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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befüllen und Verschließen von Behältern, insbesondere von Getränkebehältern, wobei ein Behälter einem Füllorgan zugeführt und mit einem Füllmedien befüllt wird, wobei anschließend der Behälter durch eine Verschließeinrichtung in dem Füllorgan mit einem Verschlussmittel verschlossen wird.
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Das Verfahren bezieht sich insbesondere auf das Befüllen und Verschließen von Behältern aus dem Bereich der Getränkeindustrie, sodass es sich bei den Getränkebehältern bevorzugt um Getränkeflaschen oder Getränkedosen handelt. Besonders bevorzugt handelt es sich um Getränkeflaschen aus Glas oder Metall, z. B. Aluminium. Es ist es aber auch denkbar, Getränkeflaschen aus Kunststoff im Rahmen dieses Verfahrens zu befüllen. Insbesondere handelt es sich dann um einen thermoplastischen Kunststoff, z. B. Polyethylenterephthalat (PET), sodass die Behälter vor dem Befüllen in einer geeigneten Umformungsvorrichtung aus einem Vorformling, z. B. durch Streckblasen, zu einem Getränkebehälter geformt werden können.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, dass Getränkebehälter, z. B. Getränkeflaschen aus Glas, einem entsprechenden Füllorgan zugeführt und dort mit einem Füllmedium befüllt werden. Bei diesem Füllmedium handelt es sich insbesondere um ein Getränk, wobei karbonisierte Getränke und/oder stille Getränke, d. h. Getränke ohne Zusatz von Kohlendioxid, im Rahmen dieses Verfahrens den Behältern zugeführt werden können.
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In der Praxis werden stets möglichst leistungsfähige Füllanlagen angestrebt, welche die Abfüllung von 50.000 Behältern pro Stunde oder mehr ermöglichen. Entsprechend müssen die Verfahren zum Befüllen der Behälter immer effizienter ausgestaltet werden, wobei verschiedene Füllschritte den gesamten Abfüllprozess oder aber auch die nachgeschaltete Behandlung der Behälter verlangsamen.
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Üblicherweise werden die Behälter zunächst einem Füllorgan zugeführt, welches dann in mehreren hintereinander geschalteten Prozessschritten ein Befüllen der Behälter bewirkt. So erfolgen beispielsweise erst eine Evakuierung des Behälterinnenraums sowie ein anschließendes Spülen mit einem Spülmedium. Sodann erfolgt im Falle von karbonisierten Getränken ein sogenanntes Vorspannen, wobei ein inertes Gas, insbesondere Kohlendioxid, in den Behälterinnenraum eingelassen wird. Sofern ein gewisser Behälterinnendruck erreicht ist, erfolgt ein Medienaustausch, wobei das Füllmedium in den Behälterinnenraum eingebracht und das Inertgas zeitgleich abgeführt wird. Hierdurch wird gewährleistet, dass das Füllmedium stets einem konstanten Druck unterliegt. Zugleich ist es möglich, das Füllmedium unter Überdruck in den Behältern einzuführen, sodass beispielsweise karbonisierte Getränke während des Befüllens nicht ausgasen können.
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Im Anschluss daran wird der Behälter auf Atmosphärendruck entlastet und einer separaten Verschlusseinrichtung zugeführt, wobei gerade im Fall von karbonisierten Getränken im Zuge der Druckentlastung ein Ausschäumen kaum zu vermeiden ist. Zugleich liegen die Behälter auch bis zum eigentlichen Verschließen über einen gewissen Transportabschnitt frei, sodass entsprechend sichergestellt werden muss, dass keine Verunreinigungen innerhalb dieses Abschnittes in die Behälter gelangen können.
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Zur Optimierung ist es aus der
DE 10 2012 010 903 A1 sowie der
DE 10 2019 123 460 A1 bekannt, bereits innerhalb des Füllorgans ein Verschlie-ßen der Behälter zu bewirken. Hierzu ist ein separater Verschließstempel vorgesehen, welcher nach dem Befüllen ein Verschlussmittel, z. B. einen Kronkorken, auf die Behälter aufsetzt und diesen hierdurch verschließt. Entsprechend kann das Verschließen beispielsweise noch unter Druck erfolgen, sodass auch im Zuge einer Druckentlastung kein Ausgasen von gebundenen Gasen, z. B. Kohlendioxid, möglich ist. Zugleich entfällt der Transport ein einen separaten Verschließer, sodass das Verfahren sehr effizient ein Befüllen und Verschließen der Behälter bewirken kann.
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Gemäß der
DE 10 2012 010 903 A1 werden die Verschlussmittel über eine separate Schiebereinrichtung in das Füllorgan eingeführt. Hierbei hat sich gezeigt, dass eine sehr aufwändige Abdichtung erforderlich ist, da das Verschlussmittel und die Behälter über verschiedene Zugänge in das Füllorgan eingeführt werden müssen. Zugleich ist ein solches Füllorgan auch anfällig für Verunreinigungen.
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Die
DE 10 2019 123 460 A1 lehrt eine Ausgestaltung, bei der das Verschlussmittel zwar ebenfalls über einen Schiebemechanismus zugeführt, aber sodann über die Einführöffnung für den Behälter in das Füllorgan eingeführt wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, welches noch effizienter ein Befüllen und Verschließen der Behälter bewirkt.
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Gegenstand und Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1. Erfindungsgemäß wird das Verschlussmittel zusammen mit dem Behälter in das Füllorgan eingeführt.
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Im Gegensatz zu der
DE 10 2019 123 460 A1 erfolgt das Einbringen der Verschlussmittel, z. B. der Kronkorken, also nicht in zwei nachgeschalteten Schritten, wobei zunächst das Verschlussmittel und erst anschließend der Behälter in das Füllorgan eingeführt wird. Vielmehr werden bei der vorliegenden Erfindung beide Komponenten zeitgleich in das Füllorgan eingeführt. Der Behälter ist beim Einführen in das Füllorgan noch leer, d.h. nicht mit einem Füllgut befüllt.
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Das zeitgleiche Einführen von Behälter und Verschlussmittel kann beispielsweise dadurch bewirkt werden, dass das Verschlussmittel zuvor auf den Behälter aufgesetzt, insbesondere lose aufgesetzt, wird. Entsprechend ist für das Verschlussmittel selbst im Bereich des Füllorgans keine separate Zuführung bzw. keine separate Zuführungseinrichtung erforderlich, da bereits der Behälter für die Zuführung verwendet wird.
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Besonders bevorzugt wird das Verschlussmittel vor dem Zuführen in das Füllorgan auf den Behälter aufgesetzt, wobei zugleich das Verschlussmittel lösbar auf dem Behälter fixiert wird. Dies kann beispielsweise dadurch bewirkt werden, dass das Verschlussmittel zu einem gewissen Maße durch Anpressen kraftschlüssig auf dem Behälter fixiert wird. Im Falle von Kronkorken kann auch eine gewisse formschlüssige Verbindung durch Umbiegen der umseitigen Ränder bewirkt werden. Hierbei ist allerdings sicherzustellen, dass der Kronkorken bzw. das Verschlussmittel zerstörungsfrei und mit geringem Kraftaufwand wieder entfernt werden kann, da lediglich sichergestellt werden soll, dass aufgrund der Transportgeschwindigkeiten der Behälter das Verschlussmittel nicht vom Behälter entfernt wird. Innerhalb des Füllorgans erfolgt dann eine räumliche Trennung zwischen dem Verschlussmittel und dem Behälter, wodurch sichergestellt wird, dass die Behältermündung freiliegt und ein Füllmedium in den Behälter eingebracht werden kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens weist das Füllorgan an einem unteren Ende eine Einführöffnung auf, wobei der Behälter und das Verschlussmittel zum Zuführen in das Füllorgan durch die Einführöffnung geführt werden. Dies erfolgt bevorzugt in einer vertikalen Richtung, wobei üblicherweise auch der Behälter mit seiner Behälterachse entlang der vertikalen Richtung angeordnet ist. Entsprechend zeigt die Behälteröffnung während des Befüllens und auch während der Zuführung in das Füllorgan nach oben.
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Das Einführen kann dann durch eine Hubbewegung bewirkt werden. Hierbei ist zu beachten, dass der Behälter einer dem Füllorgan zugeordneten Behälteraufnahme zugeführt wird, wobei dann durch eine Relativbewegung zwischen Behälteraufnahme und Füllorgan ein Einführen der Behälter und des Verschlussmittels in das Füllorgan bewirkt werden kann. Besonders bevorzugt ist in diesem Zusammenhang die Behälteraufnahme hubbeweglich ausgebildet.
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Darüber hinaus ist das Füllorgan üblicherweise Teil einer sogenannten Rundläufermaschine, bei der das Füllorgan an einem rotierbar angetriebenen Träger angeordnet ist. Entsprechend werden das Füllorgan und auch die Behälteraufnahme während des Befüllens entlang einer Kreisbogenbahn bewegt, wobei die Behälteraufnahme bezüglich der Umfangsposition dem Füllorgan stets zugeordnet ist. Gerade infolge einer solchen Rotationsbewegung ist es vorteilhaft, dass das Verschlussmittel mit einer gewissen Spannkraft an dem Behälter befestigt ist, um ein Herunterfallen des Verschlussmittels vor der Zuführung in das Füllorgan zu vermeiden.
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Eine Weiterbildung des Verfahrens sieht ferner vor, dass der Behälter und das Verschlussmittel durch eine in der Einführöffnung angeordnete Dichtungsanordnung geführt werden. Diese Dichtungsanordnung dient dazu, das Füllorgan gegenüber dem Behälter, insbesondere gegenüber dem Flaschenhals einer Getränkeflasche, abzudichten, sodass ein an einem oberen Ende des Behälters angeordneter Kopfraum des Füllorgans für die Befüllung mit dem Füllmedium beaufschlagt werden kann.
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Selbstverständlich können auch weitere Fluide zum Spülen, Sterilisieren zeitweise in dem Kopfraum angeordnet werden, sodass auch vor diesem Hintergrund eine geeignete Abdichtung sinnvoll ist. Zugleich ist dann aber auch zu gewährleisten, dass die Dichtungsanordnung so ausgebildet ist, dass nicht nur der Behälter, sondern auch das Verschlussmittel durch diese Dichtungsanordnung geführt werden kann. Dies kann eine entsprechende Ausgestaltung der Dichtungsanordnung erfordern. Es kann aber auch eine entsprechende Anpassung der Verschlussmittel, z. B. der Kronkorken, erforderlich sein.
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Eine Weiterbildung sieht ferner vor, dass die Dichtungsanordnung stellbar, insbesondere verformbar, ausgebildet ist. Durch Aufblasen einer an oder in der Dichtungsanordnung anliegenden Kammer kann die Dichtungsanordnung gegen den Behälter, insbesondere gegen den Flaschenhals, gepresst werden. Sofern die Behälter und das Verschlussmittel durch die Dichtungsanordnung geführt werden sollen, wird die Dichtungsanordnung entlastet, wodurch sich die Weite der Einführöffnung vergrößert.
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Bevorzugt wird das Verschlussmittel nach der Zuführung vom Behälter entnommen und in einer vertikalen und/oder radialen Richtung zum Behälter verschoben. Hierdurch wird gewährleistet, dass - wie zuvor bereits erläutert - die Behältermündung offenliegt und insbesondere ein Füllmedium in den Behälter eingebracht werden kann. Dies kann beispielsweise unmittelbar durch die Verschließeinrichtung bewirkt werden. Diese Verschließeinrichtung ist üblicherweise dazu ausgebildet durch eine Hubbewegung in vertikaler Richtung ein Verschließen der Behälter zu bewirken bzw. das Verschlussmittel auf den Behälter aufzupressen. Dies kann beispielsweise über einen beweglichen Verschließstempel geschehen, welcher entsprechend auch unmittelbar für die Aufnahme des Verschlussmittels ausgebildet sein kann.
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Beispielsweise kann das Verschlussmittel während des Befüllens der Behälter an dem Verschließstempel, insbesondere in Form einer magnetischen Kraft oder durch Ansaugen mittels Vakuum, gehalten werden. Alternativ ist es denkbar, dass das Verschlussmittel vor dem Befüllen radial nach außen verschoben wird und entsprechend während des Befüllens radial versetzt zur Behältermündung angeordnet ist. Dies kann beispielsweise über einen separaten Verschiebemechanismus bewirkt werden. Im Gegensatz zu den Verschiebemechanismen, z. B. gemäß der
DE 10 2012 010 903A1 , ist ein solcher Verschiebemechanismus aber vorzugsweise allein innerhalb des Füllorgans vorgesehen, sodass keine Durchgänge nach außen hin erforderlich sind. Entsprechend ist die Gefahr einer Verunreinigung von außen nicht gegeben.
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Eine Weiterbildung des Verfahrens sieht ferner vor, dass das Verschlussmittel und zumindest teilweise der Behälter vor dem Befüllen des Behälters in dem Füllorgan sterilisiert werden. Dies erfolgt mithilfe eines Sterilisationsmediums, z.B. mit Heißdampf, insbesondere mit heißem Wasserdampf, welcher in die Behälter eingebracht und anschließend zumindest teilweise wieder abgezogen wird.
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Darüber hinaus kann der Behälter nach dem Verschließen aus dem Füllorgan entnommen und anschließend einer zweiten Verschließeinrichtung zugeführt werden. Dies kann beispielsweise dann sinnvoll sein, wenn innerhalb des Füllorgans lediglich eine geringfügige Befestigung des Verschlussmittels auf den Behälter bewirkt wird. Hierdurch kann beispielsweise gewährleistet werden, dass kein Ausgasen von Kohlendioxid aus dem Getränk bewirkt wird, wobei der sichere Halt des Verschlussmittels dann erst in einer nachgeschalteten zweiten Verschließeinrichtung bewirkt wird.
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Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Füllanlage zum Befüllen und Verschlie-ßen von Behältern gemäß dem zuvor erwähnten erfindungsgemäßen Verfahren mit zumindest einem Füllorgan und einer dem Füllorgan zugeordneten Behälteraufnahme, wobei die Behälteraufnahme dazu eingerichtet ist, einen Behälter insbesondere durch eine Hubbewegung zumindest abstandsweise in dem Füllorgan anzuordnen und wobei das Füllorgan zumindest ein Füllventil und eine Verschließeinrichtung aufweist. Das Füllventil steht hierbei mit einer Füllmedienleitung in Verbindung, sodass durch Öffnung dieses Füllventils das Einbringen des Füllmediums in den Behälter innerhalb des Füllorgan bewirkt werden kann.
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Derartige Füllanlagen sind grundsätzlich aus dem Stand der Technik bekannt, wobei nunmehr erfindungsgemäß dem Füllorgan eine Aufsetzvorrichtung vorgeschaltet ist, welche dazu eingerichtet ist, den Behälter vor der Überführung in die Behälteraufnahme ein Verschlussmittel aufzusetzen und gegebenenfalls dieses auch lösbar zu fixieren.
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Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Füllanlagen ist eine solche Aufsetzvorrichtung nicht erforderlich, da das Zuführen von Behälter und Verschlussmittel nacheinander bzw. durch separate Vorrichtungen erfolgt.
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Wie bereits zuvor erläutert, ist die Füllanlage bevorzugt als Rundläufermaschine ausgebildet. Demnach ist eine Vielzahl von Füllorganen der zuvor genannten Art an einem rotierbar angetriebenen Träger angeordnet, wobei jedem Füllorgan eine Behälteraufnahme zugeordnet ist. Das Zuführen der Behälter erfolgt über einen separaten Transportstern, wobei dieser Transportstern dann auch zugleich mit der Aufsetzvorrichtung betrieben werden kann. Alternativ kann die Aufsetzungsrichtung vor dem Transportstern angeordnet sein. In jedem Fall ist es im Falle einer Rundlaufmaschine sinnvoll, die Aufsetzvorrichtung in einer separaten Anlagenkomponente vorzusehen.
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Die Füllanlage weist bevorzugt eine Verschließeinrichtung mit einem Verschließstempel auf, wobei der Verschließstempel gegenüber dem Füllorgan in einer vertikalen Richtung verschiebbar ist.
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Wie bereits zuvor erläutert kann dieser Verschließstempel einen magnetischen Kopf aufweisen, über den sichergestellt wird, dass die Entnahme des über den Behälter eingeführten Verschlussmittels möglich ist, sodass entsprechend die Behältermündung zum Befüllen mit einem Füllmedium frei liegt.
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Alternativ kann eine Schiebeeinheit in dem Füllorgan angeordnet sein, welche dazu eingerichtet ist, das Verschlussmittel radial bezüglich des Behälters zu verschieben. In diesem Fall ist es nicht erforderlich, dass der Verschließstempel einen magnetischen Kopf aufweist, da dieser nicht für die Aufnahme des Verschlussmittels eingerichtet sein muss. Vielmehr wird das Verschlussmittel nach der Zuführung über den Behälter durch eine radiale Verschiebung der Schiebereinheit von der Behältermündung weg bewegt und nach dem Befüllen erneut oberhalb der Behältermündung angeordnet. Mittels des Verschließstempels erfolgt nur das Verschließen des Behälters, wozu dieser das Verschlussmittel auf die Behältermündung presst und im Falle eines Kronkorkens gegenüber der Behältermündung verformt.
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Darüber hinaus kann auch eine stellbare Dichtungsanordnung in einer Einführöffnung des Füllgarns angeordnet sein, welche zum Befüllen des Behälters einen oberhalb des Behälters angeordneten Kopfraum nach außen hin verschließt.
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Darüber hinaus kann das Füllorgan auch ein Heißdampfventil und/oder ein Sterilwasserventil und/oder ein Sterilluftventil und/oder ein Inertgasventil aufweisen.
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Das Heißdampfventil ist entsprechend über eine heißdampfführende, insbesondere wasserdampfführende, Leitung mit dem Kopfraum verbunden. Entsprechend schließt das Sterilwasserventil an eine sterilwasserführende Leitung und das Sterilluftventil an eine sterilluftführende Leitung an, wobei stets eine Verbindung mit dem Kopfraum des Füllorgans vorgesehen ist.
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Im Falle einer Rundläufermaschine ist es darüber hinaus von Vorteil, wenn die Behälteraufnahmen und/oder die Verschließstempel kurvengesteuert angetrieben werden. Hierdurch wird gewährleistet, dass die Bewegung der Behälteraufnahmen sowie des Verschließstempels an exakt vorgegebenen Winkelpositionen des Trägers erfolgt. Alternativ können die Behälteraufnahmen und/oder die Verschließstempel elektrisch oder pneumatisch angetrieben werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 bis 8 eine schematische Darstellung verschiedener Prozessschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens;
- 9 bis 11 eine alternative Ausgestaltung des Verfahrens.
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Die 1 zeigt eine Füllanlage zum Befüllen und Verschließen von Behältern 1, wobei gemäß dem in der 1 gezeigten Beispiel der Behälter 1 als Getränkeflasche aus Glas ausgebildet ist.
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Der Behälter 1 wird zunächst unterhalb eines Füllorgans 2 angeordnet, wobei dieses Füllorgan 2 über ein Füllventil 4 sowie über eine Verschließeinrichtung 5 verfügt, sodass sowohl ein Befüllen der Behälter 1 mit einem Füllmedium 6 als auch ein anschließendes Verschließen des Behälters 1 mit einem Verschlussmittel 7 innerhalb des Füllorgans 2 bewirkt werden kann. Das Füllventil 4 ist hierzu mit einer Füllmedienleitung verbunden, wobei die Füllmedienleitung das Füllmedium 6 zu dem Füllorgan 2 führt.
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Die Besonderheit des Verfahrens besteht nunmehr darin, dass das als Kronkorken ausgebildete Verschlussmittel 7 vor dem Zuführen in das Füllorgan 2 auf den noch leeren Behälter 1 aufgesetzt und ggf. vorfixiert wird. Dies erfolgt in einer dem Füllorgan 2 vorgeschalteten und nicht dargestellten Aufsetzvorrichtung. Das optionale Vorfixieren erfolgt in einer Art und Weise, die es ermöglicht, das Verschlussmittel 7 ohne großen Kraftaufwand wieder zu entnehmen.
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Gemäß der 2 ist der Behälter 1 auf einer Behälteraufnahme 8 angeordnet, welche bezüglich einer vertikalen Richtung V hubbeweglich ausgebildet ist. Durch eine entsprechende Hubbewegung der Behälteraufnahme 8 kann der Behälter 1 gemeinsam mit dem Verschlussmittel 7 über eine Einführöffnung 9 in das Füllorgan 2 eingeführt werden. Entsprechend ist die Einführöffnung 9 mit einer ausreichenden Breite zu versehen, damit sowohl der Behälter 1 bzw. ein Kopfbereich des Behälters 1 als auch das Verschlussmittel 7 eingeführt werden können.
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Gemäß der 2 liegt sodann ein Verschließstempel 10 unmittelbar an dem Verschlussmittel 7 an, wobei der Verschließstempel 10 über einen magnetischen Einsatz 11 magnetisch ausgebildet ist.
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Auch der Verschließstempel 10 ist in vertikaler Richtung V hubbeweglich ausgebildet und wird sodann gemäß der 3 nach oben hin verfahren, sodass der Behälter 1 an einer Behältermündung 12 freiliegt.
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Sodann wird gemäß der 4 eine in der Behälteröffnung 9 angeordnete Dichtungsanordnung 13 derart verstellt, dass diese einen oberhalb der Behältermündung 12 angeordneten Kopfraum 14 nach außen hin abdichtet. Ferner wird ein Vakuumventil 15 geöffnet, welches mit einer Vakuumleitung 16 verbunden ist. Entsprechend wird in dem Behälter 1 ein Vakuum bzw. ein Behälterunterdruck erzeugt, wodurch mögliche Schwebstoff oder Fremdstoffe ausgesaugt werden können.
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In einem in der 5 dargestellten anschließenden Prozessschritt wird das Vakuumventil 15 geschlossen und ein Heißdampfventil 17, welches mit einer wasserdampfführenden Leitung 18 verbunden ist, geöffnet. Mithilfe des eingebrachten Wasserdampfes wird sowohl der Behälterinnenraum als auch das Verschlussmittel 7 sterilisiert. Auch das Füllventil 4 kann auf diese Art und Weise sterilisiert werden.
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Gemäß der 6 wird dann das Füllgut 6 in den Behälter 1 eingeführt. Hierzu wird das Füllgutventil 4 geöffnet, während sämtliche anderen Ventile geschlossen sind.
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Gemäß der 7 wird anschließend das Füllventil 4 geschlossen. Außerdem wird der Verschließstempel 10 in vertikaler Richtung V nach unten bewegt, wodurch das Verschlussmittel 7 auf den Behälter 1 gedrückt und folglich auf diesen fixiert wird.
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Anschließend wird ein Sterilwasserventil 21 geöffnet, welches mit einer Sterilwasserleitung 22 verbunden ist (vgl. 6). Über die Sterilwasserleitung 22 wird der Kopfraum 14 sowie der Behälter 1 im Bereich seiner Mündung bzw. des Verschlussmittels 7 mit Sterilwasser gespült. Bei geöffnetem Rücklaufventil 23 wird das Sterilwasser über einen Rücklauf 24 abgeführt.
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Sodann erfolgt die Entlastung des Kopfraumes 14 sowie eine erneute Stellung der Dichtungsanordnung 13. Hierdurch ist es möglich den mit dem Füllmedium 6 befüllten Behälter 1 zu entnehmen. Dies erfolgt durch eine Hubbewegung der Behälteraufnahme 8 (vgl. 8).
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Die 9 bis 11 zeigen eine alternative Ausgestaltung des Verfahrens bzw. alternative Ausgestaltung des Füllorgans 2, wobei der Verschließstempel 10 nicht für die Aufnahme des Verschlussmittels 7 ausgebildet ist. Vielmehr wird auch hier das Verschlussmittel 7 zusammen mit dem Behälter 1 über die Einführöffnung 9 dem Füllorgan 2 zugeführt. Sodann wird über einen Verschlussmechanismus 19 das Verschlussmittel 7 in radialer Richtung R bewegt. Dies ist in der 11 näher dargestellt, wobei zugleich eine zweite Dichtungsanordnung 20 eine Abdichtung zwischen Füllgutventil 4 und Behälter 1 bewirkt. Durch eine Hubbewegung des Füllventils 4 ist dann das Einbringen des Füllmediums 6 möglich. Nach dem Befüllen wird das Verschlussmittel 7 erneut durch Bewegungen in radialer Richtung R eher oberhalb des Behälters 1 angeordnet und sodann durch Bewegung des Verschließstempels 10 auf dem Behälter 1 fixiert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Behälter
- 2
- Füllorgan
- 4
- Füllventil
- 5
- Verschließeinrichtung
- 6
- Füllmedium
- 7
- Verschlussmittel
- 8
- Behälteraufnahme
- 9
- Einführöffnung
- 10
- Verschließstempel
- 11
- Einsatz
- 12
- Behältermündung
- 13
- Dichtungsanordnung
- 14
- Kopfraum
- 15
- Vakuumventil
- 16
- Vakuumleitung
- 17
- Heißdampfventil
- 18
- wasserdampfführende Leitung
- 19
- Verschlussmechanismus
- 20
- Dichtungsanordnung
- 21
- Sterilwasserventil
- 22
- Sterilwasserleitung
- 23
- Rücklaufventil
- 24
- Rücklauf
- V
- vertikale Richtung
- R
- radiale Richtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012010903 A1 [0007, 0008, 0022]
- DE 102019123460 A1 [0007, 0009, 0012]