DE1578010C3 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verdammung für rückstoßfreie
Waffen, bei denen der Treibladungsraum vorn durch das Geschoß und entgegen der Schußrichtung
durch eine beim Abschuß berstende Scheibe abgeschlossen ist, wobei für die berstende Scheibe eine einen
Teil des Ausströmquerschnittes versperrende Abstützung vorgesehen ist. Diese Scheibe wird gewöhnlich aus
Kautschuk, Bakelit, Papierschichtstoff oder einem anderen Material hergestellt, das verhältnismäßig
zerbrechlich ist. Der Zweck der Scheibe ist es, die Verbrennungskammer zu verschließen, bis durch die
Verbrennung ein gewisser Druck erzeugt wird, worauf die Scheibe zerbirst und den Gasaustritt nach rückwärts
öffnet. Die Gefahrenzone hinter derartigen rückstoßfreien Waffen dieser Art ist zum Teil dadurch bestimmt,
daß aus der Waffe eine Stichflamme austritt und daß unmittelbar hinter der Waffe ein starker Überdruck
erzeugt wird, und zum Teil auch durch die Zone, in der sich die Splitter und Reste der Berstscheibe befinden.
Derartige Berstscheiben sind in der Einleitung der Unterlagen des deutschen Gebrauchsmusters 19 71 925
erwähnt. Das Gebrauchsmuster selbst verwendet aber keine Berstscheiben, sondern sieht zwischen dem
Treibladungsraum und der verengten Gasauslaßöffnung einer rückstoßfrei abfeuerbaren Waffe einen Planrost
vor, der als eine einen Teil des Ausströmquerschnittes versperrende Abstützung anzusehen ist. Darauf liegt
der rückwärtige Teil einer Kunststoffhülle, die die gesamte Treibladung umgibt und die wahrscheinlich
beim Abfeuern verbrennt. Diese Hülle ist also im eigentlichen Sinn nicht als Berstscheibe anzusehen, so
daß der mit Berstscheiben erzielbare Vorteil, die Treibladung möglichst lange beisammen zu halten,
verlorengeht.
Bei der rückstoßfreien Waffe nach der GB-PS 4 68 583 ist als Verdammung ebenfalls keine berstende
Scheibe vorgesehen, sondern nur ein Verschlußstück, das mit öffnungen versehen ist. Die öffnungen im
Boden der Kartusche stimmen mit den öffnungen des Verschlußstückes überein, und die wasserdichte Hülle,
die zunächst den Boden der Kartusche bedeckt, wird vor dem Abfeuern abgenommen.
Verdämmungsscheiben für die Treibladung von rückstoßfreien Geschützen sind auch aus der DT-AS
10 79 993 bekannt; bei diesen Scheiben handelt es sich aber um elastisch-biegsame Scheiben mit einem sehr
geringen Gewicht von lg/10 cm2, die praktisch als
Folien anzusprechen sind und nach dem Abschuß einen großen Luftwiderstand bieten und wie Papier zur Erde
fallen.
Ferner ist aus der DT-AS 11 57 966 eine Mündungskappe
für Geschütze bekannt, die durch den Luftstau vor dem abgeschossenen Geschoß längs vorgesehener
Reißlinien zerstört wird, wodurch ein Krepieren des Geschosses kurz nach dem Verlassen des Geschützrohres
verhindert werden soll, wenn das Geschoß mit einem hochempfindlichen Zünder versehen ist. Mit einer
Berstscheibe als rückwärtigen Teil der Verdammung einer rückstoßfreien Waffe hat diese Mündungskappe
nichts zu tun.
Eine Verdammung des rückwärtigen Endes des Treibladungsraumes einer rückstoßfreien Waffe in
Form eines halbkugelförmigen Bodens eines Zylinders ist ferner aus der US-PS 27 91 961 bekannt. Der Boden
weist radial ausgerichtete Sollbruchstellen auf. Die Fragmente dieser Verdammung werden wie die einer
Berstscheibe durch den Lauf nach rückwärts geschleudert und können dort Schaden anrichten.
Aufgabe der Erfindung ist es, unter Beibehaltung des mit berstenden Scheiben erzielbaren anfänglichen guten
Druckaufbaus im Treibladungsraum rückstoßfreier Waffen ein Ausschleudern von Fragmenten der
berstenden Scheibe zu verhindern.
Diese Aufgabe wird bei den eingangs genannten Verdammungen dadurch gelöst, daß die berstende
Scheibe aus einem verhältnismäßig dünnen verformbaren Metall bzw. einer Metallegierung, zweckmäßig aus
einer Aluminiumlegierung, besteht und als Abstützung für die Scheibe radial verlaufende flossenartige Rippen
vorgesehen sind, wobei an der Scheibe eine Anzahl radial ausgerichteter Sollbruchstellen zwischen den
Rippen vorgesehen sind.
Die erfindungsgemäß verwendete berstende Scheibe ist in erster Linie für rückstoßfreie Waffen gedacht, die
eine zentrale Verbrennungskammer besitzen, doch kann sie auch für andere rückstoßfreie Waffen verwendet
werden, bei denen beliebige zentrale Schäfte in der Längsrichtung der Waffe durch die Einschnürung
hindurchgehen.
Der rückwärtige Teil der Verdammung ist an Hand der Zeichnung erläutert. Es zeigt
F i g. 1 den rückwärtigen Teil der Waffe im Längsschnitt durch die Achse,
F i g. 2 eine Ansicht der Waffe von hinten, d. h. in das
Stau-oder Strahlrohr des Laufs hinein,
F i g. 3 einen Schnitt nach A-A von F i g. 1 mit einer Rippe und einem Segment der Scheibe vor dem
Abfeuern,
F i g. 4 die gleichen Elemente nach dem Abfeuern und . F i g. 5 eine Seitenansicht eines Segments der Scheibe,
das nach dem Abfeuern um eine Rippe gebogen ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Metallscheibe 6, die beispielsweise aus Aluminium
besteht, mit einer Anzahl von radial ausgerichteten Sollbruchstellen 9 in Form von Schlitzen, eingeschnittenen
oder eingestanzten Löchern od. dgl. versehen. Der Lauf 1 der Waffe ist mit einer Einschnürung 4 versehen,
gegen deren rückwärtigen Rand der Umfang der Scheibe 6 dicht anliegt. Im Lauf 1 ist eine zentral
angeordnete Hochdruckverbrennungskammer 2 mit kleinerem Kaliber angeordnet, an deren rückwärtigem
Ende sich eine röhrenförmige Verlängerung 8 befindet,
an der mehrere flossenartige Rippen 7 befestigt sind, die den Teil 8 im Lauf zentrieren sollen. Ähnlich sind am
rückwärtigen Teil der Kammer 2 die flossenartigen Rippen 3 angebracht, die dem gleichen Zweck dienen.
Wenn die Teile zusammengesetzt werden, soll die Metallscheibe 6 durch Drehen so angeordnet werden,
daß die radial ausgerichteten Sollbruchstellen 9 der Scheibe in der Mitte zwischen den Rippen liegen. Die
Scheibe 6 kann mit Prägemarkierungen 10 (vgl. F i g. 3) versehen sein, die die richtige Anordnung der Scheibe 6
in bezug auf die Rippen 7 erleichtern.
Die Wirkungsweise der Scheibe ist wie folgt. Wenn die Waffe feuerbereit gemacht wird, liegt die Scheibe 6
zwischen den flossenartigen Rippen 7 und der Einschnürung 4, wodurch die Rippen daran gehindert
werden, dicht an der Einschnürung 4 anzuliegen. Dies ist besonders wichtig, wenn das Gehäuse oder die Waffe
aus einem weichen Material, z. B. glasfaserverstärktem Kunststoff, besteht.
Setzt die Verbrennung des Pulvers ein, so erhöht sich der Druck in der Ladestellung. Hat er einen gewissen
Wert erreicht, so bricht die Scheibe 6 an den Sollbruchstellen 9, wodurch das Strahlrohr der Waffe
geöffnet wird und das Gas nach rückwärts entweichen kann. Die Teile oder Segmente 11, in die sich die Scheibe
6 zerteilt (vgl. F i g. 4 und 5), werden durch den Gasdruck um die Rippen 7 gebogen, so daß keine Teile der
Scheibe nach dem Abschuß nach rückwärts geschleudert werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verdammung für rückstoßfreie Waffen, bei denen der Treibladungsraum vorn durch das Geschoß und entgegen der Schußrichtung durch eine beim Abschuß berstende Scheibe abgeschlossen ist, wobei für die berstende Scheibe eine einen Teil des Ausströmquerschnittes versperrende Abstützung vorgesehen ist, die mit dem Abschußrohr verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (6) aus einem verhältnismäßig dünnen verformbaren Metall bzw. einer Metallegierung, zweckmäßig aus einer Aluminiumlegierung, besteht und als Abstützung für die Scheibe (6) radial verlaufende flossenartige Rippen (7) vorgesehen sind, wobei an der Scheibe (6) eine Anzahl radial ausgerichteter Sollbruchstellen (9) zwischen den Rippen (7) vorgesehen sind.
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