-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anbringen von Führungsstiften
(dowel-pins) in Zahnabdrücken zur Herstellung von Zahnmodellen aus Gips od. dgl.
-
Bei der Herstellung von Zahnmodellen ist es üblich, das aus Gips
hergestellte Zahnmodell mit einem eingegossenen Führungsstift (dowel-pin) zu verstehen.
Dieser mit einem Ende in dem gegossenen Zahnstumpf eingebettete Führungsstift dient
zur lösbaren Befestigung des Zahnstumpfes an dem Gipsmodell des Gebisses. Es kommt
bei der Herstellung des Zahnmodells darauf an, daß der Führungsstift an einer ganz
bestimmten Stelle und mit einer ganz bestimmten Stellung in die Gußmasse eingebettet
wird, da der Führungsstift sonst seinen Zweck nicht erfüllen kann. Bei der Herstellung
von mehreren Zahnabdrücken eines Gebisses ist die genaue Anordnung einer entsprechenden
Anzahl von Führungsstiften, die gegebenenfalls einen geringen Abstand voneinander
haben, naturgemäß schwierig.
-
Dabei muß berücksichtigt werden, daß die Führungsstifte parallel zueinander
angeordnet sind und nicht zu tief in dem Zahnabdruck verankert werden, damit das
aus dem Zahnabdruck herausragende, als Führung dienende, vorzugsweise konisch verlaufende
Ende des Führungsstiftes nicht zu kurz ist.
-
Es ist weiterhin wünschenswert, daß die Enden der Führungsstifte
nach dem Vergießen der Zahnabdrücke mit einer Grundplatte, die üblicherweise aus
einem anderen Gips besteht als der Zahnabdruck, von der freien, mehr oder weniger
glatten Seite der Grundplatte erkennbar sind.
-
Bisher ist es üblich, die Führungsstifte in den Zahnmodellen mit
Hilfe von die Führungsstifte miteinander verbindenden und verankernden Drähten zu
fixieren. Das Anbringen dieser Drähte an den Führungsstiften und die Verankerung
ist naturgemäß außerordentlich umständlich und zeitaufwendig, insbesondere, wenn
eine Mehrzahl von Führungsstiften gegebenenfalls mit geringem Abstand voneinander
an einem Gebißmodell fixiert werden müssen. Dabei besteht weiterhin der Nachteil,
daß sich beim Ausgießen der Zahnmodelle die lediglich durch die Drähte gehaltenen
Führungsstifte unter Umständen geringfügig verschieben.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Anbringung
von Führungsstiften (dowel-pins) in Zahnabdrücken zur Herstellung von Zahnmodellen
aus Gips od. dgl. zu schaffen, bei der die Nachteile bisher üblicher Fixierungsmöglichkeiten
vermieden sind.
-
Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß die
Führungsstifte in genauer Relativstellung durch mit den Führungsstiften lösbar verbundene
Halter fixierbar sind.
-
Durch die Erfindung wird erstmals eine Haltevorrichtung für die Stifte
während des Vergießens und Abbindens der Zahnmodelle vorgeschlagen.
-
Hierdurch wird das umständliche Fixieren der Führungsstifte mit Hilfe
von Drähten vermieden. Die Halter werden lediglich durch einfache Kupplungsglieder
mit den Stiften verbunden, so daß diese gehalten werden. Nach dem Vergießen und
Abbinden des Modells werden die Halter von den Stiften wieder entfernt.
-
Vorzugsweise sind die als Stangen ausgebildeten Halter an einem Träger
in bestimmter Relativstellung zum Zahnmodell versetzbar und feststellbar ange-
ordnet.
Bei der Anwendung dieser Vorrichtung werden zunächst die einzelnen Halter durch
Versetzen im Träger auf die erforderliche Relativstellung zum Zahnmodell eingestellt
und am Träger verankert. Sodann werden die Führungsstifte über Kupplungsglieder
je mit einem Halter verbunden, in der erwünschten exakten Relativstellung zum Zahnmodell.
Sodann kann das Ausgießen des Zahnmodells in üblicher Weise erfolgen, wobei die
Führungsstifte durch die Halter gegen Verschiebungen gesichert werden.
-
Weiterhin ist wesentlich, daß die Träger mit sämtlichen an diesem
festgelegten Haltern aus der Arbeitsstellung zurückzubewegen sind. Dadurch sind
Arbeiten am Modell ungestört durchzuführen.
-
Nachfolgend werden weitere Einzelheiten an Hand von in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispielen der Erfindung näher erläutert. Es zeigt F i
g. 1 die Vorrichtung gemäß der Erfindung im Schnitt, Fig. 2 eine Draufsicht auf
den Träger für die einzelnen Halter, Fig.3 eine Einzelheit eines Ständers für den
Träger in Ansicht gemäß A der Fig. 1, Fig. 4 eine entsprechende Ansicht des Ständers
gemäß B der Fig. 1, Fig. 5 eine Modifikation des Halters in einem Abschnitt.
-
Bei der Herstellung von Zahnkronen werden überwiegend Modelle des
Gebisses aus Gips hergestellt.
-
Diese werden durch Vergießen von Gips in Zahnabdrücken hergestellt.
Die Erfindung befaßt sich mit der Aufgabe, in den Zahnmodellen zu verankernde Führungsstifte
10 genau eingepaßt und justiert in dem Gips bzw. in der Härtemasse anzuordnen. Diese
Fixierung wird gemäß der Erfindung erstmals mit einer hierfür bestimmten Vorrichtung
vorgenommen.
-
Das dargestellte Ausführungsbeispiel dieser Vorrichtung besteht aus
einer Grundplatte 11, z. B. aus Kunststoff oder Metall, die auf vier Gummifüßen
12 ruht. Die Grundplatte 11 dient zur Auflage des Abdrucks 13. Dieser Abdruck 13
kann auf einer glatten oder einer mit einer Mulde versehenen Grundplatte 11 gelagert
und fixiert sein, z. B. mit einer haftenden Knetmasse 14. Die Knetmasse 14 ermöglicht
ein genaues erwünschtes Ausrichten und Festlegen des Abdruckes 13 auf der Grundplatte
11. Nachdem der Abdruck 13 auf der Grundplatte 11 ausgerichtet ist, werden die erforderlichen
Führungsstifte 10 in die jeweiligen Zahnabdrücke 13 a eingeführt und in der erforderlichen
Relativstellung fixiert. Zu diesem Zweck dienen besondere Halter 15, die bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel stangenförmig ausgebildet sind. Jedem Führungsstift
10 des Abdruckes 13 ist ein Halter 15 zugeordnet. Die Verbindung zu den Führungsstiften
10 und dem jeweiligen Halter 15 erfolgt durch Kupplungsglieder 16, die vorzugsweise
als flexible Kunststoffröhrchen ausgebildet sind.
-
Diese Knpplungsglieder 16 werden jeweils auf das Ende des Halters
15 und das zugekehrte Ende des Führungsstiftes 10 aufgeschoben.
-
Die Halter 15 werden durch einen vorzugsweise für alle Halter 15
gemeinsamen Träger 17 gehalten und festgelegt, derart, daß nach dem Einbringen des
Führungsstiftes 10 in die erwünschte Relativlage zum Zahnabdruck eine weitere unbeabsichtigte
Verschiebung des Führungsstiftes 10 nicht mehr erfolgt.
-
Die Halter 15 sind zur genauen Einpassung der
Führungsstifte
10 in dem jeweiligen Zahnabdruck 13 a in Längsrichtung und Querrichtung am Träger
17 verschiebbar und nach dem Einpassen festlegbar.
-
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Träger 17 als Trägerplatte
ausgebildet, die im Arbeitsbereich, also in der Projektion der Abdrücke 13 auf der
Grundplatte 11 eine Vielzahl von dicht beieinanderliegenden Haltebohrungen 18 aufweist.
In diesen Haltebohrungen 18 werden die Halter 15 geführt und nach dem Einpassen
der Führungsstifte 10 in den Zahn abdruck 13 a am Träger 17 festgelegt. Auf Grund
der Vielzahl der Haltebohrungen 18 können die Halter 15 jeweils an der erwünschten
Stelle in bezug auf den zu erfassenden Zahnabdruck 13 a angeordnet werden.
-
Die Festlegung der Halter 15 in den sie führenden Haltebohrungen
18 erfolgt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch Reibung. Zu diesem Zweck
sind zwei starre Einzelplatten 19 und 20 zur Bildung des Trägers 17 vorgesehen.
Zwischen diesen starren Einzelplatten 19 und 20 ist eine elastische Zwischenschicht
21, z. B. aus Kunststoff, angeordnet, in deren Bereich die Haltebohrungen 18 enger
sind.
-
Infolge der Elastizität der Zwischenschicht legt sich diese jeweils
unter Reibung an die Halter 15 an, so daß diese zwar in den Haltebohrungen 18 von
Hand verschiebbar sind, jedoch in der erwünschten Stellung (F i g. 1) nicht unbeabsichtigt
mehr verschoben werden.
-
Die Ausbildung des Trägers 17 kann aber auch auf andere Weise erfolgen.
Insbesondere kann eine stufenlose Querverschiebung der Halter und eine andersartige
Festlegung derselben vorgesehen werden.
-
Der Träger 17 ist schwenkbar mit einem mit der Grundplatte 11 verbundenen
aufrechten Ständer 22 verbunden. Der Trägerl7 ist mit einer Führungshülse 23 drehbar
und längsverschiebbar auf dem Ständer 22 angeordnet. Durch Drehen der Führungshülse
23 auf dem Ständer 22 wird der Träger 17 mit den gegebenenfalls daran angebrachten
Haltern 15 aus der Arbeitsstellung gemäß Fig. 1 in eine um beispielsweise 1800 versetzte
Ausgangsstellung bewegt. Diese Beweglichkeit des Trägers 17 ermöglicht die störungsfreie
Handhabung des Abdruckes 13 bzw. des Modells nach dem Verguß und während des Vergießens.
-
Die Arbeitsstellung des Trägers 17 gemäß F i g. 1 ist durch eine
besondere Sperre festgelegt. Diese besteht bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
aus einem Arretierungszapfen 24, der radial abstehend an dem Ständer 22 angebracht
ist. In Arbeitsstellung des Trägers 17 faßt der Arretierungszapfen in einen unten
angeordneten Schlitz 25 der Führungshülse 23, so daß diese Arbeitsstellung sehr
genau festgelegt ist.
-
Für die Bewegung des Trägers 17 in die Ausgangsstellung wird die Führungshülse
23 auf dem Ständer 22 angehoben, bis der Arretierungszapfen 24 freikommt. Nunmehr
kann die Drehung erfolgen, wobei die Ausgangsstellung (nicht dargestellt) des Trägers
17 durch eine Nut 26 auf der dem Schlitz gegenüberliegenden Seite der Führungshülse
23 vorgegeben ist.
-
Die Nut 26 ist kurz ausgebildet, so daß der Träger 17 in der Ausgangsstellung
angehoben ist, dadurch ist erleichtertes Arbeiten auf der Grundplatte 11 und an
den Haltern 15 möglich. Der Träger 17 wird jeweils durch eine an der Führungshülse
23 angreifende und im Ständer 22 verankerte Zugfeder 27 auf seinen Sitz, nämlich
auf den Arretierungszapfen 24
gedrückt. Hierdurch wird verhindert, daß bei Verschiebungen,
z. B. infolge eines Vibrators, sich der Träger 17 bewegt. Der Träger 17 ist mit
Hilfe einer Spannschraube28 lösbar auf der Führungshülse 23 befestigt.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird wie folgt gehandhabt: Nachdem
der Abdruck 13 auf der Grundplatte 11 mit der Knetmasse 14 ausgerichtet ist, wird
der Träger 17 aus der Ausgangsstellung (nicht dargestellt) in die Arbeitsstellung
gemäß F i g. 1 geschwenkt. Der Träger 17 liegt nunmehr über dem Abdruck 13.
-
Sodann wird der erforderliche Halter 15 in die für den jeweiligen
Zahnabdruck 13 a passenden Haltebohrungen 18 des Trägers 17 eingeführt, vorzugsweise
derart, daß der Halter 15 jeweils zentrisch zum Zahnabdruck 13 a liegt. Gegebenenfalls
können hierbei kleinere Korrekturen durch Verschieben des Abdrucks 13 auf der Knetmasse
14 ausgeführt werden.
-
Nach dem Anordnen der Halter 15 auf dem Träger 17 werden bei hochgezogenem
Halter 15 die Führungsstifte 10 mit den Kupplungsgliedern 16 an dem Halter 15 befestigt.
Nunmehr werden die Halter durch Verschieben in den Haltebohrungen 18 wieder abgesenkt,
bis die Führungsstifte 10 mit der erwünschten Tiefe in den Zahnabdruck 13 a ragen.
Damit haben die Führungsstifte 10 die genau fixierte Stellung in dem jeweiligen
Zahnabdruck 13 a.
-
Zum Eingießen des Gipses in den Abdruck 13 wird vorzugsweise der
Träger 17 mit den Haltern 15 und den daran befestigten Führungsstiften 10 gehoben
und in die Ausgangsstellung geschwenkt. Der Abdruck liegt jetzt frei und kann ohne
Behinderungen mit Gips ausgegossen werden. Nach dem Vergießen des Gipses oder einer
Härtmasse zur Herstellung von Zahnmodellen werden die Träger 17 aus der Ausgangsstellung
in die Arbeitsstellung zurückgeschwenkt, wobei beim Absenken des Trägers 17 die
Führungsstifte 10 durch die in ihrer Stellung unveränderten Halter 15 in die noch
nicht gebundene Gipsmasse eingeführt werden, bis sie die vorher festgelegte Stellung
in der Gipsmasse einnehmen.
-
Die Gipsmasse wird dann kurz durchgerüttelt, und der Abbindeprozeß
kann erfolgen. Nach dem Abbinden der Gipsmasse oder einer Härtmasse werden die Kupplungsglieder
16 von den Haltern 15 gelöst.
-
Diese Kupplungsglieder 16 verbleiben zunächst an den Führungsstiften
10. Es wird sodann wie üblich eine zweite Schicht vergossen. In dieser zweiten Gipsschicht
werden die aus dem Zahnmodell herausragenden Enden der Führungsstifte 10 mit den
Kupplungsgliedern 16 eingebettet, derart, daß wenigstens die Kupplungsglieder 16
teilweise aus der zweiten Schicht herausragen. Dadurch ist es möglich, die Führungsstifte
10 in dem fertigen Modell zu lokalisieren und durch Herausziehen der Kupplungsglieder
an ihren Enden freizulegen. Zugleich wird durch das Herausziehen der Kupplungsglieder
16 ein Loch zum Herausdrücken des Führungsstiftes 10 und des daran befestigten Zahnabdrucks
13 freigelegt.
-
Für die Fixierung von besonders eng beieinander liegenden Führungsstiften
10 sind besonders entsprechend Fig. 5 ausgebildete, nämlich im unteren Bereich abgekröpfte
Halter 15 a vorgesehen. Das untere Ende 29 des Halters 15 a ist durch die Abkröpfung
30 gegenüber dem in der Haltebohrung 18 sitzenden Schaft des Halters 15 a versetzt,
so daß
durch Drehung des Halters 15 geringfügige Abstände zwischen
benachbarten Haltern und damit zwischen benachbarten Führungsstiften 10 hergestellt
und eingepaßt werden können. Für die erfindungsgemäße Vorrichtung werden erstmals
eine mechanische Einpassung und Fixierung der Führungsstifte ermöglicht, und zwar
derart, daß jeder Führungsstift 10 unbehindert von anderen eingepaßt und festgelegt
werden kann. Die Handhabung sowie auch das Vergießen des Abdrucks 13 ist wesentlich
vereinfacht gegenüber der bisher gehandhabten Methode. Die Vorrichtung ist in ihrem
Aufbau einfach und leicht auch von ungeübten Kräften zu handhaben.