DE1920724B1 - Praezisionsgiessform und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Praezisionsgiessform und verfahren zu ihrer herstellungInfo
- Publication number
- DE1920724B1 DE1920724B1 DE19691920724 DE1920724A DE1920724B1 DE 1920724 B1 DE1920724 B1 DE 1920724B1 DE 19691920724 DE19691920724 DE 19691920724 DE 1920724 A DE1920724 A DE 1920724A DE 1920724 B1 DE1920724 B1 DE 1920724B1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- resin
- mold
- ceramic
- particulate
- refractory material
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22C—FOUNDRY MOULDING
- B22C9/00—Moulds or cores; Moulding processes
- B22C9/02—Sand moulds or like moulds for shaped castings
- B22C9/04—Use of lost patterns
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22C—FOUNDRY MOULDING
- B22C23/00—Tools; Devices not mentioned before for moulding
- B22C23/02—Devices for coating moulds or cores
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Molds, Cores, And Manufacturing Methods Thereof (AREA)
- Casting Devices For Molds (AREA)
- Mold Materials And Core Materials (AREA)
Description
Diese Erfindung betrifft eine Gießform, im besonderen eine Präzisionsgießform mit mehrschichtiger
Wandung, die bei Metallgießverfahren Verwendung findet, sowie Verfahren zu ihrer Herstellung.
Es ist bekannt, daß bei Gußstücken bestimmter eisenhaltiger Metalle, beispielsweise unlegierter Kohlenstoffstähle,
niederlegierter Stähle und vieler ferritischer und martensitischer rostfreier Stähle, wie
sie nach normalen Gießverfahren an der Luft in heißen Auskleidungsformen erhalten werden, Ober- to
ilächenschäden, wie z. B. »Narbenbildung« und Entkohlung
auftreten können. Es wird angenommen, daß derartige Schäden durch den atmosphärischen
Sauerstoff verursacht werden, der normalerweise durch die Poren der üblichen keramischen Formen
Zutritt zu der Metalloberfläche erhält. Es wird ferner angenommen, daß der Sauerstoff bei der Wechselwirkung
zwischen Metall und Form, die beim Gießen von reaktionsfähigen Metallen, wie Aluminium und
Aluminiumlegierungen, in keramischen Formen beobachtet werden, eine Rolle spielt. Diese Ein- bzw.
Wechselwirkung hat zur Folge, daß es oftmals unmöglich ist, das Gußstück nach dem Abkühlen sauber
von der Form zu trennen, so daß eine anschließende Spezialbehandlung des Gußstückes zur Entfernung
anhaftenden Formmaterials erforderlich ist.
Es wurden bisher verschiedene Gießformen vorgeschlagen, bei welchen die oxydierende Atmosphäre
aus der unmittelbaren Nachbarschaft des Formhohlraums, unter Beibehaltung der Bequemlichkeit des
Gießens an der Luft verdrängt wird.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1 221767 ist
eine Form aus feuerfestem Material mit einer Überzugsschicht eines Desoxydationsmittels bekannt. Die
Form wird nach Ausbrennen auf etwa Raumtemperatur abgekühlt und der Überzug durch Eintauchen
der Form in eine geeignete Aufschlämmung und darauffolgendes Bewerfen des Überzuges in noch feuchtem
Zustand mit Teilchen von grobem Desoxydationsmittel bewerkstelligt. Anschließend muß der
Überzug getrocknet und danach in einer reduzierenden Atmosphäre erhitzt werden, bevor die Form für
den Metallguß einsatzbereit ist. Somit wird vom Zeitpunkt der Entfernung der gebrannten Form aus dem
Ofen nach dem Ausbrennen des Modellmaterials bis zur eigentlichen Durchführung des Metallgusses ein
Zeitraum für die Herstellung der Form benötigt, der mindestens 3 Stunden, wenn nicht noch länger,
beträgt.
In der französischen Patentschrift 1476 352 wird
eine Form mit einem organischen Harz imprägniert und dieses anschließend thermisch zersetzt, wodurch
in den Poren der Form und insbesondere im Bereich der unmittelbaren Nachbarschaft zur Formhöhlung
inerter Kohlenstoff abgelagert werden soll. Die thermische Zersetzung des Harzes wird in einer inerten
Atmosphäre durchgeführt, wobei die Erhitzungsdauer 15 bis 30 Minuten oder länger beträgt. Die
Form muß nach der Imprägnierung bis zu 12 Stunden lang getrocknet werden.
Die in dem Verfahren der französischen Patentschrift 1507 960 eingesetzte Form muß durch wiederholtes
Aufbringen von Überzügen nach dem Eintauch- und Stuck-Verfahren armiert werden, um den
Guß zu ermöglichen. Hierbei wird als desoxydierendes Material eine körnige aktivierte Kohle verwendet,
die nicht zur Festigkeit und zur Verstärkung des Gefüges der Form selbst beiträgt.
Die Präzisionsgießform der vorliegenden Erfindung
ist nun besonders einfach, schnell und wirtschaftlich herzustellen und sie ermöglicht es, mit einer geringeren
Anzahl von Schichten auszukommen, da die harzgebundenen, schwer schmelzbaren Schichten ein
integrierender Teil des Formgefüges werden. Die erfindungsgemäße Präzisionsgießform zeichnet sich
dadurch aus, daß die den Formhohlraum begrenzende Schicht aus einer an sich bekannten keramischen
Schalenform besteht, an die sich — damit fest verbunden — eine teilchenförmiges, feuerfestes und
kohlenstoffhaltiges Material enthaltende Schicht und — hiermit wiederum fest verbunden — eine teilchenförmiges,
durch hitzegehärtetes Harz gebundenes, feuerfestes Material enthaltende Schicht anschließen.
Mittels dieser Präzisionsgießform der vorliegenden Erfindung wird ein Metallgußstück dadurch hergestellt,
daß man eine gebrannte keramische Form mit einer Masse von teilchenförmigen!, feuerfestem
Material, das vorausgehend mit einem hitzehärtbaren, brennbaren Harz beschichtet wurde, umgibt, Metall
unter Luftzutritt in die Form gießt, und das Gußstück abkühlen läßt, während das Harz verbrennt.
Die Präzisionsgießform der vorliegenden Erfindung hat somit ein geschichtetes Wandgefüge aus
einer inneren, einer Zwischen- und einer äußeren Schicht. Die innere Schicht, die den Hohlraum der
Form bestimmt bzw. begrenzt, ist eine gebrannte, keramische Masse, die aus einem partikelförmigen,
feuerfesten, durch ein feuerfestes Bindemittel gebundenen Material besteht. Die Zwischenschicht enthält
ein teilchenförmiges, feuerfestes Material zusammen mit kohlenstoffhaltigem Material, das aus der Verbrennung
eines hitzehärtenden Harzes herrührt, und die äußere Schicht besteht aus einem teilchenförmigen,
durch ein hitzehärtbares Harz gebundenen feuerfesten Material. Im allgemeinen kann die Präzisionsgießform
als eine herkömmliche gebrannte keramische Form angesehen werden, die von außen her durch Zwischen- und äußere Schichten, wie oben
angegeben, geschichtet ist. Während zwischen der inneren, feuerfest-gebundenen Schicht und der Zwischenschicht
eine erkennbare Trennung besteht, ist von der Zwischen- zur äußeren Schicht gewöhnlich
kein scharfer Übergang vorhanden.
Bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Präzisionsgießform wird gewöhnlich ein Verkohlen
oder Verglimmen des Harzes beobachtet, jedoch ändert sich dies je nach der angewandten Temperatur
und Atmosphäre.
Die erfindungsgemäßen Präzisionsgießformen eignen sich besonders gut zur Herstelung von Gußstücken,
wenn sie als keramische Schalenform ausgeführt sind und vor allem für die Herstellung von
Gußstücken aus den oben angegebenen Metallen. Man kann diese Präzisionsgießformen ebenso vorteilhaft
auch dann verwenden, wenn das Metall eine Legierung auf Kupferbasis, beispielsweise Bronze, ist.
Bei der Herstellung von Gußstücken in der erfindungsgemäßen Präzisionsgießform beginnt die Verbrennung
des Harzes, wenn das heiße Metall in die Form gegossen wird. Man kann jedoch auch die
Form selbst auf einer ausreichend hohen Temperatur halten, wenn sie mit dem teilchenförmigen feuerfesten
Material zur Einleitung der Verbrennung des Harzes in Kontakt gebracht wird, wobei das Metall
eingegossen, und das Gußstück zur Abkühlung ge-
bracht wird, während die Verbrennung des Harzes fortdauert.
Die Herstellung der Präzisionsgießform wird besonders vorteilhaft so durchgeführt, daß man die in
an sich bekannter Weise zunächst hergestellte keramische Form mit einem, mit hitzehärtbarem, brennbarem
Harz beschichteten teilchenförmigen, feuerfesten Material umgibt und die keramische Form
hierbei eine zur Verbrennung des Harzes ausreichend hohe Temperatur im Bereich von 300 bis 850° C
aufweist.
Das Arbeitsverfahren des Umgebens der gebrannten keramischen Form mit dem vorbeschichteten,
teilchenförmigen, feuerfesten Material wird am besten dadurch bewirkt, daß man die keramische
Form in ein Wirbelschichtbett aus mit dem hitzehärtbaren brennbaren Harz beschichteten, teilchenförmigen,
feuerfesten Material eintaucht. Hierbei hält man die Form auf einer Temperatur, die wenigstens
ausreicht, das Harz zu härten, wodurch eine Schicht von harzgebundenem feuerfestem Material
rund um die Form gebildet wird. Wenn die Form nicht heiß genug ist, das Harz zu entzünden, wird
sich eine derartige Schicht bei Berührung mit der Form-Oberfläche bilden und in dem Bereich rund
um die Form aufgebaut, in welchem die Temperatur hoch genug ist, um das Harz zu härten. Dort wo die
Form eine ausreichend hohe Temperatur zur Einleitung der Verbrennung bei den Teilchen die mit
ihrer Oberfläche in Kontakt kommen aufweist, wird der Bereich rund um die Form, wo der Temperaturbereich
eine solche Höhe hat, daß das Harz sich unter Bildung einer Schicht von harzgebundenem,
feuerfestem Material ohne Verbrennung härtet, von der Form selbst durch eine Zwischenschicht aus teilchenförmigem,
feuerfestem Material in Verbindung mit dem verbrennenden Harz und mit den kohlenstoffhaltigen
Verbrennungsprodukten, getrennt.
Die Temperatur, bei welcher eine keramische Form gebrannt wird, liegt gewöhnlich im Bereich von
750 bis 1250° C. Bei dem bevorzugten Herstellungsverfahren der erfindungsgemäßen Präzisionsgießform
läßt man die Form, soweit notwendig, nach dem Brennen auf eine Temperatur im Bereich von 300
bis 850° C abkühlen, bevor sie mit dem harzbeschichteten, feuerfesten Material umgeben wird. Falls es
gewünscht wird, eine Schicht harzgebundenes, feuerfestes Material rund um die Form auszubilden, ohne
daß das Harz während der Beschichtungsstufe einer Verbrennung unterliegt, läßt man die Form auf eine
Temperatur im Bereich von 75 bis 150° C abkühlen.
Die optimale Schichtdicke, die optimale Formtemperatur und die Dauer des Eintauchens in das Wirbelschichtbett
wird durch eine Kombination vieler Faktoren bestimmt, jedoch können zufriedenstellende
Bereiche relativ einfach festgelegt werden. Die einfach zu erfüllende Forderung besteht darin, daß das
Harz in ausreichender Menge vorhanden sein sollte, um eine Verbrennung während des gesamten Zeitraumes,
in welchem die Temperatur des Gußstückes so hoch ist, daß ein Kontakt mit Sauerstoff eine
nachteilige Wirkung haben würde, in Gang zu halten.
Wenn die Temperatur der Form nach dem Beschichten für ein optimales Gießen zu niedrig ist,
kann sie vor dem Gießvorgang erneut gebrannt werden, vorausgesetzt, daß man das Abbrennen einer
übermäßigen Harzmenge vermeidet. Beispielsweise ist dann eine dickere Schicht als sonst erforderlich,
des harzgebundenen, feuerfesten Materials aufzubringen, oder das erneute Brennen ist in einem Ofen
durchzuführen, der eine nicht oxydierende Atmosphäre aufweist. Es wird gewöhnlich vorgezogen, die
Form aus dem Wirbelschichtbett zu entfernen, wenn eine Schicht von ausreichender Stärke rund um die
Form aufgebaut ist und bevor das Metall eingegossen wird. Dies ist jedoch dann nicht erforderlich, wenn
eine langsamere Kühlgeschwindigkeit des Gußstückes toleriert werden kann. In solchen Fällen sollte das
Auftragen von harzbeschichtetem, feuerfestem Material im Wirbelschichtbett vor dem Gießvorgang unterbrochen
werden.
Nach der oben beschriebenen, bevorzugten Herstellungsweise kann das Metall in vielen Fällen eingegossen
werden, sobald eine Schicht Harz feuerfestes Material von ausreichender Stärke aufgebaut
ist. Jedoch werden in manchen Fällen bessere Ergebnisse erhalten, wenn man das Harz vor dem Metallguß eine kurze Zeitdauer, beispielsweise 10 bis
30 Sekunden, eine Verbrennung eingehen läßt.
Teilchenförmige, mit hitzehärtbaren Harzen beschichtete, feuerfeste Materialien, die zur Formherstellung
nach dem Croning-Verfahren verwendet werden, sind in der Gießereitechnik bekannt. Das
feuerfeste Material kann beispielsweise eine Klassierung von Quarzsand, Zirkonsand (Zirkonsilikat),
Chromit- oder Olivinsand mit einer derartigen Partikelgrößen-Verteilung sein, daß der Hauptanteil der
Teilchen eine Größe zwischen 251 und 152 μαο. aufweist,
und zwar ohne einen wesentlichen Anteil in den Bereichen über 500 und unter 76 μτη.
Das verwendete Harz ist gewöhnlich ein Phenolformaldehyd-Harz, wobei es aber ebenso beispielsweise
ein Harnstoff-Formaldehyd-, Melaminformaldehyd- oder ein ungesättigtes Polyesterharz sein
kann. Zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung enthält das Harz vorzugsweise wenigstens
50 Gewichtsprozent chemisch gebundenen Kohlenstoff. Vorzugsweise wird dem Harz ein Aktivator
oder ein Vernetzungsmittel, beispielsweise Hexamethylentetramin, inkorporiert, sofern das Harz ein
Phenolformaldehydharz ist.
Die harzbeschichteten, feuerfesten Materialien werden üblicherweise dadurch hergestellt, daß man
ein Gemisch feuerfesten Materials und eine Lösung des Harzes bildet und so lange kontinuierlich mischt,
bis das Lösungsmittel verdampft ist und irgendwelche, in einer Zwischenstufe gebildeten Aggregate zerschlagen
sind. Die Harzmenge kann beispielsweise im Bereich von 1,5 bis 7 Gewichtsprozent liegen und
sie wird gewöhnlich von 3 bis 4 %, bezogen auf das Gewicht des feuerfesten Materials, betragen.
Im allgemeinen wird die zur Verwendung in dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehene keramische
Form nach solchen herkömmlichen Verfahren hergestellt sein, nach denen man ein keramisches
Produkt erhält, das einen Gehalt an teilchenförmigen!, feuerfestem, mit einem feuerfesten Bindemittel
gebundenen Material aufweist. Bei dem normalen Herstellungsverfahren einer keramischen Schalenform
wird zunächst ein Modell in Wachs oder einem anderen entfernbaren Material hergestellt. Dann wird
rund um das Modell eine Hülle aus feuerfestem Material aufgebaut, wobei man eine Anzahl von
Schichten einer Schlämme, die aus pulverisiertem, feuerfestem Material in einem flüssigen Bindemittel
besteht (beispielsweise aus einem Silikasol oder
einem hydrolysierten Äthylsilikat, das Siliciumdioxid als feuerfestes Bindemittel in dem keramischen Endmaterial ergibt), gewöhnlich mit stuckatierten Zwischenbeschichtungen
aus etwas gröberem feuerfestem Material aufbringt und das getrocknete Gebilde einem
Verfahren unterwirft, bei welchem das Modell, beispielsweise durch Ausschmelzen, entfernt wird. Die
Hülle wird dann gebrannt.
Zur Herstellung von Block- und Stückformen können ebenfalls übliche Verfahren zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung benutzt werden.
Die Erfindung wird weiterhin durch die folgenden Beispiele erläutert.
Dieses Beispiel erläutert eine erfindungsgemäße Präzisionsgießform bzw. deren Herstellung und ihr
Verhalten beim Stahlguß,
Eine keramische Schalenform wurde durch nacheinander erfolgende Beschichtungen auf ein Gefüge
von Wachsmodellen hergestellt. Die Beschichtung erfolgte mit einer Schlämme aus Sillimanit einer niedrigeren
Partikelgröße als 76 μ.πι in hydrolysierter
Äthylsilikatlösung und einem Stück von Sillimanit einer Partikelgröße von 390 bis 195 μπι, wobei man
jeweils vor dem Aufbringen der nächsten Schicht v/artete, bis die vorhergehende ausgehärtet war. Es
wurde eine Gesamtanzahl von sechs Schlämmbeschichtungen aufgebracht, und nach dem Härten
der letzten Beschichtung wurde das Gebilde in einem warmen Luftstrom getrocknet, um überschüssigen
Alkohol und überschüssiges Wasser zu entfernen.
Das Wachsgebilde wurde dann durch Behandern
in einem Dampfautoklaven aus der Form entfernt, wonach die Form in üblicher Weise durch einstündiges
Brennen in einem Ofen bei 1050° C zum Gießen vorbereitet wurde.
Die heiße Form wurde dann aus dem Brennofen entfernt und nach Kühlen auf ungefähr 800° C
7 Sekunden in ein Wirbelschichtbett aus Quarzsand, der mit Phenolformaldehyd-Harz, das Hexamethylentetramin
als Härtungsmittel enthielt, vorbeschichtet war, getaucht. Die beschichtete Form wurde dann
dem Wirbelschichtbett entnommen und wenige Sekunden später wurde die geschmolzene Legierung
in die Form gegossen. Nach dem Abkühlen von Gußstück und Form wurde die Schale in der üblichen
Weise zerschlagen. Es wurde gefunden, daß sich das Gußstück außergewöhnlich sauber auslöste,
wobei das Metall eine ausgezeichnete, von Narben und Entkohlung freie Oberfläche aufwies.
Die Prüfung der Formbruchstücke zeigten eine im Querschnitt geschichtete Struktur, wobei eine innere
Schicht aus dem Material der ursprünglichen keramischen Hüllenform stammte, die eine geringe
Schwärzung der äußeren Teile aufwies. Eine Zwischenschicht bestand aus schwarzen Teilchen von
mit verkohltem Harz überzogenen Quarzsand und diese Zwischenschicht war allmählich mit einer äußeren
Haut von braunen Teilchen aus Quarzsand, der mit Phenolformaldehyd-Harz gebunden ist, verschmolzen.
Dieses Beispiel erläutert eine erfindungsgemäße Präzisionsgießform bzw. deren Herstellung sowie
deren Verhalten beim Gießen einer Aluminiumlegierung.
Es wurde eine keramische Schalenform durch Aufbringen aufeinanderfolgender Tauch- und Stuckbeschichtungen
auf ein Gebilde von Wachsmodellen aufgebaut und das Wachs anschließend wie in Beispiel
1 geschmolzen. Die so erhaltene grüne Form wurde in einem gewöhnlichen Glühofen 1 Stunde bei
800° C gebrannt. Die heiße Form wurde dem Ofen entnommen und einige Sekunden in ein Wirbelschichtbett
von mit Phenolformaldehyd-Harz, das Hexamethylentetramin-Härtungsmittel enthielt, vorbeschichtetem
Quarzsand eingetaucht, wodurch eine Beschichtung von harzgebundenem Sand rund um
die Außenseite der Schalenform ausgebildet wurde. Die beschichtete Form wurde dann in dem Ofen
erneut 3 Minuten bei 800° C gebrannt.
Kurz nach der Entnahme der beschichteten Form aus dem Ofen wurde in diese eine geschmolzene
Aluminiumlegierung gegossen. Man ließ das Gußstück abkühlen. Nach Zerschlagen war die abgetrennte
Form extrem sauber, und es wurden keine Anzeichen von anhaftendem Formmaterial gefunden,
wie dies sonst gewöhnlich bei Aluminiumlegierungsgußstücken, die in keramischen Formen hergestellt
wurden der Fall ist.
Claims (3)
1. Präzisionsgießform mit mehrschichtiger Wandung, dadurch gekennzeichnet, daß
die den Formhohlraum begrenzende Schicht aus einer an sich bekannten keramischen Schalenform
besteht, an die sich — damit fest verbunden — eine teilchenförmiges, feuerfestes und kohlenstoffhaltiges
Material enthaltende Schicht und—hiermit wiederum fest verbunden — eine teilchenförmiges,
durch hitzegehärtetes Harz gebundenes, feuerfestes Material enthaltende Schicht anschließen.
2. Verfahren zur Herstellung der Präzisionsgießform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die in an sich bekannter Weise zunächst hergestellte keramische Form mit einem,
mit hitzehärtbarem, brennbarem Harz beschichteten teilchenförmigen, feuerfesten Material umgeben
wird und die keramische Form hierbei eine zur Verbrennung des Harzes ausreichend hohe
Temperatur im Bereich von 300 bis 850° C aufweist.
3. Verfahren zur Herstellung der Präzisionsgießform nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die keramische Form in ein Wirbelschichtbett aus mit dem hitzehärtbaren brennbaren Harz beschichteten, teilchenförmigen,
feuerfesten Material eingetaucht wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1997368A GB1208496A (en) | 1968-04-26 | 1968-04-26 | Process of metal casting |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1920724B1 true DE1920724B1 (de) | 1971-03-11 |
Family
ID=10138201
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19691920724 Withdrawn DE1920724B1 (de) | 1968-04-26 | 1969-04-23 | Praezisionsgiessform und verfahren zu ihrer herstellung |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH504254A (de) |
DE (1) | DE1920724B1 (de) |
ES (1) | ES366331A1 (de) |
FR (1) | FR2006980A1 (de) |
GB (1) | GB1208496A (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4526219A (en) * | 1980-01-07 | 1985-07-02 | Ashland Oil, Inc. | Process of forming foundry cores and molds utilizing binder curable by free radical polymerization |
CN104226920B (zh) * | 2014-09-01 | 2016-06-15 | 浙江盛豪铸造有限公司 | 一种用于浇铸电梯曳引轮的型砂及其专用成型装置 |
CN104923737A (zh) * | 2015-06-01 | 2015-09-23 | 含山县恒翔机械制造有限公司 | 一种小轿车后门的限位器 |
Citations (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB834864A (en) * | 1958-02-21 | 1960-05-11 | Ici Ltd | Improvements relating to moulds for the casting of metals |
DE1221767B (de) * | 1964-04-24 | 1966-07-28 | Prec Metalsmiths Inc | Praezisionsformgiessverfahren |
US3296666A (en) * | 1965-08-23 | 1967-01-10 | Howmet Corp | Method of preparing an investment mold for use in precision casting |
FR1476352A (fr) * | 1965-03-22 | 1967-04-07 | Howmet Corp | Procédé pour le moulage des métaux et alliages et moule obtenu selon ce procédé |
FR1507960A (fr) * | 1966-01-17 | 1967-12-29 | Monsanto Chemicals | Procédé de production de pièces métalliques coulées en moules à coquille en matière céramique |
DE1263225B (de) * | 1964-10-29 | 1968-03-14 | Archer Daniels Midland Co | Verfahren zum UEberziehen von Giessformen und Kernen mit einer Schicht aus feuerfestem Material und einem Bindemittel |
-
1968
- 1968-04-26 GB GB1997368A patent/GB1208496A/en not_active Expired
-
1969
- 1969-04-22 FR FR6912630A patent/FR2006980A1/fr not_active Withdrawn
- 1969-04-22 ES ES366331A patent/ES366331A1/es not_active Expired
- 1969-04-23 DE DE19691920724 patent/DE1920724B1/de not_active Withdrawn
- 1969-04-25 CH CH632669A patent/CH504254A/de not_active IP Right Cessation
Patent Citations (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB834864A (en) * | 1958-02-21 | 1960-05-11 | Ici Ltd | Improvements relating to moulds for the casting of metals |
DE1221767B (de) * | 1964-04-24 | 1966-07-28 | Prec Metalsmiths Inc | Praezisionsformgiessverfahren |
DE1263225B (de) * | 1964-10-29 | 1968-03-14 | Archer Daniels Midland Co | Verfahren zum UEberziehen von Giessformen und Kernen mit einer Schicht aus feuerfestem Material und einem Bindemittel |
FR1476352A (fr) * | 1965-03-22 | 1967-04-07 | Howmet Corp | Procédé pour le moulage des métaux et alliages et moule obtenu selon ce procédé |
US3296666A (en) * | 1965-08-23 | 1967-01-10 | Howmet Corp | Method of preparing an investment mold for use in precision casting |
FR1507960A (fr) * | 1966-01-17 | 1967-12-29 | Monsanto Chemicals | Procédé de production de pièces métalliques coulées en moules à coquille en matière céramique |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
ES366331A1 (es) | 1971-03-16 |
CH504254A (de) | 1971-03-15 |
FR2006980A1 (de) | 1970-01-02 |
GB1208496A (en) | 1970-10-14 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1758845C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Prazisions gießformen fur reaktionsfähige Metalle | |
DE1917142A1 (de) | Herstellung feuerfester Formen und anderer Artikel unter tiefen Temperaturen | |
DE1185775B (de) | Verfahren zum Herstellen von Praezisionsgiessformen mit Ausschmelzmodellen | |
DE1558268C3 (de) | Verfahren zum Herstellen eines Metallgußkörpers | |
DE2637508A1 (de) | Filter fuer geschmolzene metalle, verfahren zu seiner herstellung, und seine verwendung | |
DE1285680B (de) | Verfahren zur Herstellung von Metallgusskoerpern mit hoher Waermeleitfaehigkeit und verschleiss- und hitzefesten inneren Oberflaechen | |
DE1238622B (de) | Formmasse fuer Schalenformen zum Vergiessen von Metallen | |
DE102005019699B3 (de) | Verfahren zur Herstellung eines dreidimensionalen Gegenstandes aus Metallsalz-Partikeln, sowie damit hergestellter Gegenstand | |
DE1920724B1 (de) | Praezisionsgiessform und verfahren zu ihrer herstellung | |
DE2208241A1 (de) | Imprägniermittel und Verfahren zum Verfestigen und Harten von feuerfesten Gegenstanden beziehungsweise Bauteilen | |
DE923933C (de) | Verfahren zur Herstellung schalenfoermiger Giessformen | |
DE2534050B2 (de) | Verbundgiessverfahren | |
DE3826413A1 (de) | Kollabierbarer kern und verfahren zu seiner herstellung | |
DE1920724C (de) | Prazisionsgießform und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
EP0590186B1 (de) | Kern nach dem Wachsausschmelzverfahren | |
DE2204531C3 (de) | Verfahren zur Herstellung feuerfester keramischer Formkörper | |
AT319494B (de) | Brechkern für den Sandformguß, insbesondere für Eisen- und Stahlguß, und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE1608394C (de) | Verfahren und Tauchmasse zur Herstellung von Gießformen nach dem Wachsau sschmelzverfahren | |
DE1187768B (de) | Verfahren zum Herstellen von Giessereiformmasken | |
DE490351C (de) | Verfahren zum Erzeugen eines UEberzuges aus Aluminium oder dessen Legierungen auf Eisenkoerpern | |
DE1458102C (de) | Verfahren zur Herstellung von Schalen formen | |
DE1508679C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Prazisions gießformen mit Ausschmelzmodellen | |
DE610091C (de) | Verfahren zur Vorbehandlung von in Kokillen gegossenen Schleudergussrohren fuer die Aufbringung von Schutzschichten, wie Anstrichen oder sonstigen UEberzuegen | |
DE3410628A1 (de) | Bindemittelmasse und feuerfeste masse und verfahren zu deren herstellung | |
DE2324313A1 (de) | Verfahren bzw. werkstoff zur herstellung von giessformteilen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |