DE1572066B2 - Lichtempfindliche schicht zur herstellung von druckformen - Google Patents
Lichtempfindliche schicht zur herstellung von druckformenInfo
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Description
N3-R1- (CH = CH)n — CH = N+- R2
in der R1 Arylen bedeutet, in dem die daran gebundene
Azidogruppe paraständig oder metaständig ist und das zusätzlich zur Azidogruppe anderweitig substituiert sein kann, R2 Aryl oder
ein aromatisches heterocyclisches Radikal, das mit Aryl substituiert ist, bedeutet, das seinerseits mit
einer weiteren Azidogruppe substituiert sein kann, η 0 oder 1 ist, enthält.
Die Erfindung betrifft eine lichtempfindliche Schicht zur Herstellung von Druckformen mit wasserunlöslichen
lichtempfindlichen Arylaziden, die in wasserunlöslichen, in organischen Lösungsmitteln löslichen
und in alkalischen Lösungen löslichen oder quellbaren Harzen homogen verteilt sind.
Es ist bekannt, daß zu den lichtempfindlichen Verbindungen, die für die Technik der Vervielfältigung
graphischer Vorlagen praktisches Interesse haben, besonders auch für die Vervielfältigung mittels Druckformen,
beispielsweise im Flach- oder Tief- oder Hochdruck, auch organische Azidoverbindungen, in erster
Linie aromatische Azide gehören. In einer Anzahl von Veröffentlichungen, hauptsächlich zur Patentliteratur
gehörigen, werden Verfahren beschrieben, bei denen Kopierschichten mit aromatischen Azidoverbindungen
als den lichtempfindlichen Substanzen, vielfach in Kombination mit synthetischen Substanzen oder
Naturstoffen, die unter gewissen Voraussetzungen eine Härtung erfahren, gebraucht werden.
Bei einigen dieser bekannten Verfahren (vgl. zum Beispiel deutsche Patentschriften 5 14 057 und 838 699)
werden die betreffenden aromatischen Azide in wasserlöslicher Form angewendet, wozu es der Anwesenheit
wasserlöslicher Gruppen im Molekül der betreffenden Azidoverbindung bedarf. Andere Verfahren (vgl. zum
Beispiel deutsche Patentschrift 11 14 704) bringen die
aromatischen Azide in organischen Lösungen zur Anwendung. Setzt man eine Schicht, die ein aromatisches
Azid enthält, der Einwirkung von aktinischem Licht aus, so wird das Azid unter der Lichteinwirkung
umgewandelt. Die Lichtumwandlungsprodukte machen sich durch Farbänderung gegenüber der unbelichteten
Azidoverbindung bemerkbar sowie, falls härtbare Stoffe anwesend sind, durch Härtung oder
Gerbung solcher härtbaren Stoffe, die zur Änderung von deren Löslichkeit führt. Kopierschichten mit
aromatischen Azidoverbindungen arbeiten negativ. Beim bildmäßigen Belichten der Azidoverbindung
enthaltenden Schicht, beispielsweise unter einer lichtdurchlässigen Bildvorlage, ergeben sich in der Kopierschicht
Bilder, die durch die Lichtumwandlungsprodukte der Azidoverbindung hervorgerufen werden und
im Verhältnis zur Vorlage umgekehrte Tonwerte zeigen. Viele der auf ihre Brauchbarkeit als lichtempfindliche
Substanzen bei Vervielfältigungsverfahren geprüften und beschriebenen aromatischen Azidoverbindungen
gehören zur Gruppe der Azidostyryle.
Es ist auch aus der französischen Patentschrift 14 18 056 bekannt, lichtempfindliche Schichten herzustellen,
die als lichtempfindliche Stoffe durch Kondensation von aromatischen Aldehyden mit Arylhydroxilaminen
hergestellte Verbindungen in wasserlöslicher Form enthalten.
Es ist auch bekannt, in lichtempfindlichen Schichten die lichtempfindliche Substanz im Gemisch mit Harz
anzuwenden. Nach der deutschen . Patentschrift 10 81 757 geschieht dies zur Herstellung von Bildern,
die aus Gasblasen gebildet sind und für das Herstellen von Druckformen nicht geeignet sind. Das Harz ist
darin ein in alkalischen Lösungen weder lösliches noch anquellbares Harz, und es enthält die lichtempfindliche
Verbindung, die eine aromatische Azidoverbindung sein kann, nicht in homogener Verteilung, sondern
in dispergierter Form. Nach der deutschen Patentschrift 10 53 930 verwendet man lichtempfindliche
Substanzen in homogener Verteilung mit einem in alkalischen Lösungen löslichen Harz bei der Herstellung
von Druckplatten. Die dabei verwendete lichtempfindliche Substanz ist jedoch eine Diazoverbindung,
und demgemäß läßt die damit hergestellte lichtempfindliche Schicht den Vorteil vermissen, den die
Verwendung von lichtempfindlichen Azidoverbindungen mit sich bringt.
Der Gebrauch von aromatischen Azidoverbindungen als wirksame Substanzen in lichtempfindlichen
Kopierschichten ist wegen der Bildung farbiger Umwandlungsprodukte an den Stellen der Kopierschicht,
auf die das Licht einwirkt, von besonderem praktischem Interesse.
Aufgabe der Erfindung ist es, lichtempfindliche Schichten zur Herstellung von Druckformen zu entwickeln,
die bei hoher Lichtempfindlichkeit gute Lagerfähigkeit aufweisen.
Der Gegenstand der Erfindung geht von einer lichtempfindlichen Schicht zur Herstellung von Druckformen
mit wasserunlöslichen lichtempfindlichen Arylaziden aus, die in wasserunlöslichen, in organischen
Lösungsmitteln löslichen und in alkalischen Lösungen löslichen oder quellbaren Harzen homogen verteilt
sind, und ist dadurch gekennzeichnet, daß sie als Arylazide Azidonitrone der Formel
N3-R1-(CH = CH)n-CH = N+-R2
CT
in der R1 Arylen bedeutet, in dem die daran gebundene
Azidogruppe paraständig oder metaständig ist und das zusätzlich zur Azidogruppe anderweitig substituiert
sein kann, R2 Aryl oder ein aromatisches heterocyclisches
Radikal, das mit Aryl substituiert ist, bedeutet, das seinerseits mit einer weiteren Azidogruppe
substituiert sein kann, η 0 oder 1 ist, enthält.
Als Beispiele für die in der allgemeinen Formel durch R1 und R2 vertretenen aromatischen kondensierten
und unkondensierten ein- oder mehrkernigen
Ringsysteme sind der Benzolring, der Naphthalinring,
der Pyridinring, der 1,2,4-Thiodiazolring zu nennen. Als Beispiele für die Substituenten, die in den
aromatischen Ringsystemen stehen können, werden Halogenatome, Hydroxil-, Alkyl- und Azidogruppen
genannt.
Die der allgemeinen Formel entsprechenden Azidonitrone sind bisher in der Literatur nicht beschrieben.
Sie lassen sich analog zu bekannten Verfahren darstellen. Man gewinnt sie z. B. in glatter Reaktion durch
Umsetzung eines aromatischen Hydroxilamins mit der äquimolaren Menge eines aromatischen Azidoaldehyds.
Die Herstellung aromatischer Azidoaldehyde ist bekannt, einige von ihnen sind in der Literatur beschrieben.
Man löst beispielsweise 1 Mol des umzusetzenden Azidoaldehyds und 1 Mol des aromatischen Hydroxilamins,
jedes für sich in Äthanol, und vereinigt die beiden Lösungen bei normaler oder leicht erhöhter
Temperatur. Innerhalb weniger Minuten entsteht das Kondensationsprodukt fast quantitativ in hoher Reinheit.
Es kann, falls erforderlich oder gewünscht, aus
j-., heißem Äthanol umkristallisiert werden.
!■-■' In der Zeichnung sind einige Beispiele der die erfindungsgemäße
Kopiermasse sowie das erfindungsgemäße Kopiermaterial kennzeichnenden Azidonitrone
formelmäßig unter fortlaufenden Nummern aufgeführt. Soweit ihre Schmelz- bzw. Zersetzungspunkte
und ihre Absorptionsmaxima Xmax nicht aus den folgenden
Beispielen zu entnehmen sind, sind sie hier in der folgenden Tabelle angegeben.
Nummer der | Schmelz | bzw. Zersetzungs- | '■mux |
Formel | punkt | ||
rc) | |||
5 | 67 — | 70 | 315 nm |
8 | 190 — | 194 | |
9 | 180 — | 186 |
Die erfindungsgemäßen lichtempfindlichen Kopiermassen werden hergestellt aus einem oder mehreren
Azidonitronen entsprechend der allgemeinen Formel, denen gegebenenfalls Arylazide anderer Konstitution
oder andere negativ arbeitende lichtempfindliche Substanzen zugegeben werden, und Harzen, die in organischen
Lösungsmitteln löslich und in einem alkalischen wäßrigen Medium löslich oder quellbar sind. Solche
Harze sind z. B. Copolymerisate von Styrol mit Maleinsäureanhydrid
oder von Vinylacetat mit Crotonsäure, aus Formaldehyd und Phenolen hergestellte Polykondensate vom Novolak-Typ sowie durch
Chloressigsäurebehandlung modifizierte Phenol-Formaldehyd-Harze.
Um das Filmbildungsvermögen der erfindungsgemäßen lichtempfindlichen Kopiermasse zu erhöhen
und auch ihre Resistenz gegen die Ätzlösungen zu verbessern, die bei den in der Chemigraphie üblichen
Ätzprozessen verwendet werden, kann es vorteilhaft sein, noch höhermolekulare Substanzen von der Art
der Harze mitzuverwenden, gegebenenfalls in kleinen Mengen, die unter der Bezeichnung Lack-Kunstharze
zusammengefaßt sind. Besonders bewährt haben sich Polyvinylacetate, deren Copolymerisate und Kautschuk-Harze.
In manchen Fällen kann auch Zusatz von Weichmacher vorteilhaft sein.
Die Mengenverhältnisse zwischen Azidonitron entsprechend der allgemeinen Formel und den Harzen
können je nach den gewünschten Eigenschaften der Druckform und dem passenden Entwickler in weiten
Grenzen schwanken. Man erzielt gute Ergebnisse bei den Gewichtsverhältnissen 2:1 bis 1:10, vorzugsweise
beim Verhältnis von 1 : 1 bis 1 : 5. Innerhalb vorgenannter Grenzen wird das Verhältnis im einzelnen
mitbestimmt durch die Verwendung des lichtempfindliehen Kopiermaterials und den für dessen Umwandlung
in eine Druckform vorgesehenen Entwickler.
Zur Herstellung des erfindungsgemäßen lichtempfindlichen Kopiermaterials, das aus einem üblichen,
für die Reprographie geeigneten Schichtträger und einer darauf haftenden Schicht aus erfindungsgemäßer,
lichtempfindlicher Kopiermasse besteht, wird die Kopiermasse in einem organischen Lösungsmittel gelöst,
auf den Schichtträger gebracht und die aufgebrachte Lösung dann getrocknet. Als Lösungsmittel
zur Herstellung der Beschichtungslösungen eignen sich beispielsweise Ester wie Butylacetat, Ketone wie
Methylisobutylketon und Cyclohexanon, Äther wie Diisopropyläther und Dioxan, Alkohole wie N-Butanol,
Dioläther wie Glykolmonoäthyläther, Säureamide wie Dimethylformamid und Gemische solcher
Lösungsmittel.
Der Schichtträger besteht aus einer Kunststoff-Folie oder Papier oder aus gegebenenfalls vorbehandelten
Platten oder Folien der für Druckformen üblichen Metalle, wie Zink, Magnesium, Aluminium,
Chrom, Messing, Stahl, desgleichen Bimetall- und Trimetall-Folien und wird nach einer der in der Beschichtungstechnik
üblichen Methoden mit der Lösung der erfindungsgemäßen Kopiermasse beschichtet.
Dies kann z. B. geschehen durch Aufschleudern, Sprühen, Tauchen, Antragen mittels Walzen oder mit
Hilfe eines Flüssigkeitsfilms.
Man kann die Kopiermasse färben oder die Kopierschicht nach dem Aufbringen auf den Schicht-
40. träger und Trocknen färben. Das Einfärben der Schicht
empfiehlt sich in den meisten Fällen, vor allem, um die Ausentwicklung und die Tonwerte bei Autotypien
besser beurteilen zu können. Müssen die aus dem Kopiermaterial hergestellten Druckplatten geätzt wer-
45. den, wählt man vorzugsweise solche Farbstoffe, bei denen die Gefahr der reduktiven Entfärbung im Ätzbad
gering ist, z. B. Farbstoffe vom Phthalocyanin-Typ und Metall-Komplex-Farbstoffe.
Die Verarbeitung des erfindungsgemäßen Kopiermaterials zu einer Druckform geschieht in üblicher
Weise. Es wird unter einer negativen Vorlage mit Lichtquellen belichtet, die im UV-Bereich des Spektrums
liegende Strahlen, das sind aktinische Strahlen, aussenden. Während die Harzanteile der Kopierschicht
an den Stellen, auf die das Licht einwirkt, vernetzt und dadurch gehärtet werden, werden die unbelichtet
und löslich bleibenden Teile der Schicht durch Tauchen und/oder Tamponieren mit einem organischen
Lösungsmittel oder besser mit wäßrig-alkalischem Entwickler entfernt. Der Entwickler kann auch
Salze, wie beispielsweise Alkali- bzw. Erdalkali-Halogenide, -Phosphate, -Silikate oder -Sulfate, quartäre
Ammonium-Basen, z. B. Umsetzungsprodukte von Aminen mit Äthylenoxyd, sowie organische Lösungs-■
mittel und deren Gemische enthalten.
In manchen Fällen, vor allem wenn Abdeck- und Korrekturarbeiten vorgenommen werden sollen, kann
es von Vorteil sein, die Schicht vor der Entwicklung
oder vor einem Ätzvorgang durch Einbrennen (Tempern) widerstandsfähiger zu machen. Die erfindungsgemäßen
lichtempfindlichen Kopierschichten zeichnen sich dadurch aus, daß dieser in der graphischen Technik
bekannte und weithin übliche Einbrennvorgang nicht erst nach der auf die Belichtung folgenden Entwicklung
erfolgen kann, sondern sie können mit Vorteil auch schon nach der Belichtung eingebrannt werden.
Mit einem stärker alkalischen oder konzentrierten Entwickler der oben angegebenen Zusammensetzung
wird die Schicht an den Stellen, die nicht vom Licht getroffen wurden, entfernt, während die vom Licht getroffenen
Stellen der Schicht durch das Einbrennen resistent gegen den Entwickler geworden sind.
Aus dem erfindungsgemäßen lichtempfindlichen Kopiermaterial hergestellte Flachdruckformen werden
nach der Entwicklung wie üblich mit fetter Farbe eingefärbt. Bei Bimetall- und Trimetallplatten sowie
bei Hochdruck- und Tiefdruckplatten bzw. -Zylindern werden die Druckformen an den schichtfreien Stellen
mit den speziellen Ätzlösungen tiefer gelegt, bei Zink- und Magnesium-Ätzplatten in Einstufenätzmaschinen
mit Salpetersäure unter Zusatz von Flankenschutzmitteln.
Sowohl die erfindungsgemäße lichtempfindliche Kopiermasse als auch das erfindungsgemäße lichtempfindliche
Kopiermaterial zeichnen sich durch ihre gute Lichtempfindlichkeit bei gleichzeitig hoher Stabilität
aus. Das erfindungsgemäße Kopiermaterial ist hervorragend lagerfähig; trotz erhöhter Lichtempfindlichkeit
durch mehr als eine lichtempfindliche Gruppe im Molekül ist die thermische Beständigkeit
nicht verringert. Es besitzt den weiteren Vorteil, daß es schon nach der Belichtung deutlich das Bild erkennen
läßt. Es vereinigt damit die stets geforderten, aber keineswegs immer vorhandenen Eigenschaften eines
idealen lichtempfindlichen Kopiermaterials, nämlich der guten Haftung zwischen Schichtträger und lichtempfindlicher
Schicht, guter Lichtempfindlichkeit, guter Lagerfähigkeit, unmittelbarer Sichtbarkeit des
Druckbildes nach der Belichtung, hohen Fettfarbenbindevermögens, und großer Festigkeit gegen mechanische
Beanspruchung des Druckbildes, auch dessen chemische Resistenz gegen die Einflüsse des Ätzvorganges.
In den Beispielen stehen die angegebenen Gewichtsteile zu Volumteilen im gleichen Verhältnis zueinander
wie Gramm zu Kubikzentimetern, nm bedeutet Nanometer, 1 nm ist gleich 1 ηΐμ = 10 Ä.
1 Gewichtsteil der Verbindung mit der Formel 3 wird zusammen mit 3 Gewichtsteilen eines Metakresol-Formaldehyd-Novolaks
in 100 Volum teilen GIykolmonoäthyläther gelöst. Eine mechanisch aufgerauhte
Aluminiumfolie wird auf einer Schleuder mit dieser Lösung beschichtet, zunächst mit Warmluft
und dann noch 2 Minuten bei 1000C getrocknet. Die
nun lichtempfindliche, beschichtete Folie wird unter einer negativen Vorlage mit UV-reichem Licht belichtet,
beispielsweise mit Licht von einer Kohlenbogenlampe oder einem Belichtungs-Röhrengerät.
Durch Uberwischen der belichteten Schicht mit einer etwa 15%igen wäßrigen Lösung von Trinatriumphosphat
werden die nicht vom Licht getroffenen Bezirke der Schicht entfernt. Die danach mit einer fetten
Farbe eingefärbte Aluminiumfolie wird als Flachdruckplatte zum Drucken verwendet.
Die Verbindung mit der Formel 3 wird dargestellt aus Phenylhydroxylamin und 3-Azido-benzaldehyd,
der aus dem handelsüblichen 3-Amino-benzaldehyd durch Diazotierung und Umsetzung mit Natriumazid
leicht zugänglich ist. Sie schmilzt bei 88 bis 89° C, ihr Absorptionsmaximum lmax beträgt 325 nm.
B ei s ρ i e 1 2
2 Gewichtsteile der Verbindung mit der Formel 4
ίο werden zusammen mit 1 Gewichtsteil Metakresol-Formaldehyd-Novolak
in 100 Volumteilen Glykoläthylätheracetat gelöst. Mit dieser Lösung wird wie im Beispiel 1 eine mechanisch aufgerauhte Aluminiumfolie
beschichtet und die aufgetragene Schicht getrocknet. Weiter wird auf die in Beispiel 1 beschriebene
Weise eine Offset-Druckplatte erzeugt. Als Entwickler für die unter einer Vorlage belichtete Folie
wird eine wäßrige Lösung einer durch Umsetzung eines aliphatischen Amins mit Äthylenoxyd hergestellten
quartären Ammoniumbase verwendet, die in 30 Volumteilen Wasser 1 Gewichtsteil Ammoniumbase
enthält.
Die Verbindung mit der Formel 4 wird aus Phenylhydroxylamin und 4-Azido-benzaldehyd dargestellt.
Sie hat den Schmelzpunkt 146 bis 148° C, ihr Absorptionsmaximum Xmax beträgt 343 nm.
1 Gewichtsteil der Verbindung mit der Formel 6 wird mit 1 Gewichtsteil eines Kondensationsprodukts
aus Metakresol-Formaldehyd-Novolak und Monochloressigsäure in 100 Volumteilen Glykolmonomethyläther
gelöst. Mit dieser Lösung wird eine Dreischichtenplatte aus Aluminium—Kupfer—Chrom beschichtet
und getrocknet. Zur Herstellung einer positiven Druckplatte für hohe Auflagen wird die beschichtete
Platte nach dem Trocknen unter einer positiven Vorlage belichtet und mit einer 5%igen Lösung
von Trinatriumphosphat, die 5% Diäthylenglykolmonoäthyläther enthält, entwickelt. Die durch die
Entwicklung an den unbelichteten Stellen freigelegte Chromschicht wird mit einem der üblichen Chromätzmittel
aufgelöst. Die an den belichteten Stellen der Ausgangsschicht verbliebenen Teile der Schicht werden
mit einem organischen Lösungsmittel entfernt und die Bildstellen aus Kupfer durch Uberwischen -mit
fetter Farbe wie üblich eingefärbt. Damit ist die Trimetallplatte zum Drucken fertig.
Die Verbindung mit der Formel 6 wird aus 4-Azidobenzaldehyd, Acetaldehyd — daraus intermediär
4-Azido-Zimtaldehyd — und Phenylhydroxylamin analog zu der in HeIv. Chim. Acta, 37,1892 (1954), angegebenen
Vorschrift dargestellt. Ihr Schmelzpunkt ist 155 bis 156° C, ihr Absorptionsmaximum
tnox
1 Gewichtsteil der Verbindung mit der Formel 2 wird mit 1 Gewichtsteil Metakresol-Formaldehyd-Novolak,
1 Gewichtsteil eines Polyvinylacetat-Crotonsäure-Copolymerisat-Harzes
sowie 0,2 Gewichtsteil des Phthalocyanin-Farbstoffs Zaponechtblau HFL (Colour Index 74 350) in 100 Volumteilen Glykolmethylätheracetat
gelöst. Eine gesäuberte Zinkplatte wird mit dieser Lösung beschichtet und getrocknet.
Die beschichtete Zinkplatte wird unter einer Vorlage belichtet. Nach dem Entfernen der unbelichteten
Schichtteile mit einer Lösung, bestehend aus 80%
10%iger Trinatriumphosphatlösung und 20% Glykolmonomethyläther,
erhält man ein Bild, das durch Ätzen mit Salpetersäure oder besser durch Ätzen unter Zusatz von Flankenschutzmitteln in einer Einstufenätzmaschine
zu einer Hochdruckplatte verarbeitet wird. Zur Verbesserung der Schichthaftung während der Einstufenätzung und beim manuellen
Nachätzen zur Tonwertkorrektur kann die Platte nach der Entwicklung und vor der Ätzung bei 100 bis
200° C getempert werden.
Die Verbindung mit der Formel 2 wird durch Kondensation von 4-Azido-benzaldehyd mit p-Tolylhydroxylamin
dargestellt. Ihr Schmelzpunkt liegt bei 65 bis 66° C, ihr Absorptionsmaximum Xmax beträgt
310 nm.
2 Gewichtsteile der Verbindung mit der Formel 4 werden mit 2 Gewichtsteilen Metakresol-Formaldehyd-Novolak,
2 Gewichtsteilen des durch Kondensation des vorgenannten Novolaks mit Monochloressigsäure
erhaltenen Harzes, 2 Gewichtsteilen PoIyvinylacetat-Harz
sowie 0,5 Gewichtsteil Zaponechtviolett BE (Colour Index 12 196) in 100 Volumteilen
Glykolmonoäthyläther gelöst. Mit dieser Lösung wird eine Zinkplatte beschichtet und getrocknet. Die nunmehr
lichtempfindliche Zinkplatte wird auf die im Beispiel 4 beschriebene Weise zu einem Zinkklischee
verarbeitet.
Man kann auch die Platte nach der Belichtung, bevor sie entwickelt wird, 10 Minuten bei 180° C einbrennen
und anschließend mit 2%iger wäßriger Natronlauge behandeln, die 20 Volumprozent Äthylenglykolmonoäthyläther
enthält.
Die Herstellung der Verbindung mit der Formel 4 ist in Beispiel 2 angegeben.
1 Gewichtsteil der Verbindung mit der Formel 1, 1 Gewichtsteil Metakresol - Formaldehyd - Novolak,
1 Gewichtsteil eines Copolymerisats von Styrol mit Maleinsäureanhydrid sowie 0,1 Gewichtsteil eines
Farbstoffs werden in 100 Volumteilen eines Gemisches aus Glykolmonomethyläther und Butylacetat gelöst.
Mit dieser Lösung wird ein Träger beschichtet, der aus einer Kunststoff-Platte oder -Folie mit aufgebrachter
Kupferhaut besteht und anschließend die aufgetragene Lösung getrocknet. Die trockne Schicht wird unter
einer negativen Vorlage eines Schaltplans belichtet, und die unbelichtet gebliebenen Stellen der Schicht
werden durch Uberwischen mit einer etwa 15%igen Trinatriumphosphatlösung von dem Träger entfernt.
Man ätzt das freigelegte Kupfer mit einer Lösung von Eisen(III)-chlorid oder Ammoniumpersulfat und" erhält
eine sogenannte kopierte Schaltung.
Die Verbindung mit der Formel 1 erhält man durch Kondensation von Phenylhydroxylamin mit 5-Azidosalicylaldehyd
(Fp. 90 bis 91° C). Dieser ist zugänglich über die Aminoverbindung, die durch reduktive Spaltung
des Azofarbstoffe aus Salicylaldehyd und Diazosulfanilsäure erhalten wird und durch Diazotierung
und anschließende Umsetzung mit Natriumazid in die entsprechende Azidoverbindung übergeführt wird.
Die Verbindung entsprechend der Formel 1 schmilzt bei 163 bis 164° C, ihr Absorptionsmaximum Xmax ist
380 nm.
1 Gewichtsteil der Verbindung mit der Formel 4 wird mit 1 Gewichtsteil eines Kondensationsproduktes
aus Metakresol-Formaldehyd-Novolak und Monochloressigsäure, 1 Gewichtsteil eines Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisats
sowie 0,2 Gewichtsteil eines Farbstoffs in 100 Volumteilen Glykolmonoäthyläther gelöst. Mit dieser Lösung wird eine Kupferplatte
oder ein Kupferzylinder beschichtet und anschließend getrocknet.
Der lichtempfindliche, beschichtete Träger wird unter einer positiven Rastervorlage belichtet und mit
einem Lösungsmittelgemisch aus 95% Glykol und 5% Diglykolmonoäthyläther entwickelt. Die freigelegten
Stellen der Kupferunterlage können wie üblich mit FeCl3-Lösung tiefgeätzt werden. Man erhält so
eine Druckform für autotypischen Tiefdruck.
1 Gewichtsteil eines Gemisches der Verbindungen mit den Formeln 4 und 6 wird mit 2 Gewichtsteilen
eines Styrol - Maleinsäureanhydrid - Copolymerisats und 1 Gewichtsteil eines Kondensationsprodukts aus
Metakresol-Formaldehyd-Novolak und Monochloressigsäure in 100 Volum teilen Dimethylformamid gelöst.
Mit dieser Lösung wird eine Glasplatte beschichtet, die gründlich gesäubert ist. Die aufgetragene
Schicht wird getrocknet. Nach dem Trocknen wird die Schicht unter einer positiven Vorlage belichtet und
mit einem Lösungsmittelgemisch aus 85% Glykol und 15% Triglykol entwickelt. Dabei wird an den Stellen,
die nicht vom Licht getroffen sind, die Schicht von der Glasunterlage entfernt. Mit wäßriger Fluorwasserstoffsäurelösung
wird das Glas an den freigelegten Stellen, das sind die dem Bild der positiven Vorlage
entsprechenden Stellen, tiefgeätzt und kann dort nach der Ätzung eingefärbt werden.
Mit der im Beispiel 3 angegebenen, die Verbindung mit der Formel 6 enthaltenden lichtempfindlichen
Lösung wird eine gereinigte Edelstahlplatte in üblicher Weise beschichtet. Anschließend wird die aufgetragene
Schicht getrocknet. Nach dem Trocknen wird die Platte unter einer positiven Textvorlage belichtet
und entwickelt. In einem Bad mit einer sauren Lösung von Salzen oder mit verdünnten Säuren als Elektrolyt
wird das Bild der Schrift mit Hilfe von Gleichstrom (anodisch) oder mit Wechselstrom elektrochemisch
tiefgeätzt. An Stelle von Gravieren oder Prägen werden so Informationen beständig fixiert.
1 Gewichtsteil der Verbindung mit der Formel 7 wird mit 1 Gewichtsteil Metakresol-Formaldehyd-Novolak,
1 Gewichtsteil eines Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisats, 1 Gewichtsteil eines PoIyvinylacetat-Harzes
sowie 0,1 Gewichtsteil Methylviolett in 100 Volumteilen Glykolmonomethyläther gelöst. Mit dieser Lösung wird eine Zinkplatte beschichtet,
und die aufgetragene Lösung wird getrocknet. Auf die in den Beispielen 4 und 5 beschriebene
609 508/178
Weise wird die lichtempfindlich gemachte Zinkplatte zu einem Zinkklischee verarbeitet.
Die Verbindung mit der Formel 7 wird aus Phenylhydroxylamin und 2-Chlor-4-azidobenzaldehyd (Fp. 53
bis 54° C) dargestellt, der durch Diazotierung und an-
10
schließende Umsetzung mit Natriumazid des aus 2-Chlor-4-nitrotoluol hergestellten 2-Chlor-4-aminobenzaldehyds
zugänglich ist. Ihr Schmelzpunkt liegt bei 108 bis HO0C, ihr Absorptionsmaximum Xn
343 nm.
343 nm.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Lichtempfindliche Schicht zur Herstellung von Druckformen mit wasserunlöslichen lichtempfindlichen Arylaziden, die in wasserunlöslichen, in organischen Lösungsmitteln löslichen und in alkalischen Lösungen löslichen oder quellbaren Harzen homogen verteilt sind, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Arylazide Azidonitrone der Formel
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEK0058703 | 1966-03-12 | ||
DEK0058703 | 1966-03-12 |
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DE1572066A1 DE1572066A1 (de) | 1971-04-08 |
DE1572066B2 true DE1572066B2 (de) | 1976-02-19 |
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Also Published As
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US3455914A (en) | 1969-07-15 |
AT274574B (de) | 1969-09-25 |
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BE695346A (de) | 1967-09-11 |
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FR1514540A (fr) | 1968-02-23 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |