DE1571868A1 - Thermographisches Buerokopierverfahren - Google Patents
Thermographisches BuerokopierverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft neue wärmeempfindliche Kopiesy
sterne, die zur Herstellung von exakten Kopien direkt von einem mit einem Bild versehenen Original unter dem
Einfluß einer Intensiven Strahlung geeignet sind.
Es sind Koplersysterne bekannt« die auf einer chemischen
Umsetzung beruhen, welche durch lokalisiertes Erhitzen unter Bildung eines gefärbten Bildes initiiert werden*
Derartige sogenannte thermographische Kopiersysteme bedienen sich des Prinzips, daß eine intensive .Strahlungsenergie, die auf ein mit einem Bild (Druckbild oder graphi·
sches Bild) versehenes Original, von dem eine Kopie ge-
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wUnsaht wird, einwirken gelassen wird, vorzugsweise von
den dunkelgefärbten Stellen des Bildes absorbiert und dabei in Wärmeenergie umgewandelt wird. Dabei wird eine
sichtbare Kopie in einem Muster, welches dem Bild des Originals entspricht, auf einem wärmeempfindlichen· ein
Bild-liefernden Kopierbogen, der sich in wärmeleitendem
Kontakt mit dem mit einem Bild versehenen Original befindet, erzeugt.
Obwohl dl· bekannten wMrmeempfindlichen Kopierpapiere
weitverbreitete Anwendung gefunden haben, haften ihnen dennoch einige Nachteile an. Beispielsweise sind die zur
Zeit verwendeten Kopierpapiere relativ teuer, und zwar in erster Linie deshalb, da gewöhnlich mehrere Behandlungsmaflnahmen
des Papiers zur Erzielung eines stabilen, nichtverwischbaren
Überzugs Über die Bild-llefernden Materialien
erforderlich sind. Ein mittels einer einzigen Behandlung herzustellender überzug wird erwünscht. Darüber hinaus
verleihen die überzüge der meisten bisher bekannten Kopierpapier·
dem Papier einen wacheartigen OrIff und einen hohen Olanz. Es besteht daher ein Bedarf nach einem Kopierpapier, das sich wie natürliches Papier anfühlt und einen
geringen Olanz besitzt. Darüber hinaus erfordern die meisten bisher bekannten Überzugsbehandlungen die Verwendung relativ
teurer niohtwässriger Medien. Es besteht also ein Be-
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darf nach einem billigeren wässrigen Behandlungsmedium. Bei der größten Zahl der bisher bekannten Kopierpapiere
werden Ausgangsstoffe verwendet, die gefärbt oder weißlich sind; die mit diesen Ausgangsstoffen hergestellten Kopien
besitzen einen unerwünschten gefärbten Untergrund. Ein wärmeempfindlicher Überzug, der aus farblosen Ausgangsverbindungen besteht, aus welchen Kopien mit einem weißen
Untergrund hergestellt werden können, ist daher erwünscht.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Bildung einee
latenten Bildes durch lokalisierte thermische Zersetzung einer fasten organischen Peroxydverbindung, welche eine
Zersetzungstemperatur zwischen 50 und 2000C besitzt. Das
auf diese Weise gebildete latente Bild 1st ein unentwickeltes Bild, welches auf einem von verschiedenen Wegen ent«
wickelt werden kann. Wird die Peroxydverbindung in Gegenwart einer farblosen Substanz, beispielsweise eines Leukofarbstoffe
oder von Dichlorbenzidln, welche bei der Einwirkung von Zersetzungsprodukten der Peroxydverbindung
gefärbt oder in anderer Weise sichtbar wird, thermisch zersetzt, dann wird ein sichtbares Bild an der Stelle, an
der die Peroxydzersetzung stattfindet, gebildet.
' Oemäfi einer Methode zur Herstellung einer sichtbaren Kopie
eines mit einem Bild versehenen Originals wird ein Kopier*
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papier durch inniges Vermischen der Peroxydverbindung und des Leukofarbstoffes oder eines anderen farbbildenden
Materials und Aufbringen der Mischung auf eine Unterlage« beispieleweise Papier, hergestellt. Eine lokalisierte Zersetzung der Peroxydverbindung durch thermische
Strahlung aus einem mit einem Bild versehenen Original liefert gemäß den bekannten thermographisohen Verfahren
ein entsprechendes sichtbares Bild auf dem Kopierpapier.
Qemäß der zweiten Methode zur Herstellung einer sichtbaren Kopie eines mit einem Bild versehenen Originals
wird aus der Tatsache ein Vorteil gezogen, daß sich nur ein Teil der Peroxydverbindung, welche dem Bild entspricht,
von welchen Kopien hergestellt werden sollen, zur Qe*
winnung eines Bildes auf der farblosen Substanz zu zersetzen braucht. Daher kann die Peroxydverbindung auf
einen Papierbogen, der "Matrizenbogen" genannt wird, aufgetragen werden, während der Leukofarbstoff oder das
farbbildende Material auf einen zweiten Bogen, der "Kopierbogen" genannt wird, aufgebracht wird, wobei bei der
reaktiven Oberflächenkontaktierung einer Anzahl von Kopierbogen mit dem Peroxydbogen nur ein Teil der Peroxydverbindung,
welche dem zu kopierenden Bild entspricht, ' während eines jeden Kontaktes zersetzt wird. Gemäß einer
bevorzugten AusfUhrungsform wird ein gedruckter oder graphl»
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&AD ORIGINAL
scher Abbildungsgegenstand auf den Matrizenbogen aufgebracht« beispielsweise durch Drucken oder Zeichnen. Der
Matrizenbogen und ein Kopierbogen werden in reaktiven OberflKohenkontakt gebracht und nach den bekannten thermographischen
Methoden bestrahlt. Bei diesem Verfahren erzeugt eine lokale Zersetzung des Peroxyds des Matrizenbogena
ein entsprechendes sichtbares Bild auf dem Kopierbogen. Aus dem Matrizenbogen kann eine Anzahl von
Kopien durch nacheinanderfolgende Bestrahlung der Kopierbögen in reaktiven Oberflächenkontakt mit dem Matrizenbogen
hergestellt werden.
Die vorstehend beschriebenen Methoden liefern eine "Positivkopie" des ursprünglichen gedruckten oder graphischen
Abbildungsgegenstandes. Eine "Negativkopie" kann in Abwesenheit eines Kopierbogens durch Zersetzung der
ganzen Peroxydverbindung, die normalerweise gegenüber einer
theroischen Zersetzung während des thermographischen Verfahrene, wobei nur der Matrizenbogen» der infrarot-absorblerende
Schriftzeichen aufgedruckt besitzt, mit einer »Kfligen Infrarotstrahlung bestrahlt wird, empfindlich ist,
hergestellt werden. Wird anschließend der Matrizenbogen in innigen Oberflächenkontakt mit einem Kopierbogen einer
intensiveren Infrarotstrahlung ausgesetzt, dann wird auf dem Kopierbogen eine "Negativkopie" des graphischen Originals
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erzeugt.
Unter den Begriff "feste organische Peroxydverbindung"
ist eine Verbindung der Formel
R-O-O-R'
zu verstehen, die bei gewöhnlichen Temperaturen, d.h. unterhalb ungefähr 50*C, fest ist; in dieser Formel bedeuten
R und R* Wasserstoff oder organische Reste, die gleich oder verschieden sein können. Feste, in Wasser
unlösliche organische Peroxydverbindungen, die sich unter
Erzeugung von freien Radikalen in dem Temperaturbereich von 3ObIs 200*C zersetzen, oxydierend wirkende Mittel
oder SKuren sowie Kombinationen aus diesen Verbindungen sind la allgemeinen für die erfindungsgemäßen Zwecke geeignet.
Zu derartigen organischen Peroxyderi sind feste Hydroperoxyde, z.B. Cyolohexylhydroperoxyd, Triphenylaethy1-hydroperoxyd,
Tetralylhydroperoxyd o.dgl., feste Dialkylperoxyde, beispielsweise Bis(triphenylmethyl)-peroxyd,
Triphenylnethy1-tert.-butylperoxyd, S-Naphthyldiphenylnethyl-tert.-butylperoxyd
o.dgl., Alkanoylperoxyde, beispielsweise Dilauroylperoxyd u.dgl., Aroylperoxyde, beispielsweise Dibenzoylperoxyd (sogenanntes Benzoylperoxyd),
Di-p-toluoylperoxyd, Bis(m-ohlorbenzoyl)-peroxyd, Bis(pchlorbenaoyl)-peroxyd,
Bis(p-brombenzoyl)-peroxyd, Bis-(p-methoxybenzoyl)-peroxyd,
Bis(2»furoyl)»peroxyd, BIs(S-2-furoylaoryloyl)-peroxyd,
Dinicotinylperoxyd, α,α*-Di-
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naphthylperoxyd, fl,8-Dinaphthy!peroxyd o.dgl., Monoacylperoxyde
zweibasisoher Säuren, beispielsweise Bernstein-
«Kureaonoperoxyd, Kampferefiuremonoperoxyd u.dgl. sowie
Peroxisäuren, beispielsweise Peroxybrenzsohleln&Kure, Peroxy sluts Sure, MonopeiOxybernsteinsäure, Monoperoxyphthal·»
βtture, Monoperoxykaapfersäure ο.dgl. zu zählen. Diacylperoxyde
werden vorgezogen, insbesondere Benzoylperoxyd wegen seiner ausgezeichneten Stabilität gegenüber Feuchtigkeit,
Luft und mäßigem Licht. Benzoylperoxyd zersetzt sich bei ungefähr 103*C.
Dl· farblose Substanz, die -zur Entwicklung des latenten
Bildes zu einem sichtbaren Bild verwendet wird, wird aus
einer Anzahl von Verbindungen ausgewählt, die mit freien Radikalen, Oxydationsnitteln oder Säuren sowie Kombinationen
dieser Verbindungen unter Gewinnung einer gefärbten
Verbindung zu reagieren vermögen. Die farbbildende Umsetzung kann beispielsweise aus einer Oxydation, säurekatalysierten
Aufspaltung einer Bindung oder einer Salzbildung bestehen. Die vorzugsweise verwendeten farblosen
farbbildenden Substanzen sind Leukofarbstoffe, die durch
die genannten Zersetzungsprodukte zu der gefärbten Form oxydiert werden können. Allerdings wirken die Zersetzungsprodukte von Dlaoylperoxyden nicht nur oxydierend, sondern
sind darüber hinaus auch saurer Natur. Diiher sind die Leuko·
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BAD
farbstoffe» die in ihre gefärbte Form entweder durch
Oxydation oder durch saure Wirkung oder durch beide Wirkungen überführt werden, erfindungsgemSfi geeignet. Beispiele
für Leukofarbstoffe, die durch Oxydation und/oder AneMuerung in die gefärbte Form überführt werden, sind
bekannt; su diesen Verbindungen sind Leukomalachitgrttn,
Pararosanilin, Leukoindigo« Kristallviolettlac'uon und
N-Acylleukoroethylen-Blaufarbstoffe, beispielsweise Acetylleukomethylenblau,
IsovareIyIleukomethylenblau* Benzoylleukomethylenblau,
p-Chlorbenaoylleukomethylenblau und
3,4-Dichlorbenzoylleukomethylenblau, zu zählen. ErfindungsgenSfi
wird Benzoylleukoroethylenblau der Formel
N(CH,)
bevorzugt« da diese Verbindung leioht zur Verfügung steht,
gegenüber Luftoxydation stabil 1st* wasserunlöslich 1st und in der Leukoform farblos ist sowie bei der Oxydation
su Methylenblau einen angenehmen Blaufarbton aufweist.
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Erfindungsgemäß wird ferner ein wärmeempfindliches Kopierpapier zur Verfügung gestellt, das zur Lieferung
einer sichtbaren Reproduktion eines mit einem Bild versehenen Originals geeignet ist, wenn es mit diesem in
wärmeleitenden Kontakt gebracht und in der nachfolgend
noch beschriebenen Weise bestrahlt wird; dieses Kopier»
papier besteht aus einer Unterlage, die einen wärmeempfindlichen
überzug trägt, der aus der Peroxydverbin·»
dung, insbesondere Benzoylperoxyd, der farblosen Sub" stanz, insbesondere Benzoylleukomethylenblau, sowie au.5
einen alkalischen Stabilisierungsmittel in Mischung mit einem Bindemittel besteht.
Die zur Verwendung des erfindungsgemäßen Kopierpapiers
erforderliche Bestrahlung erfolgt in zweckmäßiger Weise in handelsüblichen thermographischen Kopiermaschinen. PUr
die erfindungsgemäßen Zwecke sind entweder Infrarotblitze mit hoher Intensität oder kontinuierliche Infrarot»Olimelampen
geeignet. Obwohl es schwierig ist, die unter den Arbeitsbedingungen von derartigen Quellen entwickelte
WHrme zu messen, so 1st doch eine Infrarot"Intensität, die
eine effektive Temperatur von 50 bis 200*0 entwickelt,
bei der Verwendung von erfindungsgemäßen Papieren zur Erzielung auegezeichneter Ergebnisse geeignet, wobei die
vorzugsweise angewendete Temperatur von den Jeweils verwen-
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BAD OH!"?;!:" !AL
AU *■
deten Ausgangsverbindungen abhängt. Werden als Bild*
bildende Ausgangsstoffe Benzoylperoxyd und Benzoylleuko=
methylenblau verwendet, dann beträgt der vorzugsweise angewendete Tenperaturberelch ungefähr 100 bis 1500C.
Als Unterlage wird vorzugsweise ein leichtes Papier verwendet, es kann jedoch auch ein Polymerisatfilm oder
ein anderes faserartiges oder nichtfaserartiges Gewebe eingesetzt werden. Geeignete Unterlagen für das Kcpier»
papier sind in ausreichendem Maße transparent, um den
größten Teil der auf sie auffallenden Strahlung durchzulassen. Zu diesem Zweck hat sich ein weißes Papier mit
ungefHhr 4,1 kg pro Ries als besonders geeignet erwiesen.
Wenn auch Benzoylperoxyd unter den gewöhnlichen Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen relativ stabil ist, so hat
eich doch herausgestellt, daß die erfindungsgemäßen Kopierpapiere durch die Einmengung eines alkalischen Stabilisierungsmittels
in den überzug verbessert werden. Beispiels· weise dient eine der Üblichen Basen oder Puffemiisohungen
mit einem pH-Wert von ungefähr 9 bis 12 dazu, eine autokatalytische Zersetzung des Peroxyds zu verhindern.
Im allgemeinen wird eine Natriuifihydroxyd/Dinatriumpho3phat~
-Puffermisohung mit einem pH von ungefähr 11 bevorzugt.
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- li -
Um die erfindungsgemaeen Kopierpapiere Misohfeet und
lagerungsstabil su machen, wird in die Papierbehandlunge-Mischung
ein filmbildendes Mittel oder ein Bindemittel elneemngt. Als Bindemittel kann eines oder mehrere einer
Ansahl von bekannten filnbildenden Mitteln verwendet
werden. Beispiele für derartige filmbildende Mittel sind Methylosllulose, Carboxymethylcellulose, Polyvinylalkohol,
oxydierte Stärke sowie verschiedene chemisch modifixierte Starkeprodukte. ErfindungsgemäS wird ein oxydiertes
Starkepulver mit geringer Viskosität bevorzugt, da es den erfindungsgemaeen Kopierpapieren eine ausgezeichnete
Stabilität und Widerstandsfähigkeit gegen Verwischen verleiht.
Die Meng· an verwendetem organischen Peroxyd und farbbildende«
Mittel hängt von der Art der einzelnen Reagentien ab. Werden Bensoylperoxyd und Benzoylleukomethylenblau
verwendet, dann werden diese Verbindungen in die Papier-Dthandluncsalaohung
in einem Verhältnis von 1 1TeIl Bensoylperoxyd
su 1,0 bis 2,0 Teilen Benzoylleukoaethylenblau,
wobei sich die Teilangaben auf das Gewicht beziehen, eingemengt.
su besohrlbiken. Die Teilangaben beziehen sich auf das Gewicht,
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dispersionen formuliert:
Eine Mischung aus 76Ο Teilen einer oxydierten Stärke
mit geringer Viskosität (Styoo M, A.E. Staley Mfg. Co.) wird 35000 Teilen destilliertem Wasser zugegeben« worauf
solange gerührt wird« bis die Mischung einheitlich 1st. Unter kontinuierlichem Rühren wird die Mischung 20 Minuten
lang auf ungefähr 93°C erhitzt. Nach dem Abkühlen auf
Zimmertemperatur geliert die erhaltene Stärkepaste· Sie kann gelagert werden, es ist Jedoch zu empfehlen, diese
Paste zur Sicherstellung ihrer Gleichmäßigkeit auf 50*C zu erwärmen und auf Zimmertemperatur abkühlen zu lassen.
Falls sich eine Oberflächenhaut bildet, sollte diese vor der Verwendung der Paste entfernt werden.
Zu einer Lösung aus 150 Teilen Dlnatrlumphosphat (auf wasserfreier Basis) in 500 Teilen destilliertem Wasser
werden 28 Teile Natriumhydroxyd gegeben. Die Mischung wird solange gerührt, bis die Auflösung der Reagentlen vollständig ist.
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274 Teile der Leukoblau-Dispersion werden durch gründliches Vermischen von 40 Teilen Benzoylleukomethylenblau
und 33 Teilen der Bindemittelpaste (A) mit 160 Teilen destilliertem Wasser hergestellt. Der pH-Wert der erhaltenen
Paste wird mit ungefähr 4i Teilen der Pufferlösung (B) auf 11 eingestellt« worauf die Paste in einer Kugel-Mühle
während einer Zeitspanne, die 30 Minuten nicht übersteigt,
zu einer feinen Dispersion vermählen wird.
493 Teile einer Peroxydpaste werden durch gründliches
Vermischen von 82 Teilen einer Benzoylperoxyd-Stärkemischung,
die 32 Gew.£ Benzoylperoxyd enthält, 163 Teilen der Binde-»
mittelpaste (A), 142 Teilen der Pufferlösung (B) und
108 Teilen destilliertem Wasser hergestellt. Der pH-Wert wird mit der Pufferlösung (B) auf 11,0 eingestellt, worauf
die erhaltene Paste in einem Eppenbaoh-Mischer (Hochge-80hMindigkeitsmi8cher
mit Soherwlrkung ungefähr 15 Minuten lang homogenisiert wird.
274 Teile der Benzoylleukomethylenblau-Dispersion (C) und
495 Teile der Benzoylperoxyd-Dispersion (D) werden gründlich
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BAD OF»-··--·-
vermischt. Die auf diese Weise hergestellte Überzugsmischung sollte nach der nachstehend beschriebenen Methode
sofort auf Papier aufgebracht werden.
P. Reflex-Bürokopierpapier
Ein Papier mit einem Gewicht von 4,1 kg/Ries wird durch
ein Bad aus der Mischung gezogen und mittels eines kühlen Luftstromes getrocknet. Das Gewicht des trockenen Überzugs beträgt vorzugsweise ungefähr 8,4 bis 8,7 g/m
(5» 5 - 5*7 mg/sq.in.); gewünachtenfalls kann jedoch das
Überzugsgewicht variiert werden» Das auf diese Weise behandelte Papier ist weiß und unter gewöhnlichen Wärme·',
Licht- und Feuchtigkeltsbedlngungen sehr stabil. Das Papier
1st wischfest und fühlt sich außerdem wie normales Papier und nicht wie ein Kunstwachspapier an; sein Glanz ist
sehr gering. Wird das Papier in Oberflächenkontakfc mit
einer gedruckten Seite gebracht, so ist es praktisch transparent .
Bei der Verwendung zum Reflexkopieren wird das vorstehend beschriebene Papier auf die Oberseite eines Originals gelegt,
das infrarot-absorbierende Schriftzeichen aufgedruckt enthält» wobei die überzogene Seite des Kopierpapieres
nach oben zeigt. Dann wird eine Strahlung mit hoher Intensität, wie sie von einer therniographischen Bürokcpiermaschine
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ausgestrahlt wird, durch das Kopierpapier geschickt; dabei wird die Strahlung vorzugsweise von den infrarot-absorbierenden
Schriftzeichen auf dem gedruckten Original absorbiert.
Die absorbierte Strahlung wird in Wärme umgewandelt, welche die Bildung eines blauen Bildes auf dem
Kopierpapier» das dem Muster des Originals entspricht, erzeugt.
Weist das Original infrarot-absorbierende Schriftzeichen nur auf einer Seite auf und ist es gegenüber der Strahlung
in ausreichendem MaSe transparent, dann kann das mit einen
Schriftbild versehene Original während der Bestrahlung Über das Kopierpapier gelegt werden. Diese Methode liefert
im allgemeinen sohlechtere Kopien als die Reflaxmethode,
es sei denn, daß das Original praktisch transparent ist.
Beispiel 2
BUromatrlsen-Kopierpapier
BUromatrlsen-Kopierpapier
Papier mit leichtem bis mäßigem Gewicht (beispielsweise
4,1 bis 8,2 kg/fties) wird mit der Benzoylperoxyd-Dleper«
sion Überzogen. Vorzugswelse beträgt das Oewlcht des über«
zugs ungefähr 3,0 g/mS (2 mg/sq.ln.)* Das erhaltene Papier
ist der "Matrizenbogen"; das Bild des Originals ist auf der nlchtbehandelten Seite aufgedruckt. Andere Papiere mit be-
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liebigem Gewicht werden auf einer 3eite mit einer Schicht
aus der Benzoylleukomethylenblau-Dispersion (D) (3,0 g/m
(2 ng/sq.ln.)) überzogen. Diese Papiere sind die Kopierbogen«
welche unter den bedruckten Matrizenbogen gelegt
werden« wobei die reaktiven Oberflächen der beiden Bögen in Kontakt stehen. Die lokalisierte Zersetzung des Benzoylperoxyds
in dem Matrizenbogen Infolge der lokalen Wärme, welohe duroh die vorzugsweise Absorption der infraroten
Strahlung von den aufgedruckten Schriftzeichen erzeugt wird« verursacht die Entwicklung der entsprechenden Bilder auf
den Kopierbogen. Wegen der geringen Menge an Benzoylperoxyd,
die zur Entwicklung eines blauen Bildes erforderlich ist, kann eine Vielzahl von Kopierbögen ausgehend von
eine« Matrizenbogen entwickelt werden.
Auf deh in Beispiel 2 beschriebenen "Matrizenbogen11 wird
ein Bild aufgedruckt« worauf der Matrizenbogen allein einer gemäßigten Infraroten Strahlung solange ausgesetzt wird«
bis das gegen.eine Zersetzung durch vorzugsweise Absorption von Strahlung duroh die aufgedruckten Schriftzeichen
empfindliche Benzoylperoxyd vollständig zersetzt 1st. Dann wird ein Kopierbogen in reaktivem Oberflttchenkontakt mit
dem in Beispiel 2 beschriebenen Matrizenbogen gebracht«
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worauf die zwei Bögen einer intensiveren Infrarotstrahlung ausgesetzt werden. Das auf dem Matrizenbogen zurückgeblieben·
nlohtzersetzte Benzoylperoxyd erzeugt nach der
Zersetzung ein sichtbares "Negativbild" auf dem Kopierbogen,
d.h. der weiße Untergrund dee Originals erscheint
auf der Kopie dunkel oder gefärbt, während die ursprünglichen Schriftzeichen in weißer Form auf der Kopie erscheinen.
Die Auswahl des jeweiligen Leukofarbstoffe sowie der
festen Peroxydverbindung hängt nicht nur von der Temperatur«
bei welcher die Farbbildungsreaktion erfolgt« sondern
auch von der Farbe des herzustellenden Kopiebildes ab.
BAD GRIQSMAL 109823/ 1 330
Claims (11)
1. Thermographisches BUrokopierverfahren, dadurch gekennzeichnet, daS ein latentes Bild durch die lokalisierte
thermische Zersetzung einer festen organischen Peroxydverbindung mit einer Zersetzungstemperatur zwischen 30
und 200*C gebildet wird und das Bild durch innigen Kontakt mit einer farblosen Substanz, die mit den Zersetzungsprodukten des Peroxyds unter Bildung- eines sichtbaren
Produktes zu reagieren vermag, entwickelt wird.
2. Verfahren nachAnspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein« Mischung aus der farblosen Substanz und dem Peroxyd auf einer Unterlage zu einer lokalisierten thermischen
Behandlung zur Gewinnung des kopierten Bildes bestrahlt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1« dadurch gekennzeichnet, daß
die farblose Substanz und die Peroxydverbindung jeweils auf getrennten Unterlagen aufgebracht sind, wobei die zwei
Unterlagen während der thermischen Behandlung in reaktivem Oberflächenkontakt gehalten werden.
4. Verfahren nach Anspruch J5, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Anzahl von Unterlagen, welche die farblose Substanz
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BAD original
enthalten, nacheinander in reaktiven OberflSchenkontakt
mit der Peroxyd~enthaltenden Unterlage gebracht werden, wobei nur ein Teil der dem zu kopierenden Bild entsprechenden
Peroxydverbindung während des jeweiligen Kontaktes zersetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das zu kopierende Bild direkt auf die Unterlage für die Peroxydverbindung aufgebracht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1- dadurch gekennzeichnet, daß eine Negativkopie durch Durchführung der lokalisierten
Zersetzung des Peroxyds auf einer Unterlage in Abwesenheit der farblosen Substanz hergestellt wird und anschließend
die Übriggebliebene Peroxydverbindung in Oberflächenkontakt
mit der farblosen Substanz auf einer zweiten Unterlage thermisch zersetzt wird.
7· Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als feste organische Peroxydverbindung Benzoylperoxyd verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche«
dadurch gekennzeichnet, daß als farblose Substanz ein Leukofarbstoff,
beispielsweise Benzoylleukomethylenblau, verwendet wird.
109823/1330 bad cr:s:mal
9. Wärmeempfindliches Kopierpapier zur Durchführung des
Verfahrens gemäß Anspruch 2 zur Herstellung einer sichtbaren Reproduktion eines mit einem Bild versehenen Originals» indem dieses mit dem Papier in wärmeleitenden Kon·»
takt gebracht und bestrahlt wird, wobei das Kopierpapier aus einer Unterlage bastent, die einen merklich wärme»
empfindlichen Überzug trägt« dadurch gekennzeichnet, daß der überzug aus einer festen organischen Peroxydverbindung
mit einer Zersetzungstemperatur zwischen 50 und 200*C,
einer farblosen Substanz, die mit den Zersetzungsprodukten des Peroxyds unter Bildung eines sichtbaren Produktes zu
reagieren vermag, und einem alkalischen Stabilisierungsmittel in Mischung mit einem Bindemittel besteht.
10. Kopierpapier nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die feste organische Peroxydverbindung aus Benzoylperoxyd besteht.
11. Kopierpapier nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die farblose Substanz aus einem Leukofarbstoff, beispielsweise Benzoylleukomethylenblau, besteht.
sad 109823/1330
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1966
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