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Lesevorrichtung Die Erfindung betrifft eine Lesevorrichtung, mit der
die Zeilen eines nü Schriftzeichen bedeckten Blattes verfolgt werden können.
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In der einfachsten Form kann man beim Lesen Zeile für Zeile mit dem
Finger verfolgen, wie es zum Beispiel Kinder machen, wenn sie lesen lernen, oder
ältere Leute, denen das Lesen schwer fällt. Man kann auch mit Hilfe eines Lineals
lesen, das man Zeile für Zeile weiterschiebt, wie es z. B. beim Lesen von Tabellen
und Buchhaltungsunterlagen gehandhabt Wird. In, gleicher Weise wird auch oft bei
der Anfertigung von Abschriften verfahren, wenn man ständig den Blick zwischen der
Vorlage und der Abschrift hin- und hergehen läßt. Mit Hilfe einer Schablone, eines
Lineals oder dgl. läßt sich dann die abzuschreibende Stelle immer wieder leicht
und rasch auffinden. Es ist auch bekannt, beim Erlernen von fremden Sprachen Schablonen
zu verwenden, die jeweils nur eine oder wenige Zeilen zum Lesen freigeben und Zeile
für Zeile weitergeschoben werden.
Die Erfindung bezweckt, unter
Benutzung derartiger Lesehilfsmittel die Leseschablone maschinell zu bewegen, wobei
auch die Geschwindigkeit, mit der die Schablone bewegt wird, vnn großer Bedeutung
ist. Für den Anfänger sollte die Schablone so langsam bewegt werden, wie es der
Aufnahmefähigkeit des Lesenden oder Lernenden oder dem Schreibtempo des Abschreibenden
entspricht. Durch Steigerung der Geschwindigkeit, mit der die Schablone bewegt wird,
wird der Leser gezwungen, schneller zu lesen oder zu schreiben. Dadurch wird die
Lesevorrichtung gemäß der Erfindung ein wertvolles Lehr- und Übungsmittel.
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Gemäß der Erfindung ist eine Leseschablone mit einem Ende auf einer
drehbaren Rolle befestigt, die mit einem mechanischen Antrieb gekuppelt ist. Der
Antrieb kann unmittelbar oder über eine biegsame Welle mit der Rolle gekuppelt sein.
Es ist vorteilhaft, wenn die Drehrichtung und die Drehzahl des Antriebs einstellbar
ist.
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Die Abmessungen der Rolle Werden zweckmäßig so gewählt, daß die Antriebsvorrichtung
der Lesevorrichtung in ihrem Innern untergebracht werden kann. Hierzu kann ein kleiner
Elektromotor dienen, dessen Zuleitung von der Seite der Rolle zugeführt ist. Es
ist auch möglich, im Innern der Rolle ein
Federwerk vorzusehen,
dessen Geschwindigkeit in bekannter Weise regelbar ist. Das Federwerk kann seinen
Aufzug in der Weise erhalten, daß es beim Zurückdrehen der Rolle wieder gespannt
wird.
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Zwischen dem Antrieb und der Rolle kann eine Rutschkupplung vorgesehen
sein, mit deren Hilfe der Antrieb beim Festklemtuen der Schablone, z. B. auch in
ihrer Endstellung vor Überlastung geschützt wird. Die Rutschkupplung erlaubt auch,
die Schablaie von Hand abzuziehen, wenn z. B. ein Abschnitt der Vorlage wiederholt
gelmen oder ein neues Blatt eingelegt werden soll.
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Als geeignet erscheint eine Rutschkupplung, deren Kupplungshälften
mit regelbarer Federkraft zusammengehalten werden, damit das Rutschdrehmoment einstellbar
ist.- Anstelle einer Feder kann ein permanenter Hufeisen- oder Topfmagnet Verwendung
finden, der in Achsrichtung der Kupplung verstellbar ist, so daß er mit größerer
oder kleinerer Magnetkraft wirksam ist. Die magnetische Rutschkupplung hat gegenüber
einer Federkraftrutschkupplung den Vorteil, daß ihre Kupplungskraft abnimmt, wenn
die Kupplung rutscht, weil sich beim Öffnen der Kupplung der magnetische Luftspalt
vergrößert, während bei der Federkraftkupplung die Kupplungskraft zunimmt,- wenn
die Kupplung rutscht, weil die Federspannung wächst, wenn die Kupplung geöffnet
wird.
Die Öffnung der Schablone muß dem Format des zu lesenden Textes
entsprechen. Da sich die Öffnung in der Schablone an ihren Rändern wölben und dadurch
zu Störungen Anlaß geben könnte, ist es nützlich, die Ränder der Öffnung zu verstärken
oder beispielsweise die Öffnung durch eine Klarsichtfolie ähnlich wie bei Fensterbriefumschlägen
zu verdecken. Man kann auch die Schablone insgesamt aus einer. Klarsichtfolie herstellen,
die mit einer entsprechenden Aussparung bedruckt ist. Wenn die Schablone aus einer
Kunststoffolie hergestellt wird, kann die Verstärkung der Ränder der Öffnung durch
Aufschweißen von Verstärkungen oder Verschweißen des aus dem Ausschnitt entstehenden
überschüssigen Werkstoffes erfolgen. Man kann auch das Ende der Schablone aus stärkerem
Werkstoff, wie z. B. Karton, Kunststoff, Nietall oder dgl., mit einem entsprechenden
Ausschnitt herstellen, wobei dann das Ende der Schablone nicht auf die Rolle mit
aufgewickelt wird. I n diesem Fall kann die Öffnung der Schablone auch eine optisch
wirksame Abdeckungkufweisen, die z. B. als Teil einer optischen Zinse aus Glas oder
Plexiglas oder dgl. die darunterliegende Zeile des Textes vergrößert. Auch besteht
die Möglichkeit, auf dem starren Ende der Schablone eine Lichtquelle, z. B. eine
mit einer Mini-Batterie gespeiste Kleinstleuchte, anzubringen. Mit einer solchen
Leuchte ist die Lesevorrichtung nach der Erfindung auch als Nachtlesevorrichtung
zu gebrauchen.
Um die Lesevorrichtung für verschieden große Vorlagen
verwenden zu können, werden verschiedene Leseschablonen verwendet, die leicht auswechselbar
auf der Rolle befestigt werden können.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgeeltung der Erfindung sieht die Verwendung
von zwei Rollen für die Leseschablone vor, wobei die Leseschablone von der einen
Rolle abläuft, wenn sie auf die andere aufgespult wird. Das abzulesende Blatt wird
dann zwischen den beiden Rollen eingelegt. Die Leseschablone kann dann auch als
endloses Band ausgebildet sein. Es ist dann zweckmäßig, die Leseschablone mit zwei
oder mehreren Ausschnitten zu versehen, von denen der nächste Ausschnitt oben hervortritt,
wenn der vorhergehende verschwindet.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigen Fig. 1 eine Leseschablone, die mit einem Ende auf einer
Rolle befestigt ist, in der Draufsicht.
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Fig. 2 die Seitenansicht der Schablone mit der Rolle,
Fig.
3 die Vorderansicht einer elektrisch angetriebenen Lesevorrichtung, Fig. 4 die Vorderansicht
einer über eine biegsame Welle angetriebenen Lesevorrichtung, Fig. 5 die Ansicht
einer an ihrem Ende verstärkten Leseschablone, die mit einer optischen Linse versehen
ist, Fig. 6 die Ansicht einer Lesevorrichtung mit zwei Rollen und einem endlosen
Band als Leseschablone, Fig. 7 den Schnitt einer Federkraftrutschkupplung und Fig.
8 einer Magnetrutschkupplung: Wie Fig. 1 zeigt, weist die Leseschablone 1 einen
Ausschnitt 2 auf, der in seiner Form der Lesevorlage angepaßt ist.
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An ihrem unteren Ende ist die Leseschablone auf einer Rolle 3 befestigt,
mit deren Hilfe sie in Pfeilrichtung bewegt werden kann, so daß der Ausschnitt 2
von oben nach unten über die Lesevorlage gleitet und Zeile für Zeile zum Lesen freigibt.
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Fig. 2 zeigt die beschriebene Lesevorrichtung in der Seitenansicht.
Gemäß
Fig. 3-Ist die Rolle. 3 über eine Welle 4 unter Zwischenschaltung einer Rutschkupplung
5 mit einem elektrischen Antriebsmotor 6 verbunden. Eine Bodenplatte 7 trägt den
Antriebsmotor 6 und bietet der Holle 5 ein hager B. Die bodenplatte 7 -ist mit Füßen
9 ausgestattet, Drehrichtung und Drehzahl -des.Antriebsmotors 6 sind mit Hilfe einer
nicht gezeichneten Schaltanordnung einstellbar.
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Fig. 4 zeigt eine Lesevorrichtung, bei der-eine biegsame Welle 10
zu einem nicht dargestellten Antrieb führt. Eine solche Ausführung hat-den Vorteil,
daß die Aufstellung des Antriebsmotors die Benutzung der Lesevorrichtung in keiner
Weise behindert, Der Antriebsmotor kann über einen Drehrichtungsschalter geschaltet
werden, der.es erlaubt, die Leseschablone auf- oder abzurollen. Als Schalter kann
ein Stufenschalter üblicher Bauart Verwendung finden, der ,auch als Fußschalter
ausgebildet sein kann. Um die Geschwindigkeit, mit der die Leseschablone abläuft,
stetig regeln zu können, kann beispielsweise ein Schiebewiderstand in der Zuleitung
zu dem Motor vorgesehen werden. Die Verwendung eines Fußschalters erleichtert die
Benutzung der Lesevorrichtung für einen Redner, der seinen Vortrag nach einer Vorlage
halten will.
Gemäß Fig. 5 ist die Leseschablone 1 mit einem verstärkten
Ende 11 versehen, das genügenden Widerstand gegen ein Aufwölben der Ränder des Ausschnittes
bietet. Da das verstärkte Ende nicht auf die Rolle 3 aufgewickelt wird, besteht
die Möglichkeit, über dem Ausschnitt 2 eine optische Linse 12 anzubringen, welche
die darunterliegenden Schriftzeichen vergrößert und sich zweckmäßig über der ganzen
Breite des Ausschnitts 2 erstreckt.
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Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform der Lesevorrichtung nach der Erfindung,
die auchlüheren Anforderungen gerecht wird. Über die beiden Rollen 3, die in einem
Kasten 14 gelagert sind, ist als Leseschablone ein endloses Band 13 gelegt, das
mit ri-lehreren Ausschnitten 2 versehen ist. Der Antrieb der Rollen ist der Einfachheit
der Darstellung wegen fortgelassen. Er könnte beispielsweise im Inneren des Kastens
14 oder im Inneren einer der beiden Rollen 3 untergebracht sein. Er könnte auch
von außen her über eine biegsame Welle gemäß Fig. 4 herangeführt sein. Der Kasten
14 ist an seiner Oberseite teilweise durch eine Auflage 15 verschlossen, so daß
an den Enden des Kastens die Rollen noch durch den Kasten hindurchtreten können
und der oben liegende Teil der als endloses Band ausgebildeten Leseschablone gegenüber
der Aif -lage 15 noch einen Abstand aufweist, der das Unterschieben
des
Lesegutes zuläßt. Nach Bedarf kann das Lesegut beispielsweise mit Hilfe von Klammern
auf der Auflage 15 festgehalten werden. Der Abstand muß so groß sein, daß auch ein
aufgeschlagenes Buch in die Lesevorrichtung eingelegt werden kann. Während der obere
Ausschnitt 2 der Leseschablone in Pfeilrichtung über den Text nach unten hinweggleitet,
wandert der untere, dem Kastenboden naheliegende Ausschnitt 2 dem oberen Ende zu,
um dann auf der Oberseite der Lesevorrichtung zu erscheinen, wenn der vorhergehende
Ausschnitt in das Innere des Kastens verschwindet. Währenddessen wird das nächste
Blatt in Lesebereitschaft gebracht.
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Gemäß Fig. 7 besteht die Welle 4 aus den beiden Teilen 41 und 42,
auf welche mehr oder weniger flach verzahnte Kupplungshälften 51 und 52 aufgesetzt
sind. Dabei ist die Kupplungshälfte 52 auf den Wellenteil 42 mit Hilfe einer Feder-Nut-Verbindung
43 in Achsrichtung verschiebbar aufgesetzt und durch eine Schraubfeder 16, die sich
gegen den Boden einer Federhülse 17 abstützt, mit der Kupplungshälfte 51 in Eingriff
gebracht. Wenn das Drehmoment der Welle 41, 42 größer wird als das durch die Federkraft
und den Verzahnungswinkel der Kupplungshälften bestimmte Rutschdrehmoment, wird
die Feder 16 zusammengedrückt und die Kupplung rutscht. Da beim.
Zusammendrücken
der Feder 16 die Federkraft zunimmt, nimmt dabei das Rutschdrehmoment der Wellen
41, 42 zu, d. h. daß die Kupplung ziemlich hart wirkt.
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Gemäß Fig. 8 Bind auf die Wellen 41 und 42 die beiden Kupplungshälften
54 und 55 aufgesetzt, wobei die Kupplungshälfte 54 mit Hilfe der Feder-Nut-Verbindung
43 in der Achsrichtung auf der Welle 42 verschiebbar ist. Die Kupplungshälfte 53
ist als Anker zu dein Magneten 18 ausgebildet und wird von diesem angezogen,
so daß die Kupplung 54, 55 in Eingriff steht. Der Magnet 18 kann in
der Achse, beispielsweise auf dem Gewinde 19, verstellbar sein, wodurch der Luftspalt
s einstellbar ist. Von der Größe des Luftspaltes hängt das Rutschdrehmoment der
Verbindung ab. Wird das zu übertragende Drehmoment zu groß, so vergrößert sich der
Luftspalt s, Wobei sich das Rutschdrehmoment der Kupplung verringert, so daß die
Kupplung ziemlich weich wirkt.
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Der Magnet 18 kann als Topfmagnet ausgebildet sein, wobei die Welle
42 und die Kupplungshälfte 54 als Innenpol wirken. Der Magnet 18 kann aber auch
als Hufeisenmagnet ausgebildet sein, wobei dann die Welle 42 und die Kupplungshälfte
54 keinen Magnetfluß führen, weil beide Teile in der neutralen Zone des Hufeisenmagneten
liegen. In beiden Fällen wirkt die Kupplungshälfte 53 als Anker zu dem Magneten
18.