DE1574489A1 - System zur Wiedergabe gespeicherter Signale - Google Patents
System zur Wiedergabe gespeicherter SignaleInfo
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- Electrophonic Musical Instruments (AREA)
- Measurement Of Length, Angles, Or The Like Using Electric Or Magnetic Means (AREA)
Description
TELEFUNKEN G.m.b.H. Berlin 10, Ernst-Reuter-Platz 7
und
TELDEC TELEFtTNKEN-DECCA Schallplatten G.m.b.H. Hamburg 19, Heussvreg 25
En/La 9. Februar 1968
System zur Wiedergabe gespeicherter Signale
Die Erfindung bezieht sich auf ein System zur Wiedergabe gespeicherter
Signale mit einem Träger, dessen Überfläche dem zeitlichen Verlauf der Signalgröße entsprechende Verformungen
aufweist, und mit einem Abtaster, der mit seiner Berührungsfläche eine Druckkraft auf die an ihm vorbei bewegte Trägeroberfläche
ausübt.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung beziehen sich auf einen Träger für das neue System zur Wiedergabe gespeicherter Signale,
auf einen besonders für dieses geeigneten Abtaster, auf
ein Aufzeichnungsverfahren für ein solches System und schließlich
auf einen nach diesem Verfahren hergestellten Träger.
Bei dem bekannten Verfahren zur Wiedergabe von Signalen, die als Verformungen der Oberfläche eines körperlichen Trägere,
beispielsweise in einer Rille als Tiefen- oder Seitenschrift,
gespeichert sind, wird die Masse des mit der Abtastspitze praktisch schwingungsstarr verbundenen Teiles des Abtasters
bei Anwendung einer möglichst kleinen, aber ausreichenden elastischen Rückführungskraft so klein bemessen, daß die
Eigenresonanz dieses beweglichen Teiles mit der Elastizität der Rillenwand oberhalb dee ausgenutzten Signalfrequenzbe-
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reiches liegt. Gewöhnlich befindet sich eine die Rückstellkraft bzw. ihren reziproken Wert, die Nachgiebigkeit oder
Compliance, bestimmende Feder unmittelbar zwischen dem mit der Abtasterspitze im wesentlichen schwingungsstarr verbundenen
Teil, also im allgemeinen dem Abtaststift mit seinem Fassungskörper, und dem mechanischwelektrischen iandler, beispielsweise
einem piezoelektrischen Kristall.
Nach bekannten und uneingeschränkt angewendeten Prinzipien
wird darauf geachtet, daß bei Zugrundelegung gebräuchlicher
Rillenausmaße und Abrundungsradien der Abtasterspitze die durch elastische und bleibende Formänderungen des Trägermateriales
sich ergebende Verringerung der Auslenkungsamplitude
gegenüber der vorhandenen räumlichen Schriftamplitude klein
bleibt. Anderenfalls wurden sich eine Herabsetzung des Signalpegals
und Verzerrungen der Wiedergabe ergeben.
Diese Zusammenhänge führen zu der Erkenntnis, daß die elastischen und bleibenden Formänderungen, welche das Trägermaterial
unter dem Druck der Abtasterspitze erleidet, der mechanischen Abnahme räumlicher Rillenschriften eine aus den Abmessungen
der zusammenarbeitenden Oberflächen der Abtasterspitze und des Trägers, den Festigkeitseigenschaften des Tragermateriales
und der Relativgeschwindigkeit zwischen Abtaster und Killenoberflache
sowie der auf der Abtasterspitze lastenden Druckkraft
ableitbare obere Frequenzgrenze setzen, die für gebräuchliche Werte der Schallplatten-rfiedergabetechnik, bezogen
auf die innen liegenden Rillen, nicht allzu weit oberhalb des wiederzugebenden Signalfrequenzbereiches liegt.
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Die Veröffentlichung "Factors Affecting the Stylus/Groove Relationship in Phonograph Playback Systems" von G.Ro
Bastiaans im Journal of the Audio Engineering Society, Oktober I967, Volume 15, Nr. 4, Seiten 389 bis 399 enthält
eine ausführliche Darstellung der Theorie dieser Zusammenhänge und leitet daraus für die gegenwärtig gebräuchlichen
Schallplattentypen Werte der Grenzfrequenznab, die
nicht überschritten werden können. Meßergebnisse bestätigen die aus der Theorie gewonnenen Erkenntnisse. Als - fast
selbstverständlicher, aber nicht weiter führender «- Ausweg
zur Verringerung der störenden Wirkung der Materialnachgiebigkeit wird darin angegeben, Trägermaterial mit größerem
Elastizitätsmodul, also härteres Material, zu verwenden. Der
Verfasser erkennt aber bereits, daß bei einem solchen Material die Flächenpressungen wegen der verringerten Auflagefläche
(beispielsweise bei Nickel als Träger) zu bleibenden Formänderungen führen, so daß eine rasche Abnutzung die
Folge ist. Zur Vergrößerung der ausnutzbaren Frequenzbandbreite, besonders ihrer Ausdehnung zu höheren Frequenzen hin,
ergibt sich nach dieser Veröffentlichung nur die Anwendung
einer viel kleineren Auflagekraft des Abtaststiftes, was aber
nur bei gleichzeitiger wesentlicher Herabsetzung der bewegten Masse möglich wäre. Außerdem wäre es danach eine
wichtige Aufgabe, ein Trägermaterial zxi finden, das sehr hart ist und eine hohe Fließgrenze aufweist, um dadurch die
Deformation der iiillenwände sehr klein und innerhalb des
elastischen Bereiches zu halten.
Dieser dort gegebene Ausblick auf Entwicklungsmöglichkeiten beruht ganz auf der Vorstellung, daß die beobachteten Mangel
der mechanischen Abtastung, die bei einer Grenzfrequenz nicht
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weit oberhalb des gegenwärtig ausgenutzten Frequenzbereiches zu einer Nullstelle der abgenommenen Signalgröße führen, nur
durch Kleinhalten der "Störung", nämlich der Formänderung des Trägermateriales, verringert werden können. Es ist klar, daß
dies ein wenig aussichtsvoller Weg ist, der außerdem nur graduelle, am Aufwand gemessen recht kleine Verbesserungen
bringen kann. Die Feststellungen dieser für die allgemein anerkannte Lehrmeinung der Fachwelt typischen Veröffentlichung
bedeuten nichts anderes, als daß der mechanischen Abtastung
eine obere Frequenzgrenze gesetzt ist, welche - bedingt durch die unvermeidliche Materialnachgiebigkeit des Trägers - nur
verschoben, aber nicht überwunden werden kann.
Der Erfindung liegt die Vorstellung zugrunde, daß in Abweichung von den konventionellen Ansichten der Fachwelt ein
breiter zusammenhängender Frequenzbereich der mechanischen Abtastung auch oberhalb der durch elastische Formänderungen
des Trägers bedingten Nullstelle der am Wandlerausgang auftretende Signalgröße verwirklicht werden kann. Die dazu geeigneten
Mittel anzugeben, ist die Aufgabe der Erfindung.
In einem System zur Wiedergabe gespeicherter Signale der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
erfindungsgemäß ein Abtaster als ein durch den mit den Verformungen
übereinstimmenden zeitlichen Verlauf der Druckkraft erregter Druckempfänger in Form eines in Richtung der
Druckkraft komprimierten Wandlerkörpers dient, und daß die Berührung direkt oder über ein im wesentlichen formstarres
Kopplungestück erfolgt.
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Durch die Erfindung wird auch bei Frequenzen oberhalb der bei konventionellen Abtastern durch die elastischen Formänderungen des Trägermateriales bedingten Nullstelle eine
wirksame Abtastung erreicht. Diese inzwischen durch Versuche bestätigte Tatsache kann wahrscheinlich folgendermaßen
erklärt werden:
Bei den bisher gebräuchlichen Abtastern führt die Abtasterspitze
bei der und oberhalb der erwähnten Nullstelle keine nutzbare bzw. in eindeutigem Zusammenhang mit den Verformungen
stehende Bewegung mehr aus, weil das Trägermaterial zu weich ist, um die für die Massenbeschleunigung ausreichende
Druckkraft auf die Spitze auszuüben. Da die gebräuchlichen Abtaster nur für Bewegungsamplituden wesentlicher Größe eine
Ausgangsgröße abgeben, ist mit ihnen eine Abtastung bei der und oberhalb der erwähnten Grenzfrequenz nicht mögliche
Trotzdem bleibt aber auch in diesem mit der üblichen Abtasttechnik
nicht ausnutzbaren Bereich eine bestimmte Einwirkung der Rillenwand auf die Abtasterspitze bestehen, wenn auch
keine wesentliche Bewegungsamplitude erzielt wird. Dies ist die mit den Oberflächenverformungen eindeutig zusammenhängende
Druckkraft, zu deren Umwandlung in eine elektrische Ausgangsgröße der gewöhnliche Abtaster allerdings nicht geeignet ist,
und deren Amplituden wegen der weichen Federung der beweglichen Teile des Abtasters auch in den von ihm ausgenutzten
Frequenzgebieten verhältnismässig klein bleiben.
Diese von den Verformungen auf eine fest anliegende Abtasterfläche
ausgeübte, auf dem Wege über diese Verformungen mit dein Signal modulierte Druckkraft bildet die in dem System der Er-
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findung verwendete Ausgangsgröße. Sie wird von der Trägeroberfläche
wie von einem mechanischen Generator großen inneren Widerstandes geliefert, der nur sehr kleine Bewegungen (Strom),
aber vergleichsweise größere Kräfte (Spannung) abgeben kann. Die mechanische Leistung wird dementsprechend von einem Abtaster
mit großem Eingangswiderstand aufgenommen, der als durch den zeitlichen Verlauf der Druckkraft erregter Druckempfanger
in Form eines in Richtung der Druckkraft komprimierten Wandlerkörpers dient. Solche Druckeuipfanger sind beispielsweise in
Form piezoelektrischer oder piezomagnetischer Wandler oder als
druckempfindliche Halbleiterbauelemente ausführbar.
Der wesentliche Unterschied vom Bekannten, der die neue Wirkung
ergibt, besteht darin, daß die abtastende Oberfläche des Druckempfängers (oder die Oberfläche des mit diesem verbundenen
formstarren Kopplungsstückes) nun keine Bewegungen wesentlicher Größe mehr ausführt, weil die Federungshärte des abtastenden
Körpers im Vergleich mit bekannten Abtastern sein- groß und im
allgemeinen wesentlich größer ist als diejenige des frägermateriales.
Für die Abgabe einer elektrischen Ausgangsspannung hinreichender Amplitude genügen bei derartigen, mechanisch
harten Druckempfängern bereits Zusammendrückungen, die wesentlich
kleiner sind als die Tiefe der in der Trägeroberfläche enthaltenen Verformungen.
Während bei der bekannten Abtastung in der idealisierten Vorstellung
das Trägermaterial als formstarr und die Spitze des Abtasters als unendlich nachgiebig zu wünschen sind, so daß
die für das Zusammenarbeiten der Oberflächen erforderliche
Federung auf der Seite der Abtasteroberfläche liegt, sind die Verhältnisse bei dem System der Erfindung teilweise entgegen-
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gesetzt: der· Abtastkörper könnte nahezu formstarr und die Entfernung
seiner Berührungsfläche von der als unverfortnt gedachten Trägeroberfläche konstant sein, wobei die Federung
überwiegend in der Trägeroberfläche lokalisiert sein kann.
Bei einer bevorzugten Bemessung der Federungseigenschaften des
Trägermateriales ist die durch die Druckkraft bewirkte elastische Formänderung der Trägeroberfläche wesentlich größer
als die entgegengesetzt gerichtete, auf der Zusammendrückung beruhende Auslenkung der Berühungsfläche des Abtasters.
Bei der Abtastung wird die mit den Verformungen versehene Trägeroberfläche an der in Annäherung als lagenstarr anzusehenden
Berührungsfläche des Abtasters vorbei bewegt, die auf die Trägeroberfläche eine Druckkraft ausübt. Gelangen nun Teile
der Verformungen unter den Abtaster, welche Erhebungen aus der unverformten Oberfläche darstellen, so werden diese Erhebungen
elastisch zusammengedrückt, im allgemeinen in solchem Maße, daß ihre überfläche für die kurze Abtastzeit mit der unverfortnten
Oberfläche zusammenfällt. Dabei ergibt sich eine Steigerung der auf die Abtasterfläche wirkenden Druckkraft.
Umgekehrt ergibt sich eine Verringerung dieser Druckkraft, wenn nicht Erhebungen, sondern Absenkungen der Trägeroberfläche
unter die Abtasteroberfläche gelangen. Es ist eine durch die Einstellung der Ruhedruckkraft in einfacher Weise
zu lösende Aufgabe, die abtastende Oberfläche auch im letzteren Falle in Berührung mit der Trägeroberfläche zu halten und damit
die Druckkraft nicht auf Null fallen zu lassen.,
Durch die Erfindung werden die elastischen Formänderungen des Trägermateriales für die Modulation der den abtastenden
Druckempfanger erregenden Druckkraft nutzbar gemacht. Sie
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bilden geingetnäß auch keine der guten Wirkung abträgliche Erscheinung
mehr, wie bei den bekannten Abtastverfahren. Daher ist auch die bei diesen beobachtete Frequenzgrenze überwunden
und eine wirksame Abtastung in einem breiten zusammenhängenden Frequenzbereich weit oberhalb der früheren Grenzfrequenz bis
zu einigen MHz möglich. Damit ist die Verwendung schallplattenähnlicher
Träger zur Speicherung von Fernsehbild- und Tonsignalen in den Bereich des Möglichen gerückt. ·-
Die Eigenresonanz des in Richtung der Druckkraft komprimierten Wandlerkörpers kann mit den gegenwärtig zur Verfügung stehenden
und sicher noch nicht optimal ihrer Aufgabe angepaßten Ausführungen in Gestalt kurzer Kontraktionsschwinger hinreichend
hoch, vorzugsweise in die Nähe der gewünschten oberen Frequenzgrenze, gelegt werden. Da durch den großen Innenwiderstand des
Generators, also des Trägermateriales, die Dämpfung groß ist,
ergibt die Eigenresonanz des Wandlerkörpers keine große Überhöhung der Ausgangsgröße.
Die vom Trägermaterial bei der Abtastung erlittenen Formänderungenjsollen
vorzugsweise im wesentlichen im elastischen Bereich des Materiales liegen, um damit eine annähernd abnutzungsfreie
Abtastung zu ermöglichen. Es ist daher ein bevorzugtes Merkmal eines Trägers für ein System nach der Erfindung, daß
sein Material und das Ausmaß der Verformungen so gewählt sind,
daß die Formänderung der Trägeroberfläche bei der vorgesehenen Abtastgeschwindigkeit im wesentlichen innerhalb des elastischen
Bereiches des Trägermateriales bleibt. Die Abtastgeschwindigkeit ist dabei von Bedeutung, weil bekanntlich eine Anzahl von
Stoffen, besonders synthetisch hergestellte Kunststoffe auf der Basis von Copolymerisaten aus Vinyl und Chlorid-Azetaten,
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eine von der Belastungszeit abhängige Fließgrenze aufweisen, und zwar in dem Sinne, daß kurzzeitige Belastungen im
elastischen Bereich aufgenommen werden, welche die bei statischer Einwirkung elastisch aufnehmbaren Belastungen viel«
fach überschreiten.
Da es das aus bekannten Prinzipien selbstverständliche Bestreben des Fachmannes ist, die Abnutzung klein zu halten,
wird die Druckkraft des Abtasters für das Abspielen eines solchen Trägers so zu bemessen sein, daß sie bei der vorgesehenen
Relativgeschwindigkeit der einander berührenden Flächen nicht zu einer bleibenden Formänderung der unbeschrifteten
Trägeroberfläche führt. Die für das Trägerma«
terial und das Ausmaß der Verformungen gegebene Regel besagt demnach, daß diese mit Rücksicht auf die Festigkeitseigenschaften
des Materiales als "Protuberanzen" der sonst glatten Oberfläche in ihrer Höhe und Querschnittsfläche so zu bemessen
sind, daß sie die Auflagekraft der Abtasteroberfläche
durch im wesentlichen elastische Formänderung aufnehmen können, wobei sie zur Vermeidung von Verzerrungen bis zur
Einebnung der berührten Oberfläche zusammengedrückt werden können.
Aus dem mechanischen Zusammenwirken der Verformungen der
Trägeroberfläche mit der diese berührenden Abtasterfläche
läßt sich ersehen, daß bei einem als vorbestimmt angenommenen gleichbleibenden Elastizitätsmodul des Trägermateriales die
Amplitude der Kraftmodulation nicht durch die Höhe der Verformungen
in der Kraftrichtung, sondern auch durch die Fläche des tragenden Querschnittes der Verformungsteile bestimmt wird.
Dieser durch die Auenutzung der elastischen Formänderungen zu
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einer Modulation der Druckkraft gegebene Zusammenhang eröffnet
die Möglichkeit, bei den die Signalschrift enthaltenden Verformungen
entweder die Höhe der Verformungsteile oder die
Fläche des tragenden Querschnittes oder beides gleichzeitig entsprechend dem Verlauf der Signalgröße längs des Abtastweges
zu ändern»
Eine mit einer Querschnittsänderung arbeitende Ausführunfesart
der Verformungsteile ergibt sich beispielsweise, wenn diese
Teile einen zwischen zwei Rillen befindlichen Materialsteg konstanter Höhe, aber mit der Signalgröße veränderlicher
Breite bilden, dessen Oberfläche von der Abtasterfläche elastisch eingedrückt wird und dann eine von der Stegbreite
abhängige Druckkraft auf die Abtasterfläche ausübt· Eine andere Ausführungsform der Querschnittsänderung ergibt sich
durch eine Aufzeichnungsart, bei welcher die Signalgröße in
der Querschnittsfläche von Verformungselementen niedergelegt
ist, welche unterschiedliche Längen in Kichtung der Relativbewegung
der zusammenarbeitenden Oberflächen aufweisen. Bei dieser Aufzeichnungsart kann die Breite der Querschnittsflächen
konstant oder ebenfalls längs des Abtastweges veränderlich sein.
Die Aufzeichnungsart mit veränderlicher länge der Vert'oriiiungselemente
längs des Abtastweges wird vorzugsweise in Verbindung mit einer Signalgröpe verwendet, welche das zu speichernde
Signal in Form einer mit diesem modulierten Trägerschwingung enthält. Die beim Abtasten aus den einzelnen räumlich längs
des Abtastweges angeordneten Verformungselementen bei konstantem Abstand ihrer Mitten oder ihrer Vorderflanken sich ergebende
Frequenz sei gleich der Trägerfrequenz. Wie bei einer
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Pulslängenmodulation wird das Signal von der entsprechenden Trägerschwingung durch die veränderliche Länge der Verformungselemente wiedergegeben und durch die Druckabtastung unmittelbar
in eine Amplitudenmodulation der Druckkraft umgewandelt.
Für die Abtastung solcher Aufzeichnungen ist besonders ein Abtaster
geeignet, dessen abtastende Berührungsfläche so ausgebildet ist, daß sie in Richtung des Abtastweges über eine
Strecke j die größer ist als die größte aufgezeichnete Wellenlänge,
ganz oder teilweise aufliegt, und daß sie in einem in derselben Richtung und senkrecht zur Trägeroberfläche geführten
ebenen Schnitt eine Begrenzungskurve bildet, die an der auflaufenden und der ablaufenden Seite verschieden steil verläuft.
Durch das Aufliegen auf zahlreichen Gipfeln einzelner Verformungselemente
wird die Abnutzung verringert. Die Druckkraft an der abtastenden Oberfläche ist dann proportional dem jeweiligen
Summenwert aus den Kräften der einzelnen Verformungselemente ·
Unter der früher erwähnten Voraussetzung, daß der Abtaster in
Rillenrichtung über eine Strecke mit der Trägeroberfläche in
Berührung ist, die größer ist als die größte aufgezeichnete
Wellenlänge, ist die resultierende Wechselkraft um so größer,
je größer die Unsymmetrie der Abtasterflanken ist. Die resultierende
Kraft erreicht einen Höchstwert, wenn die Flankensteilheit auf der ablaufenden Seite unendlich groß wird. Die
Flanke sollte also nach Möglichkeit einen Winkel von 90 mit
der Trägeroberfläche bilden. Winkel, die größer sind als 90 ,
führen zum gleichen Ergebnis.
Es wurde bereits erwähnt, daß die gegenwärtig gebräuchlichen
Abtaster Geschwindigkeitsempfänger sind in dem Sinne, daß sie
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eine elektrische Ausgangsgröße liefern, deren Momentanwert der Bewegungsschnelle der Abtasterspitze proportional ist. Damit
hängt es zusammen, daß für eine frequenzunabhängige Wiedergabe konstanter Signalamplituden eine Amplitudenvorverzerrung in
solcher Weise vorgenommen werden muß, daß die Amplitude der räumlichen Aufzeichnung auf dem Träger der Frequenz umgekehrt
proportional wird. Für niedrige Frequenzen ergeben sich dabei unerwünscht große Schriftainplituden.
Auch von diesem Nachteil ist. das System nach der Erfindung frei,
Bei diesem steht der Momentanwert der elektrischen Ausgangsgröße in linearem Zusammenhang mit der Amplitude der Signalschrift,
ausgedrückt durch die Höhe oder die Querschnittsfläche der Verformungselemente. Die auf den Abtaster wirkende Druckkraft
ist proportional der aufgezeichneten Amplitude und umgekehrt
proportional der Wellenlänge, so daß keine Benachteiligung der niederen Frequenzen bei der Wiedergabe eintritt. Daher
kann bei einem Aufzeichnungsverfahren für ein System nach
der Erfindung auf die sonst übliche Rillenverbreiterung bei der Aufzeichnung tiefer Frequenzen verzichtet und im Übertragungsbereich
die Amplitude der Verformungen der Trägeroberfläche bei konstanter Signalamplitude im wesentlichen von
der aufgezeichneten Frequenz unabhängig gehalten werden.
Die Abhängigkeit der resultierenden Kraft von der Wellenlänge gestattet es sogar, die tiefen Frequenzen mit einer geringeren
Amplitude oder geringerer Rillenbreite und damit geringerem Rillenabstand aufzuzeichnen. Damit ergibt sich die Möglichkeit
für ein Aufzeichnungsverfahren, bei welchem im l'bertragungsbereich
die Amplitude der Verformungen der Trägeroberfläche bei konstanter Signalamplitude ungefähr proportional
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der Frequenz gehalten wird. Daraus ergibt sich auch die Möglichkeit der Herstellung eines Trägers, bei welchem die Rillenbreite und der Rillenabstand proportional der aufgezeichneten
Frequenz gehalten sind.
Die Schriftart, mit der die Verformungen der Trägeroberfläche gebildet sind, kann Richtungen der auf den Abtaster wirkenden
Druckkraft senkrecht oder parallel oder schräg zu der Oberfläche des unbeschrifteten Trägers enthalten und demgemäß verschiedene
Gestaltungen der Verformungseleaiente benutzen. Als bewährte
und in einfacher Weise für die Zwecke des Systemes anwendbare
Schriftart wird eine Rillentiefenschrift als geeignet empfohlen.
Bei der Abtastung ergibt sich als unmittelbar von der Trägeroberfläche
ausgehende Wirkung eine mit den Verformungen der Oberfläche übereinstimmende zeitliche Änderung der auf den
Abtaster wirkenden Druckkraft. Ist das Signal unmittelbar in den Verformungen niedergelegt, werden also das zu speichernde
Signal und die aufgezeichnete Signalgrölle durch dieselbe mathematische
Funktion in Abhängigkeit von der Zeit bzw. der Ortskoordinate längs der Rille beschrieben, so ist diese Änderung
der Druckkraft im Idealfall fehlender Verzerrungen eine getreue und unmittelbar gewonnene Wiedergabe des Signales.
Wird eine Trägerschwingung mit dem Signal amplitudenmoduliert
und das Ergebnis als Signalgröße aufgezeichnet, ergibt die Abtastung mit einer über viele Wellenlängen der Trägerschwingung
reichenden, aber kürzer als die kürzeste Signalwelle bemessenen Abtasterfläche ohne weiteres einen Verlauf der Druckkraft, der dae Signal in Überlagerung mit der Trägerschwingung
enthält, die ausgefiltert werden kann.
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Wird die Trägerschwingung mit dem Signal frequenzmoduliert, so
ist die Druckkraft ebenfalls eine frequenzmodulierte Trägerschwingung.
Die elektrische Ausgangsgröße muß demnach zur Rückgewinnung des Signales einer an sich bekannten Frequenzdemodulation
unterzogen werden.
Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die Zeichnung naher beschrieben. In dieser stellen dar:
Fig. 1 ein Prinzipschema für ein Syste;n nach der Erfindung,
Fig. 2 bis Fig. k Teile eines Trägers für ein System nach
der Erfindung mit verschiedenartiger Ausbildung der Verformungen der Trägeroberfläche.
In Fig. 1 sind die zusammenarbeitenden Teile des Abtasters 1 und des Trägers 2 in starker Vergrößerung dargestellt. Die
Verformungen 3 haben die Gestalt einzelner voneinander durch Zwischenräume getrennter Elemente, wie sie bei der schon erwähnten
mittelbaren Aufzeichnung über die Modulation einer Trägerschwingung angewendet werden können. Die auflaufende
Flanke des Abtasters ist mit einem großen Krümmungsradius gerundet, die ablaufende Flanke steht auf der Trägeroberfleiche
senkrecht und weist eine vergleichsweise scharfe Kante bzw. Abrundung mit einem wesentlich kleineren Krümmungsradius auf.
Der Pfeil zeigt die Richtung der Bewegung des Trägers gegenüber dem Abtaster an.
Aus der schematischen Darstellung erkennt man, «laß die Verformungen
3» welche unter die Überfläche des Abtasters geraten, innerhalb des elastischen Bereiches der Formänderung
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zusammengedrückt werden. Auch die Teile der oberflächennahen Schicht des Trägers, die sich zwischen den herausragenden Verformungselementen
befinden, erfahren eine gewisse Zusammendrückung. Durch die Federn 4 im linken Teil der Fig. 1 ist
die Elastizität dieser Materialteile angedeutet; die Federn befinden sich dort in ihrem entspannten Zustand. Die Federn 5
unterhalb der tiefsten Stelle des Abtasters sind dagegen zusammengedrückt. Infolgedessen üben die entsprechenden Teile
des Trägers an dieser stelle auch eine vergrößerte Druckkraft auf den Abtaster aus0
Fig. 2 zeigt einen Teil eines Trägers 2, der auf seiner Oberfläche
mit Rillen versehen ist, deren beide Flanken 6 und 7 die Verformungen 3 in Gestalt von Wellenzügen aufweisen, welche
wie bei einer an sich bekannten Tiefenschrift in der Rille aufgezeichnet
sind. Durch die Doppelschraffur sind die den Rillenoberflächen anliegenden, an der Formänderung beim Abtasten beteiligten
Schichten 8 kenntlich gemacht. Mit den Pfeilen 9 ist das Anliegen der Abtasteroberfläche an den beiden Rillenflanken
angedeutet.
Fig. 3 zeigt in einer derjenigen der Fig. 2 entsprechenden Darstellung
einen Teil eines Trägers 2, in dessen Rillen nur die Flanke Io Verformungen 3 in Gestalt eines Wellenzuges aufweist,
während die Flanke 11 unverformt ist. Die an der Rillenflanke Io anliegende, an der Formänderung beim Abtasten beteiligte
Schicht l8 ist durch die Doppelschraffur der Schnittfläche angedeutet.
Der Pfeil 12 bezeichnet die Oberfläche mit welcher der Abtaster zusammenarbeitet und von der er die modulierte
Druckkraft empfängt. Die Ausführungsform nach Fig. 3 kann man
als Flankenschrift bezeichnen.
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Fig. k ist eine ähnliche Darstellung für den Fall,daß nicht
die Höhe der Verformungen, sondern die Breite eines die Verformungen
tragenden Steges l4 ein Abbild der Signalgröße ist. Nur die Flanke 15 trägt solche Verformungen, die Flanke l6
ist unverformt. Die Abtastung erfolgt auf der oberen Kante des Steges ΐΛ, wie es durch die Pfeile 13 angedeutet ist. Wird in
Richtung dieser Pfeile durch den Abtaster ein Druck auf den Steg ausgeübt, so sind die mit Doppelschraffur hervorgehobenen
Materialbereiche 28 und 29 an der Formänderung beteiligt. An der breitesten Stelle des Steges ist bei dem Bereich 28 eine
größere Druckkraft für die elastische Formänderung erforderlich als an der schmälsten Stelle bei dem Bereich 29. Die auf
den Abtaster zurückwirkende Druckkraft ist also entsprechend der Stegbreite moduliert. Daher kann für diese Ausführungsform die Bezeichnung Breitenschrift benutzt werden»
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Claims (1)
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Patentansprüche
l) System zur Wiedergabe gespeicherter Signale mit einem
Träger, dessen Oberfläche dem zeitlichen Verlauf der
Signalgröße entsprechende Verformungen aufweist, und mit einem Abtaster, der mit seiner Berührungsfläche
eine Druckkraft auf die an ihm vorbei bewegte Trägeroberfläche ausübt, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abtaster
(l) als ein durch den mit den Verformungen (3)
übereinstimmenden zeitlichen Verlauf der Druckkraft erregter Druckempfänger in Form eines in Richtung der
Druckkraft komprimierten Wandlerkörpers dient, und daß die Berührung direkt oder über ein im wesentlichen formstarres
Kopplungsstück erfolgt.
2) System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
durch die Druckkraft bewirkte elastische Formänderung der Trägeroberfläche wesentlich größer ist als die entgegengesetzt
gerichtete, auf der Zusammendrückung beruhende Auslenkung der Berührungsfläche des Abtasters.
3) Träger für ein System nach Anspruch 1 oder 2r dadurch
gekennzeichnet, daß das Trägermaterial und das Ausmaß
der Verformungen (3) so gewählt sind, daß die Formänderung
bei der vorgesehenen Abtastgeschwindigkeit im wesentlichen innerhalb des elastischen Bereiches des Trägermateriales
bleibt.
k) Träger nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß die
in Richtung der Druckkraft gemessene Höhe der die Verformungen (3) aufweisenden Oberflächenteile längs des Abtastweg··
entsprechend dem gespeicherten Signal veränderlich
ist.
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5) Träger nach Anspruch 3 oder kt dadurch gekennzeichnet, daß
die Fläche des die Druckkraft aufnehmenden Querschnittes, insbesondere die Breite (lA), längs des Abtastweges entsprechend
dem gespeicherten Signal veränderlich ist.
6) Abtaster für ein System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wandlerkörper ein piezoelektrischer oder piezomagnetischer Wandler oder ein druckempfindliches
Halbleiterbauelement ist.
7) Abtaster nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß seine
abtastende Berührungsfläche so ausgebildet ist, daß sie in Richtung des Abtastweges über eine Strecke, die größer ist
als die größte aufgezeichnete Wellenlänge, ganz oder teilweise
aufliegt, und daß sie in einem in derselben Richtung und senkrecht zur Trägeroberfläche geführten ebenen Schnitt
eine Begrenzungskurve bildet, die an der auflaufenden und der ablaufenden Seite verschieden steil verläuft.
8) Aufzeichnungsverfahren für ein System nach Anspruch 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß im Übertragungsbereich die Amplitude der Verformungen der Trägeroberfläche bei konstanter
Signalamplitude im wesentlichen unabhängig von der aufgezeichneten Frequenz gehalten wird·
9) Aufzeichnungsverfahren für ein System nach Anspruch 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß im Übertragungsbereich die Amplitude der Verformungen der Trägeroberfläche bei konstanter
Signalamplitude ungefähr proportional der Frequenz gehalten wird.
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^q 157A489
10) Aufzeichnungsverfahren für ein System nach Anspruch
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Signalgröße eine mit dem Signal modulierte Trägerschwingung aufgezeichnet
wird»
11) Aufzeichnungsverfahren nach Anspruch Io, dadurch gekennzeichnet, daß Frequenzmodulation verwendet wird.
12) Träger hergestellt nach einem Aufzeichnungsverfahren
eines der Ansprüche 8, Io oder 11 mit in einander im
wesentlichen parallelen Rillen enthaltener Signalschrift,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Mittellinien
der Rillen über deren ganze Länge konstant ist.
13) Träger hergestellt nach einem Aufzeichnungsverfahren
nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Rillenbreite und der Rillenabstand proportional der aufgezeichneten
Frequenz gehalten sind.
009837/1637
Priority Applications (23)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681574489 DE1574489B2 (de) | 1968-02-13 | 1968-02-13 | Speicher und wiedergabeanordnung sowie abtaster fuer diese wiedergabeanordnung |
NL696902074A NL147556B (nl) | 1968-02-13 | 1969-02-10 | Inrichting voor het weergeven van signalen. |
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