-
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung
einer Kennzeichnung
an Blechdosen mit Falzrand.
Arznei- und Lebensmittelgesetze sowie weitere
Vorschriften verlangen heute eine Kennzeichnung der Verpackung, aus der u.a. der
Hersteller- bzw. Abfüllbetrieb und das Fülldatum und/oder Haltbarkeitsgrenzen hervorgehen.
Die Kennzeichnung gehört somit praktisch zur Herstellung der Verpackung.
-
Die genannten Vorschriften haben besondere Schwierigkeiten zur Folge,
wenn es sich um die Kennzeichnung. von Blechdosen handelt. Deren Blech ist nämlich
aus Kosten- und Verarbeitungsgründen sehr dünn gehalten, so daß sich eine Prägung
im Mantel oder den beiden Deckeln der Dose ohne Durchbrüche im Blech nicht mit der
wünschenswerten Sicherheit erreichen läßt. Außerdem ist das Blech sehr wenig biegesteif,
und da insb. bei bereits verschlossenen Dosen ein "Gegenhalten" an der zu prägenden
Stelle unmöglich ist, würde das Blech dem Druck des Prägestempels nachgeben und
verbeulen, ohne daß ein lesbares Kennzeichen entstünde.
-
Um diesen Schwierigkeiten aus dem Wege zu gehen, hat man versucht,
die Trennzeichnung durch Stempel und Farbe vorzunehmen. Dieses Ver-@ fahren hat
jedoch den Nachteil, daß die Kennzeichnung beim Hantieren mit der Dose leicht verwischen
kann.
-
Auch sind schon Prägungen in den Deckeln der Dosen angebracht worden,
jedoch geschah dies vor der Fertigstellung der Dose am Deckel allein und vor dem
Aufbringen des Oberflächenschutzes. Eine solche Maßnahme ist aber bezüglich des
Fülldatums der Dose nur dann möglich", wenn die Füllung zu einen genau übersehbaren
Zeitpunkt erfolgt. Diese Voraussetzung wird normalerweise aber nicht erfüllt, da
die Herstellung und das Füllen der Dosen meist in ' getrennten Betrieben erfolgen.
Die
vorgenannten Schwierigkeiten werden erfindungsgemäß dadurch beseitigt, da3 die Kennzeichnung
durch eine die Dosenoberfläche örtlich deformierende Prägung erfolgt, und daß als
Ori; für die Anbringung der Prägung der Falzrand dient. Hiermit sind folgende Vorteile
verbunden: Der Falzrand bildet die Stelle der grö3ten Festigkeit der Dose gegen
Einbeulen. Infolgede-;sen entfällt ein Gegenhalten von innen, so daß das Verfahren
auch bei bereits verschlossenen Dosen angewandt werden kann, vorzugsweise also unmittelbar
nach dem FÜllen und Verschließen. Eine etwaige Verletzung des Oberflächenschutzes
des Dosenblechs im Innern des Falzes ist unerheblich, da der Doseninhalt hiervon
ferngehalten wird; sie ist aber auch kaum möglich, da die hierzu erforderliche plastische
Verformung des Blechs wegen der Steifigkeit des Falzes praktisch ausgeschlossen
ist. Aus dem gleichen Grunde ist ein Durchstanzen des Blechs nicht möglich. Die
Dose behält ihre einwandfreie Beschaffenheit mnd ist trotzdem mit einer gut lesbaren,
wisch- und kratzfesten Kennzeichnung versehen.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorteilhaft mittels einer Vorrichtung
durchgeführt, die mindestens einen, den zu kennzeichnenden Falzrand teilweise umfassenden
und zentrierenden Bügel enthält, der, senkrecht zur Dosenachse verschiebbar ist
und einen Einsatz aus einem oder mehreren Prägestempeln besitzt. Dem verschiebbaren
Bügel gegenüber wird ein Anschlag vorgesehen, der ebenfalls als Büffel ausgebildet
sein kann. Es ist natürlich möglich, den Anschlag oder beide, den beweglichen Bügel
und den Anschlag, mit Prägestempeln auszustatten. Durch .den oder die Bügel wird
erreicht, daß bei der Längsverschiebung des einen die Dose erfaßt, zentriert und
festgehalten wird, wobei gleichzeitig das Kennzeichen eingeprägt wird. Gemäß der
weiteren Erfindung werden beide Bügel verschiebbar angeordnet. Hierdurch kann die
Dose ungehindert von der Seite eingeführt werden, beispielsweise durch ein endloses
Transportband. Damit die Prägestempel alle gleich gut zur Wirkung kommen, empfiehlt
es sich, sie radial auf den Durchmesser des Falzrandes der Doee auszurichten. _
Ein
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in den Figuren 1 und 2
dargestellt.
-
In Fig. 1 ist mit 1 die verschlo.:sene Dose bezeichnet, die den, zu
kennzeichnendenFalzrand 2 besitzt. Die Dose wird in Richtung des Pfeiles 3 'mittels
des Transportbandes 4 der Vorrichtung zugeführt. Diese besitzt zwei der Dose angepaßte,
sich zu einem ringförmigen Körper ergänzende Bügel 5 und 6, die mit je einer umlaufenden
Rille zur Aufnahme des Falzrandes 2 versehen sind. Die Bügel 5 und 6 besitzen je
einen Fortsatz 8 und 9, die, da im gezeigten Falle beide Bügel in@Richtung der Pfeile
1o und 1'1 beweglich sind, von nicht dargestellten Führungen aufgenommen Urerden
und mit je einem Antrieb, vorzugsweise einem Druckluftantrieb, verbunden sind.
-
Die Bügel haben in der Verlängeruirg der Fortsätze 8 und 9 Ausnehmungen,
in die einzelne Prägestempel 12 eingesetzt sind. Diese besitzen auf der dem Dosenrand
zugekei:rten Fläche 13 Prägezeichen 14, die, -damit sie. auch bei einer etwaigen
Verstümmelung eindeutig lesbar sind, vorzugsweise folgende Form haben: ), +, -,
x, o " . Diese Symbole können auch mit der Schreib!naschine wiedergegeben werden.
Die Prägestemrel haben sämtlich den gleichen querschnitt und sind somit untereinander
austauschbar.
-
Fig. 2 zeigt einen vergrößerten @serschnitt durch einen Bügel der
Fig. 1. Es ist deutlich die Gegenüberstellung des Prägezeicnces 14 am Stempe1.12
mit dem Rand 2 der Dose 1 zu erkennen. Die Stempel werderL durch eine Lasche 15
und eine Schraube 1E am Herausfallen gehindert.
-
Die VorrichtunF. " wirkt in der ;'eise, da, d--e Dose 1 nach ihrem
Eintritt in die Vorrichtung, d.h. z-;,ischen die beiden Bügel 5 und 6, durch eine
nicht dargestellte Sperre oder den Rhythmus des Tunsportbandes angehalten ,:,ird.
Ein Tastschalter gibt gleichzeitig einen Befehl an Gien Antrieb der beiden Bügel,
die sich daraufhin in Richtung der-Pfeile-lo und 11 um den Dosenrand 2 schlieaen.
H=erdurch wii
die Dose gleichzeitig zentriert, festgehalten und geken_nzeicinet,
da--die Prägezeichen 14 geringfügig aus dem-Grunde der Rille 7 hervorstehen. -
Wie,
bereits festgestellt, ist es auch möglich, den einen der Bügel 5 und 6 ortsfest
anzuordnen und nur den anderen Beweglich zu gestalten. In diesem Falle müßte.äber
die Dose zwei zusätzliche Bewegungen quer zur Richtung des (feiles 3 ausführen.
Ferner können auch die Schenkel eines Bügels verkürzt oder ganz weggelassen werden,
was ohne Bedeutung ist, solange die Dose durch die restlichen Teile des bzw: der
Bügel einwandfrei zen-
triet und festgehalten wird. |
Das Verfahren und die Vorrichtung sind natürlich nicht nur für kreisrunde Dosen
geeignet, sondern bei entsprechender Ausbildung der Bügel 5 und 6 auch für-ovale
Dosen wi.e Heringsdosen oder solche mit rechteckigem Querschnitt wie corned=beef-Dosen.