DE1558268B2 - Verfahren zum Herstellen eines Metallgußkörpers - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines MetallgußkörpersInfo
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Description
Aktivkohle ist Kohlenstoff, der durch eine hohe Porösität und eine entsprechend große Oberfläche
charakterisiert ist. Die Herstellung von Aktivkohle schließt gewöhnlich eine erste Stufe ein, in der das
Rohmaterial, beispielsweise Knochen, Holz, Torf oder Nußschalen, normalerweise durch Erhitzen bei Abwesenheit
von Luft carbonisiert wird. In der zweiten Stufe wird das erhaltene Verkohlungsprodukt einem
Aktivierungsverfahren unterworfen. Es sind mehrere solcher Verfahren bekannt. Weitgehend wird hier ein
Verfahren verwendet, das die gesteuerte Oxydation des Kohlenstoffs mit geeigneten Gasen vorsieht. Beispielsweise
kann Dampf oder Kohlendioxyd bei Temperaturen von 800 bis 9000C oder Luft von 300
bis 6000C verwendet werden. Die oxydierenden Gase entfernen die rückständigen Kohlenwasserstoffe und
anderes flüchtiges Material und verursachen eine Erosion der Kohlenstoffoberfläche.
Aktivkohle hat im allgemeinen eine spezifische Oberfläche von mindestens 100 m2 pro g, und zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung wird Aktivkohle mit einer spezifischen Oberfläche von mindestens
500m2/g und insbesondere von 1000 bis 1600 m2/g
vorgezogen. (Die Oberfläche wird gewöhnlich durch Gasabsorption nach dem BET-Verfahren bestimmt.)
Ein weiterhin bevorzugter Gegenstand der Erfindung ist, daß die Aktivkohle einen rückständigen, flüchtigen
Gehalt haben sollte, der 5 Gewichtsprozent nicht überschreitet. Aktivkohle aus Holzkohlen vegetabilen
Ursprungs führt beim vorliegenden Verfahren zu besonders guten Ergebnissen, besonders eine Aktivkohle,
die durch Pyrolyse von Kokosnußschalen hergestellt wurde.
Im Hinblick auf die Teilchengröße werden feinere Materialien verwendet. Vorzugsweise sollten die Teilchen
durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 1,17 mm gehen, besonders bevorzugt sollten die
Teilchen durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0.55 mm gehen. Am unteren Ende des Teilchengrößenbereiches
ist das Material, das einen wesentlichen Teil von Teilchen enthält, die durch ein Sieb
mit einer lichten Maschenweite von 0,076 mm gehen, etwas staubig und obgleich es für das erfindungsgemäße
Verfahren wirksam ist, unpraktisch zu handhaben. Es wird daher vorgezogen, Aktivkohle zu verwenden,
bei der im wesentlichen alle Teilchen durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,10 mm zurückgehalten
werden. Die im Handel erhältliche Aktivkohle ist in verschiedenen Sorten entsprechend den
unterschiedlichen Bereichen der Teilchengröße erhältlich* Sorten mit Teilchengrößen, die durch ein Sieb
mit einer lichten Maschenweite von 0,19 bis 6,55 mm und von 0,16 bis 0,30 mm gehen, werden sehr erfolgreich
verwendet. Eine Sorte mit einer Teilchengröße mit einer lichten Maschenweite von 0,25 bis 1,17 mm
hat sich ebenfalls als zufriedenstellend erwiesen.
Gemische von Aktivkohle und feuerfesten Feststoffen
in Teilchenform, beispielsweise Molochit, Zirkonsand oder kugelförmiger Metallschrot, können
zum Umgeben der Form beim.vorliegenden Verfahren . verwendet werden; In bestimmten Fällen sind solche
Gemische wirksam, wenn sie nur so,wenig wie 5 Gewichtsprozent
Aktivkohle enthalten, obgleich das Minimum, das zur Verwendung in einem besonderen
Fall geeignet ist, von einer Vielzahl von Faktoren abhängt, einschließlich besonders der Empfindlichkeit
des Metalls gegenüber Oxydation. ■ ■■· ■ Durch geeignete Wahl der Komponenten können
Gemische ausgewählt werden, die schnellere Abkühlungsgeschwindigkeiten ergeben, als sie unter Verwendung
von Aktivkohle allein erreicht werden können. Das kann wünschenswert sein, wenn dicke Metallteile
gegossen werden sollen und wenn das Metall von einer solchen Qualität ist, daß eine langsame Abkühlgeschwindigkeit
mit der Entwicklung von Oberflächenporösität verbunden ist.
Während das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Gußkörpern aus Stählen von hohem Chromgehalt verwendet werden kann, liegt sein besonderer Vorteil in der Tatsache, daß es ein zufriedenstellendes Gießen ermöglicht bei einfachen Stählen niedrigen Kohlenstoff gehalts, beispielsweise DIN 17006, GS-38,9 und CK 15, bei niedriglegierten Stählen und bei hochlegierten Werkzeugstählen hohen Kohlenstoffgehaltes, die im allgemeinen etwa 12% Chrom enthalten und anderen Legierungen, die schlechten Verzunderungswiderstand bei hoher Temperatur aufweisen.
Während das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Gußkörpern aus Stählen von hohem Chromgehalt verwendet werden kann, liegt sein besonderer Vorteil in der Tatsache, daß es ein zufriedenstellendes Gießen ermöglicht bei einfachen Stählen niedrigen Kohlenstoff gehalts, beispielsweise DIN 17006, GS-38,9 und CK 15, bei niedriglegierten Stählen und bei hochlegierten Werkzeugstählen hohen Kohlenstoffgehaltes, die im allgemeinen etwa 12% Chrom enthalten und anderen Legierungen, die schlechten Verzunderungswiderstand bei hoher Temperatur aufweisen.
Es ist vorgesehen, daß die beim Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendete keramische Schalengußform
nach herkömmlichen Verfahren hergestellt werden kann. Das normale Verfahren zur Herstellung
einer keramischen Schalengußform beinhaltet die Herstellung eines Wachsmodells, das verbrauchbar bzw.
herausnehmbar ist, das Aufbauen einer Schale aus feuerfestem Material rund um das Modell durch Aufbringen
einer Anzahl von Beschichtungen einer Aufschlämmung, die aus pulverförmigem, feuerfestem
Material in einem flüssigen Bindemittel hergestellt ist, und die Weiterbehandlung der getrockneten Anordnung
in einer solchen Weise, daß das Modell entfernt, beispielsweise ausgeschmolzen wird. Die Schale wird
dann gebrannt.
Die keramische Schalengußform wird vorzugsweise unmittelbar nach der Entfernung der Form aus dem
Brennofen in die Aktivkohle getaucht, und gewöhnlich wird das : Metall ohne . Verzögerung in die Form
gegossen.
Zur Erleichterung des Eintauchens der Form in die Aktivkohle kann das Wirbelschichtverfahren .. angewendet
werden. : ;
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Eine keramische Schalengußform wurde durch Aufbringen
von aufeinanderfolgenden Beschichtungen einer Schlämme von Sillimanit-Teilchen, die durch
ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,076 mm nicht hindurchgehen in hydrolysierter; Äthylsilicatlösung
und einem Überzug von Sillimanit-Teilchen, die durch ein.Sieb mit einer lichten Maschenweite von
0,19 bis 0,40 mm gehen auf einen Modellbaum, wobei man jede Beschichtung vor Aufbringung der nächsten
erstarren ließ.·Es wurden insgesamt sechs Tauchbeschichtungen
aufgebracht, und nachdem die letzte Beschichtung erstarrt war, wurde das.Ganze in einem
warmen Luftstrom getrocknet, bis der überschüssige Alkohol und Wasser entfernt waren. ..·..... ■ -.;..' :!
.. Die Wachsmodelle wurden dann aus der Form mit Hilfe eines Dampfautoklavs entfernt,' wonach die Form
zum Gießen in der üblichen Weise durch einstündiges Brennen in einem Ofen bei 10500C hergestellt wurde.
Der heiße Kasten wurde dem Brennofen entnommen und sofort in einen Formkasten aus Flußstahl gebracht
und in Aktivkohle bis etwa 1 cm vom Rand des Eingießens eingebettet. Die Aktivkohle war ein Material,
das durch Pyrolyse von Kokosnußschalen hergestellt war und handelsüblich ist. Dessen Korngrößenverteilung
war:
Durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite
Durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite
von 0,40 bis 0,55 mm gehen 43 % der Teilchen,
von 0,25 bis 0,40 mm gehen 45 % der Teilchen,
von 0,19 bis 0,25 mm gehen 10% der Teilchen,
von 0,14 bis 0,19 mm gehen 2% der Teilchen.
von 0,25 bis 0,40 mm gehen 45 % der Teilchen,
von 0,19 bis 0,25 mm gehen 10% der Teilchen,
von 0,14 bis 0,19 mm gehen 2% der Teilchen.
Einige Stunden später wurde ein geschmolzener Stahl der folgenden Zusammensetzung
C, % |
Mn,
% |
Si, % | S, % | P. % | Ni. % | Cr, % | Fe |
0,15 | 0,40 | 0,60 | 0,016 | 0,020 | 1,56 | 1,49 | Rest |
rostfreien Ferritstahles umgeben, wobei der Stahl die folgende Zusammensetzung aufwies:
5
C, % |
Mn,
% |
Si, % | Ni, % | Ci, % |
Mo,
% |
V, % | Fe |
0,09 | 1,48 | 0,23 | 1.31 | 12,25 | 0,61 | 0,34 | Rest |
Die Gußkörper hatten ausgezeichnete, vollständig narbenfreie Oberflächen.
Bei einem Vergleichsversuch wurde Aktivkohle durch Graphit der folgenden Teilchengrößenverteilung
ersetzt. Durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite
zur Herstellung von Gußkörpern in die Form gegossen und auf eine Temperatur unterhalb der Rothitze
abkühlen lassen, bevor er aus der Form genommen wurde.
Die erhaltenen Gußkörper hatten eine ausgezeichnete, glatte fehlerfreie Oberfläche. Es folgte ein leichtes
Schrotabblasverfahren, um die Reste des Gußformmaterials, die nach dem Herausnehmen noch anhaften,
zu entfernen.
von mehr als 1,8 mm gehen 4,5 % der Teilchen, so von mehr als 1,17 mm gehen 40,0% der Teilchen,
von mehr als 0,89 mm gehen 46,0% der Teilchen, von mehr als 0,55 mm gehen 86,0 % der Teilchen,
von mehr als 0,40 mm gehen 95,0% der Teilchen.
Die Oberflächen der Gußkörper waren durch Narben, wie sie für gegossenen rostfreien Ferritstahl
üblich sind, beeinträchtigt.
B e i s ρ i e 1 2
Schalengußformen wurden mit Aktivkohle analog Beispiel 1 während dem Gießen und Abkühlen eines
Durch Umgeben der Schalengießformen mit Aktivkohle analog Beispiel 1 wurden Gußkörper mit ausgezeichneten
Oberflächen aus Stählen der folgenden Zusammensetzung erhalten:
C. % | Mn, % | Si, % | Cr, % | Fe | C, % | Cr, % | W, % | Fe |
0,08 | 0,41 | 0,32 | 0,66 | Rest | 1,58 | 12,21 | 1,10 | Rest |
Dieses Beispiel beschreibt einen Versuch, der einen Vergleich zwischen der Verwendung von Aktivkohle
zum Umgeben einer keramischen Schalengußform nach der Erfindung und der Verwendung von Holzkohle
für den gleichen Zweck ermöglicht.
Eine Modellanordnung wurde hergestellt, die aus zwei 25,4 mm viereckigen Wachsbarren mit einer
Länge von 203,2 mm bestand, die an einem Ende mit einem gemeinsamen Zulauf zum Eingußkanal verbunden
waren, an dem ein herkömmlicher Eingußtrichter aus Wachs befestigt war. Die 25,4-mm-Barren
waren parallel angeordnet und wiesen einen Abstand von 101,6 mm auf.
Diese Anordnung ermöglichte, daß die damit hergestellte keramische Schalengußform zwei Teile hatte,
die in getrennten Behältern vor dem Gießen eingebettet wurden. Bei dem einen Behälter bildete Aktivkohle
aus Kokosnußschalen das Einbettungsmaterial und bei dem anderen Behälter wurde Holzkohle mit einer
vergleichbaren Teilchengröße verwendet.
Metall der folgenden Zusammensetzung wurde in die Form gegossen:
C. % | Si. % | Mn, % | S, % | Fe |
0,13 | 0,12 | 1,22: | 0,18 | Rest |
Der Barren des Metallgusses in der Holzkohlenbettung zeigte etwas Narbenbildung und eine beträchtliehe
Anzahl Gußblasendefekte, während der Barren, der in der Einbettung aus Aktivkohle gegossen wurde,
eine zufriedenstellende Oberfläche aufwies.
Unter Verwendung im wesentlichen desselben Verfahrens analog Beispiel 1 wurden narbenfreie Gußkörper
aus Legierungen erhalten, die die in der folgenden Tabelle aufgezeigten Zusammensetzungen hatten.
Typische Legierungen, die frei von »Narbenbildung« erfolgreich gegossen wurden; der Rest ist jeweils Eisen
C | Si | Mn . | Ni | Cr | Mo | W | V | Ti | B |
0,15 | 0,25 | 0,50 | 0,65 | ||||||
1,00 | 0,25 | 0,30 | 1,50 | ||||||
0,45 | 0,25 | 0,65 | |||||||
0,35 | 0,25 | 0,65 | 1,05 | 0,20 | |||||
0,15 | 0,25 | 0,50 | 1,50 | 1,50 | |||||
2,10 | 0,30 | 0,30 | 12,0 | 1,0 | |||||
0,15 | 0,25 | 0,40 | 2,50 | 0,25 | |||||
0,35 | 0,25 | 0,60 | 1,55 | 1,55 | 0,20 | ||||
0,16 | 0,30 | 0,70 | 1,0 | 0,25 | |||||
0,35 | 1,00 | 0,26 | 17,0 | 1,15 | |||||
0,25 | 0,60 | 0,25 | 1,25 | 0,25 | |||||
0,45 | 0,60 | 0,25 | 1,25 | 0,25 | |||||
0,16 | 0,4 | 0,5 | 1,00 | 0,25 | |||||
0,42 | 0,4 | 0,5 | 1,00 | 0,20 | |||||
0,25 | 0,20 | 0,55 | 3,20 | 0,55 | |||||
0,16 | 0,40 | 0,60 | 3,75 | 1,00 | 0,25 | ||||
0,50 | 0,40 | 0,6 | 1,0 | 0,20 | |||||
0,12 | 1,00 | 0,80 | 13,0 | ||||||
0,12 | 0,25 | 0,70 | 2,40 | 12,0 | 1,70 | 0,35 | |||
0,10 | 0,5 | 0,60 | 0,50 | 14,0 | |||||
0,15 | 2,0 | 13,0 | 3,0 | ||||||
0,72 | 0,67 | 0,20 | 11,85 | 6,77 | 0,41 | ||||
0,20 | 0,50 | 0,80 | I | ||||||
0,30 | 0,50 | 0,80 | |||||||
0,40 | 0,50 | 0,80 | |||||||
0,15 | 0,40 | 0,80 | |||||||
0,40 | 0,50 | 0,6 | |||||||
1,2 | 0,8 | 13,0 | |||||||
0,5 | 0,5 | 18,0 | 12,0 | ||||||
0,14 | 0,30 | 0,60 | 0,5 | 0,15 | 0,004 | ||||
0,20 | 0,30 | 0,85 | 0,55 | 0,70 | 0,12 |
Claims (9)
1. Verfahren zum Herstellen eines Metallguß- Schwierigkeit fertig zu werden, beispielsweise, daß die
körpers durch Eingießen von geschmolzenem Me- 5 keramische Schalengußform während des Gießens und
tall in eine mit kohlehaltigem Material umgebene Abkühlens des Metalls in eine nicht oxydierende
keramische Schalengießform, wobei die Gießform Atmosphäre gebracht wird. Man hat außerdem vermindestens
während des Abkühlens des Guß- sucht, die Gußform mit Kohlenstoff bei ausreichend
körpers und gegebenenfalls auch während des Ein- hoher Temperatur zu umgeben, um mit ihm den
gießens des Metalls mit dem kohlehaltigen Material io Sauerstoff in der Nachbarschaft der Gußform zu
umgeben ist, dadurch gekennzeichnet, binden und auf diese Weise dessen Zutritt zum Metall
daß als kohlehaltiges Material Aktivkohle verwen- zu verhindern. Während die hierzu verwendeten Kohdet
wird. lenstoffarten, beispielsweise Graphit und Anthrazit,
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch ge- im allgemeinen wirtschaftlich zufriedenstellende Ergebkennzeichnet,
daß die Aktivkohle eine spezifische 15 nisse beim Gießen von ferritischen und martensitischen
Oberfläche von mindestens 500 m2/g aufweist. rostfreien Stählen mit einem Gehalt im Bereich von
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch ge- 13 Gewichtsprozent Chrom ergeben, erhält man mit
kennzeichnet, daß die Aktivkohle eine spezifische anderen Legierungen dieser Gruppe keine zufrieden-Oberfläche
von 1000 bis 1600 m2/g aufweist. stellenden Ergebnisse.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 3, dadurch 20 Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Verfahren
gekennzeichnet, daß die Aktivkohle einen Rest- zu schaffen, das die oben geschilderten Schwierigkeiten
gehalt an flüchtigen Bestandteilen von nicht mehr überwindet.
als 5 Gewichtsprozent aufweist. Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren
5. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 4, dadurch zum Herstellen eines Metallgußkörpers durch Eingekennzeichnet,
daß die Aktivkohle eine derartige 25 gießen von geschmolzenem Metall in eine mit kohle-Teilchengröße
aufweist, daß die Teilchen durch haltigem Material umgebene keramische Schalengießein
Sieb mit einer lichten Maschenweite von form, wobei die Gießform mindestens während des
0,55 mm gehen, aber im wesentlichen durch ein Abkühlens des Gußkörpers und gegebenenfalls auch
Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,10 mm während des Eingießens des Metalls mit dem kohlezurückgehalten
werden. 30 haltigen Material umgeben ist, das dadurch gekenn-
6. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 5, dadurch zeichnet ist, daß als kohlehaltiges Material Aktivkohle
gekennzeichnet, daß die Aktivkohle durch Pyrolyse verwendet wird.
von Kokosnußschalen hergestellt wird. Überraschenderweise wurde gefunden, daß das erfin-
7. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 6, dadurch dungsgemäße Verfahren bessere Ergebnisse im gesamgekennzeichnet,
daß die Schalengießform in ein 35 ten Bereich der rostfreien Stähle liefert als die bisheri-Wirbelschichtbett
von Kohlenstoff eingelagert wird. gen Verfahren und daß die Herstellung von Guß-
8. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 7, dadurch körpern von hoher Qualität aus einfachen Stählen mit
gekennzeichnet, daß der Kohlenstoff ein Bestand- niedrigem Kohlenstoffgehalt, niedriglegierten Stählen
teil eines Gemisches mit einem oder mehreren mit niedrigem Kohlenstoffgehalt und hochlegierten
feuerfesten Feststoffen in Teilchenform ist, wobei 40 Werkzeugstählen möglich ist und daß man dünne,
der Kohlenstoff mindestens 5 Gewichtsprozent des keramische Schalen verwenden kann, die bisher wegen
Gemisches ausmacht. ihrer großen Porösität nicht verwendet werden konnten.
9. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 8, dadurch In der französischen Patentschrift 1 305 025 wird
gekennzeichnet, daß das Metall ein einfacher bereits die Lehre gegeben, die das flüssige Metall
Niedrigkohlenstoff stahl, ein niedriglegierter Stahl 45 enthaltende Gußform mit einer Masse zu umgeben,
oder ein Hochkohlenstoff- und Hochlegierungs- die aus kohlehaltigem Material besteht.
stahl ist. Als kohlehaltiges Material wird der bekannte Guß
schrot und Graphit in flockiger und schuppiger Form verwendet sowie nicht näher bezeichnete Materialien,
50 die einen wesentlichen Kohlenstoffgehalt und eine
verhältnismäßig hohe keramische Leitfähigkeit aufweisen. Die Verwendung von Aktivkohle als Schutz-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen stoff ist hier aber nicht vorgesehen,
eines Metallgußkörpers. ....,.·.,· . Nach der deutschen Patentschrift 733 704 wird zur
eines Metallgußkörpers. ....,.·.,· . Nach der deutschen Patentschrift 733 704 wird zur
Eine Schwierigkeit, die lange Zeit die Herstellung 55 Abdeckung für" Sandgußformen zum Gießen von
zufriedenstellender Gußkörper aus bestimmten Arten Leichtmetallen und Leichtmetallegierungen, insbesoneisenhaltiger
Metalle, z. B. einfachen Kohlenstoff- dere von Magnesiumlegierungen, Aktivkohle verwenstählen,
niedriglegierten Stählen und vielen ferritischen det. Als Schutzstoffe werden in dieser Patentschrift
und martensitischen rostfreien Stählen, verhinderte, Schwefel und Borsäure genannt. Bei Verwendung
beruht auf der Tatsache, daß diese Metalle bei hohen 60 derartiger Schutzstoffe treten beim Gießen von Me-Temperaturen
oxydiert werden. Unter normalen tallen in Sandformen lästige Dämpfe auf. Zur Adsorp-Arbeitsbedingungen
kann die verhältnismäßig poröse tion dieser Dämpfe dient die Aktivkohle. Die Aktiv-Struktur
einer keramischen Schalengußform die Oxy- kohle selbst wird hier also nicht als Schutzstoff
dation des Metalls, das der Schalenwandung benach- verwendet.
bart ist, ermöglichen. Die Art der erhaltenen Ände- 65 Die Aktivkohle wird im übrigen auch nicht mit dem
rangen in der Metalloberfläche wechselt nach den Formsand vermischt, sondern einem mit gekörnter
Bedingungen und dem besonderen in Betracht korn- Kohle gefüllten Kasten im Anschluß an den Gießmenden
Metall; diese Änderungen können aber derart Vorgang auf die Form aufgesetzt.
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