DE1583396C - Durchlaufofen mit Schutzgasschleusen - Google Patents

Durchlaufofen mit Schutzgasschleusen

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DE1583396C
DE1583396C DE1583396C DE 1583396 C DE1583396 C DE 1583396C DE 1583396 C DE1583396 C DE 1583396C
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DE
Germany
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continuous furnace
sluice
chamber
displacement body
furnace according
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Expired
Application number
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English (en)
Inventor
Andreas 5210 Troisdorf Behma Paul Werner 5210 Oberlar Nassheuer
Original Assignee
Jean Nassheuer Industrieofenbau Und Elektrotechnik, 5210 Troisdorf
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Description

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Die Erfindung betrifft einen Durchlaufofen mit befindlichen Gases erreicht. Der Verdrängungs-
. Schutzgasschleusen und bezweckt, Ofenanlagen körper muß bei der Schleusenkammer der Einlauf-
dieser Art mit einer Einrichtung zu versehen, durch seite eine der Form des Glühgutkörpers angepaßte
deren Anwendung der Schutzgasverbrauch stark ver- Aussparung besitzen bzw. so gestaltet sein, daß er
ringert werden kann. 5 das in der Schleusenkammer befindliche Gut weit-
Bei den bekannten, mit Ein- und Auslauf- gehend zu umgreifen vermag, während eine solche schleusen versehenen Durchlauföfen wird das bei- Gestalt des Verdrängungskörpers bei der Schleusenspielsweise aus Bandringen, Drahtringen, Ziehteilen kammer der Auslaufseite nicht erforderlich ist, da oder Schmiedeteilen bestehende, einer Wärme- diese Kammer ohne darin befindliches Glühgut gebehandlung unter Schutz- bzw. Reaktionsgasen zu io spült wird. Der Verdrängungskörper der Auslaufunterwerfende Glühgut absatzweise in den Ofen ein- schleuse wird daher so gestaltet, daß er bei seiner bzw. aus dem Ofen ausgebracht und kontinuierlich Lage in der Schleuse deren Innenraum nahezu voll- oder absatzweise durch den Ofen gefördert. ständig ausfüllt.
An beiden Enden der Öfen sind Schleusen- Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß der Ver-
kammern vorgesehen, die den Zweck haben, den 15 drängungskörper, insbesondere derjeiv'ge der Ein-
Ofeninnenraum während des Einbringens bzw. Her- laufschleuse, aus mehreren, in die Schleusenkammer
ausführens des Glühgutes gasdicht gegen die Außen- einführbaren Teilen zusammensetzbar ist, so daß
luft abzuschließen. Diese Schleusenkammern haben selbst bei kompliziert gestalteten Glühgutkörpern der
eine Länge, die etwa gleich derjenigen des ^u mit Schutzgas zu spülende Raum klein gehalten wer-
glühenden Gutes bzw. der das zu glühende Gut 20 den kann.
tragenden Glühroste oder Glühgestelle ist, und Die in die Schleusenkammern einführbaren Verweisen vorn und hinten je eine Tür auf, die als drängungskörper werden gemäß der Erfindung vor-Klappe oder Schieber ausgebildet ist. · zugsweise gegenüber den Wänden der Schleusen-
Die Schleusenkammern werden so bedient, daß kammern abgedichtet und auswechselbar in den
zunächst die Außentür der Einlaufkammer geöffnet, 25 Schleusenkammern vorgesehen, wobei sie auch —
das Glühgut in die Kammer eingefahren und die be- zwecks Anpassung an das Glühgut — gegen solche
sagte Außentür wieder geschlossen wird, hierauf die anderer Größe und Gestalt ausgewechselt oder aus
bei diesem Vorgang in die Kammer eingedrungene unterschiedlich gestalteter. Teilen zusammengesetzt
Luft durch Schutzgas ausgespült und anschließend sein können.
die innere Kammertür geöffnet und das Glühgui in 30 Schließlich sieht die Erfindung auch die Möglich-
den Ofen eingefahren wird. Nach dem Schließen keit vor, Glühgut in geraden Längen kontinuierlich
auch der inneren Kammertür wird das Glühgut bei geöffneten Schleusentüren in den Ofen einzu-
durch den Ofen bewegt. Am Ausgang der Ofen- fahren und durch den Ofen zu fördern, indem die in
anlage, also am Ende der Kühlstrecke, wird das die Schleusenkammern einführbaren Verdrängungs-
Glühgut nach dem gleichen Prinzip aus dem Ofen- 35 körper auf ihrer Unterseite mit in den Schleusen-
innern in die Kammer der Auslaufschleuse und an- raum hineinragenden Abdichtvorhängen versehen
schließend aus dieser herausgefahren. Die bei dem werden, die, bei geöffneten Schleusentüren, von kon-
Ausfahren eingedrungene Luft wird durch Schutz- tinuierlich durchlaufendem Gut anhebbar sind,
gas aus der Auslaufschleuse ausgespült. In der Zeichnung ist ein Durchlaufofen gemäß der
Die Schleusenkammern solcher Durchlauföfen 40 Erfindung in einem Ausführungsbeispiel schematisch
müssen im allgemeinen zur Erzielung eines aus- als Rollenherdofen dargestellt.
reichend kleinen Rest-Sauerstoffgehaltes etwa mit Der eigentliche Ofen, durch den das Glühgut in der acht- bzw. zehnfachen Menge des Kammer- der Regel kontinuierlich gefördert wird, durch den volumens mit Schutzgas gespült werden. Der stund- es aber auch absatzweise gefördert werden kann, ist liehe Schutzgasverbrauch für das Spülen der 45 der mittlere, mit A bezeichnete Teil der Ofen-Kammer richtet sich dabei außer nach der Größe anlage. Am Einlaufende des Ofens befindet sich die des Kammervolumens und des Volumens des ein- Einlaufschleuse B und am Auslaufende die Auszuschleusenden Glühgutköipers nach der Anzahl der laufschleuse C. Sowohl in den Schleusen B und C Schleusungsvorgänge pro Stunde. als auch im eigentlichen Ofen A -läuft das Glühgut
Bei Glühgutkörpern mit einem verhältnismäßig 50 auf Rollen 1.
geringen Gewicht ergibt sich bei größeren Durch- Die Einlaufschleuse B weist die beiden Türen 2
satzleistungen eine verhältnismäßig große Zahl von und 3 auf, die wahlweise heb- und senkbar sind. In
SchleusuMgsvorgängen je Stunde. Wenn diese Glüh- der Schleusenkammer S ist, ebenfalls heb- und
gutkörper gleichzeitig einen verhältnismäßig großen senkbar, ein Verdrängungskörper 4 vorgesehen, der
Raum einnehmen, wie z. B. zu Ringen aufgewickelte 55 mit seinem zentralen unteren Teil 5 in die zentrale
Rohre oder große Ziehteile, so benötigen sie ein ver- Öffnung eines zu einem Ring 7 gewickelten, das
häitnismäßig großes Kammervolumen, und dieses in Glühgut darstellenden Rohres absenkbar ist. Ferner
Verbindung mit der großen Zahl der Schleusungs- weist der Verdrängungskörper auf seiner Unterseite
vorgänge je Stunde bedingt einen erheblichen eine Rippe 8 auf, die bei abgesenktem Ver-
Schutzj'asverbrauch. 60 drängunpskörper den Rohrring 7 außen umschließt.
Der Zweck der Erfindung ist, bei Glühgutkörpern Der Verdrängungskörper 4 bildet somit durch seinen mit großem Raumbedarf und geringem Gewicht, wie zentralen unteren Teil S und die Rippe 8 eine Ring- /.. B. bei zu Ringen aufgewickelten Rohren, die zum nut zur Aufnahme des Rohrrinnes 7. Durch eine den Spülen benötigte Sehutzjiasmenge zu verkleinern. gesamten oberen Teil des Verdrängungskörpers i;m-Dius wird gemäß der Erfindung durch quer zur 65 gebende, mit einer Flüssigkeit, wie z. B. Wasser oder Förderrichtung des in dem Durchlaufofen zu be- Öl, gefüllte und von den Wänden der Schleusenhandelnden Gutes in die Schleusenkammer einfuhr- kammer Petragene Dichtungstasse 9, in die ein von bare Körper zum Verdrängen des in der Kammer der Oberkante dos Verdrängungskörpers 4 ge-
trägenes Blech 10 hineinragt, ist der Verdrängungskörper gut gegen die Wände der Schleusenkammer abgedichtet.
Am Boden der Schleusenkammer befindet sich bei 11 eine Öffnung, durch die Schutzgas in die Kammer eingeführt werden kann. Am oberen Ende . des Verdrängungskörpers 4 sind zwischen diesem und dem in die Dichtungstasse 9 hineinragenden Blech 10 Austrittsöffnungen 12 vorgesehen. Die zur Aufnahme des Rohrringes 7 dienende, zwischen dem Teil 5 des Verdrängungskörpers und dessen Ringrippe liegende Ringnut ist durch Gasaustrittsöffnungen 13 mit dem außerhalb des Verdrängungskörpers befindlichen Innenraum der Schleusenkammer verbunden.
Zum Beschicken des Ofens wird bei hochgezogenem Verdrängungskörper zunächst die Außentür 2 der Schleusenkammer B geöffnet und das Glühgut 7 in die Kammer eingefahren, worauf die, besagte Außentür wieder geschlossen wird, deichzeitig oder danach wird der Verdrängungskörper abgesenkt, wodurch der größte Teil der in der Schleusenkammer befindlichen Gas- bzw. Luftmenge verdrängt wird. Das verbleibende Kammervolumen wird nunmehr durch die Öffnung 11 hindurch mit Schutzgas ausgespült, wobei die Luft durch die Öffnungen 12 entweicht. Anschließend wird der Verdrängungskörper langsam, entsprechend der bei 11 zugeführten Schutzgasmenge, angehoben. Gleichzeitig oder danach wird die innere Kammertür 3 geöffnet, das Glühgut 7 in den Öfen eingefahren, die innere Kammertür 3 wieder geschlossen und das Glühgut durch den Ofen bewegt.
Der Schleusenkammer am Auslaufende des Ofens ist ein Verdrängungskörper 14 zugeordnet, der in seiner abgesenkten Lage die Schleusenkammer nahezu vollständig ausfüllt. Beim Öffnen der Innentür 15 dieser Schleusenkammer oder kurz danach wird der in ihr befindliche abgesenkte Verdrängungskörper 14 angehoben. Hierauf wird das Glühgut in die Schleusenkammer eingefahren und die innere Tür wieder geschlossen. Nunmehr wird die Außentür 16 geöffnet, das Glühgut aus der Schleusenkammer herausgefahren und anschließend die äußere Kammertür 16 wieder geschlossen. Gleichzeitig oder kurz danach wird der Verdrängungskörper heruntergelassen und dabei der größte Teil des in der Kammer befindlichen Gases verdrängt. Die verbleibende Luft wird anschließend durch Schutzgas ausgespült. Zu diesem Zweck weist die Schleusenkammer C den Öffnungen 11 und 12 der Einlaufkammer B entsprechende Öffnungen 17 und IB auf. Der Verdrängungskörper 14 der Auslaufseite des Ofens ist gegen die Wände seiner Schleusenkammer ebenfalls mittels einer Ringtasse abgedichtet.
Es empfiehlt sich, die innere Tür 15 der Schleusenkämmer der Auslaufseite des Ofens während des Herausziehens des Verdrängungskörpers aus der Schleusenkammer zu öffnen, weil hierdurch Schutzgas aus dem Ofenteil A in die Schleusenkammer gesaugt wird.
Bei einem Durchlaufofen gemäß der Erfindung ist es unerheblich, ob der Transport des Glühgutes direkt auf den Ofenrollen oder auf geeigneten Glühgestellen erfolgt. Der Transport kann auch statt durch Rollen durch andere Transporteinrichtungen bewirkt werden. Die Abdichtung des Verdrängungskörpers kann statt durch eine mit einer Dichtungsflüssigkeit gefüllte Tasse selbstverständlich auch auf andere Art und Weise erfolgen. Der Verdrängungskörper in der Einlaufkammer kann auch auswechselbar vorgesehen werden für den Fall, daß Glühgut mit sehr unterschiedlichen Formen geglüht werden soll; bei der Auslaufkammer ist dies nicht notwendig, weil diese Kammer in leerem Zustande gefüllt wird.

Claims (8)

Patentansprüche:
1. Durchlaufofen mit Schutzgasschleuscn, gekennzeichnet durch quer zur Förderrichtung des in ihm zu behandelnden Gutes in die Schleusenkammern (B bzw. C) einführbare Körper (4, 5, 8 bzw. 14) zum Verdrängen des in der Kammer befindlichen Gases.
2. Durchlaufofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdrängungskörper (4, 5, 8) der Einlaufschleuse (B) eine solche Gestalt hat, bei der er das in der Schleuse befindliche Gut (7) weitgehend zu umgreifen vermag.
3. Durchlaufofen nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdrängungskörper (14) der Auslaufschleuse (C) so gestaltet ist, daß er bei seiner Lage in'der Schleuse deren Innenraum nahezu vollständig ausfüllt.
4. Durchlaufofen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdrängungskörper (4, 5, 8 bzw. 14),' insbesondere der Einlaufschleuse (B), aus mehreren in die Schleuse einführbaren Teilen zusammensetzbar ist.
5. Durchlaufofen nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Verdrängungskörper (4, 5, 8 bzw. 14) auswechselbar sind, und zwar auch gegen solche anderer Größe und Gestalt bzw. in ihrer Gestalt veränderbar sind.
6. Durchlaufofen nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdrängungskörper (4, 14) gegenüber den Wänden der Schleusen abgedichtet (9, 10) sind.
7. Durchlaufofen nach Anspruch 1 bis 6, gekennzeichnet durch die Verwendung von Verdrängungskörpern, die auf ihrer Unterseite mit in den Schleusenraum hineinragenden Abdichtvorhängen verschen sind, die, bei geöffneten Schleuscntüren, von kontinuierlich durchlaufendem Gut anhebbar sind.
8. Verfahren zum Beirieb eines Durchlaufofens nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Öffnen der inneren Tür (15) der Auslaufschleuse (C) während des Hcrausziehens des Verdrängungskörper (4) aus dieser Schleuse vorgenommen wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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