DE1578146C1 - Stoergeschoss - Google Patents
StoergeschossInfo
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Classifications
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- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
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Description
Die Erfindung betrifft ein Störgeschoß mit einem zerlegbaren äußeren Geschoßmantel, der mit Täuschungskörpern gefüllt ist, und mit einem axial angeordneten
Sprengsatz für die Zerlegung, der mit Zeitverzögerung von der Treibladung her gezündet wird.
Bekannt ist ein Störgeschoß dieser Art, bei dem sich ein zentrisch im Geschoß angeordneter Sprengsatz nur
über einen Teil von dessen Länge erstreckt. Dies führt dazu, daß der vor dem vorderen Ende des Sprengsatzes
in der Spitze des Geschosses befindliche Teil der Nutzladung bzw. der Täuschungskörper bei einer Sprengung
nur axial beaufschlagt wird und als Klumpen aus dem Geschoßmantel wegfliegt. Abgesehen davon, daß dies
eine ungünstige Ausnutzung der Nutzlast darstellt, wird die gewünschte Wirkung dann nicht erzielt, wenn die
Nutzlast aus Düppeln besteht. Die Abmessungen dieser Düppel sind auf Wellenlängen abgestimmt und die Düppel
sind wirkungslos, wenn sie als geballte Ladung ausgestoßen werden (US-PS 31 37 231).
Bekannt ist auch noch ein Radarzielkörper enthaltendes Geschoß, bei dem die Radarzielkörper durch plötzliche
Freigabe von Druckgas ausgestoßen werden. Dieses Druckgas ist in einem im vorderen Ende des Geschosses
befindlichen Behältnis eingeschlossen. Dieses Behältnis wird durch einen in es hineingestoßenen Dorn
geöffnet (US- PS 30 95 814).
Gegenüber diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Geschoß so auszubilden,
daß die gesamte aus den Täuschungskörpern bestehende Nutzladung radial abgesprengt wird, ohne daß
dabei Klumpen oder Zusammenballungen entstehen.
Bei einem Störgeschoß der eingangs genannten Gattung liegt die Lösung für diese Aufgabe gemäß der Erfindung
darin, daß sich der Sprengsatz mit einer zentralen, langgestreckten Zündvorrichtung über die gesamte
Länge des Geschoßmantels erstreckt und in einem Rohr angeordnet ist, so daß die auszustreuenden Täuschungskörper, bestehend aus mehreren Abschnitten verschiedener
Band-Düppel, zwischen zwei konzentrischen Zylinderwänden angeordnet sind.
Mit dieser Konstruktion wird sichergestellt, daß die gesamte Nutzladung auf der gesamten Länge des Störgeschosses
radial beaufschlagt wird und ohne Klumpen oder Ballungen wegschleudert. Damit wird die gesamte
Nutzladung des Störgeschosses weggeschleudert und damit ausgenutzt. Schließlich entfernen sich die einzelnen
Band-Düppel auch im gewünschten Sinne genügend weit voneinander, so daß sie elektrisch gesehen
Einzelkörper darstellen und den vorberechneten Werten optimal entsprechen. Der Sprengsatz bewirkt eine
ίο linien- und nicht eine punktförmige Explosion. Damit
werden die Düppel über der gesamten Länge des Sprengsatzes bzw. des Geschoßmantels abgesprengt
und auseinandergetrieben. Die Düppel werden schon zu Beginn ihrer dadurch bedingten Ausbreitung gleichmä-Big
verteilt. Es treten kaum Nester oder Ballungen auf. Ebenso wird mit sehr hoher Geschwindigkeit eine sogenannte
Düppelwolke aufgebaut. Dies ist von großer Bedeutung für die Pole größerer Länge, wie etwa im S-
oder L-Band.
In einer zweckmäßigen Ausgestaltung sieht die Erfindung noch vor, daß der Sprengsatz ein Gemisch aus 5 :2
Gewichtsteilen überchlorsaurem Kali und schwarzem Aluminium enthält. Vorzugsweise weist das Gemisch
ein Viertel Gewichtsteil gelbes Dextrin auf. Die genannte Zusammensetzung des Sprengsatzes bewirkt weiter
eine Stoßwelle sehr hoher Geschwindigkeit mit einem Feuerball von besonders hoher Temperatur, der sehr
schnell ein großes Volumen an ionisierten Gasen erzeugt. Dieses heiße Gas wirkt dann sowohl als Strah-
lungsquelle als'auch als Radar-reflektierendes Ziel. Die
sehr kurze Explosionsdauer hat den weiteren Vorteil, daß eine Entzündung oder Zerstörung der Düppel vermieden
wird.
Am Beispiel der in der Zeichnung gezeigten Ausführungsformen wird die Erfindung nun weiter beschrieben.
In der Zeichnung ist
F i g. 1 eine auseinandergezogene perspektivische Darstellung einer Ausführungsform des Störgeschosses,
wobei einige Teile zum Einblick in das Innere des Störgeschosses weggebrochen sind,
F i g. 2 eine perspektivische Außenansicht dieses Geschosses und
F i g. 3 eine perspektivische Darstellung, teilweise aufgeschnitten, einer anderen Ausführungsform.
Das in F i g. 1 gezeigte Schnittbild, wobei das vordere Ende des Geschosses links und sein hinteres Ende rechts
liegt, zeigt ein Rohr, das die innere Zylinderwand 10 bildet, und die dazu konzentrische äußere Zylinderwand
12. Zwischen diesen beiden Zylinderwänden befinden sich scheibenförmige Abschnitte aus Täuschungskörpern
14 und 16. Die Täuschungskörper 14 sind zum Beispiel auf das S- und C-Band abgestimmt, während die
Täuschungskörper 16 auf das X-Band abgestimmt sind. Zentrisch durch das gesamte Geschoß verläuft eine
Zündschnur 18. Diese Zündschnur 18 liegt in einem Papierschlauch 20 und dieser Papierschlauch 20 ist mit
dem zum Zerlegen der Täuschungskörper bestimmten Sprengsatz 22 gefüllt. An seinem vorderen Ende wird
der Papierschlauch 20 mit einem Stopfen 24 verschlossen. An der hinteren und der vorderen Stirnseite des
Geschosses befinden sich Scheiben 26, 28 bzw. 30 und 32. Zwischen je zwei benachbarten Scheiben befindet
sich Papier oder gleichwertiges Material. Hinter der Scheibe 28 befindet sich der Treibsatz 34, der das Geschoß
zum Beispiel aus einem Raketenwerfer hinausschießt. Zentrisch im Geschoß befindet sich ein Verzögerungs-Brennzünder
36, der den Sprengsatz 22 mit einer zeitlichen Verzögerung von etwa fünf Sekunden
zündet. Der Verzögerungs-Brennzünder 36 ist unmittelbar
an Zünddrähte 40 angeschlossen. Der Treibsatz 34 ist über eine Zündleitung 38 mit diesen Zünddrähten 40
verbunden, die mit Anschlußklemmen 42 an eine elektrische Zündeinrichtung angeschlossen werden.
Bei elektrischer Kontaktgabe wird zuerst der Treibsatz 34 gezündet. Nach der zeitlichen Verzögerung,
nachdem das Geschoß sich bereits vom Raketenwerfer entfernt und die gewünschte Höhe oder Lage erreicht
hat, zündet der Sprengsatz 22 und treibt die Tauschungskörper 14 und 16 über der gesamten Länge des
Geschosses gleichmäßig auseinander. Es entsteht eine aus Täuschungskörpern oder Düppeln bestehende Wolke
gleichmäßigen Aufbaus und gleichmäßiger Dichte.
Fig.2 zeigt die geschlossene zusammengebaute Form dieses Geschosses. Es befindet sich in einer Papierverpackung
44, die am hinteren Ende bei 46 zusammengebunden ist. Über die aus dem vorderen Ende des
Geschosses austretenden Zünddrähte 40 ist teilweise ein Papierschlauch 48 gezogen, der mit einem Band 50
zusammengeschnürt ist. Zusätzlich kann das gesamte Geschoß in einen schützenden Kunststoffbeutel gesteckt
werden.
Die eben beschriebene und in den Fig.2 und 1 gezeigte
Ausführungsform des Störgeschosses eignet sich optimal für verhältnismäßig kurze Schuß- oder Reichweiten.
Für größere Reichweiten von einigen Kilometern eignet sich insbesondere die in F i g. 3 gezeigte Ausführungsform.
Gemeinsam mit der eben erläuterten Ausführungsform weist auch diese Ausführungsform eine
äußere Zylinderwand 12 und eine innere Zylinderwand 10 auf. Es sei noch erwähnt, daß es sich bei diesen
Zylinderwänden um sogenannte Phenolrohre handelt. Zwischen den Zylinderwänden befinden sich die Täuschungskörper
14,16. Das Geschoß enthält einen Raketenmotor 52 und ein entsprechendes Anpassungsstück
54. Im vorderen Ende befindet sich ein mechanischer Zeitgeber 56, der den Sprengsatz 22 mit der gewünschten
zeitlichen Verzögerung zündet. Das vordere Ende des Geschosses wird durch eine Spitze 58 abgeschlossen.
Auch diese zweite Ausführungsform bewirkt eine linienförmige Ausstreuung der Täuschungskörper 14,16.
Ähnlich wie bei der Ausführungsform nach den F i g. 1 und 2 wird der Sprengsatz 22 in einen Papierschlauch -45
eingefüllt. Über die gesamte Länge des Papierschlauches erstreckt sich noch eine nicht dargestellte Zündschnur.
Der Schlauch ist weiter in vier gleiche Segmente abgebunden. Der Zeitgeber 56 ist auf die Entfernung
eingestellt, in der der Sprengsatz 22 zur Explosion gebracht werden soll. Nach Zünden des Raketenmotors 52
schaltet ein auf Beschleunigung ansprechendes Element den Zeitgeber 56 ein. Nach der eingestellten Anzahl von
Flugsekunden wird der Zeitgeber 56 aktiv und zündet die zum Sprengsatz 22 führende Zündschnur.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
60
Claims (3)
1. Störgeschoß mit einem zerlegbaren äußeren Geschoßmantel, der mit Täuschungskörpern gefüllt
ist, und mit einem axial angeordneten Sprengsatz für die Zerlegung, der mit Zeitverzögerung von der
Treibladung her gezündet wird, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Sprengsatz (22) mit
einer zentralen, langgestreckten Zündvorrichtung (22) über die gesamte Länge des Geschoßmantels
erstreckt und in einem Rohr (12) angeordnet ist, so daß die auszustreuenden Täuschungskörper (14,16),
bestehend aus mehreren Abschnitten verschiedener Band-Düppel, zwischen zwei konzentrischen Zylinderwänden
(10,12) angeordnet sind.
2. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sprengsatz (28) ein Gemisch aus
5 :2 Gewichtsteilen überchlorsaurem Kali und schwarzem Aluminium enthält.
3. Geschoß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch ferner ein Viertel Gewichtsteil
gelbes Dextrin aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19671578146 DE1578146C1 (de) | 1967-12-18 | 1967-12-18 | Stoergeschoss |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19671578146 DE1578146C1 (de) | 1967-12-18 | 1967-12-18 | Stoergeschoss |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1578146C1 true DE1578146C1 (de) | 1984-05-24 |
Family
ID=5679047
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19671578146 Expired DE1578146C1 (de) | 1967-12-18 | 1967-12-18 | Stoergeschoss |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1578146C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3835887A1 (de) * | 1988-10-21 | 1990-05-03 | Rheinmetall Gmbh | Patrone zur scheinzielerzeugung |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US743302A (en) * | 1903-02-16 | 1903-11-03 | Hardin B Littlepage | Despatch-bomb. |
US3095814A (en) * | 1960-06-30 | 1963-07-02 | Tor W Jansen | Dispensing apparatus |
US3137231A (en) * | 1956-06-08 | 1964-06-16 | Francis M Johnson | Chaff dispenser system |
-
1967
- 1967-12-18 DE DE19671578146 patent/DE1578146C1/de not_active Expired
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US743302A (en) * | 1903-02-16 | 1903-11-03 | Hardin B Littlepage | Despatch-bomb. |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3835887A1 (de) * | 1988-10-21 | 1990-05-03 | Rheinmetall Gmbh | Patrone zur scheinzielerzeugung |
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