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Sicherheitssteckdose Von den Schutzmaßnahmen gegen zu hohe Berührungsspannung
gewinnt die Fehlerstromsehutzsehaltung immer mehr an Bedeutung. Fehlerstromschutzschalter
in einer Hausinstallation sind meist derartig angeordnet, daß sie den Schutz für
mehrere Stromkreise übernehmen. Im Fehlerfall würden alle nachgeschalteten Geräte
ausgeschaltet werden. Nun besteht das Bedürfnis, eine Schutzmaßnahme auf ein einzelnes
Gerät einschließlich seiner Anschlußleitung und Steckvorrichtung zu beschränken.
Diese Forderung wird bereits von Sicherheitssteckdosen erfüllt, die nach dem Prinzip
der Schutztrennung arbeiten. Derartige Sicherheitssteckdosen haben den Nachteil,
daß die zulässigen Anschlußwerte sehr beschränkt sind. Diese liegen bei 20 VA und
sind deshalb nur für den AnschluB von Rasierapparaten gebräuchlich.
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Schon lange sind Steckdosen bekannt, bei denen das Prinzip der -,
Fehlerspannungsschutzschaltung zur Anwendung kommt (deutsche Patentschrift
600 489). Eine solche Steckdose mit einem Schaltkontaktpaar und einer diese
Kontakte trennenden Auslüsespule, die
in den Stromkreis zwischen
dem Schutzkontakt der Steckdose und Erde eingeschaltet ist, läßt sich zwar in einer
für normale Installationen erforderlichen Größe herstellen, jedoch haften dem Prinzip
der Fehlerspannungsschutzschaltung verschiedene Mängel an. Einmal ist grundsätzlich
ein an der Steckdose angebrachter Schutzkontakt erforderlich,-der beim Einstecken
eines Schutzkontaktsteckers über eine dritte Ader in der Verbindungsleitung mit
dem metallischen Gehäuse des angeschlossenen Gerätes in Verbindung steht. Zum anderen
kann die Schutzmaßnahme dadurch unwirksam werden, da13 das metallische Gehäuse des
angeschlossenen Gerätes mit einer Erde, die zufällig Verbindung mit der Schutzerde
hat, in Berührung kommt. In einem solchen Falle würde die Auslösespule überbrückt
werden und nicht ansprechen.
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Zur Behebung dieser Nachteile wird eine Sicherheitssteckdose, insbesondere
zur Verwendung in Hausinstallationen, mit einem Isolierstück als tragendem Formteil
für die Kontakthülsen und die Anschlüsse vorgeschlagen, bei der erfindungsgemäß
das Isolierstück in Kleinstbauweise ausgeführte elektrische Zusatzteile, wie Summenstromwandler,
Auslöser und eine Schaltkontaktanordnung mit ihren Betätigungsgliedern trägt, die
nach dem Prinzip einer Fehlerstromschutzsehaltung geschaltet sind.
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Auf diese Weise ist es möglich, in einer normalen Unterputz-Schaltdose
von z.B. 70 mm Durchmesser eine Sicherheitseinrichtung einzubauen, die den gleichen
Schutz wie ein handelsüblicher Fehlerstrom-Schutzschalter bietet.
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Weiterhin kann ein durch zusätzliche Erdung des Gerätegehäuses
unbeabsichtigtes Außerbetriebsetzen der Schutzschaltung bei An-wendung
der Fehlerstromschutzsehaltung mit Summenstromwandler nicht erfolgen.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die Auslösestromstärke für den Fehlerstrom so
niedrig zu wählen, daß die An-ordnung bereits unterhalb der fUr
den Menschen gefährlich werden-
den Stromstärke von ca. 50 mA abschaltet.
Wird eine Auslösegrenze
von max. ea. 30 mA gewählt:, so kann auf
den bei höheren Auslöseströmen erforderlichen Schutzkontakt und damit auf die Verlegung
eines besonderen Schutzleiters und auf die Errichtung einer Erdungsanlage verzichtet
werden.
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Gemäß der weiteren Erfindung kann eine derartige Sicherheitssteekdose
auch mit Schutzkontakten ausgeführt werden.
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Diese Anordnung hat große Vorteile. Einmal kann über den Schutzkontakt
keine gefährliche Berührungsspannung auf ein fehlerfreies Gerät verschleppt werden,
wie dies bisher durch Bruch des Schutzleiters oder durch dessen falschen Ansehluß
in der Installation vorgekommen ist. Zum andern wird jetzt auch dann ein absoluter
Schutz gegen tödliche Elektrounfälle erreicht, wenn - wie dies in der Vergangenheit
häufig zu beobachten war - elektrische Geräte fälschlich mit zweiadrigen AnschluBleitungen
(ohne Schutzleiter) betrieben werden. Auch spielende Kinder, die gern spitze metallische
Gegenstände in Steckdosen stecken, werden durch diese Anordnung vor dem Elektrounfall
bewahrt.
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Weiterhin soll die Sicherheitssteckdose mit einer vorzugsweise zweipoligen
Kontaktanordnung erfindun,-,sgemäß so ausgeführt sein, daß die Wiedereinschaltung
in an sich bekannter Weise mechanisch
durch ein Betätigungsglied nur dann
erfolgen kann, wenn der Stecker des anzuschließenden Gerätes aus der Dose entfernt
ist, wobei das Betätigiinsglied konstruktiv so ausgebildet ist, daß es nur mittels
eines Werkzeuges, oder eines als Werkzeug benutzten Geldstückes wieder eirZeschaltet
werden kann.
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Eine derartige Anordnung hat den Vorteil, daß die in der Dose ein"ebaute
Schutzeinrichtung, falls ein Fehler im Stromkreis vorhanden ist, sofort wieder abschaltet,
bevor das Elektrogerät von neuem mittels Steckkontakt angeschlossen werden kann.
Eine
Anordnung gemäß der Erfindung ist beispielsweise in der Zeichnung in den Figuren
1 und 2 dargestellt. Fig. 1 zeigt die Vorderansicht einer zweipoligen Sicherheitssteckdose
bei abgenommener Deckplatte in eingeschaltetem Zustand. Fig. 2 zeigt die Vorderansicht
der Sicherheitssteckdose bei vorhandener Deckplatte.
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In einem Formteil 14 sind zwei feste Kontaktstücke 1 eingesetzt, denen
je ein bewegliches Kontaktstück 2 zugeordnet ist. Die beweglichen Kontaktstücke
2 liegen im eingeschalteten Zustand unter Einwirkung einer Federkraft auf den festen
Kontaktstücken 1 auf und sind elektrisch mit den Kontakthülsen 16 verbunden.Zwischen
den beweglichen Kontaktstücken ist eine Nockenscheibe 3 angeordnet, die durch Drehen
die Kontaktanordnung öffnet. Die Drehung wird in der dargestellten Ausführung durch
eine Druckfeder 6 bewirkt. Eine Klinke 4 ist mit der Nockenseheibe 3 mechanisch
verbunden und rastet im eingeschalteten Zustand gegen den Sperrhebel 5. Der Sperrhebel
5 wird durch eine Feder 11 in Arretierungsstellung gehalten. Bei Auftreten eines
Fehlerstromes drückt der Auslöser 8 den Sperrhebel hoch und bewirkt die Freigabe
der Verklinkung.
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Unter Einwirkung der Feder 6 dreht sich die Nockenseheibe 3 und trennt
die Kontaktanordnungen. Während der Ausschaltbewegung bringt die Feder 7 den Auslöser
8 wieder in Bereitschaftsstellung. Die Wiedereinschaltung der Kontaktanordnung
geschieht durch Drehung der Nockenscheibe 3 derart, daß in den Schlitz 13 der Schaltachse
ein passendes Werkzeug eingesetzt wird; dazu muß zuerst der Stecker aus der Steckdose
gezogen werden. Auf diese Weise wird eine Wiedereinschaltung sowie ein Blockieren
der Einschaltstellung bei angeschlossenem Verbraucher verhindert. Die Anschlüsse
10 verbinden die Primärwicklungen des Summenstromwandlers 9 mit der installierten
Leitung.