DE1570237A1 - Verfahren zum Herstellen von Strangpressprofilen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von StrangpressprofilenInfo
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Description
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG
ρ 15 To 237.1
H 1 O.Z. 23 436 67OO Ludwigshafen, ' '
E./Pä
2O08.I969
Verfahren zum Herstellen von Strangpreßprofilen
Die Erfindung betrifft ein diskontinuierliches Verfahren zum Herstellen von Stäben oder Profilen aus Polyamiden durch aktivierte
anionische Polymerisation von Lactamen.
Es ist bekannt, diskontinuierlich Rohre aus Polyamiden herzustellen, indem man eine Schmelze aus Lactamen, Aktivatoren und
Katalysatoren in erwärmten und rotierenden Formen polymerisiert. Mit derartigen Verfahren können Formteile mit einer Länge bis
zu 6 m hergestellt werden,
Es wurde auch schon vorgeschlagen, kontinuierlich Formkörper aus Polyamiden herzustellen, indem man eine Schmelze aus Lactamen,
Aktivatoren und Katalysatoren in einem Extruder polymerisiert
und das Polyamid durch eine gekühlte' Formvorrichtung auspreßt.
Besonders nachteilig hierbei ist, daß die Polyamidketten durch die im Extruder auftretenden Scherkräfte und die Temperaturen,
die häufig bis über den Schmelzpunkt der Polyamide ansteigen, abgebaut werden.
üü9821/1862 _2_
Unterlagen {Art. 7 § 1 Abs. 2 Nr. l Salz 3 dea Änderunflaaes. v. J 9.1967)
BAD
Es wurde nun gefunden, daß man diskontinuierlich Stangen und
Profile aus Polyamiden durch aktivierte anionische Polymerisation von Lactamen in einer Profilpreßmaschine und Auspressen des
Polyamids durch eine gekühlte Formvorrichtung vorteilhaft herstellen kann, indem man als Profilpreßmaschine eine Strangpresse
verwendet und das Polyamid im Zustand einer "unterkühlten Schmelze" durch die Formvorrichtung preßt.
Man erhält Stäbe oder Profile aus Polyamiden, in denen die Moleküle
verstreckt sind, so daß derartige Formkörper -„.sere Festigkeitseigenschaften
haben. So beträgt beispielsweise e*lo Kerb-Schlagzähigkeit
der erf Lndungsgemäß hergestellten ?^r*itkörper
das L,5f?-ohe von nach üblichen Verfahren hergestellten Polyamidte.Llen.
Weiterhin vorteilhaft ist, daß aie Polyamidketten nicht
morkli ;ii abgebaut werden und die Polyamide eim enge Molekulargewiohtsverte
Llung haben. Bei -j--»n gemäß dem vorliegenden Verfahren
erreichten hohen Ab.eup;3;;-?sehwL'.iigkeiteri wird die normalerweise
zu erwartende Luri.-ctr bildung unterbunden. Darüber hinaus v/erden
gemäß dem Verfahren der· Erfindung Polyamide erhalten, deren MonomerengenxL
r, unterhalb von 1,2 Gewichtsprozent liegt. Bei nach
üblichen Ver£'-ihren durch atccivierte anionische Polymerisation von
Lactamen hergestellten Polyamiden beträft vergleichsweise der Monomerengehalt etwa 3 bis 9 %· Die erfindungsgemäß hergestellten
Formkörper haben außerdem eine um 50 Gewichtsprozent geringere
Wasseraufnähme.
Die vorstehend aufgeführten Verfahrenserr.ebnlsse sind überraschend,
009821/186*:
da bekannt ist, daß die aktivierte anionische Polymer! sation von
Lactamen sehr schnell verläuft. Man erhält dabei normalerweise Produkte mit unmeßbar hohen K-Werten, die in der Praxis nicht
mehr ohne Zersetzung schmelzbar sind. Wie Vergleichsversuche ergeben
haben, ist es nicht möglich, ein nach herkömmlichen anionischen Polymerisationsverfahren hergestelltes Polyamid auf beispielsweise.
I90 0C zu erwärmen und dann strangzupressen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorteilhaft durchgeführt,
man die polyamidbildenden Ausgangsstoffe zunächst in ei©©*Ά
wandigen Gefäß, das auf Polymerisationstemperaturen^ etea auf 80
bis 160 0C, vorzugsweise auf 100 bis 140 0C, erwärmt ist s mischt«
Das Gefäß, das mit einem beweglichen Boden versehen Imb, wird'in
die waagrecht angeordnet® Strangpresse ©ingesetzt. Deρ Kolben der
Strangpresse wird auf den -beueglieheo Beetee rtes Gefäßes aufgesetzt
und das sich nach der. Polymerisation im Zustaaä miner "unterkühlten
Schmelze" befindliche Polymerisat wird durch die gekühlte formvorrichtung
ausgepreßt. Temperaturregelung ist nicht erforderliefe„
Durch die Kühlung bedingt., erreicht man eine sofortige Erstarrung
der Oberfläche und damit eine Formbeständigkeit der ausgepreßten Profile. Die günstigsten Eigenschaften bei den Formkörpern werden
erreicht, wenn das Polyamid im Temperaturbereich zwischen 210 und
180 C (Eigentemperatur) ausgepreßt wird. In diesem Temperaturbereich
ist das Polyamid im Zustand einer "unterkühlten Schmelze".
Bei einem Druck von 10 t und einem Stempelotisrsßimitt von 150 mm
sowie einer Stesapelf läehe von I8ö sia - kann ein® Äuspreßgesetaiisdlig«
009 821/1362
BA©
keit von 20 m/Min, erreicht werden. Bei einem Durchmesser des ·
Zylinders der Strangpresse von 150 mm können kreiszylindrische
Stangen von 10 bis 40 mm Durchmesser und 15 bis 20 m Länge hergestellt werden. Der Preßdruck beträgt dabei zwischen 5 und
10 t. Bezogen auf 1 cm Stempelfläche ergibt dies einen Preßdruck von 25 bis 55 kg.
Um Strangpreßprofile mit besonders hohen Festigkeiten zu erhalten,
ist es zweckmäßig, diese direkt nach dem Auspressen auf einer Walzenstraße oder in Ziehdüsen zu verstrecken.
Zur weiteren Erläuterung des Verfahrens dienen die Figuren 1
und 2:
In Figur 1 bedeuten:
1 eine Mischplatte, mit der der aus Lactam, Katalysator und Aktivator
bestehende Polymerisationsansatz 2 gemischt wird, 3 einen beweglichen Boden; 4 und 5 sind die an den beweglichen Boden angebrachten
Zuführungen, durch welche die einzelnen Komponenten des Polymerisationsansatzes in das Gefäß hineingedrückt werden.
In Figur 2 bedeuten:
6 den Zylinder der Strangpresse, 7 die gekühlte Formvorrichtung, 8 das ausgepreßte Profil, 9 das Polymerisationsgefaß, 10 den beweglichen
Boden des Polymerisationsgefäßes und 11 den Stempel der Strangpresse.
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Unter aktivierter anionischer Polymerisation wird die Polymerisation
von Lactamen in Gegenwart von Aktivatoren und Katalysatoren verstanden.
Als Polymerisationskatalysatoren können die hierfür bekannten Verbindungen, wie die Alkalimetalle oder Erdalkalimetalle, z. B»
Natrium, Kalium, Calcium oder deren basische Verbindungen, wie die Amide, Alkoholate oder Hydroxide, die Organometallverbindungen
der I. bis III. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente oder bevorzugt Alkalilactamverbindungen, wie Natriumlactamat,
verwendet werden.
Geeignete Lactame mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen im Ring sind
insbesondere Caprolactam, ferner Capryllactam, önanthlactam,
Gaprinlactam, Laurinlactam, substituierte Lactame, wie £ -Ä'thyl-
£-caprolactam, ^-Äthyl-% -önanthlactam oder Methyleribiscaprolactarne.
Als Aktivatoren sind beispielsweise acylierte Lactame, wie N-Acetylcaprolactam,
und Verbindungen, die acylierend wirken, wie Isocyanate, sowie besonders substituierte Harnstoffe, aber
auch Urethane oder Guanidine geeignet.
Die Polymerisation kann auch in Gegenwart üblicher Zusätze, wie Füll- oder Farbstoffenoder Pigmenten, durchgeführt wer- ,
den.
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Die erfindungsgemäß hergestellten Profile eignen sich für alle Verwendungszwecke, für die nach üblichen Verfahren hergestellte
Profile verwendet werden.
In ein Polymerisationsgefäß (Pig. 2) von 1,2 1 Inhalt wird eine
Mischung aus 500 g Caprolactam, 35 g Hexamethylenbiscarbamidocaprolactam
(Additionsprodukt von 2 Mol Caprolactam an 1 Mol Hexamethylendiisocyanat-1,6) und 35 Teilen Natriumcaprolactamat
gefüllt. Die Mischung wird vorher durch getrennte Zugabe von Caprolactamat enthaltendem Caprolactam und Hexamethylenbisearbamidocaprolactam
enthaltendem Caprolactam in das Gefäß gemäß Fig. 1 und anschließendem Durchmischen hergestellt. Die Temperatur
der Schmelze beträgt 140 0C, die des Polymerisationsgefäßes
IbO 0C. Die Mischplatte 1 wird, nachdem das Gemisch homogenisiert
ist, entfernt. Das Gefäß (Fig. 1), das mit einem beweglichen Boden
versehen ist, wird in die waagrecht angeordnete Strangpresse (Fig. 2) eingesetzt. Der Kolben der Strangpresse wird auf den
beweglichen Boden des Gefäßes aufgesetzt und das sich nach Abschluß der Polymerisation im Zustand einer unterkühlten Schmelze
befindliche Polyamid, das eine Temperatur von etwa 185 °C hat, durch die gekühlte Formvorrichtung 7 gepreßt. Diese Auspreßtemperatur
liegt 25 0C unterhalb des Schmelzpunktes des Polyamids.
Der zum Auspressen benötigte hydrostatische Druck beträgt 8 bis
9 kp/cm . Aus dem so erhaltenen Rundstab können beispielsweise Zahnräder,
die besonders gute Eigenschaften haben, hergestellt werden.
0 09821/1862 _7_
BAD
Claims (1)
- PatentanspruchVerfahren zum Herstellen von Stangen und Profilen aus Polyamiden durch aktivierte anionische Polymerisation von Lactamen in einer Profilpreßmaschine und Auspressen des Polyamids durch eine gekühlte Formvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß man die polyamidbildenden Ausgangsstoffe in einem auf Reaktions tempera- . tür erwärmten Zylinder einer Strangpressmasehine oder in einem dünnwandigen, auf Reaktionstemperatur erwärmten Gefäß mischt, das mit einem beweglichen Boden versehen ist und nach dem Mischen in den Zylinder der Strangpreßmaschine eingesetzt ulrdU die polymerisierenden Ausgangsstoffe polymerisieren IUMt und das Polymerisat nach der Polymerisation im Zustand eiaez3 unterkühlten Schmelze unter Druck durch die Formvorrichtung preßfcoAnilin- & Soda-Fabrik"Zeichn.0 0 9 3 21/18 8e r§e jt©
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4496514A (en) * | 1983-01-27 | 1985-01-29 | The B. F. Goodrich Company | Process using supercooled liquid lactam mixtures |
-
1965
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1966
- 1966-01-04 CH CH8266A patent/CH435698A/de unknown
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- 1966-01-07 SE SE228/66A patent/SE308202B/xx unknown
- 1966-01-07 FR FR45141A patent/FR1462950A/fr not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US4496514A (en) * | 1983-01-27 | 1985-01-29 | The B. F. Goodrich Company | Process using supercooled liquid lactam mixtures |
Also Published As
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---|---|
NL6600166A (de) | 1966-07-11 |
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FR1462950A (fr) | 1966-12-16 |
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GB1125403A (en) | 1968-08-28 |
AT282927B (de) | 1970-07-10 |
BE674823A (de) | 1966-07-07 |
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SE308202B (de) | 1969-02-03 |
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Legal Events
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---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |