DE1566303C - Indikatorblatt zur Herstellung von Abdrücken menschlicher Körperteile, insbesondere von Fußabdrücken - Google Patents

Indikatorblatt zur Herstellung von Abdrücken menschlicher Körperteile, insbesondere von Fußabdrücken

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DE1566303C
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Description

35
Die Erfindung betrifft ein Indikatorblatt zur Herstellung von Abdrücken menschlicher Körperteile, insbesondere von Fußabdrücken, mittels zweier ungiftiger und hautverträglicher chemischer Verbindungen, die auf ein gegebenenfalls mehrschichtiges Trägermaterial aufgebracht sind und bei Berührung mit einem ebenfalls ungiftigen, hautverträglichen Vermittler, wie Wasser, der auf den Körperteil aufgetragen ist oder diesen benetzt, einen Farbumschlag ergeben. Derartige Indikatorblätter dienen insbesondere als Grundlage für die Anfertigung von Fußhilfen, Stützeinlagen od. dgl. und haben gegenüber bekannten Modelliermassen den Vorteil, daß der Körperteil lediglich befeuchtet wird und dabei auf schnelle und einfache Weise ein Abdruck genommen so werden kann, ohne daß man Modelliermassen anrühren, auf den Körperteil auftragen, erhärten lassen und vom Körperteil abnehmen muß. Gegenüber Farbabdrücken hat das Indikatorblatt den Vorteil, daß der Körperteil nicht eingefärbt und nachher gesäubert werden muß und daß die Verwendung spezieller Farbträger nicht erforderlich ist.
Es ist auch bekannt, Fußabdrücke auf lichtempfindlichem Papier in der Weise herzustellen, daß das Papier belichtet und der Fuß mit Entwicklerflüssigkeit befeuchtet wird, wonach man mit dem feuchten Fuß auf das belichtete Papier tritt, wobei durch die an den Druckstellen übertragene Flüssigkeit das Fotopapier geschwärzt wird. Gegenüber diesem Verfahren hat das Indikatorblatt den Vorteil, daß der Fuß nicht mit Chemikalien befeuchtet wird, die bei Verletzungen, Hautrissen und Fußkrankheiten außerordentlich gefährlich sein können.
Das Indikatorblatt gemäß einem älteren Vorschlag (deutsche Patentschrift 1264 684) bestitzt zwei Schichten, die auf je eine Seite eines saugfähigen Trägermaterials aufgebracht sind, wobei jedoch, nur eine Schicht, nämlich diejenige der Oberseite, mit dem Körperteil in Berührung kommen soll, die mit der trocknenden, wasserlöslichen, ungiftigen und hautverträglichen chemischen Verbindung beschichtet ist. Diese Schicht muß daher besonders, z. B. durch einen Aufdruck oder eine beigefügte oder aufgedruckte Gebrauchsanweisung, gekennzeichnet werden. ; ■*-.·■·.·.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Indikatorblatt zu schaffen, das nur einseitig beschichtet ist und daher kein saugfähiges Trägermaterial benötigt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß beide chemischen Verbindungen auf die gleiche Seite des Trägermaterials neben- oder übereinander derart aufgebracht sind, daß eine Farbreaktion während des Aufbringens ausgeschlossen ist. Hierdurch vereinfacht sich die Herstellung solcher Indikatorblätter und durch die Verwendung wasserundurchlässiger Trägermaterialien braucht beim Herstellen eines Abdruckes auf die Unterlage keine besondere Rücksicht genommen zu werden, wenn sie nur eben und ausreichend formbeständig und fest ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Er-. findung sind beide chemischen Verbindungen nebeneinander in der Art eines Punkt- oder Linienrasters auf das Trägermaterial aufgedruckt.
In einer weiteren, vorzugsweise verwendeten Ausführungsform der Erfindung ist die eine und/oder die andere chemische Verbindung zusammen mit einem eine feste, wasserdurchlässige Schicht bildenden Material auf das Trägermaterial aufgetragen.
Das Auftragen erfolgt durch Bedrucken, Besprühen, Bestreichen oder in einer anderen geeigneten Weise.
Als chemische Verbindungen, die durch Reaktion im wässerigen Medium zusammen eine von einem Farbumschlag begleitete Reaktion ergeben, kommen einerseits Alkalien, wie z. B. Alkali- und Erdalkalihydroxyde bzw. -karbonate und andererseits als Indikatorfarbstoffe im basischen Bereich bekannte Verbindungen, wie z. B. Phenolphthalein, Phenolsulfonphthalein, ortho-Kresolsulfonphthalein (Kresolrot), para-Xylenolsulfonphthalein (Xylolblau), Dibromthymolsulfonphthalein (Bromthymolblau), Natrium-nitrolbenzolazosalicylat (Alizaringelb R) u. dgl. in Frage.
Weiterhin kommen sauer reagierende Salze und feste Säuren, wie z. B. Alkalipersulfate, saures Kaliumphthalat, Borsäure oder Salizylsäure, einerseits und im sauren Medium umschlagende Indikatorfarbstoffe, wie Tetrabromphenol-tetrabromsulfonphthalein (Bromphenolblau), Bromkresolgrün, Dichlorphenolsulfonphthalein (Chlorphenolrot) andererseits in Betracht.
Außerdem können Komplexbildner, wie z. B. Natriumsalizylat, Acetylaceton oder 2,4- bzw. 4,6-Dinitroresorzin mit Eisensalzen, Aurintricarbonsäure mit Aluminium- oder Berylliumsalzen, s-Diphenylcarbazid mit Chromaten, Dimethylglyoxim mit Nickel-, Kobalt-, Kupfer- oder Eisensalzen als farbstoffbildende Kombinationen von Verbindungen verwendet werden. Schließlich können noch Salzbildungsreaktionen benutzt werden, wie z. B. diejenige zwischen
Alkalirhodanid und Eisensalzen oder von Alkaliferrocyanid und Ferrosulfat.
Gegebenenfalls kann man auch weitere Zusätze vorsehen, um alkalische oder saure Bedingungen bei der Berührung der Verbindungen mit Wasser oder einem anderen Vermittler, wie Alkohol, Fußspray, Fußcreme, Emulsionen od. dgl., zu schaffen, wenn damit besonders gut erkennbare Färbungen zu erzielen sind. Man kann auch den Körperteil mit schwach alkalischen oder saueren wässerigen Lösungen, wie z.B. von Seife oder Borsäure, befeuchten, um damit den Farbumschlag zu fördern.
Als Schutzkolloid kommt beispielsweise Gelatine, Leim, Albumin, Stärke, Tannin od. dgl. in Frage. Die Schutzkolloide können insbesondere mit Metallsalzen, z. B. in wässeriger Lösung, aufgebracht werden und ergeben in dieser Mischung nach dem Trocknen eine vor der Farbumschlagreaktion weitgehend geschützte Schicht, auch wenn vorher oder nachher die andere Reaktionskomponente auf die Schicht aufgetragen wird.
Zu den Materialien, aus deren Lösung oder Suspension man nach dem Verdunsten des Lösungsmittels eine feste, wasserdurchlässige Schicht mit eingelagerter chemischer Verbindung erhält, gehört beispielsweise Polyvinylalkohol, Methylzellulose od. dgl. Derartige Materialien, die noch Trocknungskomponenten enthalten können, kann man unter dem Sammelbegriff eines Firnis zusammenfassen.
Das Trägermaterial für die chemischen Verbindungen, aus dem das Indikatorblatt gemäß der Erfindung besteht, ist gewöhnlich ein wenig geleimtes oder leimfreies, holz- bzw. zellulosereiches Papier. Es "kann aber auch ein Zellulosefilz, eine dünne Kunststoffschaumfolie oder ein sonstiges, z. B. auch glattes, Material verwendet werden. Gegebenenfalls kann das Blatt aus einer saugfähigen Schicht aus Papier od. dgl. zusammen mit einer Schicht aus einer festen Folie, beispielsweise aus Polyäthylen oder einem anderen geeigneten Material, zusammengesetzt sein.
Die Farbreaktion tritt in kurzer Zeit ein, nachdem der betreffende Körperteil, der mit einem der vorstehend aufgeführten Vermittler versehen sein muß, mit dem Indikatorblatt in enge Berührung gekommen ist. Die farbigen Umrisse, beispielsweise der Fußsohle und eventuelle stärker oder schwächer ausgebildete Druckstellen können gegebenenfalls nachgezeichnet werden. Das Indikatorblatt gemäß der Erfindung kann wie ein Schreibpapier geheftet und aufbewahrt werden, so daß man immer wieder auf den Abdruck zurückgreifen kann.
Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 einen stark vergrößerten Querschnitt durch einen Teil eines Indikatorblattes, wobei die chemisehen Verbindungen übereinander geschichtet sind, und
F i g. 2 eine Draufsicht auf das Indikatorblatt mit zwei Fußabdrücken, wobei die chemischen Verbindungen bei α im Punktraster und bei b im Linienraster nebeneinander aufgebracht sind.
Das in der Zeichnung gezeigte Indikatorblatt besteht aus einem beliebigen, bedruckbaren Trägermaterial 1, auf das als Schicht (F i g. 1) oder im Punkt- (F i g. 2 a) oder Linienraster (F i g. 2 b) eine chemische Verbindung 2 aufgetragen ist, die mit einer anderen, ebenfalls als Schicht (F i g. 1) bzw. im Punkt- (Fig. 2a) oder Linienraster (Fig. 2b) aufgetragenen chemischen Verbindung 3 reagieren soll, wenn beide Verbindungen 2, 3 mit Wasser oder einem anderen Vermittler, wie Alkohol, Fußspray, Fußcreme, Emulsionen od. dgl., in Berührung kommen.
Bei der Herstellung der Abdrücke nimmt das Indikatorblatt an der Abdruckstelle 5 eine Färbung an und der Punkt- oder Linienraster verschwimmt, nachdem ein Abdruck genommen worden ist. Die chemischen Verbindungen 2, 3 sind dabei vorzugsweise zusammen mit einem Schutzkolloid oder Firnis aufgetragen.
Darüber hinaus ist es aber auch möglich und im Rahmen der Erfindung vorteilhaft, wenn die beiden miteinander zur Farbreaktion zu bringenden chemischen Verbindungen 2,3 in ein Bindemittel eingerührt sind, das nicht als Vermittler im vorstehenden Sinne wirksam ist, und in dieser Form in einer Schicht aufgetragen werden, so daß die Verbindungen, z. B. in körniger Form, miteinander gemischt auf dem Trägermaterial 1 in einer neutralen oder inerten Umgebung vorüegen und.erst durch Berührung mit dem Vermittler, der auf den Fuß oder Körperteil aufgestrichen oder aufgesprüht ist, miteinander reagieren und den Farbabdruck herstellen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Indikatorblatt zur Herstellung von Abdrücken menschlicher Körperteile,' insbesondere von Fußabdrücken, mittels zweier ungiftiger und hautverträglicher chemischer Verbindungen, die auf ein gegebenenfalls mehrschichtiges Trägermaterial aufgebracht sind und bei Berührung mit einem ebenfalls ungiftigen, hautverträglichen Vermittler, wie Wasser, der auf den Körperteil aufgetragen ist oder diesen benetzt, einen Farbumschlag ergeben, dadurchgekennzeichnet, daß beide chemischen Verbindungen (2, 3) auf die gleiche Seite des Trägermaterials (1) neben- oder übereinander derart aufgebracht sind, daß eine Farbreaktion während des Aufbringens ausgeschlossen ist.
2. Indikatorblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide chemischen Verbindungen (2, 3) nebeneinander in der Art eines Punktoder Linienrasters auf das Trägermaterial (1) aufgedruckt sind.
3. Indikatorblatt nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die eine und/oder die andere chemische Verbindung (2,3) zusammen mit einem Schutzkolloid oder mit einem eine feste, wasserdurchlässige Schicht bildenden Material auf das Trägermaterial (1) aufgetragen ist.

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