-
Formica International Limited, London, England Kunststoffverbundkörper
Die Erfindung betrifft VErbundkörper auf der Grundlage von Kunststoff und ihre Herstellung
und insbesondere Kunststoffverbundkörper mit guter Witterungsbeständigkeit.
-
Verbundkörper werden gewhnlioh hergestellt, indem man eine oder mehrere
mit einem wärmehrtenden Harz, beispielsweise einem Phenol/Formaldehyd- oder Harnstoff/Formaldehydl-Harz,
imprägnierte Mittellagen aus Fasermaterial und gegebenenfalls eine mit einem Harz
der gleichen oder anderer Art, insbesondere einem Harnstoff/Formaldehyd- oder einem
Aminotriazin/ Formaldehyd-Harz, beispielsweise einem Melamin/Formaldehyd-Harz oder
dergleichen, imprägnierte Dekorfolte und eine
schützende Oberflächenfolie
aus mit einem Aminotrizihharz imprägnierten a-Cellulosepapier zusanimenfUgt und
durch Anwendung von Wärme und Druck miteinander verbindet. Während der Anwendung
von Wärme und Druck und nährend die zur Imprägnierung verwendeten Harze aushärten,
wird die o-Cellulosepapierfolie tranaparent, und alle Lagen erstarren zusamnen zu
dem Verbudkörper.
-
Es ist schon vielfach versucht worden, die Abnützungsfestigkeit und
Härte von Verbundkörpern dieser Art zu verbessern, wobei sich die oben beschriebene
Methode, bei der eine transparente Schutzschicht aus einem mit einem Melaminharz
imprägnierten Papier Uber die weniger dauerhafte Dekorfolie gebegt wird, als die
derzeit beste erwiesen hat. Solohe transparenten Schichten sind aber nicht so witterungsbeständig
wie manche bekannte Dskormaterialein, die wiederum darum nicht verwendet wurden,
weil es schwierig ist, zwischen ihnen und den Mittelangen eine feste Bindung zu
erzielen. Auch sind die derzeit verwendeten Dackschichten durchlässig rUr ultraviolettes
Licht, wodurch die Farbe der Dekortolie verändert und ausgebleicht wird und die
ursprünglich gefällige Oberflache durch Altern und in anderer Weise unansehnlioh
wird.
-
In dem Verbundkörper der Erfindung ist nun eine Schutzschicht aus
einem film-bildenden fluorhaltigen organischen Polymerisat
mittels
einer Klebstoffshicht aus eiem Aminotriazin/Formaldehyd-Harz oder einem Harz aus
substituiertem Aminotriazin und Formaldehyd an eine mit einem Phenol/Fomrldchyd-,
Harnßtoff-Formaldehyd- oder Phenol-Harnstoff/Formaldehyd-Harz imprägniert Mittellage
gebunden, und das Verfahren der Erfindung zur Herstellung eines Verbundkörpers mit
guter Witterungsbeständigkeit besteht darin, daß man eine Schutzschicht aus einem
film-bildenden fluorhaltigen organischen Polymerisat unter Verwendung einer klebenden
Zwischenschicht aus einen1 Aminotriazin/Formaldehyd-Harz oder einem Harz aus substitutiertem-
Aminotriazin und Formaldehyd und unter Anwendung von Wärme und Druck an eine mit
einem Phenol/Fonnaldehyd-Harz, Harnst ort/Formaldehyd-Harz oder Phenol -Harnstoff/Formaldehyd-Harz
imprägnierte Mittellage bindet. (Im Folgenden soll der Ausdruck "Phenol/formaldehyd
oder Harnstoff/Formaldehyd" ein Phenol-harnatoff/Formaldchyd-Harz mit umfassen.)
Als das fluorhaltige Polymerlsat wird vorzugsweise Polyvinylfluorid und alt das
Harz der Klebstoffschicht ein Melamin/ Formaldehyd-Harz verwendet. Die Erfindung
wird daher im folgenden unter besonderer Bezugnehame auf diese Harze beschrieben.
-
Es können jedech auch andere fluorhaltige polymerisate, beispielsweise
Polyvinylidenflourid oder auch Polytrifluochloräthylen oder Folytetrafluoräthylen,
wenn eine besonders inerte und wasserfeste Oberfläche erforderlich ist, oder andere
Aminctriazinharze in der Zwischenschicht, insbesondere
Methylmelaminharze,
Butylmelaminharze oder Harze aus sit anderen niedrigmolekularen Alkylgruppen oder
Arylgruppen substitutiertem Melamin oder Benzugamin, verwendet werden.
-
In die Schutzschicht werden vorzugsweise Pigmente oder apre Materialien,
die die Durchlässigkeit für ultraviolettes Licht beträchtlioch herabzusetzen vermögen.
eingebracht, wodurhc die mit der Zeit erfolgende Verschlechterung und Schwächung
der Bindung weitgehend vermindert wird oder die Beständigkeit p Schutzschicht gegen
Wärme, die ebenfalls mit der Zeit die Bindung schwächt, erhöht wird. Beispiel für
selche Materlalien sind praktisch transparente organische Substanzen, die ultraviolettes
Licht zu absorbieren vermögen, Polyhrdroxy-benzophenone, beispielsweise 2,4-Dihydroxy-benzophenon,
2-Hydroxy-4-methoxy-benzophenon, 2-Hydroxy-4-methpxy-4-methylbenzophenon, Natrium-2-hydroxy-4-methoxy-benzophenon-4-sulfonat
und 2-Hydroxy 4-methoxy-5-aulfobenzophenon-trihydriat woei ultraioett abstorbierende
Polyadditionsverbindungen, wie Mischpolymerisate von additionspolymerisierbaren
äthylenisch ungesättigten Verbeindungen mit 2-(2'-Hydroxyphenyl)-benztriazol; wärmestabilisie
runde Verbindungen sind beispielsweise wasserlösliche Salze von Barium und Strontlum,
beispielsweise Bariumperchlorat oder Strontiumnitrat. Auch Qemisohe von zwei oder
uhr sclcher Mittel können verwendet werden.
-
Wenn bs nicht wesentlich ist, daß die Deckschicht transparant
ist,
so kann ein Pigment, wie beispielsweise Titandioxyd (weiß), Chromoxyd (grUn) und
Eisenoxyd (rot) verwendet werden, oder es können gewisse farbige Farbstorre mit
guter Ultraviolett. absorption verwendet werden. Solche Pigmente maohen die Anwesenheit
einer eigenen Zwischendekorfolie überflüssig, da die mit ihrer Hilfe erhaltenen
Verbundkörper auch ohne Verwendung einer Dekorfolis ein gefälliges Aussehen haben.
-
Im allgemeinen ist es am zweckmäßigsten, die Deckschicht als vorgeformte
Folie oder vorgeformten Film aufzubringen. Gewünschtenfalls kann sie Jedoch auah
in situ gebildet werden, indem man das Polyvinylfluorid, das die gewünschten Zusätze
enthalten kann, zu irgendeinem Zeitpunkt vor der Endhärtung auf die Klebstoffzwischenschicht
aufschmilzt. Wenn die Deckschicht als vorgeformte Folie oder vorgeformter Film aufgebracht
wird, besteht eine zweckmäßige Methode der Herstellung des Verbundkörpers darin,
daß man die Deckschicht, die Klebstoffzwischenschicht und die mit Harz imprägnierten
Mittelschichten zwischen geheizten "nip"-Walzen durchführt.
-
Als Mittelage oder als Mittelagen kannen irgendwelche bakannten Mittelagen,
in denen das imprägnierende Harz ein Phenol/ Formaldehyd-Harz oder Harnstoff/Formaldebyd.Harz
ist, verwendet werden.
-
Die Harze aus substituiertem Melamin und Aldehyd, die sich ftlr eine
Verwendug gemäß der Erfindung eingene, können hergestellt
werden,
indem man Aldehyde oder Derivate von Aldehyden mit mono-, die und trisubstituierten
Nelaminen oder dgl., beispielsweise Triphenylmelamin, Guanaminen oder dgl., wie
Acetoguanamin oder Benzoguanamin, oder (3o!nischen irgendwelcher der obigen Verbindungen
und bzw oder ihrer Derivate umsetzt.
-
Auch andere reaktionsfähige Aminverbindungen, die mit Aldehyden zu
reagieren vermögen, wie Guanidine, Aminoguanidine, Harnstoff-guanyl, Harnstoff,
Äthylan-harnatoff, Guanylthioharnstoff, Alkylharnstoffe. Dicyandiamin, Biguanide
oder Sulfonamide, können verwendet werden, Der bevorzugte Aldehyd ist Formaldchyd,
Jedoch können auch andere Aldehyde, wie beispielsweise Acetaldehyd, Propionaldchyd,
Butyraldehyd oder BEnzaldehyd, verwendet werden. Die Aldchyde können gewüschtenfals
in der Form von Derivaten verwendet werden. Beispielsweise kann Formaldehyd als
Parafomalddhyd-hexamethylentetramin, entweder allein oder mit irgendeinem der obigen
Aldehyde vermischt, verwendet werden. Auch gewisse andere Di- und Tri-aminotriazine,
beispielsweise 1,3-Diazin, bilden bei Umzataung mit einem geeigenten Aldehyd oder
geelignetan Aldhyden Gesigente Harze.
-
Der Aldehyd ist gewöhnlich 1. Überschuß, vorzugsweise in einer Menge
von 1, - 6 und insbesondere 1,75 w 2,25 Mol je el reaktionsfähige Aminogruppen in
dem anderen REaktionsteilnehmer anwesend.
-
Gewünschtenfalls können ntweder während der Bildung der Aminotrizain/Aldehyd-Harze
oder zu einem späteren Zeitpunkt, Je nach Zwechkäßigkeit, Substitutenten in das
Rar: eingeführt werdeh, So können Hydroxymethylgruppen enthaltende Reaktionsprodukte
modifiziert werden, Indem men einige dieser Gruppen oder alle veräthert und sie
beispielsweise in Butoxymethylgruppen umwandelt, Die Klebstoffzuischenschicht kann
ausschließich aus dem melamin, Formaldehyd-Harz oder einem anderen Aminotrizin/Formaldehyd-Rar:
bestehen oder kann ein oder mahrere andere Harze, wie beispielsweise ein Phenol/Formaldehyd-
oder harnstoff/Formaldehyd-Harz, enthalten, wobei jedoch das gesamte Rarz vorzugsweise
zu mehr als der Halfte und insbeszndere zu mehr als 70% aus dem Aminotriazinharz
besteht. (Alle Mengenangaben bezichen sich auf des Gewicht.) Es kann auch ein Polymeriast
mit weichmachender Wirkung, vorrugeweise ein Polyvinylaistal, wie Polyvinylbutyral,
in siner Menge von beispielsweise zwischen etwa 10 und 50% des enthaltenen Harze,
@@@@@@ließlich dises Polymeriflts, enthalten.
-
Dt. Aminotriaziharazshicht kann zußer als Klebstoff zwischen Mittellage
und Deakechicht auch noch anderne zweckan dienen.
-
Beispielsweise kann sie, wenn die Deckschickt transparent ist, als
Dekorfolie dienen und kann dann gewünschtenkallz ein Mustar auf weisen, Häufig enthält
si. eine fasrige Armierung,
wie beispielsweise ein Papier, wie ein
α-Cellulosepapier, und dieses Papier kann ein gewünschtes Druck-oder sonstiges
Muster autweisen. Gewünschtenfalls können auch mehrere ein Aminotriazinharz enthaltende
Schichton verendet werden. Baipsiclsweise kann auf eine Dekorfolie eine fasserverstärkte
oder ungefüllte dünne, transparente Schicht, did ihrerseits die Polyvinylfluoriddeckschicht
trigt, folgen. Insbesondere wenn ein. Klebstorrzwischenschicht Uber einer bedruckten
Dekorfolie liegt, kann sie mit Vorteil eine praktisch farblose und transparente
Verbindung, die ultraviolettes Licht zu absorbieren vermag, beispielsweise eine
der oben genannten Verbindungen, enthalten, Die Deckschicht wird gewöhnlich in der
Form eins vorgeformten Films, dessen Oberfläche zweckmäßig einer Behandlung zur
Verbesserung ihres Beindevermögend unterworfen wurde, aufgebracht, Viele derartige
Behandlungen sind bekannt und können für die Herstellung der Verbundkörper der Erfindung
angewandt werden.
-
Gewöhnlich besteht eine solche n.hdlung in einer geastauerten Oberflächenoxydation
oder einer anderen chemischen Bechandlung, durch die polare, gewöhnlich samerstoffhaltige
Gruppen an der Oberfläche des Films gebildet werden. Das kann beispielsweise durch
Einwikung einer Flamme, durch Bestrahlen an Luft oder durch Behandeln mit einem
Oxydationamittel erfolgen. Aber auch mechanische Methoden, beispielsweise ein Aufrauhen
der Oberfläche, können angewandt werden. Wie erwähnt, sind die Behandlungen bekannt
und müssen daher hier nicht im einzelnen beschrieben werden.
-
Die Aushärtung unter Anwendung von Wärme und Druck kalm nach Ueblichen
Methoden unter Anwendung von Drucken und Temperaturen, die fUr die vorliegende Kombination
von miteinandor zu vereinigenden Lagen geeigret t sind, erfolgen. Es wurde gefunden,
daß die Anwesenheit eines Pigmentes in der Polyvinylfluorid schicht die Bindung
etwas erleichtert in dem Sinne, daß eine ausreichende Bindung gewöhnlich bei einem
niedrigeren Druck und vielleicht auch bei einer niedrigeren Temperatur als bei Verwendung
einer nicht.pigmentierten Folie erreicht werden kann. Die Bindung kann auch dadurch
erleichtert werden, daß man die Klebstoff zwischenschicht als Überzug statt als
vorgeformte Folie oder als harzimprägniertes Blatt aus Fasermaterrial aufbringt,
oder das VErhältnis von Formaldehyd zu Triazin in dem Harz erhöht. In Jedem Fall
bedeutet die Auffindung geeigneter Bedingungen dueh einfachen Versuch keine Schwierigkeit,
In gewissen Fallen, insbesondere wenn die Deckschicht ein Ultravolettabsorptionamittel
enthält, kann es erwünscht sein, zwischen der Preßplatte der Fonn und der Deckschicht
eine dünne Formauslösefolie, beispielsweise eine sehr dünne getrennte Polyvinylfluoridfolie,
zu verwenden.
-
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht.
Mengenangabon beziehen rioh auf das Gewicht.
-
Beispiel 1 Eine Rolle 210 g-Kraftpapier wurde mit einer Lösung von
Phenol/ Formaldehydharz behandelt, so daß ihr Harzgehalt zwischen 40 und 45 Gew.-%
betrug, und wurde dann so weit getrockent, daß das Harz nur teilweise gehärtet war
und einen Gehalt an flüchtigem Material zwischen 3 und 5% besaß. Dann wurden Mittellagen
gleicher Größe von der Rolle abgechnitten und Jeweils 7 solche Lagen aufeinandergelegt.
Aur den Stapel wurde ein mit Melamin/Formaldhy-Harz imPrägniertes Papier und dann
eine Polyvinylfluoridiolie von 0,05 mm Dicke, die mit Titandioxyd ("Tedlar") imprägniert
war, gelegt. Anstelle von Titsndioxyd könnten auch andere weiße Pigmente verwendet
werden.
-
Der Stapel wurde in eine Presse gelegt, und die Temperatur wurde innerthalb
40 Minuten auf 140°C erhöht und dann unter eien Druck von 78,4 kg/cm2 40 Minuten
bei 146-148°C gehalten.
-
Zum Vergleich wurde du obige Verfahren wiederholt, wobei Jedoch die
Polyvinylfluordifolie direkt an den Stampel der Mittalagen gebunden wurde.
-
Die erhaltenen Verbundkörper, als Verbunkörper 1 und II bezeichnet,
wurden wie folgt gprüft.
-
Jeder VErbunkdörper wrude 100 Stunden in Wasser Von 100°C gehal -tan;
wonach siine Oberfläche auf Blasenbildung, Vergilben und Clanz untersucht wurde.
-
Der Blassenbildungstest gibt den von Blasen bedeckten prozentualen
Anteil der gesamten Oberfläche, der durch Auszählen der Blasen und Multiplizieren
der mittleren von ihnen bedeckten Fläche ermittelt wurde, an. Der VErgilbungindex
wurde nach der Federal Test Method Standard No. 141 unter Verwendung eines Tristimuls-Analsers
bestimmt. Die Glanzmessung gibt die prozentuale Reflexion im Vergleich mit einer
genormten Classfl1äche wieder.
-
Tablle 1 Ver- Gebiet Vergilbungsindex Glenzmessung bund- der Bla-
vor dem nach dem vor dom nach dem körper senbildung Test Test Test Test t 1% 3t7
8,5 88 20 II 5% 17,9 23,3 57 25 Die beiden Verbundkörpor wurden auch hinsichtlich
ihrer Beständigkeit gegen die Einsirkung von ultraviolettem Licht, Wärme und Feuchtigkeit
miteinander verglichen. und die Ergebnisse diener Prüfupgen sind in Tabelle II zusammengstellt:
Tabelle II Ver- Vergilbungsindexs Glanzmessung bund- vor dem nach 90-tä- diffe-
vor dem nch 90-tä- Diffekörper Test giger Aus- renz Test giger Aus- renz setzung
setzung 1 3,7 3,5 0,2 88 70 18 II 1719 10,0 7 7,9 57 21 36
Die
beiden Verbundkörper wurden sinem Prufzyklus unterworfen, indem man sie 8 Stunden
ultraviolettem Licht und dann 16 Stunden hoher Feuchtigkeit für eine Woche und 16
Stunden ultraviolettem Licht und 8 Stunden hoher Feuchtigkeit für eine zweite Woche
aussetzte. Der Zyklus wurde kontinuierlich wiederholt, bis die 90-Tageperiode des
Aussetzens beendet war. Der Wert für den Vergilbungsindex in Tabelle II gibt an,
in welchem Ausmaß die Verbundkörper unter der Einwirkung von ultraviolettem Licht
ausgebleicht waren.
-
Xhnliche Verbundkörper werden chalten, wenn anstelle der Polgvinylfluoriddeckschioht
eine Deckschicht aus Polyvinlidenfluorid verwendet wird. Auoh kann die Polyvinylfluoriddeckschicht
anstelle des Titandocyds ein Absorptionanittel für Ultravliett in dem Welsnlägenbereich
von 2000-4000 oder mehrere solche Absorptionsmittel enthalten, in welchem Fall die
mit Melamin/Formaldehyd-Harz imprägnierte Papierlage als Dekorfolie ausgebildet
wird.
-
Beispiel 2 Eine Rolle 210 g-Kraftpapier wurde mit einer Lösung eines
Phenol Formaldhyd-Harzes behandelt, so daß ihr Harzgehalt » betrug, und wurde dann
soweit getrocknet, daß das Harz nur teilweise gehärtet war und einen Gehalt an flflohtigem
Material von 6-8% besaß. Von der rolle wurden Blätter gleicher Größe als Mittellagen
geschnitten, und 7 Blätter wurden übereinander gestapelt. Auf den Stapel wurde ein
mit melamin/Formaldahyd-Harz
imprägniertes Blatt Papier und dann
eine mit gelbem Pigment pigmentierte 0,05 mm dicke Polyvinylfluoridfolie gelegt.
Dr Stapel wurde in eine Presse gelegt, und seine Temperatur wurde innerhalb 35 Minuten
auf 140°C erhöht und dann bei einem Druck von 98 kg/cm2. 25 Minuten bei 135-140°C
gehalten.
-
Zum Vergleich wurde das obige Verfahren wiederholt, wobei Jedoch die
Polyvinylfluoridifolie direkt an die Mittellagen gebunden wurde. Die erhaltenen
Verbundkörper, die im folgenden mit III und IV bezeichnet sind, wurden wie oben
beschrieben durch Eintauchen in Wasser von 100°C geprüft. Dann wurde die Zeit. die
erforderlich war, bis sich Blasen bildeten oder die Lagen sich voneinander lösten
oder die Bindefstiktie vemindert wurde, notiert.
-
Prüfergebnisse: Der Verbundkörper fiT zeigte noch nach 500 Stunden
in siedendem Wasser kein Lösen der Lagen voneinander.
-
Der Verbundkörper IV fiel nach 110 Stunden in siedendem Wasser dadurch
aus, daß die Bindung zwischen der Polyvinylfluordifle und den Mittelangen so weit
geschwächt war, daß die Folie durch gewöhnliches Abschälen entfernt werden konnte.
-
Bereits nach nur 92 Stunden war die Bindung so geschwächt, daß die
Folie teilweise von den Nittellagen entfernt worden konnte, wobei ein vollständiges
Entfernen der Folie nur dadurch verhindert Wurde, daß die Polyvinylfluoridfolie
beim Abstreifen riß.
-
Beispiel 3 Das Verfahren von Beispiel 2 wurde wiedorholt, wobei jedoch
als Klebstoffzwischenschicht, um eine Polyvinylfluoridifolie an m mit phenol/Formaldehyd-Harz
getränkte Mittellagen zu binden, ein Gemisch von Phenol/Fonnaldehyd, Polyvinylbutyral
und Melamin/Formaldehyd verwendet wurde. Der erhaltene Verbundkörper wurde als Verbundkörper
V bezeichnet.
-
Prûüfergebnisse Nach 400 Stunden in siedendem Wasser zeigte der Verbundkörper
V keine sichtbare Veränderung oder Anzeichen einer Entschichtung, Ein mit VI bezeichneter
Verglechsverbundkörper, der in der Klebstoffzwischenschicht kein Melaminozn:aldehyd
enthielt, fiel nach 32 Stunden aus, die Folie riß beim Abstreifen, Nach 104 Stunden
war die Bindung zzischen den Lagen vollständig zerstört.
-
Beispiel 4 Das Verfahren von Beispiel 2 wurde wiederholt, wobei jedoch
anstelle der Polyvinylfluoridfolie eine Polytetrafluoräthylenfolie und zwischen
dieser Folie und dsn mit phenol/Pormaldehyd geränkten Mlttellagen ein mit Melamin/Formaldehyd-Harz
imprägniertes Papier verwendet wurde.
-
Der 80 erhaltene Verbundkörper wurde als Verbunkörper VII
und
ein Vergleichskörper. n detri die Polytetrafluoräthylenfolie direkt an die Phenol/Formaldehyd-Mittelangen
gebunden war, mld Verbundkörper VIII bezeichnet. Die folgenden Prüfergebnisse nurden
erhalten: Der Verbundkörper VII zeigte nach 100 Stunden keine Auftrennaung in die
einzelnen Lagen. In dem Verbundkörper VIII war dagegen nach 36 Stunden die Bindung
vollständig zerstört, wie der Abschältest zeigte.
-
Beispiel 5 6 mit Phenzol/Formaldehyd-Harz imprägnierte Mittelagen,
eine mit Melamin/Formaldiehyd-Harz imprägnierte Druckfolie mit einom rot gefädrten
Muster, ein mit Melamin/Formaldchyd-Harz imprägnmiertes Overley mit inme Gehalt
von 0,25% 2-Hydroxy-4-methoxy-4-methlbenzopheneon und eine Decklage aus einer tranpsraentern,
nicht-pigmentierten 100 Geuge Polvinylfluoridfolie wurden aufeinander gelegt und
unter einbm Druck von 98 kg/cm2 gehärtet, wobei die Temperatur innerhalb 20 Minuten
auf 135°C erhöht und dann 25 Minuten bei 135-145°C gehalten wurde.
-
Beide Produkt;e wurden einer Witterungsprüfung unterworfen, indem
man siz 12 Stunden Je Tag bei 23 + 2°C und einer reaktiven Feuchtigkeit von 80 #
20%, die durch 5 Minuten währendez Verpsrühen von Wasser alle 30 Minuten erzeugt
wurde, einer
Ultravioctebbenstrahlung mit einer Xenonlanpe ausstezte,
In beiden Fällen zeigte sich die Bindung nach 45 Tagen praktisch unagegriffen. In
dem Verbundkörper jedoch, der kein Vltraviolett-Absorptionsmittel enthielt, war
die Farbe der Druck folie nach 20 tagen beträchtlich verblaI3t.
-
Belspiel 6 Eine einzelne, leichte, mit Phenol/Formaldehyd-Harz imprägnierte
Folie und 6 mit Phenol/formaldehyd-Harz imprägnierte Mittelegen wurden mit; einem
mit Melamin/Formaldehyd-Harz imprägnierten Overlay und dann mit einer 400 Gauge
transparenten Polyvinylfluoridfolie bedeckt, und der Stapel wurde 10 Minuten bei
165°C unter einem Druck von 160 kg/cm2 gehärtet. Man erhielt eine gute Bindung ohne
irgendwelches wahrnehmbares Verziehen dor als Klebstoffzwischenschicht verwendeten
Druekfolie.
-
Beispiel 7 Beispiel 6 wurde wiederholt, wobei Jedoch alle Lagen mit
Ausnahme der Polyvinylfluoridfolie bei etwa 80 kg/cm2 vorgehärtet wurden, indem
man die Temperatur innerhalb 40 Mi:niten auf 140°C erhöhte und weitere 40 Minuten
auf diesem Wert hielt. Wiederum widerstand das Produkt dz in Beispiel t beschriebenen
Test.
-
Beispiel 8 Eine auf einer Seite "oberflächen-aktivierte" Folie aus
nicht
pignent iertem Bolyvinylfluorid wurde auf der aktivierten Seite mit einem aus Melamin
und Formaldehyd im Molverhältnis 1,0:1,75 erhaltenen Klebstoff Uberzogen. Der Klebstoff
war erhalten worden, indem man 986 g 36St-iges Formalen, dessen pH auf 9,5 eingestellt
war, zu 250 g Melamin zugab und die Temperatur des Gemisches innerhalb 20 Minuten
auf 100°C erhöhte und das Gemisch dann 120 Minuten am Rtlckfluß kochte, Die so erhaltene
Lösung hatte ein spezifisches Gewicht von 1,165.
-
Sie wurde mittels einer Walze gleichmäßig auf die Polyvinylfluoridfolie
aufgetragen, und die mit dem Überzug versehene Folie wurde dann 5 Minuten an Luft
und 7 Minuten bei 120°C im Ofen getrocknet.
-
Dann wurde die Folie mit dem ueberzug nach unten auf einen Stapel
aus a) einem mit Melamin/Formaldehyd-Harz imprägnierten Cellulose-Overlay und b)
6 Mittellagen aus mit Phenol/Fonnaldehyd-Harz imprägniertem Kraftpapier gelegt.
-
Der ganze Stapel wurde in eine Prese gelegt und 27 Minuten bei 135-148°C
unter einem Druck von 98 kg/cm2 gehärtet.
-
Der erhaltene Verbundkörper wurde 400 Stunden in siedendem Wasser
gehalten und zeigt dnach keierlei Anzeichen einer Schichtentrennug oder Verfärbung.
-
Ein gleich guter Verbundkörper wurde erhalten, wenn das Overlay a)
fortgelassen wurde.
-
Anstelle einer vorgeformten Folie aus Polyvinylfluorid kann dio schützende
Deckschicht auch durch Aufschmelzen von Polyvinylfluorid auf die Oberfläche der
Klebstoffzwischenschicht aufgebracht werden.