DE1558431B1 - Verfahren zur Behandlung von kupferhaltigen und eisenhaltigen Sulfiden - Google Patents

Verfahren zur Behandlung von kupferhaltigen und eisenhaltigen Sulfiden

Info

Publication number
DE1558431B1
DE1558431B1 DE19671558431 DE1558431A DE1558431B1 DE 1558431 B1 DE1558431 B1 DE 1558431B1 DE 19671558431 DE19671558431 DE 19671558431 DE 1558431 A DE1558431 A DE 1558431A DE 1558431 B1 DE1558431 B1 DE 1558431B1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
copper
iron
sulfur
leaching
sulfides
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE19671558431
Other languages
English (en)
Inventor
Forward Frank Arthur
Vancouver British Columbia
Vizsolyi Andrew Imre
Armstron Anna Margaret
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Viridian Inc Canada
Original Assignee
Sherritt Gordon Mines Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Sherritt Gordon Mines Ltd filed Critical Sherritt Gordon Mines Ltd
Publication of DE1558431B1 publication Critical patent/DE1558431B1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G3/00Compounds of copper
    • C01G3/12Sulfides
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B15/00Obtaining copper
    • C22B15/0063Hydrometallurgy
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02PCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
    • Y02P10/00Technologies related to metal processing
    • Y02P10/20Recycling

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)
  • Treatment Of Water By Oxidation Or Reduction (AREA)
  • Compounds Of Iron (AREA)

Description

nissen enthalten, wie z. B. Chalkopyrit (CuFeS2) und io der Schwefelaufnahme fortzusetzen. Die Erhitzungs-Bornit (Cu3FeS2). Ein hydrometallurgischer Weg zur temperatur liegt zweckmäßigerweise innerhalb des Extraktion von Kupfer aus derartigen Mineralien Bereiches von 450 bis 500° C.
bestand im oxydativen Auslaugen bei erhöhter Tem- Das Verfahren gemäß der Erfindung kann auf
peratur, unter dem Siedepunkt des Schwefels, in einer Chalkopyrit oder Bornit als kupferhaltigem und wäßrig-sauren Lösung, wobei sulfidisch gebundener 15 eisenhaltigem Komplex angewendet werden. Bei der Schwefel zu elementarem Schwefel oxydiert und das Anwendung auf Chalkopyrit wird gemäß der Erfindung innerhalb eines etwas engeren, nachstehend näher erläuterten Temperaturbereiches in Berührung mit elementarem Schwefel erhitzt, wobei eine Er-
Kupfer in Form von Sulfaten löslich gemacht wurde. Das gelöste Kupfer kann in an sich bekannter Weise aus der Extraktionslösung und der elementare Schwe-
fel kann in bekannter Weise aus dem Rückstand ge- 20 hitzungszeit eingehalten wird, während der wenigstens
wonnen werden.
Die bekannten Verfahren zur Gewinnung von Kupfer durch saures Auslaugen von Erzen oder Konzentraten mit einem Gehalt an derartigen korn-
ein Teil des elementaren Schwefels durch das Material aufgenommen wird. Dabei ist es besonders vorteilhaft, etwa 0,5 bis 1,0 Mol Schwefel je Mol behandeltes Chalkopyrit in der Erhitzungsstufe, und plexen Mineralien weisen verschiedene wirtschaftliche 25 eine Erhitzungstemperatur von 475° C anzuwenden, und verfahrenstechnische Nachteile auf. In erster In den Zeichnungen sind in F i g. 1 und 2 die
Linie ist bei derartigen Verfahren allgemein ein Ergebnisse der Beispiele 1, 2 und 3 graphisch darlängeres Auslaugen zur Erzielung von wirtschaftlich gestellt.
tragbaren Kupferextraktionen erforderlich. Um bei- Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf der
spielsweise eine etwa 85%ige Extraktion des Kupfers 30 Tatsache, daß bestimmte kupfer- und eisenhaltige aus einem typischen Chalkopyritkonzentrat durch komplexe Mineralsulfide beim Erhitzen innerhalb Auslaugen in einer Schwefelsäurelösung von etwa eines kritischen Temperaturbereichs in Berührung 90° C unter einem Druck von etwa 3,52 kgcm2 Sauer- mit elementarem Schwefel unter Aufnahme von stoffdruck zu erzielen, sind etwa 12 Stunden erforder- Schwefel ihre Mineralstruktur in eine Form umlieh. Durch derart lange Verweilzeiten wird selbst- 35 wandeln, in der sich das Kupfer leichter und das verständlich die Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens Eisen weniger leicht durch saures oxydatives Auszur Gewinnung von Kupfer aus komplexen Kupfer- laugen als in der ursprünglichen komplexen Form Eisensulfiden nachteilig beeinflußt. Ein weiterer Nach- extrahieren läßt.
teil dieser Verfahren, insbesondere bei Chalkopyrit, Vermutlich werden die komplexen Sulfide bei dem
beruht auf der Tatsache, daß die Kupferausbeute, 4° Verfahren der Erfindung in viele einfache Sulfide
unabhängig von den Auslaugebedingungen oder der Verweilzeit, allgemein weniger als 85% beträgt. Es bestand daher ein Bedürfnis, diese bekannten Verfahren hinsichtlich des Extraktionsgrads als auch der Verweilzeit zu verbessern.
Ein weiteres Problem beruht auf der Tatsache, daß wesentliche Mengen des in dem Mineral vorhandenen Eisens zusammen mit den nicht aus Eisen bestehenden Stoffen in Lösung gehen. Die Hauptmenge dieses
übergeführt. Die neugebildeten Kupfersulfide lösen sich leicht unter oxydierenden Bedingungen, sogar bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen von 85 bis 95° C, in einer wäßrigen Säurelösung. Andererseits weist das Eisen in der modifizierten gebundenen Form eine sehr geringe Auslauggeschwindigkeit im Vergleich zum Kupfer auf. Daher kann man Kupfer bevorzugt durch wäßrig-saures oxydatives Auslaugen extrahieren und dadurch wirksam von der Haupt-
p Eisens hydrolysiert in dem sauren Medium des 5° menge des Eisens abtrennen. Der Rückstand mit den d fll l h fiil ihdd
Systems und fällt als sehr feinverteiltes Eisenhydroxyd aus. Dieser Eisenniederschlag läßt sich schwer abfiltrieren, so daß Schwierigkeiten beim Abtrennen des eisenhaltigen Rückstands aus der kupferhaltigen Lösung nach Beendigung des Auslaugens auftreten.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines Verfahrens zur Behandlung von komplexen Sulfiden, die Kupfer und Eisen in gebundener Form enthalten, wobei das gewünschte Kupfer rasch und
Eisenverbindungen und anderen unlöslichen Bestandteilen läßt sich leicht von der Lösung durch Abfiltrieren abtrennen, da nur eine geringe Eisenmenge in Form von feinverteiltem Hydroxyd vorliegt.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich sowohl bei einem Material mit großem als auch geringem Gehalt bzw. guter oder schlechter Qualität, das komplexe Kupfer-Eisensulfide enthält, anwenden. Normalerweise verwendet man als Ausgangsmaterial ein
wirksam durch Auslaugen mit einer wäßrig-sauren 6o Konzentrat mit großem Sulfidgehalt, das durch selek-Lösung unter oxydierenden Bedingungen bei ver- tive Schaumflotation eines kupferhaltigen Sulfiderzes hältnismäßig niedriger Temperatur extrahiert werden gewonnen wurde. Diese Konzentrate enthalten außer kann. dem Kupfer häufig andere, nicht aus Eisen bestehende Das Verfahren zur Behandlung von kupferhaltigen Metalle. Beispielsweise kann ein Chalkopyritkonzen- und eisenhaltigen Sulfiden, die Kupfer und Eisen mit 65 trat etwas Zink, Nickel und/oder Kobalt usw. entSchwefel verbunden als Komplex enthalten, zur halten. Unter den Bezeichnungen »komplexes Sulfid«, Steigerung der Reaktionsfähigkeit der Sulfide beim »Konzentrat« oder »Sulfidkonzentrat« sind daher wäßrig-sauren oxydativen Auslaugen zur Extraktion auch solche bzw. irgendwelche andere Stoffe von
großer oder geringer Qualität zu verstehen, die Eisen und wirtschaftlich gewinnbare Mengen Kupfer in komplexer Sulfidform enthalten.
Bei der Ausführung der Erfindung erfolgt in der ersten Stufe in an sich bekannter Weise ein Pulverisieren des komplexen Sulfidausgangsmaterials. Vorzugsweise sollte das Material praktisch zu 100% bis zu einem Teilchendurchmesser von max. 0,105 mm (150 mesh) zerkleinert werden.
Nach dem Pulverisieren wird das Konzentrat mit feinverteiltem Schwefel vermischt.
Der Schwefel kann in Form des üblichen elementaren Schwefels oder in Form einer schwefelhaltigen Verbindung angewandt werden, die sich bei dem anschließenden Erhitzen umsetzt oder unter Freiwerden von elementarem Schwefel in der Reaktionszone zersetzt. Um eine große reaktionsfähige Oberfläche zu schaffen, soll der Schwefel vorzugsweise in feinverteiltem Zustand vorliegen. Im Rahmen der Erfindung verwendet man daher vorzugsweise Schwefelteilchen mit einem maximalem Teilchendurchmesser von 0,104 mm (150 mesh).
Allgemein soll die Schwefelmenge in der Erhitzungsstufe zwischen 5 und 20 Gewichtsprozent liegen. Die jeweils erforderliche genaue Schwefelmenge hängt von der Art des behandelten komplexen Sulfids sowie der bei der Erhitzungsstufe angewandten Temperatur ab. Da bei dem Erhitzen eine Schwefelaufnahme unter Umwandlung des komplexen Minerals in verschiedene einfache Mineralien erfolgt, besteht die optimale Schwefelmenge in jedem Fall in der zur Bildung der einfachen Sulfide aus den komplexen Sulfiden erforderlichen stöchiometrischen Menge. Da die Zusammensetzung des gebildeten einfachen Sulfids in manchen Fällen von der Temperatur abhängt, kann die zur Umwandlung in einfache Sulfide erforderliche optimale Schwefelmenge bei verschiedenen Temperaturen unterschiedlich sein. Zum Beispiel ist bei dem Mineral Chalkopyrit anzunehmen, daß die Umsetzung in der Erhitzungsstufe gemäß der folgenden Gleichung verläuft:
CuFeS2 + S->CuS + FeS2
(D
Bei den angewandten Erhitzungstemperaturen im Bereich von 300 bis 600° C muß jedoch auch die Zersetzung dieser Produkte gemäß den folgenden Gleichungen berücksichtigt werden:
2 CuS ^: Cu2S + S
FeS2 ±: FeS + S
Die endgültige Zusammensetzung der Produkte und die benötigte optimale Schwefelmenge hängt von der relativen Geschwindigkeit der drei Reaktionen sowie der Verdampfungsgeschwindigkeit des elementaren Schwefels ab. Wie sich aus den Gleichungen (2) und (3) ergibt, findet bei diesen Reaktionen eine Regenerierung von freiem Schwefel statt. Die »Schwefelregenerierungs«-Reaktionen sind Gleichgewichtsreaktionen, so daß nur ein Teil der Sulfidisierungsprodukte gemäß Gleichung (1) gemäß den Gleichungen (2) und (3) weiter zersetzt wird. Bei den in der Erhitzungsstufe bevorzugt angewandten Temperaturen benötigt man zur vollständigen Sulfidisierung nur die Hälfte der gemäß Gleichung (1) erforderlichen stöchiometrischen Menge, da gemäß den Gleichungen (2) und (3) freier Schwefel regeneriert wird. Führt man das Erhitzen im bevorzugten Temperaturbereich aus, so ist der gemäß Gleichungen (2) und (3) bewirkte Effekt maximal. Im Hinblick auf diese Faktoren liegt die bei der Behandlung von Chalkopyrit bevorzugt zugegebene Schwefelmenge zwischen 50 und 100% der gemäß Gleichung (1) stöchiometrisch erforderlichen Menge. Geringere Schwefelmengen sind brauchbar, soweit sich mit der vorhandenen Menge einfache Metallsulfide bilden. Eine größere Schwefelmenge als stöchiometrisch erforderlich verbleibt lediglich in nicht gebundener Form nach dem Erhitzen in dem Gemisch. Ähnliche Überlegungen gelten für die Behandlung anderer komplexer Kupfersulfide, wie Bornit.
Die Temperatur, bei der die Sulfidisierung durchgeführt wird, ist von Bedeutung. Der Bereich der zulässigen Temperaturen hängt von der speziellen Art des behandelten komplexen Sulfids ab, liegt aber in den meisten Fällen innerhalb des weiten Bereiches von 300 bis 6000C. Bei Chalkopyrit wird die Sulfidisierung beispielsweise bei Temperaturen innerhalb des Bereiches von 375 bis 575° C, vorzugsweise 450 bis 5000C ausgeführt. Bei Temperaturen unter 3750C tritt nur eine sehr geringe Sulfidisierung ein oder die Reaktionsgeschwindigkeit ist für praktische Zwecke zu niedrig.
Behandelt man Chalkopyrit bei über 5750C, so verschlechtert sich die Extraktionsmöglichkeit des Kupfers und die Auslauggeschwindigkeit unter sauren oxydativen Bedingungen rasch. Das Gleichgewicht der Sulfidisierungsreaktion gemäß Gleichung (1) wird dabei nach links verschoben, und es bildet sich erneut Chalkopyrit.
Die aus der Sulfidisierungsstufe ausgetragenen Sulfide lassen sich leicht durch herkömmliche Verfahren bei niedriger Temperatur durch wäßrig-saure Oxydation auslaugen. Bei diesen Verfahren werden die Sulfide in einer wäßrigen Schwefelsäurelösung dispergiert, die mindestens die stöchiometrisch zur überführung der nicht aus Eisen bestehenden Metalle in die Sulfate erforderliche Säuremenge enthält: die hierbei erhaltene Lösung wird in wirbelnde Bewegung versetzt und bei Temperaturen im Bereich von etwa 85 bis 1190C mit Sauerstoff umgesetzt. Es können auch höhere Oxydationstemperaturen, z.B. bis zu 1500C, angewandt werden, wobei aber spezielle Verfahren zum Verhindern des Einschlusses von nicht ausgelaugten Sulfiden durch die bei diesen Temperaturen gebildeten geschmolzenen Schwefelkörnchen erforderlich sind.
Bei der Behandlung des erfindungsgemäß sulfidisierten Materials gemäß diesen bekannten Verfahren kann das Material zuerst etwas vermählen werden, um die beim Erhitzen gebildeten Klumpen oder Agglomerate zu zerkleinern, oder das sulfidisierte Material kann direkt ausgelaugt werden. Während des Auslaugens wird das Kupfer rasch und vorzugsweise oxydiert und in der Auslauglösung als Sulfat unter gleichzeitiger Bildung von elementarem Schwefel aufgelöst.
Das in den vorbehandelten Sulfiden vorhandene Eisen wird im wesentlichen nicht angegriffen, bis die Hauptmenge des Kupfers extrahiert ist. Dieses nicht ausgelaugte Eisen läßt sich leicht von der Auslauglösung abfiltrieren. Dagegen wird das Eisen beim sauren Auslaugen von nicht erfindungsgemäß vorbehandelten Kupfer-Eisensulfiden unter den gleichen Bedingungen von Anfang an in praktisch der gleichen Geschwindigkeit wie die nicht aus Kupfer bestehenden Anteile in dem Mineral gelöst; nachdem die vor-
handene Säure durch das Kupfer und Eisen aufgebraucht ist, beginnt das gelöste Eisen zu hydrolysieren. Das hydrolysierte Eisen fällt in sehr feinverteilter Form aus, wobei große Schwierigkeiten beim Filtrieren der Auslauglösung zur Abtrennung der Rückstände auftreten. Natürlich geht auch bei dem vorbehandelten Material auf jeden Fall etwas Eisen in Lösung; falls man das Auslaugen über eine etwa 95%ige Extraktion des Kupfers hinaus fortsetzt, nimmt die Geschwindigkeit der Eisenextraktion zu. Die selektive Entfernung geringer Mengen gelösten Eisens aus einer kupferhaltigen Lösung ist ein verhältnismäßig einfaches, bekanntes hydrometallurgisches Verfahren, obwohl es in manchen Fällen zweckmäßig sein kann, die Auslaugdauer zu verkürzen, um den Anteil der Eisenverunreinigung zu vermindern. Nach Beendigung des Auslaugens und Abtrennung des nicht gelösten Rückstands werden Kupfer und andere nicht aus Eisen bestehende Metalle, die sich aus dem Ausgangsmaterial gelöst haben, aus der Auslauglösung abgetrennt, und der elementare Schwefel wird, falls dies wirtschaftlich vertretbar ist, aus dem Rückstand in an sich bekannter Weise zurückgewonnen.
Die Erfindung wird nun an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert:
Beispiel 1
Das bei diesen Versuchen verwendete Material bestand aus einem Chalkopyritflotationskonzentrat der folgenden prozentualen Zusammensetzung: Cu 30,2, Fe 31,4, S 35,5, unlösliche Substanzen 3,0, H2O Spuren.
685 g dieses Konzentrats wurden gründlich mit etwa 10 Gewichtsprozent elementarem Schwefel vermischt. Das Gemisch wurde in eine Retorte gebracht und 2 Stunden auf 475° C erhitzt. Während dieser Behandlung erfolgte eine 8%ige Schwefelaufnahme und eine augenscheinliche Wandlung der Mineralstruktur. Die ursprüngliche gelbgrüne Farbe veränderte sich in Blauschwarz, ähnlich dem Covellit und Chalkocit. Die Zusammensetzung des Produkts aus dieser Stufe war die folgende: Cu 28,3, Fe 29,5, S, 40,0, S0 0,2, SSO4 keiner, unlösliche Substanzen 1,8.
Dieses Produkt wurde in einer keramischen Kugelmühle zu praktisch 100% m Teilchen mit einem Maximaldurchmesser entsprechend einer Siebgröße von 325 mesh (Tyler-Siebtabelle) vermählen.
730 g des vermahlenen, mit Schwefel behandelten Produkts wurden in 3,5 1 einer Lösung von 191 ml H2SO4 (entsprechend 1 Mol Säure pro Mol Kupfer) aufgeschlämmt. Die entstehende Aufschlämmung (Dichte des Breis 17%) wurde in einen 3,79 1 (1 gallon) Niederdruckautoklav eingebracht und in diesem unter Rühren oder Schütteln bei einem Sauerstoffdruck von 4,92 kg/cm2 (70psi) auf 900C erhitzt. Nach V2, 1, 3, 5 und 10 Stunden wurden jeweils Proben entnommen. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I aufgeführt: Tabelle j
Beispiel 2
Zu Vergleichszwecken wurden 675 g einer nicht behandelten Probe des gleichen Konzentrats wie im Beispiel 1 zu 100% bis auf einen maximalen Teilchendurchmesser entsprechend einer Siebgröße von 325 mesh vermählen und unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 ausgelaugt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle II aufgeführt:
Tabelle II
Verweilzeit Extraktion, % · Fe Verteilung des Schwefels, %■ SQ=
Stunden Cu 16,5 S= S0
V2 11,5 23,0 75 25
1 18,0 35,0 74 26
3 30,5 45,0 64 36
5 49,5 21,0 56 44 -—
10 62,0 46 54
Beispiel 3
Weiterhin wurden zu Vergleichszwecken 645 g des gleichen Konzentrats wie im Beispiel 1 in einer offenen Retorte 2 Stunden bei 825° C geröstet. Bei . dieser Behandlung ergab sich ein 6%iger Schwefelverlust, und es trat eine augenscheinliche Veränderung der Mineralstruktur unter Farbänderung von Grün in Schwarz und sofortiger H2S-Entwicklung in Berührung mit Säure auf. Das Produkt besaß die folgende Zusammensetzung in %: Cu 31,8; Fe 33,2; St 31,9; unlösliche Substanzen 3,1. Das calcinierte Produkt wurde in einer keramischen Kugelmühle zu 100% bis auf einen maximalen Teilchendurchmesser entsprechend einer Siebgröße von 325 mesh vermählen. 635 g des Konzentrats wurden gemäß den im Beispiel 1 beschriebenen Bedingungen mit Säure ausgelaugt. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle III zusammengestellt:
Tabelle III
Verweilzeit Extraktion, % Fe Verteilung des Schwefels, % S" SO4
Stunden Cu 35,5 S= 25
V2 48 39,5 75 38
1 58,5 22,0 62 72
3 75,5 12,5 28 80
5 83,0 6,0 70 91
10 91,5 9
Verweilzeit Extraktion, % Fe Verteilung des Schwefels, %*) ■SO,T
Stunden Cu 21 S= 2
V2 84 27,5 74 24 6
1 93 40 66 28 17
3 97,5 53 53 30 25
5 98,5 76 ' 40 35 39
10 99,5 22 39
Die Ergebnisse der Beispiele 1, 2 und 3 sind grafisch in den F i g. 1 und 2 dargestellt. Es ist ersichtlich, daß das erfindungsgemäß mit Schwefel behandelte Konzentrat vollkommen andere Eigenschaften wie das nicht behandelte oder das calcinierte Material aufweist. Allgemein verhält sich das mit Schwefel behandelte Konzentrat beim Auslaugen mit Säure wie folgt:
a) Kupfer beginnt sich sofort zu lösen;
b) die Auflösung von Eisen ist anfänglich gering und nimmt mit
c) der Bildung von Säure zu.
Andererseits verhält sich das nicht behandelte oder calcinierte Konzentrat wie folgt:
*) Enthält nicht den in Form von H2SQ4. zugesetzten Schwefel.
a) Kupfer und Eisen lösen sich gleichzeitig:
b) Eisen hydrolysiert langsam in der Lösung:
c) Säure wird nicht gebildet, sondern verbraucht.
Durch die Vorbehandlung des Konzentrats mit Schwefel kann man eine befriedigende Kupferextraktion (etwa 98%) im Verlauf von 3 Stunden erzielen: dies ist bei dem unbehandelten oder calcinierten Material nicht der Fall. Zum Vergleich der relativen Geschwindigkeiten wurden festgestellt, daß man für gleiche Kupferextraktionen (62%) bei dem unbehandelten Konzentrat 10 Stunden, bei dem vorcalcinierten Konzentrat etwa 1 Stunde und bei dem mit Schwefel behandelten Konzentrat etwa 15 Minuten benötigt.
15
Beispiel 4
Die Verfahren gemäß den Beispielen 1, 2 und 3 wurden wiederholt, wobei jedoch als Ausgangsmaterial Bornit (Cu5FeS4) verwendet wurde, das die folgende prozentuale Zusammensetzung aufwies: Cu 50,6, Fe 9,2, S 22,1, unlösliche Substanzen 6.2.
Die mit diesem Stoff erzielten Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle IV zusammengestellt:
2<
Tabelle IV
I Fe I Fe III Fe 9,0
sulfidisierter 38 48 calcinierter 38 7,5
Verweilzeit Bornit*) 27 nicht behandelter 15 Bornit 74,5 ! 16
Extraktion, % 15 Bornit 8 Extraktion. % 82
Stunden Cu 14 Extraktion, % 8 Cu 90
1 67 Cu 62
3 83 61
5 92 74
9 99 83
89
*) Der sulfidisierte Bornit wies die folgende prozentuale Zusammensetzung auf: Cu 48,6, Fe 8.5, S 23,9, unlösliche Substanzen 6,0.
Aus der Tabelle IV ergeben sich eindeutig die ververbesserten Ergebnisse bei Verwendung des erfindungsgemäß behandelten Bornits.

Claims (8)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Behandlung von kupferhaltigen und eisenhaltigen Sulfiden, die Kupfer und Eisen
35
40
45 mit Schwefel verbunden als Komplex enthalten, zur Steigerung der Reaktionsfähigkeit der Sulfide beim wäßrig-sauren oxydativen Auslaugen zur Extraktion von Kupfer, dadurch gekennzeichnet, daß man vor der Laugung die Sulfide in einem geschlossenen Reaktionsgefäß auf Temperaturen innerhalb des Bereiches von 300 bis 600° C in Berührung mit elementarem Schwefel während einer zur Aufnahme wenigstens eines Teils des elementaren Schwefels durch die Sulfide ausreichenden Zeitdauer erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Erhitzen im wesentlichen bis zum Aufhören der Schwefelaufnahme fortgesetzt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Erhitzen bei einer Temperatur innerhalb des Bereiches von 450 bis 500° C durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man als kupferhaltigen und eisenhaltigen Komplex Chalkopyrit verwendet.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß" man als kupferhaltigen und eisenhaltigen Komplex Bornit verwendet.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Behandlung von chalkopyrithaltigem mineralischem Sulfid vor der Auslaugung dieses Materials in feinteiliger Form zur Extraktion des Kupfers bei einer Temperatur unterhalb etwa 150° C in wäßriger Schwefelsäurelösung unter oxydativen Bedingungen dieses Material zur Steigerung der Reaktionsfähigkeit des Materials beim Auslaugungsvorgang innerhalb eines Temperaturbereiches von 375 bis 575° C in Berührung mit elementarem Schwefel während einer zur Aufnahme wenigstens eines Teils des elementaren Schwefels durch das Material ausreichenden Zeitdauer erhitzt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß etwa 0,5 bis 1,0 Mol Schwefel je Mol behandeltem Chalkopyrit in der Erhitzungsstufe verwendet werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man eine" Erhitzungstemperatur von 475° C anwendet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 009531/218
GOPY
DE19671558431 1966-02-02 1967-01-20 Verfahren zur Behandlung von kupferhaltigen und eisenhaltigen Sulfiden Withdrawn DE1558431B1 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CA951309 1966-02-02

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1558431B1 true DE1558431B1 (de) 1970-07-30

Family

ID=4142437

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19671558431 Withdrawn DE1558431B1 (de) 1966-02-02 1967-01-20 Verfahren zur Behandlung von kupferhaltigen und eisenhaltigen Sulfiden

Country Status (7)

Country Link
JP (1) JPS4918895B1 (de)
BE (1) BE693032A (de)
DE (1) DE1558431B1 (de)
FI (1) FI47585C (de)
GB (1) GB1121156A (de)
IL (1) IL27290A (de)
SE (1) SE306428B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2207382A1 (de) * 1971-02-19 1972-09-07 Cominco Ltd Verfahren zur Gewinnung von Kupfer und elementarem Schwefel aus Kupfer-Eisen-Sulfiden

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JP5502006B2 (ja) * 2011-03-24 2014-05-28 Jx日鉱日石金属株式会社 銅精鉱の処理方法
JP5497723B2 (ja) * 2011-10-21 2014-05-21 Jx日鉱日石金属株式会社 銅精鉱の処理方法

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
None *

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2207382A1 (de) * 1971-02-19 1972-09-07 Cominco Ltd Verfahren zur Gewinnung von Kupfer und elementarem Schwefel aus Kupfer-Eisen-Sulfiden

Also Published As

Publication number Publication date
FI47585C (fi) 1974-01-10
IL27290A (en) 1970-08-19
GB1121156A (en) 1968-07-24
BE693032A (de) 1967-07-03
JPS4918895B1 (de) 1974-05-14
SE306428B (de) 1968-11-25
FI47585B (de) 1973-10-01

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2647601C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von Zink aus zink- und eisenhaltigen Mineralsulfiden
DE2134129C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von Nickel und Kobalt
DE2540641A1 (de) Verfahren zum aufbereiten von zinkanlagenrueckstaenden
DE2357280A1 (de) Verfahren zum extrahieren von zink aus eisenhaltigen zinkfuehrenden mineralischen sulfiden
DE60106269T2 (de) Behandlung von elementarschwefel enthaltenden materialien durch druck-laugung bei hoher temperatur zur erzeugung von schwefelsäure und zur metallgewinnung
EP0276215B1 (de) Verfahren zur gewinnung von edelmetallen aus erzkonzentraten
DE2207382C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von Kupfer und elementarem Schwefel aus Kupfer-Eisen-Sulfiden
DE3105445A1 (de) Verfahren zur laugung von sulfidischen rohsteinen mit einem gehalt an eisen und nichteisenmetallen
EP2981629B1 (de) Verfahren und anlage zur aufarbeitung von kiesabbrand
DE1583892B1 (de) Verfahren zur Reduktion von nickelhaltigen Lateriterzen
DE2810933A1 (de) Verfahren zur extraktion von metallen und erzen aus konzentraten
DE1558431B1 (de) Verfahren zur Behandlung von kupferhaltigen und eisenhaltigen Sulfiden
DE2616623A1 (de) Verfahren zur gewinnung von kupfer, silber, kobalt und zink
DE1298284B (de) Verfahren zur Gewinnung von elementarem Schwefel und einer Zinkloesung aus zink- undeisenhaltigen Sulfiden
DE1558431C (de) Verfahren zur Behandlung von kupfer haltigen und eisenhaltigen Sulfiden
DE2210090A1 (de) Verfahren zur Gewinnung von Kupfer und Schwefel aus Kupfer-Eisen-Sulfiden
EP2981628B1 (de) Verfahren und anlage zur eisengewinnung aus kiesabbrand
DE1947535B1 (de) Verfahren zum Aufschluss von Metalle und Sulfidschwefel enthaltenden Ausgangsstoffen
DE2323186C3 (de) Verfahren zur Behandlung von feinverteilten, edelmetallhaltigen Sulfidmaterialien
DE2311242B2 (de) Verfahren zur Gewinnung von Kupfer, Zink oder Nickel aus sulfidischen Erzen
DE1183059B (de) Verfahren zur Herstellung von Titandioxyd aus titanhaltigen Erzen, die Eisen als Hauptverunreinigung enthalten
DE2845717A1 (de) Wiedergewinnung wertvoller substanzen aus schwefelkiesabbrand
DE1792335C3 (de) Verfahren zur Aufbereitung von Eisensulfiden
DE2228192A1 (de) Verfahren zum gewinnen von kupfer aus einem metallsalzgemisch
DE2030922A1 (de) Verfahren zur Anreicherung von Nicht eisenmineralien

Legal Events

Date Code Title Description
E77 Valid patent as to the heymanns-index 1977
EHJ Ceased/non-payment of the annual fee