DE1567969B1 - Verfahren zur Herstellung von dichtem Natriumcaronat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von dichtem NatriumcaronatInfo
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Description
Γ5Β7 969
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von dichtem Natriumcarbonat, d. h. Natriumcarbonat mit einer Schüttdichte von etwa 1 kg/1.
Die bekannte leichte Handelssoda, die eine Schüttdichte
von etwa 500 g/l hat, enthält gewöhnlich eine größere Menge feiner Teilchen (die durch ein Sieb
der Maschenweite 66 μ hindurchgehen), die unter Umständen bei der Handhabung und Verpackung
Schwierigkeiten ergeben.
In der Glasherstellungsindustrie, welche der größte Einzelverbraucher für Natriumcarbonat ist, will man
letzteres in einer Form haben, die weitgehend frei von feinen, staubartigen Teilchen ist und auch etwa
die gleiche Teilchengröße hat wie die anderen Hauptbestandteile des Glasansatzes. Ebenso sind bei der
Entschwefelung von Eisen und Stahl, die ebenfalls
große Mengen von Natriumcarbonat verbraucht, die Abwesenheit von Staub und eine möglichst hohe
Dichte erwünscht. , .
Um diesem Erfordernis für dichtes Natriumcarbonat nachzukommen, nehmen die Hersteller leichtes
Natriumcarbonat in noch heißem Zustand aus der Cälcinierungsstufe des Ammoniaksoda-Verfahrens und
geben dazu ausreichend Wasser, um Natriumcarbonatmonohydrat zu bilden, wobei die Temperatur bei
etwa 100° C, jedoch immer unterhalb der Ubergangstemperatur von 107,5°C gehalten wird, bei welcher
Monohydrat und wasserfreies Natriumcarbonat sich im Gleichgewicht befinden und über welcher letzteres
die stabile Phase ist. Das Monohydrat wird dann erhitzt, um das Kristallwasser abzutreiben, und das so
gebildete Natriumcarbonat hat eine Schüttdichte von etwa 1 kg/1 und ist in der Technik als dichte Soda
bekannt. Dieses Verfahren wird seit vielen Jahren in
weitem Umfang und mit Erfolg angewandt und liefert ein Produkt, das im großen und ganzen recht zufriedenstellend
ist. Es umfaßt jedoch drei getrennte Hauptarbeitsgänge, von denen jeder eine eigene Anlage erfordert,
wenn man als Ausgangspunkt das feuchte, rohe Natriumbicarbonat des Ammoniaksoda-Verfahrens
nimmt, nämlich die Calcinierung des Bicarbonats zur Bildung von leichtem Natriumcarbonat,
die Monohydratation des letzteren und dann das Erhitzen zur Überführung von Monohydrat in wasserfreies Natriumcarbonat.
Tn der französischen Patentschrift 1 350 230 ist ein
Verfahren beschrieben, bei welchem Natriumhydroxidlösung, Natriumbicarbonat (zweckmäßigerweise rohes
Natriumbiearbonat) und Natriumcarbonat (zweckmäßigerweise leichtes Natriumcarbonat) bei einer
Temperatur von ungefähr 100° C miteinander umgesetzt werden, um Natriumcarbonatmonohydrat auszufällen.
In der britischen Patentschrift 964 598 ist ein Verfahren beschrieben, bei welchem heißes leichtes
Natriumcarbonat in eine wäßrige Lösung eingebracht wird, die leichtes Natriumcarbonat und Natriumhydroxid
aufgelöst enthält. Das Reaktionsgemisch wird dann abgekühlt, um Natriumcarbonatmonohydrat auszufällen. Beide Verfahren besitzen den
Nachteil, daß leichtes Natriumcarbonat als Ausgangsmaterial verwendet wird, das zunächst durch Calcinierung
von rohem Natriumbicarbonat hergestellt werden muß. Außerdem liefert das in der französischen
Patentschrift 1 350 230 beschriebene Verfahren Natriumcarbonatmonohydrat
in einer Stufe, weshalb nur eine geringe Kontrolle der Bildungsgeschwindigkeit
möglich ist.
Es wurde nun ein Verfahren gefunden, durch welches
rohes Natriumbicarbonat aus dem Ammoniaksoda-Verfahren in einem Arbeitsgang in ein solches
Natriumcarbonatmonohydratübergeführtwerdenkann, welches eine Kristallform und Größenverteilung hat,
die beim anschließenden Calcinieren zur Bildung eines dichten Natriumcarbonats mit guten physikalischen
Eigenschaften führt.
Die Erfindung betrifft also ein Verfahren zur Herstellung von dichtem Natriumcarbonat durch Umsetzen
von Natriumbicarbonat mit Ätznatron in einem wäßrigen System bei etwa 100° C, welches dadurch
gekennzeichnet. ist, daß man Natriumbicarbonat mit einer solchen Menge an 40- bis 70gewichtsprozentiger
wäßriger Ätznatronlösung erhitzt, daß sie 10 bis 15 Gewichtsprozent mehr NaOH enthält, als dem
Natriumbicarbonat stöchiometrisch äquivalent ist, die Temperatur des Systems bei 100 bis 105° C hält,
bis das gesamte Natriumbicarbonat in Natriumcarbonat,
Na2CO3, umgewandelt ist, danach die
Temperatur des Systems 3 bis 70C unterhalb der
Übergangstemperatur, bei welcher Natriumcarbonat und Natriumcarbonatmonohydrat im System im
Gleichgewicht sind, herabsetzt und dadurch etwas des Natriumcarbonats in Natriumcarbonatm onohydrat,
Na2CO3 ■ H2O, überführt, die Temperatur
des Systems wiederum um 3 bis 7° C unterhalb des niedrigeren Wertes der Übergangstemperatur herabsetzt
und so eine weitere Menge an Natriumcarbonat in Natriumcarbonatmonohydrat überführt und allmählich
die Temperatur des Systems auf diese Weise herabsetzt, bis das ganze Natriumcarbonat in Natriumcarbonatmonohydrat
umgewandelt ist, letzteres abtrennt und es zur Abtreibung von Wasser und zur Bildung von wasserfreiem dichtem Natriumcarbonat
erhitzt.
Man kann Natriumcarbonat mit Ätznatron in einem wäßrigen System unter Bedingungen umsetzen, bei
denen Natriumcarbonatmonohydrat die stabile Phase ist und so Natriumcarbonatmonohydrat erhalten,
doch liegt letzteres dann in Form kleinerer Kristalle vor, da man unter solchen Bedingungen die Keimbildung
nicht steuern kann. Solche kleinen Kristalle ergeben beim nachfolgenden Erhitzen zum Abtreiben
ihres Kristallwassers ein dichtes Natriumcarbonat mit unerwünschten physikalischen Eigenschaften,
beispielsweise einem hohen Mengenanteil an Material von feiner Teilchengröße, bei dem Schwierigkeiten
bei der Handhabung und Verwendung zu erwarten sind.
5P Wenn man jedoch die Reaktion zwischen Natriumbicarbonat und Ätznatron in einem wäßrigen System
unter Bedingungen durchführt, bei denen Natriumcarbonat stabil ist, und die Bedingungen dann in einer
kontrollierten Weise verändert, so daß Natriumcarbonatmonohydrat
die stabile Phase wird, kann die Geschwindigkeit,der Keimbildung gesteuert werden,
um Natriumcarbbnatmonohydrat mit solcher Kristallform und Größenverteilung zu erhalten, welches zu
einem dichten Natriumcarbonat mit guten physikalisehen Eigenschaften führt. Unter diesen Umständen
ist die Kristallform des anfänglich gebildeten wasserfreien Natriumcarbonats verhältnismäßig unwichtig.
Die Kontrolle der Bildung von Natriumcarbonatmonohydrat ist leicht möglich, da die Bereiche der
Stabilität für dieses und für wasserfreies Natriumcarbonat
unter in der Praxis realisierbaren Bedingungen im Sinne der Phasenregel durch einen Bereich von
Temperaturen getrennt sind, der von der Zusammen-
Setzung des Systems abhängt. Indem man das System allmählich durch den Bereich oder durch einen Teil
davon führt, kann Natriumcarbonatmonohydrat in kontrollierter Weise gebildet werden.
Die Übergangstemperatur, bei welcher Natriumcarbonat und Natriumcarbonatmonohydrat in einem
wäßrigen System, das keine anderen Ionen als Natrium und Carbonat enthält, im Gleichgewicht vorliegen,
wird im allgemeinen mit 107,5° C angegeben. Natriumcarbonat ist oberhalb dieser Temperatur und Natriumcarbonatmonohydrat
unterhalb dieser Temperatur stabil. Diese ist höher als der Siedepunkt einer gesättigten
wäßrigen Lösung von Natriumcarbonat bei Atmosphärendruck, nämlich etwa 105° C, und demgemäß
kann wasserfreies Natriumcarbonat als feste Phase im Gleichgewicht mit seiner wäßrigen Lösung
nur bei erhöhten Drücken, nämlich über etwa 833 mm Hg, existieren. Man weiß, daß die Übergangstemperatur tiefer liegt, wenn Hydroxylionen im System
vorliegen. Sie beträgt beispielsweise etwa 90° C, wenn 20 Gewichtsprozent NaOH, und etwa 60°C, wenn
35 Gewichtsprozent NaOH im System vorliegen. Wenn also ein Überschuß an NaOH im wäßrigen
System vorliegt, in welchem man Natriumbicarbonat mit Ätznatron umsetzt, kann man den Übergangspunkt so legen, daß er unter dem Siedepunkt des
Systems liegt. Aus letzterem kann man dann bei Atmosphärendruck unter Sieden wasserfreies Natriumcarbonat
abscheiden. Die Wärme der stark exothermen Reaktion zwischen Natriumbicarbonat und Ätznatron
kann einen wertvollen Beitrag zum Wärmebedarf liefern.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird die Ätznatronlösung mit weniger als der äquivalenten Menge
Natriumbicarbonat bei einer solchen Temperatur umgesetzt, daß Natriumcarbonat die stabile Phase ist.
Die Ätznatronlösung enthält dabei 10 bis 15 Gewichtsprozent mehr als das Gewicht an NaOH, das dem
NaHCO3 gemäß der folgenden Umsetzung äquivalent
ist:
NaHCO3 H- NaOH ->
Na2CO3 + H2O
Unter diesen Bedingungen beträgt die Übergangstemperatur etwa 970C. Dem gerührten Reaktionsgemisch wird ausreichend Wärme zugeführt, um es bei
einer Temperatur zwischen dieser und dem Siedepunkt des Reaktionsgemisches, beispielsweise 100 bis 1050C,
zu halten. Die gebildete feste Phase ist Natriumcarbonat, und die so erhaltene Aufschlämmung wird
dann auf 3 bis 7°C unter die Übergangstemperatur des
Anfangssystems gekühlt, worauf ein Mengenanteil an Natriumcarbonat in Natriumcarbonatmonohydrat
übergeführt wird, insbesondere, wenn die Aufschlämmung mit etwas Monohydrat geimpft wird. Dieser
Übergang zieht Wasser vom System ab und erniedrigt dadurch die Übergangstemperatur. Es kann daher kein
weiteres Monohydrat gebildet werden, bis die Temperatur weiter fällt. So ergibt sich durch Herabsetzung
der Temperatur allmählich eine zunehmende Überführung von Natriumcarbonat in Natriumcarbonatmonohydrat.
Letzteres kann abgetrennt und calciniert werden, wobei dichtes Natriumcarbonat erhalten wird.
Alternativ kann das überschüssige vorhandene Ätznatron durch Umsetzung mit einer geeigneten weiteren
Menge Natriumbicarbonat neutralisiert werden. Das bei dieser Neutralisation gebildete Natriumcarbonat
liegt natürlich in Form des Monohydrats vor, da die Temperatur des Reaktionssystems jetzt unterhalb des
Übergangspunktes liegt; da es· jedoch in Gegenwart . eines großen Überschusses an Monohydrat der gewünschten
Kristallform gebildet wird, neigt es dazu, auf bestehenden Kristallen auszukristallisieren.
Eine Variante zur Durchführung der Erfindung besteht darin, auf die schon beschriebene Weise zu beginnen, nämlich Ätznatronlösung mit weniger als der äquivalenten Menge an Natriumbicarbonat bei einer solchen Temperatur umzusetzen, daß Natriumcarbonat
Eine Variante zur Durchführung der Erfindung besteht darin, auf die schon beschriebene Weise zu beginnen, nämlich Ätznatronlösung mit weniger als der äquivalenten Menge an Natriumbicarbonat bei einer solchen Temperatur umzusetzen, daß Natriumcarbonat
ίο die stabile Phase ist, und die Aufschlämmung gerade
auf die Übergangstemperatur des Systems abzukühlen. Die Aufschlämmung wird dann bei dieser Temperatur
gehalten, und etwas Natriumbicarbonat wird zugesetzt. Dies gestattet die Umsetzung einer geringen
Menge von Natriumcarbonat mit Wasser des Systems unter Bildung.des Monohydrats, bis der Wasserverlust
durch diesen Mechanismus den Verlust an Ätznatron auf Grund der Einführung des Natriumbicarbonats
ausgeglichen hat. Durch wiederholte Zugabe kleiner Mengen an Natriumbicarbonat wird allmählich das
gesamte Natriumcarbonat in gesteuerter Weise in das Monohydrat übergeführt. Letzteres wird abgetrennt
und calciniert, wobei dichtes Natriumcarbonat entsteht.
Eine zweckmäßige Arbeitsweise, um die Aufschlämmung bei der obigen Arbeitsweise, bei der Wärme
durch Umsetzung zwischen Ätznatron und Natriumbicarbonat und durch die Bildung von Natriumcarbonatmonohydrat
entsteht, bei der Übergangstemperatur zu halten, besteht darin, das Verfahren beim atmosphärischen Siedepunkt des Systems, durchzuführen.
Dies bedingt eine solche Menge an Natriumbicarbonat am Anfang, daß nach Ausfällen von
Natriumcarbonat eine Mutterlauge erhalten wird, in
welcher die Übergangstemperatur identisch mit deren Siedepunkt ist.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Ätznalronlösungen enthalten 40 bis 70 Gewichtsprozent
NaOH und werden zweckmäßig durch Elektrolyse von Natriumchloridlösungen in Quecksilberkathodenzellen
erhalten.
Wenn die Suspension des wasserfreien Natriumcarbonats auf dem Übergangspunkt abgekühlt ist,
kann gewünschtenfalls eine weitere Beeinflussung der
Ί5 Kristallform des Natriumcarbonatmonohydrats vorgenommen
werden, indem man Impfkristalle aus Monohydrat zum Reaktionssystem zugibt.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken.
Ein Gemisch von 961 g NaOH und 1317 g Wasser wurde in einem geheizten Reaktionsgefäß gehalten,
das mit einem Rührer ausgestattet und mit Ausnahme einer mit einem wassergekühlten Kühler verbundenen
Öffnung geschlossen war, um Wasserverluste während der Umsetzung zu vermeiden, so daß die Übergangstemperatur
genau bekannt war. Das Gemisch wurde auf etwa 1000C erhitzt, und 1715 g Natriumbicarbonat
(was etwa 85 °/0 der für 961 g NaOH theoretisch
äquivalenten Menge war) wurden eingeführt. Nachdem die Reaktion nachgelassen hatte, ließ man das
Reaktionsgemisch auf 97,5°C abkühlen, d.h. unter-
halb der Übergangstemperatur von 1040C, wo
Natriumcarbonatmonohydrat zu kristallisieren begann. Die Kristallisation ließ man in 20 Minuten zu
Ende gehen, indem man die Geschwindigkeit des
COPY
BAD ORIGINAL
BAD ORIGINAL
Wärmeverlustes einstellte. Der Überschuß an Natriumhydroxyd
wurde durch allmähliche Zugabe von 303 g Natriumbicarbonat neutralisiert. Das erhaltene Natriumcarbonatmonohydrat
war in der Kristallform ähnlich demjenigen, das in der Verdichtungsstufe des Ammoniaksoda-Verfahrens gebildet war, jedoch von
etwas geringerer Teilchengröße.
B e i s ρ i e 1 2
Ein Versuch wurde in der gleichen Weise wie im
Beispiel 1 beschrieben durchgeführt, mit der Ausnahme, daß 100 g Natriumcarbonatmonohydratimpfkristalle
dem Reaktionsgemisch zugesetzt wurden, gerade bevor die Übergangstemperatur während der
Kühlstufe erreicht wurde. Das erhaltene Natriumcarbonatmonohydrat war wie im Beispiel 1 in der
Kristallform ähnlich demjenigen, das in der Verdichtungsstufe des Ammoniaksoda-Verfahrens gebildet
wird, jedoch von etwas größerer Teilchengröße.
Zu einem Gemisch von 961 g NaOH und 1317 g Wasser, die in dem im Beispiel 1 beschriebenen
Reaktionsgefäß enthalten und anfänglich bei einer Temperatur von 107,60C waren, wurden 2018 g
Natriumbicarbonat (die theoretisch den 961 g NaOH äquivalente Menge) zugefügt. Die beobachtete maximale
Temperatur betrug 109,30C, wonach das Reaktionsgemisch durch die Ubergangstemperatur abkühlen
gelassen wurde. Nach 25 Minuten, wenn die Temperatur auf 1010C gefallen war, war die Bildung
von Natriumcarbonatmonohydrat beendet. Die erhaltenen Natriumcarbonatmonohydratkristalle waren
ähnlich denjenigen, die in dem im Beispiel 2 beschriebenen Versuch erhalten wurden.
Zu einem Gemisch von 961 g NaOH und 1317 g Wasser, das in dem im Beispiel 1 beschriebenen Reaktionsgefäß
enthalten war und sich anfänglich bei etwa 100° C befand, wurden 1715 g Natriumbicarbonat mit
ίο einer zweckmäßigen Geschwindigkeit zugegeben, und
die Bildung von Natriumcarbonat wurde ablaufen gelassen. Dann wurden 303 g Natriumbicarbonat, was
die zur Umsetzung mit dem verbleibenden NaOH notwendige Menge ist, allmählich, innerhalb 10 Minuten
zugegeben, ohne dem System Wärme zuzuführen oder es zu kühlen. Diese Zugabe erhöhte die Übergangstemperatur
über den atmosphärischen Siedepunkt des Systems und bewirkte die Umwandlung von Natriumcarbonat
zu Natriumcarbonatmonohydrat.
Die Teilchengrößen des in den im Beispiel 1, 2 und 3 beschriebenen Versuchen erhaltenen Natriumcarbonatmonohydrates
sind in Form der Siebanalyse in Tabelle I im Vergleich mit derjenigen für eine Durchschnittsprobe
des bei der Verdichtungsstufe des bekannten Ammoniaksoda-Verfahrens zur Herstellung
von dichtem Natriumcarbonat gebildeten Monohydrates angegeben. Die Siebgrößen sind in Millimeter
lichter Maschenweite bzw. in Siebnummern der British-Standard-Siebreihe angegeben. Ein Pluszeichen
bedeutet, daß das Material auf einem Sieb bleibt, ein Minuszeichen bedeutet, daß es durchgeht. Die Prozentzahlen
sind Gewichtsprozente.
Sieb-Nr. | Beispiel 1 | Beispiel 2 | Beispiel 3 | Probe aus | |
-8 +16 | Ammoniaksoda- | ||||
Lichte Maschenweite | -16 +36 | % | % | Vo | Verfahren |
-36 +60 | 0,6 | 1,2 | 1,9 | % | |
mm | -60 +85 | 1,1 | 34,8 | 16,5 | 0,3 |
-2 +1 | -85 +120 | 11,2 | 25,4 | 45,5 | 13,1 |
-1 +0,42 | -120 +170 | 41,5 | 14,7 | 22,9 | 42,6 |
-0,42 +0,25 | -170 +240 | 35,2 | 15,1 | 9,1 | 25,2 |
-0,25 +0,18 | -240 | 7,8 | 5,8 | 2,4 | 11,5 |
-0,18 +0,124 | 1,7 | 1,6 | 0,7 | 4,5 | |
-0,124 +0,089 | 0,9 | 1,4 | 1,0 | 1,7 | |
-0,089 +0,066 | 1,1 | ||||
-0,066 | |||||
55
Zu einer aus 1800 g NaOH und 771 g Wasser bestehenden
Lösung (was 70 Gewichtsprozent NaOH entspricht), die in einem Reaktionsgefäß wie im Beispiel
1 beschrieben enthalten war und steh anfänglich bei 107,6° C befand, wurden 4554 g feuchtes rohes
Natriumbicarbonat (3780 g NaHCO3 und 774 g
Wasser) aus einem Ammoniaksoda-Verfahren zugegeben. Dieses Gewicht an NaHCO3 ist dem NaOH
stechiometrisch äquivalent. Die Temperatur stieg auf
ein Maximum von 109,80C, wonach man das Reaktionsgemisch
auf 1O5,5°C abkühlen ließ und 100 g gewaschene Natriumcarbonatmonohydratimpfkristalle
zugab. Nach 20 Minuten, wenn die Temperatur auf 1040C abgefallen war, verlief die Kristallisation stelig,
und die Kristallisationsgeschwindigkeit wurde dann erhöht, indem das Reaktionsgefäß etwas belüftet
wurde, wonach die Kristallisation nach weiteren 20 Minuten beendet war. Das erhaltene Natrium-
. COPY carbonatmonöhydrat war ähnlich demjenigen, das in
der Verdichtungsstufe des Ammoniaksoda-Verfahrens erhalten wird, jedoch von etwas größerer Teilchengröße,
60 Zu einer aus 1600 g NaOH und 2400 g Wasser (was 40 Gewichtsprozent NaOH entspricht) bestehenden
Lösung, die in einem Reaktionsgefäß enthalten war (wie im Beispiel 1 beschrieben) und sich anfänglich
bei 107,60C befand, wurden 3953 g feuchtes rohes Natriumbicarbonat (3360 g NaHCO3 und 593 g
Wasser) aus einem Ammoniaksoda-Verfahren zugefügt, wobei dieses Gewicht an NaHCO3 dem NaOH
stöchiometrisch äquivalent ist. Die Temperatur stieg auf maximal 109° C, wonach man das Reaktionsgemisch auf 105,5°C abkühlen ließ und mit 100 g gewaschenem
Natriumcarbonatmonohydratimpf kristallen beimpfte. Die Kristallisation war nach 20 Minuten
beendet, wobei die Temperatur auf 1O3,3°C abgefallen
war. Das erhaltene Natriumcarbonatmonohydrat war ähnlich demjenigen, das bei dem im Beispiel 5 beschriebenen
Versuch erhalten wurde.
Die Teilchengrößen der in den im Beispiel 5 und 6 beschriebenen Versuche erhaltenen Natriumcarbonatmonohydrate
sind in Tabelle II mit den gleichen Bezeichnungen wie in Tabelle I angegeben.
Lichte Maschenweite | mm | Sieb-Nr. | Beispiel 5 | Beispiel 6 | Probe aus Ammoniaksoda-Verfahren |
-2 +1 | -8 +16 | % | % | % | |
-1 +0,42 | -16 +36 | 3,5 | 2,5 | 0,3 | |
-0,42 +0,25 | -36 +60 | 32,0 | 26,4 | 13,1 | |
-0,25 +0,18 | -60 +85 | 32,1 | 38,5 | 42,6 | |
-0,18 +0,124 | -85 +120 | 15,1 | 16,5 | 25,2 | |
-0,124 +0,089 | -120 +170 | 7,2 | 9,8 | 11,5 | |
-0,089 +0,066 | -170 +240 | 4,5 | 3,6 | 4,5 | |
-0,066 | -240 | 2,3 | 1,3 | 1,7 | |
3,4 | 1,4 | 1,1 |
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Natriumcarbonatmonohydrat kann aus der
Mutterlauge auf jede zweckmäßige Weise abgetrennt werden und ist dann fertig für das Erhitzen, um in ao
wasserfreies Natriumcarbonat übergeführt zu werden. Andererseits kann gewünschtenfalls die Mutterlauge
vermindert und selbst beseitigt werden, indem man dazu ausreichend leichtes Natriumcarbonat zugibt,
um das darin enthaltene Wasser unter Bildung von Natriumcarbonatmonohydrat zu binden. Diese Arbeitsweise
ist nicht als Teil des erfindungsgemäßen Verfahrens zu betrachten, da sie an sich bekannt ist,
sondern eher als zusätzliche Verfahrensweise. Die gesamte Ausbeute an Natriumcarbonatmonohydrat enthält
natürlich bei Anwendung dieser Arbeitsweise einen kleinen Mengenanteil, der seinen Ursprung nicht
in dem aus Natriumbicarbonat und Ätznatron bei einer Temperatur über der Übergangstemperatur gebildeten
Natriumcarbonat hat, und unterliegt daher nicht der Stufe der Einstellung der Teilchengröße wie
im erfindungsgemäßen Verfahren. Es ergeben sich jedoch wertvolle Vorteile bei der Arbeitsweise, wobei
hauptsächlich derjenige zu nennen ist, daß eine Masse von Monohydrat erhalten wird, die in üblichen
Förder- und Calcinierungseinrichtungen gehandhabt werden kann, ohne das Erfordernis, Mutterlauge als
solche vorher abzutrennen. Es ist auch oft zweckmäßig, leichtes Natriumcarbonat auf diese Weise zu
verdichten.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von dichtem Natriumcarbonat durch Umsetzen von Natriumbicarbonat
mit Ätznatron in einem wäßrigen System bei etwa 1000C, dadurch gekennzeichnet,
daß man Natriumbicarbonat mit einer solchen Menge an 40- bis 70gewichtsprozentiger
wäßriger Ätznatronlösung erhitzt, daß sie 10 bis 15 Gewichtsprozent mehr NaOH enthält,
als dem Natriumbicarbonat stöchiometrisch äquivalent ist, die Temperatur des Systems bei 100 bis
1050C hält, bis das gesamte Natriumbicarbonat in Natriumcarbonat, Na2CO3, umgewandelt ist, danach
die Temperatur des Systems 3 bis 70C unterhalb der Übergangstemperatur, bei welcher Natriumcarbonat
und Natriumcarbonatmonohydrat im System im Gleichgewicht sind, herabsetzt und
dadurch etwas des Natriumcarbonats im Natriumcarbonatmonohydrat, Na2CO3 · H2O, überführt,
die Temperatur des Systems wiederum um 3 bis 70C unterhalb des niedrigeren Wertes der Übergangstemperatur
herabsetzt und so eine weitere Menge an Natriumcarbonat in Natriumcarbonatmonohydrat
überführt und allmählich die Temperatur des Systems auf diese Weise herabsetzt, bis
das ganze Natriumcarbonat in Natriumcarbonatmonohydrat umgewandelt ist, letzteres abtrennt
und es zur Abtreibung von Wasser und zur Bildung von wasserfreiem dichtem Natriumcarbonat erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man nach der Umwandlung des gesamten
Natriumbicarbonats in Natriumcarbonat die Temperatur des Systems gerade auf die Übergangstemperatur,
bei welcher Natriumcarbonat und Natriumcarbonatmonohydrat im System im Gleichgewicht sind, erniedrigt, allmählich eine
Menge an Natriumbicarbonat zusetzt, die stöchiometrisch dem freien NaOH äquivalent ist, während
man die Temperatur des Systems bei der Übergangstemperatur hält, danach die Temperatur des
Systems auf unterhalb die Übergangstemperatur fallen läßt und so Natriumcarbonatmonohydrat
bildet und letzteres abtrennt und es zum Abtreiben von Wasser und zur Bildung von wasserfreiem
dichtem Natriumcarbonat erhitzt.
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Patent Citations (2)
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