-01 Rieselfähige, haltbare harnstoff- und ammoniumhaltige Futtermittel Expired DE1592628C3 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1592628 1967-12-01

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1592628A1 DE1592628A1 (de) 1971-06-03
DE1592628B2 DE1592628B2 (de) 1977-11-10
DE1592628C3 true DE1592628C3 (de) 1978-06-22

Family

ID=5680281

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1592628A Expired DE1592628C3 (de) 1967-12-01 1967-12-01 Rieselfähige, haltbare harnstoff- und ammoniumhaltige Futtermittel

Country Status (9)

Country Link
JP (1) JPS4931793B1 (de)
AT (1) AT292438B (de)
BE (1) BE724629A (de)
DE (1) DE1592628C3 (de)
FR (1) FR1593927A (de)
GB (1) GB1209399A (de)
IT (1) IT1004507B (de)
NL (1) NL160705C (de)
SE (1) SE363035B (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4393082A (en) * 1970-11-16 1983-07-12 Purdue Research Foundation Ion exchange materials to increase consumption of non-protein nitrogen by ruminants
KR102136717B1 (ko) * 2018-10-01 2020-07-22 롯데정밀화학 주식회사 소수성 실리카를 포함하는 시멘트 모르타르용 첨가제 및 그의 제조방법

Also Published As

Publication number Publication date
DE1592628B2 (de) 1977-11-10
DE1592628A1 (de) 1971-06-03
NL160705B (nl) 1979-07-16
SE363035B (de) 1974-01-07
BE724629A (de) 1969-05-02
IT1004507B (it) 1976-07-20
AT292438B (de) 1971-08-25
JPS4931793B1 (de) 1974-08-24
FR1593927A (de) 1970-06-01
NL6816961A (de) 1969-06-03
NL160705C (nl) 1979-12-17
GB1209399A (en) 1970-10-21

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2455281C3 (de) Trockenes, stabiles, pulverförmiges Mittel zur Behandlung von Ruhr und Dehydratisierung sowie Tetanie bei Haustieren (Säugetieren)
EP0111628B1 (de) Verwendung von wässrigen L-Lysin-Lösungen zur Supplementierung von Futtermitteln und industriell hergestellten Mischfuttern mit L-Lysin
DE3032618C2 (de)
DE2855851C2 (de) Stabilisierte Addukte von Vitamin-K-Verbindungen mit organischen Verbindungen, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung
DE1301006B (de) Frisiermittel
DE1592628C3 (de) Rieselfähige, haltbare harnstoff- und ammoniumhaltige Futtermittel
DE3500162A1 (de) Pulvergemische mit hohem propylenglykolgehalt und verfahren zur herstellung derselben sowie ihre verwendung
DE3104997A1 (de) Verfahren zur herstellung von waessrigen natriummethioninat-loesungen (a)
EP0771532A1 (de) Verwendung von wässrigen L-Tryptophan- und/oder L-Threonin-Salzlösungen
DE2451801A1 (de) Futtermittel fuer wiederkaeuer und verfahren zu seiner herstellung
CH634546A5 (de) Verfahren zur herstellung von komplexen verbindungen von aminodicarbonsaeuren mit magnesium und halogenen.
DE2846956A1 (de) Futterzusatz auf harnstoffbasis
EP2253307B1 (de) L-Carnitin zur Kristallisationshemmung
DE3028388A1 (de) Konservierungsmittel fuer futtergetreide und mischfutter
DE2022072C3 (de) Cholinpräparat zum Anreichern von Futtermitteln
DE60318862T2 (de) Wachstumsförderer
DE2615715C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Rhodanwasserstoffsäure und Hexamethylentetramin enthaltenden, veterinärmedizinischen Trockenpräparaten
DE2424210A1 (de) Als tierisches futter verwendbare zusammensetzung
DE891790C (de) Verfahren zur Herstellung biologisch wirksamer Salze in Mischung mit Rohfaserstoffenund Begleitstoffen aus Humussubstanzen oder leicht Torf bildenden Pflanzen, insbesondere zur Verabreichung an Tiere
DE738840C (de) Verfahren zur Verbesserung der Haltbarkeit wasseranziehender Stoffe
DE1033017B (de) Futtermittelmischung
DE4213175A1 (de) Wirkstoffkombination für die Therapie und Prophylaxe der Ketose bei Tieren
DE814146C (de) Verfahren zur Herstellung von freifliessenden Gemengen aus wasserfreiem Natriumpolyphosphat und kristall-wasserhaltigen Salzen
AT346163B (de) Futtermittel zur foerderung des wachstums von haus- und nutztieren
DE1667638A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Natriumtripolyphosphat-Hexahydrat

Legal Events

Date Code Title Description
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
8339 Ceased/non-payment of the annual fee