DE1558431B1 - Verfahren zur Behandlung von kupferhaltigen und eisenhaltigen Sulfiden - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von kupferhaltigen und eisenhaltigen SulfidenInfo
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Description
nissen enthalten, wie z. B. Chalkopyrit (CuFeS2) und io der Schwefelaufnahme fortzusetzen. Die Erhitzungs-Bornit
(Cu3FeS2). Ein hydrometallurgischer Weg zur temperatur liegt zweckmäßigerweise innerhalb des
Extraktion von Kupfer aus derartigen Mineralien Bereiches von 450 bis 500° C.
bestand im oxydativen Auslaugen bei erhöhter Tem- Das Verfahren gemäß der Erfindung kann auf
peratur, unter dem Siedepunkt des Schwefels, in einer Chalkopyrit oder Bornit als kupferhaltigem und
wäßrig-sauren Lösung, wobei sulfidisch gebundener 15 eisenhaltigem Komplex angewendet werden. Bei der
Schwefel zu elementarem Schwefel oxydiert und das Anwendung auf Chalkopyrit wird gemäß der Erfindung
innerhalb eines etwas engeren, nachstehend näher erläuterten Temperaturbereiches in Berührung
mit elementarem Schwefel erhitzt, wobei eine Er-
Kupfer in Form von Sulfaten löslich gemacht wurde. Das gelöste Kupfer kann in an sich bekannter Weise
aus der Extraktionslösung und der elementare Schwe-
fel kann in bekannter Weise aus dem Rückstand ge- 20 hitzungszeit eingehalten wird, während der wenigstens
wonnen werden.
Die bekannten Verfahren zur Gewinnung von Kupfer durch saures Auslaugen von Erzen oder
Konzentraten mit einem Gehalt an derartigen korn-
ein Teil des elementaren Schwefels durch das Material aufgenommen wird. Dabei ist es besonders
vorteilhaft, etwa 0,5 bis 1,0 Mol Schwefel je Mol behandeltes Chalkopyrit in der Erhitzungsstufe, und
plexen Mineralien weisen verschiedene wirtschaftliche 25 eine Erhitzungstemperatur von 475° C anzuwenden,
und verfahrenstechnische Nachteile auf. In erster In den Zeichnungen sind in F i g. 1 und 2 die
Linie ist bei derartigen Verfahren allgemein ein Ergebnisse der Beispiele 1, 2 und 3 graphisch darlängeres
Auslaugen zur Erzielung von wirtschaftlich gestellt.
tragbaren Kupferextraktionen erforderlich. Um bei- Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf der
spielsweise eine etwa 85%ige Extraktion des Kupfers 30 Tatsache, daß bestimmte kupfer- und eisenhaltige
aus einem typischen Chalkopyritkonzentrat durch komplexe Mineralsulfide beim Erhitzen innerhalb
Auslaugen in einer Schwefelsäurelösung von etwa eines kritischen Temperaturbereichs in Berührung
90° C unter einem Druck von etwa 3,52 kgcm2 Sauer- mit elementarem Schwefel unter Aufnahme von
stoffdruck zu erzielen, sind etwa 12 Stunden erforder- Schwefel ihre Mineralstruktur in eine Form umlieh.
Durch derart lange Verweilzeiten wird selbst- 35 wandeln, in der sich das Kupfer leichter und das
verständlich die Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens Eisen weniger leicht durch saures oxydatives Auszur
Gewinnung von Kupfer aus komplexen Kupfer- laugen als in der ursprünglichen komplexen Form
Eisensulfiden nachteilig beeinflußt. Ein weiterer Nach- extrahieren läßt.
teil dieser Verfahren, insbesondere bei Chalkopyrit, Vermutlich werden die komplexen Sulfide bei dem
beruht auf der Tatsache, daß die Kupferausbeute, 4° Verfahren der Erfindung in viele einfache Sulfide
unabhängig von den Auslaugebedingungen oder der Verweilzeit, allgemein weniger als 85% beträgt. Es
bestand daher ein Bedürfnis, diese bekannten Verfahren hinsichtlich des Extraktionsgrads als auch der
Verweilzeit zu verbessern.
Ein weiteres Problem beruht auf der Tatsache, daß wesentliche Mengen des in dem Mineral vorhandenen
Eisens zusammen mit den nicht aus Eisen bestehenden Stoffen in Lösung gehen. Die Hauptmenge dieses
übergeführt. Die neugebildeten Kupfersulfide lösen sich leicht unter oxydierenden Bedingungen, sogar
bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen von 85 bis 95° C, in einer wäßrigen Säurelösung. Andererseits
weist das Eisen in der modifizierten gebundenen Form eine sehr geringe Auslauggeschwindigkeit im Vergleich
zum Kupfer auf. Daher kann man Kupfer bevorzugt durch wäßrig-saures oxydatives Auslaugen
extrahieren und dadurch wirksam von der Haupt-
p Eisens hydrolysiert in dem sauren Medium des 5° menge des Eisens abtrennen. Der Rückstand mit den
d fll l h fiil ihdd
Systems und fällt als sehr feinverteiltes Eisenhydroxyd aus. Dieser Eisenniederschlag läßt sich schwer abfiltrieren,
so daß Schwierigkeiten beim Abtrennen des eisenhaltigen Rückstands aus der kupferhaltigen Lösung
nach Beendigung des Auslaugens auftreten.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines Verfahrens zur Behandlung von komplexen
Sulfiden, die Kupfer und Eisen in gebundener Form enthalten, wobei das gewünschte Kupfer rasch und
Eisenverbindungen und anderen unlöslichen Bestandteilen läßt sich leicht von der Lösung durch Abfiltrieren
abtrennen, da nur eine geringe Eisenmenge in Form von feinverteiltem Hydroxyd vorliegt.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich sowohl bei einem Material mit großem als auch geringem Gehalt bzw. guter oder schlechter Qualität, das komplexe Kupfer-Eisensulfide enthält, anwenden. Normalerweise verwendet man als Ausgangsmaterial ein
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich sowohl bei einem Material mit großem als auch geringem Gehalt bzw. guter oder schlechter Qualität, das komplexe Kupfer-Eisensulfide enthält, anwenden. Normalerweise verwendet man als Ausgangsmaterial ein
wirksam durch Auslaugen mit einer wäßrig-sauren 6o Konzentrat mit großem Sulfidgehalt, das durch selek-Lösung
unter oxydierenden Bedingungen bei ver- tive Schaumflotation eines kupferhaltigen Sulfiderzes
hältnismäßig niedriger Temperatur extrahiert werden gewonnen wurde. Diese Konzentrate enthalten außer
kann. dem Kupfer häufig andere, nicht aus Eisen bestehende Das Verfahren zur Behandlung von kupferhaltigen Metalle. Beispielsweise kann ein Chalkopyritkonzen-
und eisenhaltigen Sulfiden, die Kupfer und Eisen mit 65 trat etwas Zink, Nickel und/oder Kobalt usw. entSchwefel
verbunden als Komplex enthalten, zur halten. Unter den Bezeichnungen »komplexes Sulfid«,
Steigerung der Reaktionsfähigkeit der Sulfide beim »Konzentrat« oder »Sulfidkonzentrat« sind daher
wäßrig-sauren oxydativen Auslaugen zur Extraktion auch solche bzw. irgendwelche andere Stoffe von
großer oder geringer Qualität zu verstehen, die Eisen und wirtschaftlich gewinnbare Mengen Kupfer in
komplexer Sulfidform enthalten.
Bei der Ausführung der Erfindung erfolgt in der ersten Stufe in an sich bekannter Weise ein Pulverisieren
des komplexen Sulfidausgangsmaterials. Vorzugsweise sollte das Material praktisch zu 100% bis
zu einem Teilchendurchmesser von max. 0,105 mm (150 mesh) zerkleinert werden.
Nach dem Pulverisieren wird das Konzentrat mit feinverteiltem Schwefel vermischt.
Der Schwefel kann in Form des üblichen elementaren Schwefels oder in Form einer schwefelhaltigen
Verbindung angewandt werden, die sich bei dem anschließenden Erhitzen umsetzt oder unter Freiwerden
von elementarem Schwefel in der Reaktionszone zersetzt. Um eine große reaktionsfähige Oberfläche zu
schaffen, soll der Schwefel vorzugsweise in feinverteiltem Zustand vorliegen. Im Rahmen der Erfindung
verwendet man daher vorzugsweise Schwefelteilchen mit einem maximalem Teilchendurchmesser von
0,104 mm (150 mesh).
Allgemein soll die Schwefelmenge in der Erhitzungsstufe zwischen 5 und 20 Gewichtsprozent liegen. Die
jeweils erforderliche genaue Schwefelmenge hängt von der Art des behandelten komplexen Sulfids sowie der
bei der Erhitzungsstufe angewandten Temperatur ab. Da bei dem Erhitzen eine Schwefelaufnahme unter
Umwandlung des komplexen Minerals in verschiedene einfache Mineralien erfolgt, besteht die optimale
Schwefelmenge in jedem Fall in der zur Bildung der einfachen Sulfide aus den komplexen Sulfiden erforderlichen
stöchiometrischen Menge. Da die Zusammensetzung des gebildeten einfachen Sulfids in
manchen Fällen von der Temperatur abhängt, kann die zur Umwandlung in einfache Sulfide erforderliche
optimale Schwefelmenge bei verschiedenen Temperaturen unterschiedlich sein. Zum Beispiel ist bei
dem Mineral Chalkopyrit anzunehmen, daß die Umsetzung in der Erhitzungsstufe gemäß der folgenden
Gleichung verläuft:
CuFeS2 + S->CuS + FeS2
(D
Bei den angewandten Erhitzungstemperaturen im Bereich von 300 bis 600° C muß jedoch auch die Zersetzung
dieser Produkte gemäß den folgenden Gleichungen berücksichtigt werden:
2 CuS ^: Cu2S + S
FeS2 ±: FeS + S
Die endgültige Zusammensetzung der Produkte und die benötigte optimale Schwefelmenge hängt von der
relativen Geschwindigkeit der drei Reaktionen sowie der Verdampfungsgeschwindigkeit des elementaren
Schwefels ab. Wie sich aus den Gleichungen (2) und (3) ergibt, findet bei diesen Reaktionen eine Regenerierung
von freiem Schwefel statt. Die »Schwefelregenerierungs«-Reaktionen sind Gleichgewichtsreaktionen,
so daß nur ein Teil der Sulfidisierungsprodukte gemäß Gleichung (1) gemäß den Gleichungen (2) und (3)
weiter zersetzt wird. Bei den in der Erhitzungsstufe bevorzugt angewandten Temperaturen benötigt man
zur vollständigen Sulfidisierung nur die Hälfte der gemäß Gleichung (1) erforderlichen stöchiometrischen
Menge, da gemäß den Gleichungen (2) und (3) freier Schwefel regeneriert wird. Führt man das Erhitzen
im bevorzugten Temperaturbereich aus, so ist der gemäß Gleichungen (2) und (3) bewirkte Effekt maximal.
Im Hinblick auf diese Faktoren liegt die bei der Behandlung von Chalkopyrit bevorzugt zugegebene
Schwefelmenge zwischen 50 und 100% der gemäß Gleichung (1) stöchiometrisch erforderlichen Menge.
Geringere Schwefelmengen sind brauchbar, soweit sich mit der vorhandenen Menge einfache Metallsulfide
bilden. Eine größere Schwefelmenge als stöchiometrisch erforderlich verbleibt lediglich in nicht gebundener
Form nach dem Erhitzen in dem Gemisch. Ähnliche Überlegungen gelten für die Behandlung
anderer komplexer Kupfersulfide, wie Bornit.
Die Temperatur, bei der die Sulfidisierung durchgeführt wird, ist von Bedeutung. Der Bereich der
zulässigen Temperaturen hängt von der speziellen Art des behandelten komplexen Sulfids ab, liegt aber
in den meisten Fällen innerhalb des weiten Bereiches von 300 bis 6000C. Bei Chalkopyrit wird die Sulfidisierung
beispielsweise bei Temperaturen innerhalb des Bereiches von 375 bis 575° C, vorzugsweise 450 bis
5000C ausgeführt. Bei Temperaturen unter 3750C
tritt nur eine sehr geringe Sulfidisierung ein oder die Reaktionsgeschwindigkeit ist für praktische Zwecke
zu niedrig.
Behandelt man Chalkopyrit bei über 5750C, so
verschlechtert sich die Extraktionsmöglichkeit des Kupfers und die Auslauggeschwindigkeit unter sauren
oxydativen Bedingungen rasch. Das Gleichgewicht der Sulfidisierungsreaktion gemäß Gleichung (1) wird
dabei nach links verschoben, und es bildet sich erneut Chalkopyrit.
Die aus der Sulfidisierungsstufe ausgetragenen Sulfide lassen sich leicht durch herkömmliche Verfahren
bei niedriger Temperatur durch wäßrig-saure Oxydation auslaugen. Bei diesen Verfahren werden die
Sulfide in einer wäßrigen Schwefelsäurelösung dispergiert, die mindestens die stöchiometrisch zur überführung
der nicht aus Eisen bestehenden Metalle in die Sulfate erforderliche Säuremenge enthält: die hierbei
erhaltene Lösung wird in wirbelnde Bewegung versetzt und bei Temperaturen im Bereich von etwa 85
bis 1190C mit Sauerstoff umgesetzt. Es können auch
höhere Oxydationstemperaturen, z.B. bis zu 1500C,
angewandt werden, wobei aber spezielle Verfahren zum Verhindern des Einschlusses von nicht ausgelaugten
Sulfiden durch die bei diesen Temperaturen gebildeten geschmolzenen Schwefelkörnchen erforderlich
sind.
Bei der Behandlung des erfindungsgemäß sulfidisierten Materials gemäß diesen bekannten Verfahren
kann das Material zuerst etwas vermählen werden, um die beim Erhitzen gebildeten Klumpen oder
Agglomerate zu zerkleinern, oder das sulfidisierte Material kann direkt ausgelaugt werden. Während
des Auslaugens wird das Kupfer rasch und vorzugsweise oxydiert und in der Auslauglösung als Sulfat
unter gleichzeitiger Bildung von elementarem Schwefel aufgelöst.
Das in den vorbehandelten Sulfiden vorhandene Eisen wird im wesentlichen nicht angegriffen, bis die
Hauptmenge des Kupfers extrahiert ist. Dieses nicht ausgelaugte Eisen läßt sich leicht von der Auslauglösung
abfiltrieren. Dagegen wird das Eisen beim sauren Auslaugen von nicht erfindungsgemäß vorbehandelten
Kupfer-Eisensulfiden unter den gleichen Bedingungen von Anfang an in praktisch der gleichen
Geschwindigkeit wie die nicht aus Kupfer bestehenden Anteile in dem Mineral gelöst; nachdem die vor-
handene Säure durch das Kupfer und Eisen aufgebraucht
ist, beginnt das gelöste Eisen zu hydrolysieren. Das hydrolysierte Eisen fällt in sehr feinverteilter
Form aus, wobei große Schwierigkeiten beim Filtrieren der Auslauglösung zur Abtrennung der Rückstände
auftreten. Natürlich geht auch bei dem vorbehandelten Material auf jeden Fall etwas Eisen in Lösung; falls
man das Auslaugen über eine etwa 95%ige Extraktion des Kupfers hinaus fortsetzt, nimmt die Geschwindigkeit
der Eisenextraktion zu. Die selektive Entfernung geringer Mengen gelösten Eisens aus einer kupferhaltigen
Lösung ist ein verhältnismäßig einfaches, bekanntes hydrometallurgisches Verfahren, obwohl
es in manchen Fällen zweckmäßig sein kann, die Auslaugdauer zu verkürzen, um den Anteil der Eisenverunreinigung
zu vermindern. Nach Beendigung des Auslaugens und Abtrennung des nicht gelösten Rückstands
werden Kupfer und andere nicht aus Eisen bestehende Metalle, die sich aus dem Ausgangsmaterial
gelöst haben, aus der Auslauglösung abgetrennt, und der elementare Schwefel wird, falls dies
wirtschaftlich vertretbar ist, aus dem Rückstand in an sich bekannter Weise zurückgewonnen.
Die Erfindung wird nun an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert:
Das bei diesen Versuchen verwendete Material bestand aus einem Chalkopyritflotationskonzentrat
der folgenden prozentualen Zusammensetzung: Cu 30,2, Fe 31,4, S 35,5, unlösliche Substanzen 3,0,
H2O Spuren.
685 g dieses Konzentrats wurden gründlich mit etwa 10 Gewichtsprozent elementarem Schwefel vermischt.
Das Gemisch wurde in eine Retorte gebracht und 2 Stunden auf 475° C erhitzt. Während dieser
Behandlung erfolgte eine 8%ige Schwefelaufnahme und eine augenscheinliche Wandlung der Mineralstruktur.
Die ursprüngliche gelbgrüne Farbe veränderte sich in Blauschwarz, ähnlich dem Covellit
und Chalkocit. Die Zusammensetzung des Produkts aus dieser Stufe war die folgende: Cu 28,3, Fe 29,5,
S, 40,0, S0 0,2, SSO4 keiner, unlösliche Substanzen 1,8.
Dieses Produkt wurde in einer keramischen Kugelmühle zu praktisch 100% m Teilchen mit einem
Maximaldurchmesser entsprechend einer Siebgröße von 325 mesh (Tyler-Siebtabelle) vermählen.
730 g des vermahlenen, mit Schwefel behandelten Produkts wurden in 3,5 1 einer Lösung von 191 ml
H2SO4 (entsprechend 1 Mol Säure pro Mol Kupfer)
aufgeschlämmt. Die entstehende Aufschlämmung (Dichte des Breis 17%) wurde in einen 3,79 1 (1 gallon)
Niederdruckautoklav eingebracht und in diesem unter Rühren oder Schütteln bei einem Sauerstoffdruck von
4,92 kg/cm2 (70psi) auf 900C erhitzt. Nach V2, 1, 3,
5 und 10 Stunden wurden jeweils Proben entnommen. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I aufgeführt:
Tabelle j
Zu Vergleichszwecken wurden 675 g einer nicht behandelten Probe des gleichen Konzentrats wie im
Beispiel 1 zu 100% bis auf einen maximalen Teilchendurchmesser entsprechend einer Siebgröße von
325 mesh vermählen und unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 ausgelaugt. Die Ergebnisse
sind in der Tabelle II aufgeführt:
Verweilzeit | Extraktion, % · | Fe | Verteilung | des Schwefels, %■ | SQ= |
Stunden | Cu | 16,5 | S= | S0 | — |
V2 | 11,5 | 23,0 | 75 | 25 | — |
1 | 18,0 | 35,0 | 74 | 26 | — |
3 | 30,5 | 45,0 | 64 | 36 | — |
5 | 49,5 | 21,0 | 56 | 44 | -— |
10 | 62,0 | 46 | 54 |
Weiterhin wurden zu Vergleichszwecken 645 g des gleichen Konzentrats wie im Beispiel 1 in einer
offenen Retorte 2 Stunden bei 825° C geröstet. Bei . dieser Behandlung ergab sich ein 6%iger Schwefelverlust,
und es trat eine augenscheinliche Veränderung der Mineralstruktur unter Farbänderung von Grün
in Schwarz und sofortiger H2S-Entwicklung in Berührung mit Säure auf. Das Produkt besaß die folgende
Zusammensetzung in %: Cu 31,8; Fe 33,2;
St 31,9; unlösliche Substanzen 3,1. Das calcinierte Produkt wurde in einer keramischen
Kugelmühle zu 100% bis auf einen maximalen Teilchendurchmesser entsprechend einer Siebgröße von
325 mesh vermählen. 635 g des Konzentrats wurden gemäß den im Beispiel 1 beschriebenen Bedingungen
mit Säure ausgelaugt. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle III zusammengestellt:
Verweilzeit | Extraktion, % | Fe | Verteilung des Schwefels, % | S" | SO4 |
Stunden | Cu | 35,5 | S= | 25 | — |
V2 | 48 | 39,5 | 75 | 38 | — |
1 | 58,5 | 22,0 | 62 | 72 | — |
3 | 75,5 | 12,5 | 28 | 80 | — |
5 | 83,0 | 6,0 | 70 | 91 | — |
10 | 91,5 | 9 |
Verweilzeit | Extraktion, % | Fe | Verteilung | des Schwefels, %*) | ■SO,T |
Stunden | Cu | 21 | S= | S° | 2 |
V2 | 84 | 27,5 | 74 | 24 | 6 |
1 | 93 | 40 | 66 | 28 | 17 |
3 | 97,5 | 53 | 53 | 30 | 25 |
5 | 98,5 | 76 | ' 40 | 35 | 39 |
10 | 99,5 | 22 | 39 |
Die Ergebnisse der Beispiele 1, 2 und 3 sind grafisch in den F i g. 1 und 2 dargestellt. Es ist ersichtlich, daß
das erfindungsgemäß mit Schwefel behandelte Konzentrat vollkommen andere Eigenschaften wie das
nicht behandelte oder das calcinierte Material aufweist. Allgemein verhält sich das mit Schwefel behandelte
Konzentrat beim Auslaugen mit Säure wie folgt:
a) Kupfer beginnt sich sofort zu lösen;
b) die Auflösung von Eisen ist anfänglich gering und nimmt mit
c) der Bildung von Säure zu.
Andererseits verhält sich das nicht behandelte oder calcinierte Konzentrat wie folgt:
*) Enthält nicht den in Form von H2SQ4. zugesetzten Schwefel.
a) Kupfer und Eisen lösen sich gleichzeitig:
b) Eisen hydrolysiert langsam in der Lösung:
c) Säure wird nicht gebildet, sondern verbraucht.
Durch die Vorbehandlung des Konzentrats mit Schwefel kann man eine befriedigende Kupferextraktion
(etwa 98%) im Verlauf von 3 Stunden erzielen:
dies ist bei dem unbehandelten oder calcinierten Material nicht der Fall. Zum Vergleich der relativen
Geschwindigkeiten wurden festgestellt, daß man für gleiche Kupferextraktionen (62%) bei dem unbehandelten
Konzentrat 10 Stunden, bei dem vorcalcinierten Konzentrat etwa 1 Stunde und bei dem
mit Schwefel behandelten Konzentrat etwa 15 Minuten benötigt.
15
Die Verfahren gemäß den Beispielen 1, 2 und 3 wurden wiederholt, wobei jedoch als Ausgangsmaterial
Bornit (Cu5FeS4) verwendet wurde, das die
folgende prozentuale Zusammensetzung aufwies: Cu 50,6, Fe 9,2, S 22,1, unlösliche Substanzen 6.2.
Die mit diesem Stoff erzielten Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle IV zusammengestellt:
2<
I | Fe | I | Fe | III | Fe | 9,0 | |
sulfidisierter | 38 | 48 | calcinierter | 38 | 7,5 | ||
Verweilzeit | Bornit*) | 27 | nicht behandelter | 15 | Bornit | 74,5 ! 16 | |
Extraktion, % | 15 | Bornit | 8 | Extraktion. % | 82 | ||
Stunden | Cu | 14 | Extraktion, % | 8 | Cu | 90 | |
1 | 67 | Cu | 62 | ||||
3 | 83 | 61 | |||||
5 | 92 | 74 | |||||
9 | 99 | 83 | |||||
89 |
*) Der sulfidisierte Bornit wies die folgende prozentuale Zusammensetzung
auf: Cu 48,6, Fe 8.5, S 23,9, unlösliche Substanzen 6,0.
Aus der Tabelle IV ergeben sich eindeutig die ververbesserten Ergebnisse bei Verwendung des erfindungsgemäß
behandelten Bornits.
Claims (8)
1. Verfahren zur Behandlung von kupferhaltigen und eisenhaltigen Sulfiden, die Kupfer und Eisen
35
40
45 mit Schwefel verbunden als Komplex enthalten, zur Steigerung der Reaktionsfähigkeit der Sulfide
beim wäßrig-sauren oxydativen Auslaugen zur Extraktion von Kupfer, dadurch gekennzeichnet,
daß man vor der Laugung die Sulfide in einem geschlossenen Reaktionsgefäß auf Temperaturen innerhalb des Bereiches von 300 bis
600° C in Berührung mit elementarem Schwefel während einer zur Aufnahme wenigstens eines
Teils des elementaren Schwefels durch die Sulfide ausreichenden Zeitdauer erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Erhitzen im wesentlichen bis zum Aufhören der Schwefelaufnahme fortgesetzt
wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Erhitzen
bei einer Temperatur innerhalb des Bereiches von 450 bis 500° C durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man als
kupferhaltigen und eisenhaltigen Komplex Chalkopyrit verwendet.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß" man als
kupferhaltigen und eisenhaltigen Komplex Bornit verwendet.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man bei
der Behandlung von chalkopyrithaltigem mineralischem Sulfid vor der Auslaugung dieses Materials
in feinteiliger Form zur Extraktion des Kupfers bei einer Temperatur unterhalb etwa 150° C in
wäßriger Schwefelsäurelösung unter oxydativen Bedingungen dieses Material zur Steigerung der
Reaktionsfähigkeit des Materials beim Auslaugungsvorgang innerhalb eines Temperaturbereiches
von 375 bis 575° C in Berührung mit elementarem Schwefel während einer zur Aufnahme wenigstens
eines Teils des elementaren Schwefels durch das Material ausreichenden Zeitdauer erhitzt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß etwa 0,5
bis 1,0 Mol Schwefel je Mol behandeltem Chalkopyrit in der Erhitzungsstufe verwendet werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man eine"
Erhitzungstemperatur von 475° C anwendet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 009531/218
GOPY
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