DE1578205C - : Manöverkartusche für Geschütze - Google Patents

: Manöverkartusche für Geschütze

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DE1578205C
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Active
Application number
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English (en)
Inventor
Walter 3104 Unterlüß Gähle
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Rheinmetall Industrie AG
Original Assignee
Rheinmetall GmbH

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Description

EHe Erfindung bezieht sich auf eine Manöverkartusche für Geschütze mit einer innerhalb eines hülsenartigen Körpers angeordneten Pulverladung und einer aus einem rieselfähigen Gemenge bestehenden Verdammung, die auf einem den Raum für die Pulverladung abschließenden Deckel aufgebracht ist und an ihrer Oberseite durch eine mit dem hülsenartigen Körper verklebte Scheibe aus Pappe oder einem anderen für Manöverkartuschen geeigneten Material abgedeckt ist.
Es ist bereits bekannt, derartige Manöverkartuschen so herzustellen, daß man einen oder mehrere vorgeformte Korkpfropfen mit Hilfe eines geeigneten Bindemittels, z. B. Schellack, in die Kartuschhülse oberhalb der Pulverladung einkittet. Diese Verdämmung soll bei der Explosion des Pulvers so zerstäubt werden, daß keine größeren festen Partikel aus dem Geschützrohr herausgeschleudert werden. Ferner soll die Verdammung so beschaffen sein, daß die Explosion des Pulvers einen lauten Knall erzeugt, der a> dem Knall des scharfen Schusses möglichst ähnlich ist. Außerdem soll das Mündungsfeuer etwa das gleiche sein wie beim scharfen Schuß.
Weiterhin sind Kartuschstopfen für Munition großen Kalibers bekannt, welche aus einem starren ag äußeren Mantelteil und einem Kern weichen Stoffes bestehen. Zur Herstellung des weichen Kerns wird in diesem Fall grob gemahlener Kork, der durch ein Bindemittel zusammengehalten wird, verwendet.
Die Verwendung solcher vorgeformter Pfropfen aus Kork oder Preßkork oder anderem geeignetem Material hat erhebliche Nachteile. Man muß hierbei Stopfen verwenden, die sehr genau in die Kartuschenhülse passen, und man muß außerdem für eine genügend feste Verbindung mit dem Material der Kartuschenhülse sorgen. Ist die Verbindung nicht genügend fest, so können größere Partikel des Stopfens aus dem Geschützrohr herausgeschleudert werden und dadurch in der Nähe befindliche Personen gefährden. Außerdem entsteht in einem solchen Falle kein lauter Knall.
Zur Vermeidung dieser Nachteile besteht nach einem älteren Vorschlag des Erfinders die Verdammung aus einem nicht vorgeformten pastenartigen Gemisch aus Füllstoff und einem Kunstharz unter Zusatz eines geeigneten Härtungsmittels für das betreffende Harz. Dieses pastenartige Gemisch wird auf einen die Pulverladung abschließenden Deckel aufgebracht, wo es zu einem luftdichten Abschluß aushärtet. Außerdem ist für die Herstellung dieser Verdämmung nach einem weiteren Vorschlag des Erfinders bereits die Verwendung eines Füllstoffes bekannt, der aus zerkleinerte Faserstoffe enthaltende Weichvulkanisaten von natürlichem oder synthetischem Kautschuk, wie z.B. dem unter dem Namen Karkassenmehl bekannten Zerkleinerungsprodukt der Seitenwände von Kraftfahrzeugreifen, besteht.
Ein anderes bekanntes Verfahren zum Herstellen einer solchen Verdammung besteht darin, daß die Dämmschicht durch Aufschütten eines fließ- bzw. So rieselfähigen Gemenges aus Kork- bzw. Sägemehl oder dergleichen Grieß einerseits und einem Kleber, beispielsweise einem Kunststoffkleber, andererseits auf die vorlaborierte, d. h. mit der Pulverladung gefüllte und mittels einer Pappscheibe abgedeckelte Kartusche aufgebracht, die somit erzeugte Dämmschicht alsdann durch einen Trockenprozeß erhärtet und anschließend gegebenenfalls noch mit einer aus Lack oder dergleichen bestehenden Schutzschicht überzogen wird.
Bei Manöverkartuschen mit derartig hergestellten Verdammungen hat sich nun gezeigt, daß bei besonders niedrigen Außentemperaturen die Sicherheitsgrenze von 50 m vor der Geschützmündung durch vereinzelte größere Stücke des Verdämmungsmaterials gelegentlich überschritten wurde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Manöverkartuschen zu schaffen, die bei einfacher und wirtschaftlicher Herstellungsweise einen dem scharfen Schuß ähnlichen Knall ergeben und bei denen überdies gewährleistet ist, daß selbst bei besonders niedrigen Außentemperaturen innerhalb einer Sicherheiisgrenze vor der Geschützmündung keine größeren Partikeln der Verdammung abgeschleudert werden. Weiterhin sollen die Manöverkartuschen sowohl für Geschütze mit Karluschenhülsen- oder Patronenladung als auch für solche Geschütze, die normalerweise mit Beutelkartuschen geladen werden, verwendbar sein. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das rieselfähige Gemenge in bekannter Weise aus Karkassen- oder Gummimehl oder ähnlichen gummielastischen Stoffen besteht, und mit einem Zusatz von vorzugsweise etwa 5 0Zo eines pulverförmigen Stoffes mit gewissen Gleiteigenschaften, wie z. B. Graphit, lose abgefüllt ist. Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Verdammung durch mindestens eine weitere, zu der oben abdeckenden Scheibe und zum Deckel parallele Pappscheibe od. dgl. unterteilt. Es sind dann zwei unmittelbar, übereinanderliegende, lediglich durch eine Pappscheibe getrennte Schichten des losen Verdäm-.mungsstoffes vorhanden. Die Gesamtmenge des für die Verdammung benötigten Karkassen- oder Gummimehles beträgt für eine 105-mm-Haubitzen-Manöverkartusche bei einfacher Unterteilung etwa 300 g. Die. Korngröße des handelsüblichen Karkassenmehles liegt dabei beispielsweise in einer Größenordnung von 0,5 bis 3 mm. Der wegen seiner Preiswürdigkeit vorzugsweise verwendete Graphit ist fein gemahlen. Es könnte statt dessen aber auch z. B. Molybdänsulfid verwendet werden, das ähnliche Gleiteigenschaften aufweist.
Der Vorteil der Verdammung nach der Erfindung ist darin zu sehen, daß bei ihr — selbst bei sehr niedrigen Außentemperaturen ■— außerhalb des Schutzbereiches von 50 m von der Mündung des Geschützrohres gerechnet, keine größeren Partikeln auftreten. Das zuvor mit dem Graphitpulver oder einem anderen geeigneten Stoff vermischte Karkassen- oder Gummimehl läßt sich in äußerst einfacher Weise in einen hülsenartigen Körper, beispielsweise in eine übliche Kartuschenhülse einfüllen. Die Befestigung der oberen Abschlußscheibe und der mittleren Pappscheibe bietet keine Schwierigkeiten. Die-vorteilhafte Wirkung des Graphitzusatzes besteht außerdem darin, daß das Geschützrohr und insbesondere die Mündungsbremse beim Schuß einen feinen Graphitüberzug erhalten, der einen Schutz gegen die heißen Pulvergase bildet. Die Geschützrohre werden dadurch geschont, und es verlängert sich ihre Lebensdauer.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausfühiungsform einer Manöverkartusche ist der hülsenartige Körper in bekannter Weise ein beim Schuß in sich zerfallender Hohlzylinder aus Kunststoff, wobei die die Verdammung abschließenden und unterteilenden Pappscheiben die Wandung des Hohlzylinders durchsetzen
und an ihren ringförmigen Berührungsflächen mit dem Hohlzylinder verklebt sind. Hierdurch wird die Wirkung der Verdammung erhöht, was sich günstig auf den erzeugten Knall auswirkt und den Zerfall der Verdammung begünstigt. Ferner wird hierdurch die Fertigung der Manöverkartusche weiter vereinfacht.
In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine Manöverkartusche mit einer Kartuschenhülse mit Pulverladung und Verdammung,
F i g. 2 ebenfalls eine Manöverkartusche mit einer Verdammung, jedoch mit einer zylinderförmigen Kartuschenhülse aus Kunststoff, wie aufgeschäumten Polystyrol od. dgl. und
. F i g. 3 eine ähnliche Ausführung einer Manöverkarrusche mit die Wandung der Hülse durchsetzenden Pappscheiben.
Die in Fig. 1 der Zeichnung gezeigte Manöverkartusche besteht aus einer Kartuschenhülse von beispielsweise 105 mm Durchmesser mit einer sogenannten Zündschraube 2 und mit einer Pulverladung 3. Die Pulverladung 3 ist in der Kartuschenhülse 1 in einem an seinem oberen Ende verschlossenen Hohlzylinder 4 entweder mit einstückig ausgebildetem oder aufgesetztem Deckel 5 aus aufgeschäumtem Polystyrol angeordnet. Auf dem Hohlzylinder 4 liegt eine mittels eines geeigneten Kontaktklebers abgedichtet eingeklebte Pappscheibe 6 auf. Die Funktion derScheibeö kann aber auch von einem oben auf den Hohlzylinder 4 aufgelegten Deckel 5 erfüllt werden. Auf die Scheibe 6 ist eine erste Dämmaterialschicht 7 aufgeschüttet, und zwar bei· dem gezeigten Ausführungsbeispiel etwa 150 g loses Gummi- oder Karkassenmshl mit einem Zusatz von 5% Graphitpulver. Es folgt sodann eine zweite Pappscheibe 8, auf die abermals eine Schicht 9 von etwa 150 g losem Karkassenoder Gummimehl mit 5°/o Graphitpulver aufgebracht ist. Bei beiden Dämmaterialschichten 7, 9 wird der Schüttkegel nach dem Einschütten in die Kartuschenhiiise durch leichtes Andrücken des Dämmaterials beseitigt, so daß die Verdammung eine insgesamt zylinder- oder scheibenförmige Gestalt erhält und die Pappscheiben satt an dem Dämmaterial anliegen. Die obere Abdeckung der Verdammung bildet eine Scheibe 10 aus Pappe oder einem anderen geeigneten Material, die an ihrem Rand mit der Kartuschenhülse 1 verklebt ist. Es folgen sodann noch zwei napfförmige Kartuschendeckel 11 und 12, die zur Bildung eines Kompressionsraumes 13 in an sich bekannter Weise im Abstand voneinander ebenfalls in die Kartuschenhülse 1 eingeklebt und mit einem Lack oder Kunstharz abgedichtet sind.
Die Manöverkartusche nach Fig. 2 hat an Stelle einer Kartuschenhülse aus Metall einen aus aufgeschäumtem Polystyrol hergestellten hülsenartigen Körper 21, in den eine in einem Beutel 22 enthaltene Pulverladung-3 über einen Teil der Beutelwandung von innen eingeklebt ist. Die Pulverladung 3 besitzt an ihrer Unterseite eine Beiladung .23. An der der Verdammung zugewandten Seite der Pulverladung 3 befindet sich ein Distanzkreuz 24, vorzugsweise ebenfalls aus aufgeschäumtem Polystyrol.
Die Verdammung ist genauso wie bei dem soeben geschilderten Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ausgebildet. Eine untere Scheibe 6 ruht auf einem Absatz 25 der Polystyrolhüise 21, mit der sie am Rande verklebt ist, und auf dem Distanzkreuz 24 auf. Oberhalb der vorzugsweise aus Pappe bestehenden Scheibe 6 befindet sich eine erste Dämmaterialschicht? aus losem Karkassen- oder Gummimehl mit etwa 5·/» beigemischtem Graphit. Es folgt sodann eine Zwischenscheibe 8, oberhalb von der eine weitere Dämmmaterialschicht 9 aus losem Karkassen- oder Gummimehl mit etwa 5% Graphit aufgebracht ist. Die obere abdeckende Scheibe 10 trägt eine weitere Scheibe 26, die mit ihrem Rand auf die Stirnseite der Polystyrolhülse 21 aufgeklebt ist. Bei einer nach dem gezeigten
ίο Ausführungsbeispiel ausgebildeten Manöverkartusche für ein Kaliber von- 203 mm Durchmesser wurden je Dämmaterialschicht etwa 625 g, insgesamt also etwa 1250 g Dämmaterial für die Verdammung verwendet.
Die Ausführungsfonn der Manöverkartusche nach Fig. 3 unterscheidet sich von derjenigen nach Fig. 2 dadurch, daß die die Dämmschichten abschließenden bzw. unterteilenden Pappscheiben 6, 8 und 10 die Wandung des Hohlzylinders 21 durchsetzen, so daß zwei gleichartige Dämmkörper 27, 28 entstehen, die
ao an ihren ringförmigen Berührungsflächen mit den Pappscheiben und dem Hülsenkörper 21 verklebt sind.
Die Erfindung läßt sich vorteilhaft auch bei solchen Manöverkartuschen anwenden, bei denen zur Erzielung eines kräftigen Mündungsknalles bei kleinem
. Ladungsgewicht nach einem älteren Vorschlag eine der Verdammung nachgeschaltete Kompressionskammer innerhalb einer Kartuschenhülse angeordnet ist. Außerdem ist es vorteilhaft, wenn, wie bereits vorgeschlagen, zwischen Pulverladung und Verdammung Abstand haltende Mittel für die Aufrechterhaltung eines stets gleich großen Verbrennungsraumes vorgesehen sind. Als Abstandhalter zwischen der Pulverladung und der Verdammung kann ein aus dem Werkstoff des Hohlzylinders bestehendes Distanzstück angeordnet sein, das beispielsweise aus zwei winklig zu einem Kreuz zusammengesetzten Stegen besteht.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Manöverkartusche für Geschütze mit einer innerhalb eines hülsenartigen Körpers angeordneten Pulverladung und einer aus einem rieselfähigen Gemenge bestehenden Verdammung, die auf einem den Raum für die Pulverladung abschließenden Deckel aufgebracht ist und an ihrer Oberseite durch eine mit dem hülsena.rtigen Körper verklebte Scheibe aus Pappe oder einem anderen für Manöverkartuschen geeigneten Material abgedeckt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das rieselfähige Gemenge in bekannter Weise aus Karkassen- oder Gummimehl oder ähnlichen gummielastischen Stoffen besteht und mit einem Zusatz von vorzugsweise etwa 5°/o eines pulver-. förmigen Stoffes mit gewissen Gleiteigenschaften, wie z. B. Graphit, lose abgefülh ist.
2. Manöverkartusche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdammung durch mindestens eine weitere, zu der oben abdeckenden Scheibe (10) und zum Deckel (6) parallele Pappscheibe (8) od. dgl. unterteilt ist.
3. Manöverkartusche nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der hülsenartige Körper in bekannter Weise ein beim Schuß in sich
zerfallender Hohlzylinder aus Kunststoff ist, wobei die die Verdammung abschließenden und unterteilenden Pappscheiben (6, 8, 10) die Wandung des Hohlzylinders (21) durchsetzen und an
ihren ringförmigen Berührungsflächen mit dem Hohlzylinder verklebt sind.
4. Manöverkartusche nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der hülsenartige Körper eine übliche an sich bekannte Kartuschenhülse (1) ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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