DE1558116B1 - Verfahren zum UEberziehen von Formen fuer die Herstellung von Metallbloecken,-platten und -barren - Google Patents
Verfahren zum UEberziehen von Formen fuer die Herstellung von Metallbloecken,-platten und -barrenInfo
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Description
1 , 2
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Geeignete Verbindungen für den angegebenen
Gußstücken nach einem Verfahren, bei welchem ge- Zweck sind z. B. carbocyclische Kohlenwasserstoffe,
schmolzenes Metall in Metallformen gegossen wird, wie Naphthalin, Phenanthren, Anthracen, Biphenylen,
und es betrifft insbesondere die Herstellung von Naphthacen, Rubren, Pentacen, Heptacen, Pyren,
Stahlblöcken oder Platten oder Barren bzw. Masseln 5 Perylen und Acenaphthen. Andere geeignete Sub-
aus Kupfer, Nickel oder Legierungen davon. stanzen sind phenolische Verbindungen (z. B. Resor-
Wenn geschmolzener Stahl in Metallblockformen ein, Hydrochinon, <x~ und ß-Naphthol, Anthrachinon
gegossen wird, besteht eine Neigung zur Bildung einer und Chinol), Ester von carbocyclischen Säuren (z. B.
Oxydhaut auf der Oberfläche des Stroms aus ge- Pentaerythrit und Glycerinester von Harzen, wie
schmolzenem Metall, das der Atmosphäre ausgesetzt io Estergummi), Terpenverbindungen (z. B. Kampfer,
wird. Eine solche Oxydbildung herrscht mehr vor bei Borneol, Pinen oder Abietinsäure) oder gewisse natür-
von oben gegossenen Blöcken, da bein\ Auftreffen liehe oder synthetische Harze, die Carboxygruppen
des gegossenen Metalls auf den Boden der Blockform enthalten (z. B. Phenolformaldehyd, Kopale, Terpen-
oder auf die steigende Oberfläche des Metalls ver- harze). Es können auch stickstoffhaltige Verbindunsprühtes
Metall auf die Seitenwand der Form auf- 15 gen verwendet werden (z. B. «-Naphthylamin und die
prallt und in Form abgeflachter Tropfen mit oxydier- Aminoanthrachinone).
ten Oberflächen zurückbleibt. Die meisten dieser Es ist ferner schon vorgeschlagen worden, in die
oxydierten Tropfen können nicht in dem Körper aus Form eine Mischung zu geben von (1) einer carbodem
geschmolzenen Blockmetall wieder aufgelöst cyclischen chemischen Substanz, die Kohlenstoff,
werden und bleiben zurück, wobei Fehler und Man- 20 Wasserstoff und gegebenenfalls auch Sauerstoff und/
gel auf der Blockhaut und gegebenenfalls Einschlüsse oder Stickstoff enthält und die bei Verbrennen einen
in dem Körper des Blocks zurückbleiben. In ahn- Niederschlag aus Kohleteilchen an den Wänden der
licher Weise kann auf der Oberfläche des steigenden Form verursacht, wobei die Teilchen an den Wänden
Metalls schwimmendes Oxyd, wenn das geschmolzene infolge der Haftwirkung eines Teils der Substanz
Metall in die Form gegossen wird, zwischen dem ge- 25 oder eines Verbrennungsprodukts der Substanz, die
schmolzenen Metall und den Formwänden einge- sich auf den Wänden der Form durch Sublimation
schlossen werden, wobei es zu ähnlichen Fehlern oder Kondensation niederschlägt oder die als ÜberVeranlassung
gibt. zug auf den Kohleteilchen vorhanden ist, haften, (2)
Es ist bekannt, Formschlichten oder Fonnzusätze einer nicht entflammbaren Flüssigkeit und (3) eines
zu verwenden, welche die Oxydation des geschmol- 30 Geliermittels in einer Menge, die ausreicht, um die
zenen Metalls durch ihre Fluß- oder Reduktionswir- Mischung der Bestandteile in Gelform zu bringen,
kung verringern und so helfen, die oben geschilder- eingebracht wird, wobei die Bestandteile in Dampften
Fehler zu verhindern. Es handelt sich dabei z. B. form und ihre gasförmigen Verbrennungsprodukte
einerseits um Schlacken mit einem beträchtlich nied- nicht oxydierend und nicht korrodierend sind, und
rigeren Schmelzpunkt als den des zu gießenden Me- 35 das Gel gezündet wird, um es zu verbrennen und
tails, welche eine geschmolzene Flußschicht auf der einen Niederschlag vor oder gleichzeitig mit dem
steigenden Oberfläche des gegossenen Metalls bilden, Gießen des geschmolzenen Metalls in die Form her-
und andererseits um die üblicherweise verwendeten zustellen.
Arten von Formschlichten einschließlich solcher auf Die Substanz (1) kann aus irgendeinem der oben
der Grundlage von Teer, Pech, Bitumen oder Schwer- 40 angegebenen Stoffe bestehen. Die Substanz (2) kann
ölmassen. zweckmäßig aus einem gemeinsamen, nicht entflamm-
Die einfache Verwendung solcher Materialien, wie baren Lösungsmittel, wie Lösungsnaphtha, Terpentin,
sie vorstehend geschildert sind, hat sich nicht völlig Lösungs- oder Testbenzin (white spirit) oder Isozufriedenstellend
erwiesen, und man hat sich bemüht, propylalkohol, bestehen.
andere Arbeitsweisen mit verbesserter Wirksamkeit 45 Die Substanz (3) kann z. B. aus einer Metallseife,
zu finden. In der französischen Patentschrift 1413 013 wie Aluminiumstearat, Naphthenat, Octoat oder
ist z. B. ein Verfahren zur Herstellung von Stahl- 2-Äthylhexoat, Alkylammoniummontmorillonit oder
blocken oder Platten oder Barren aus Kupfer, Nickel Siliciumdioxydgel bestehen.
oder Legierungen davon beschrieben, bei dem man Es ist jetzt gefunden worden, daß bei Verwendung
das geschmolzene Metall in eine Metallform gießt 5° des üblichen Materials, z. B. Pech, ebenso wie bei
und das dadurch gekennzeichnet ist, daß in die Form der Verwendung der obengenannten Materialien, ein
carbocyclische chemische Substanzen eingebracht Vorteil hinsichtlich der Vermeidung von Fehlern in-
werden, die Kohlenstoff, Wasserstoff und gegebenen- folge Oxydation des gegossenen Metalls erhalten
falls auch Sauerstoff und/oder Stickstoff umfassen wird, wenn man eine örtliche Wärmequelle zur Ver-
und die beim Verbrennen einen Niederschlag aus 55 flüchtigung der verwendeten Materialien vorsieht und
Kohleteilchen auf den Wänden der Form verur- wenn man ferner dafür Sorge trägt, daß das Material
sachen, wobei die Teilchen an den Wänden infolge nicht einer vollständigen Verbrennung unterworfen
der Haftwirkung eines Teils der Substanz oder eines wird. Auf diese Weise wird eine »klebrige« an Stelle
Verbrennungsprodukts der Substanz haften, das sich einer »rußigen« Schicht auf den Formwänden nieder-
auf den Wänden der Form durch Sublimation oder 60 geschlagen. Je weniger rußig der Überzug ist, um so
Kondensation absetzt oder das in Form eines Über- wirksamer ist im allgemeinen der Überzug hinsicht-
zugs auf den Kohleteilchen vorhanden ist, wobei die lieh der Erteilung einer fehlerfreien Oberfläche des
Substanz beim Verbrennen ein nicht oxydierendes, gegossenen Metalls.
nicht korrodierendes Gas oder einen entsprechenden Gemäß der Erfindung ist daher ein Verfahren zum
Dampf erzeugt, und man die Substanz verbrennt, um 65 Überziehen einer Form zur Verwendung bei der Herden
Niederschlag vor oder gleichzeitig mit dem Gie- stellung von Stahlblöcken oder Platten oder Barren
ßen des geschmolzenen Metalls in die Form herzu- bzw. Masseln aus Kupfer, Nickel oder Legierungen
stellen. davon vorgesehen, bei dem in die Form ein Körper
aus einer verflüchtigbaren Substanz eingeführt wird, die beim Erhitzen einen Niederschlag der Substanz
und/oder ihre Zersetzungsprodukte auf den Wänden der Form verursacht, wobei der Körper aus verflüchtigbarer
Substanz mit einem Produkt vereinigt ist, dessen Bestandteile exotherm reagieren, wenn sie in
Brand gesetzt werden und das exotherme Material gezündet wird. Dadurch wird eine Verflüchtigung der
verflüchtigbaren Substanz verursacht und der Zutritt von Sauerstoff zu dem Inneren der Form beschränkt,
so daß eine vollständige Verbrennung bzw. Gesamtverbrennung der verflüchtigbaren Substanz verhindert
wird.
Die verflüchtigbare oder verdampfbare Substanz kann aus einer reinen bzw. einzelnen chemischen
Verbindung oder einer Mischung von Verbindungen bestehen.
Es ist gefunden worden, daß nach dem Verfahren gemäß der Erfindung auf den Wänden der Form
möglicherweise durch Sublimation oder Kondensa- ao tion eine sehr dünne Schicht aus verdampfbarer Verbindung
oder einem Bestandteil einer verdampfbaren Verbindung gewöhnlich zusammen mit etwas Kohlenstoff
in Form von Ruß niedergeschlagen wird.
Dementsprechend wird (notwendigenfalls nach 2s
Entfernung des Rückstands des exothermen Produkts) geschmolzenes Metall in die so überzogene Form gegossen.
Das sich ergebende gegossene Metall hat eine verbesserte Oberfläche im Vergleich mit gegossenem
Metall, das in einer Form erhalten wird, die nicht überzogen ist, und es ist anzunehmen, daß dies wenigstens
teilweise darauf zurückzuführen ist, daß, wenn das geschmolzene Metall in die Form gegossen wird,
verflüssigbare Substanz auf der Wand der Form an der Zwischen- oder Grenzfläche zwischen der Form
und dem geschmolzenen Metall wieder verflüchtigt wird und daß eine solche Verflüchtigung bewirkt, daß
der Oxydschaum auf der Metalloberfläche von den Formwänden weg fortgetrieben wird.
Es kann irgendeine der bisher für diesen Zweck vorgeschlagenen verflüchtigbaren Substanzen bei dem
Verfahren gemäß der Erfindung verwendet werden (z. B. Pech) oder eine carbocyclische Verbindung
oder ein Pulver oder ein Preßling oder eine Gelmischung. Beispiele, abgesehen von Pech selbst, sind
die folgenden:
(A) Mischungen von Estergummi (Estern der Abietinsäure) und Phenol-Formaldehyd- oder MeI-amin-Formaldehyd-Harz
(mit oder ohne Holzmehl als Füllstoff), gegebenenfalls mit einem Gehalt an Ruß.
Ein geeigneter Bereich dieser Bestandteile ist:
Eine spezielle Zusammensetzung dieser Klasse von Mitteln ist die folgende:
Gewichtsteile
Kampfer 80
Naphthalin 10
Harnstoff 10
Das exotherme Produkt kann in Form eines schalenförmigen Körpers, in den die verflüchtigbare
Substanz gelegt werden kann, zur Anwendung gelangen; es kann jedoch auch zweckmäßig sein, zweischichtige
plattenförmige Zusätze anzuwenden, von denen die eine Schicht aus dem exothermen Produkt
und die andere Schicht aus der verflüchtigbaren Substanz besteht. Wenn man solche Formen von exothermem
Körper verwendet, besteht das exotherme Produkt im allgemeinen aus einer aluminothermischen
Mischung, von welcher eine große Vielzahl zur Verwendung in Verbindung mit der Gießerei und der
Stahlindustrie bekannt ist. Die folgende exotherme Masse hat sich als sehr geeignet erwiesen:
Gewichtsprozent
Aluminiumpulver, -schleifsel usw 23
Natriumnitrat 10
Hämatit 5
Flußspat 5
Gummiarabicum 2
Grober Sand
< etwa 0,7 mm, > etwa 0,35 mm .. 50 Zerkleinerte Schamotte
< etwa 1,7 mm, > etwa 0,5 mm ... 5
Die obengenannte Mischung ist benutzt worden, um Schalen von drei verschiedenen Größen wie folgt
zu formen:
Außendurchmesser
Außenhöhe
Innendurchmesser
Innenhöhe
Innenhöhe
Einheit 1
114 mm
95 mm
89 mm
76 mm
95 mm
89 mm
76 mm
Einheit 2
114 mm 95 mm 63,5 mm 76 mm
Einheit 3
50,8 mm 89 mm
25.4 mm
63.5 mm
Gewichtsteile
Estergummi 65 bis 96
Harz (wie vorstehend genannt) .. 5 bis 30
Ruß Obis 5
Ruß Obis 5
55 Die Einheit 1 paßt für etwa 156 g von pulverförmigem
Pech von 227 g von geschmolzenem Material. Die Einheit 2 paßt für 113 g Pulver und die Einheit 3
für 9,4 g Pulver. Als Anwendungsmenge wird folgendes empfohlen:
14 g organisches Material je Tonne Stahl für Formen von weniger als 11 Kapazität,
28 g je Tonne für Formen von 1 bis 4 t Kapazität,
42,5 g je Tonne für Formen über 41 Kapazität.
(B) Mischungen von Kampfer und Naphthalin, 60 Im Betrieb wird eine Schale oder ein Schichten-
gegebenenfalls mit einem Gehalt an Harnstoff. produkt von geeigneter Größe gezündet und in eine
Ein geeigneter Bereich für diese Bestandteile ist: leere Blockform herabgelassen, wobei ein Draht oder
ein anderer geeigneter Träger verwendet wird; die Gewichtsteile Formmündung wird sofort abgedeckt, um den EinKampfer
5 bis 95 65 tritt von atmosphärischem Sauerstoff zu verhindern,
„ ,, r Qi-,. r so daß der Grad der Verbrennung des verflüchtig-
JNapntnalm ys bis 5 baren Materials beschränkt wird. Die exotherme
Harnstoff 0 bis 10 Mischung ist jedoch nicht von einer äußeren Sauer-
5 6
stoffquelle für ihre Reaktion abhängig, und die Reak- zugte verflüchtigbare Materialien bei dieser Art von
tion wird nicht durch den Ausschluß der Atmosphäre Zusätzen sind Bitumen, Peche und Teere,
behindert oder gehemmt. Wenn die exotherme Reak- Wenn es sich bei einem so zusammengesetzten Pro-
tion fortschreitet, bewirkt die freigesetzte Wärme, daß dukt herausstellt, daß Schwierigkeiten bei der Ausdas
verflüchtigbare Material sich auf den Formwän- 5 führung seiner Zündung bestehen, kann dieses Proden
niederschlägt, gegebenenfalls mit einer geringeren Wem leicht dadurch gelöst werden, daß man das
Menge von Verbrennungsprodukten. Nachdem die Produkt in einen leicht verbrennbaren Behälter, der
exotherme Mischung vollständig verbrannt ist, wird selbst ein Oxydationsmittel umfaßt, z. B. einen mit
der verbrauchte Körper aus der Form entfernt, die einem Alkalinitrat imprägnierten Papierbeutel, verdann
zur Aufnahme des geschmolzenen Metalls fer- ία packt.
tig ist. Die Menge an zum Imprägnieren des Sägemehls
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung verwendeten Nitrats od. dgl. wird so gewählt, daß die
sind Formzusätze für den obengenannten Zweck vor- erzeugte Wärme ausreicht, um das bituminöse Mategesehen, welcher einen Körper aus einer verflüchtig- rial zu verdampfen, jedoch nicht ausreicht, um es
baren Substanz, wie sie vorstehend geschildert wurde, 15 vollständig zu verkohlen. Wenn andererseits die vorin
Vereinigung mit einer exothermen Masse umfassen. handene Nitratmenge zu gering ist, wird der auf den
Die exotherme Masse kann aus einer aluminothermi- Wänden abgesetzte Überzug aus bituminösen Matesehen
Mischung bestehen und kann die Form einer rial zu dick, und dies kann zur Erzeugung von Gas
Schale haben, die geeignet ist, die verflüchtigbare unter der Oberfläche des geschmolzenen Metalls wäh-Substanz
innerhalb der Schalenhöhlung aufzunehmen. 20 rend des Vergießens des geschmolzenen Metalls in
Es können auch sehr zufriedenstellende Ergebnisse die Form führen.
erhalten werden, indem man vorsieht, daß der Zusatz- Besonders bevorzugte Produkte sind solche, bei
stoff für die Form aus einem Körper aus verbrenn- denen die Bestandteile im wesentlichen in den folgenbarem
porösem Material besteht, das mit einem den Anteilen vorhanden sind:
Oxydationsmittel imprägniert ist und einen Überzug 25
einer gewünschten verflüchtigbaren Substanz darauf Sägemehl:
einer gewünschten verflüchtigbaren Substanz darauf Sägemehl:
hat, wobei das verbrennbare poröse Material und das 20 bis 30, vorzugsweise 24 Gewichtsprozent,
Oxydationsmittel so beschaffen sind, daß die Ver- Natrium_ oder Kaliumnitrat:
brennung des porösen Materials durch das Oxyda- o«-.· ^r- · ™ ^. ·,
tionsmittel aufrechterhalten wird, obwohl die Luft- 3o 35 bls 45' vorzugsweise 39 Gewichtsprozent,
zufuhr beschränkt wird. Bituminöses Material:
Dieser Zusatz wird in genau der gleichen Weise 32 bis 42, vorzugsweise 37 Gewichtsprozent,
wie der oben beschriebene Zusatz verwendet, d. h.,
seine Verbrennung wird behindert, jedoch nicht voll- Das Sägemehl wird vorzugsweise mit dem Nitrat
ständig verhindert durch Beschränkung des Zutritts 35 imprägniert und das imprägnierte Produkt dann mit
von Sauerstoff zu der Form. Die durch die Reaktion bituminösem Material getränkt. Das Produkt wird in
des Oxydationsmittels mit dem porösen Trägermate- Papiersäcke verpackt, die in einer Lösung von
rial exotherm erzeugte Wärme dient dazu, die ver- Natriumnitrat, z. B. einer solchen mit einer Konzenflüchtigbare
Substanz zu verflüchtigen bzw. zu ver- tration von 35 bis 40 Gewichtsprozent, eingetaucht
dampfen und in manchen Fällen auch zu zersetzen. 40 und danach durch Ofenbehandlung bei 80 bis 95° C,
Das poröse Trägermaterial kann z. B. aus Papier vorzugsweise etwa 90° C, getrocknet worden sind,
oder andere in Bahnen- oder Mattenform gebrachte Im Gebrauch wird der Papierbeutel gezündet und
Cellulosefasern bestehen. Das Oxydationsmittel kann das Ganze dann in die zu behandelnde Form geworaus
einer Vielzahl an sich bekannter Mittel ausge- fen. Die Form wird dann zugedeckt, um den Eintritt
wählt werden; es besteht jedoch vorzugsweise aus 45 von atmosphärischem Sauerstoff zu verhindern. Die
einem Nitrat oder Perchlorat, z.B. Natriumnitrat. Die Masse brennt aus und hinterläßt fast keinen Rückverflüchtigbare
Substanz kann aus einer der oben an- stand, während ein gleichmäßiger bituminöser Übergegebenen
Substanzen bestehen. zug auf den Formwänden gebildet wird. Im allgemei-Ein Produkt, das sich von besonderem Wert für nen sind, wenn die Form für den Stahlguß benutzt
den angegebenen Zweck erwiesen hat, ist mit Natrium- 50 werden soll, etwa 200 bis 300 g eines solchen Pronitrat
imprägniertes und mit Pech überzogenes Papier. dukts je Tonne zu gießenden Stahls erforderlich.
Um dieses Produkt anzuwenden, wird es einfach an- Bei 7-t-Stahlblöcken führen, wie gefunden wurde,
gezündet und in die Formhöhlung fallen gelassen, wo 1,8 kg zu optimalen Ergebnissen,
es schwelt und/oder Zersetzungsprodukte von Pech Die optimale an Zusatzstoff benötigte Menge kann
auf die Formwände absetzt. 55 gegebenenfalls berechnet werden, wenn die Wand-Eine
andere Art von Formzusatz, der zur Verwen- fläche der Form bekannt ist. Im allgemeinen führt
dung bei dem Verfahren gemäß der Erfindung geeig- eine Anwendungsmenge von etwa 140 g/m2 zu übernet
ist, besteht aus einem Produkt, bei dem die exo- ziehender Formwand, wie gefunden wurde, zu zutherme
Masse in feinteiliger Form durch den Körper friedenstellenden Ergebnissen, wenn sie in kalten
der verflüchtigbaren Substanz hindurch dispergiert ist. 60 Formen (z. B. bei etwa 50° C) mit heißen Boden-Ein
geeignetes exothermes Material ist ein fein- platten verwendet wird. Wenn die Form ebenso wie
teiliges verbrennbares Material, das mit einem Oxy- die Bodenplatte heiß ist, dann ist im allgemeinen
dationsmittel, wie Natrium- oder Kaliumnitrat, im- eine höhere Anwendungsmenge notwendig, um einen
prägniert ist oder mit diesem in enger Berührung angemessenen Überzug zu gewährleisten,
steht. Geeignete Materialien sind Cellulosematerialien 65 Das Verfahren und die Zusätze gemäß der Erfin-
und expandiertes Polystyrol (Polystyrolschaum). Mit dung sind einfach anzuwenden und haben den gro-Oxydationsmittel
imprägniertes Sägemehl ist aus wirt- ßen Vorteil, daß sie bei Formen bei Temperaturen
schaftlichen Gründen das bevorzugte Material. Bevor- von 50 bis 500° C benutzt werden können. Wenn die
Temperatur der Form höher als etwa 500° C ist, besteht die Neigung, daß die abgesetzte Schicht rußig
wird, und dies ist, wie oben ausgeführt, weniger erwünscht. Außerdem erzeugt das Verfahren gemäß der
Erfindung einen weit gleichmäßigeren Überzug auf den Innenwänden von Formen (Kokillen) für den
Metallguß, als er durch von Hand betätigte Sprüh-, Mal- oder ähnliche Arbeitsvorgänge erzielt wird.
Claims (9)
1. Verfahren zum Überziehen einer Form zur Verwendung bei der Herstellung von Stahlblöcken
oder Platten oder Barren aus Kupfer, Nickel oder Legierungen davon, bei dem in die Form ein
Körper aus einem verflüchtigbaren Stoff eingeführt wird, der beim Erhitzen einen Niederschlag aus
dem Stoff und/oder seinen Zersetzungsprodukten auf den Wänden der Form verursacht, dadurch
gekennzeichnet, daß man einen Körper ein- ao führt, in dem der verflüchtigbare Stoff mit einem
Produkt vereinigt ist, dessen Bestandteile exotherm reagieren, wenn sie in Brand gesetzt werden
und das exotherme Produkt zündet.
2. Formzusatz zur Verwendung bei dem Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß er einen Körper aus einem verflüchtigbaren Stoff, der mit einer exothermen Masse vereinigt
ist, umfaßt.
3. Formzusatz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der verflüchtigbare Stoff aus
bituminösem Material, carbocyclischen chemischen Substanzen, Mischungen aus Estergummi
und Formaldehydharzen oder Mischungen aus Kampfer und Naphthalin besteht.
4. Formzusatz nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die exotherme Masse
aus einer aluminothermischen Mischung oder einem Körper aus verbrennbarem, porösem Material,
das mit einem Oxydationsmittel, z. B. einem Nitrat oder Perchlorat, imprägniert ist, besteht.
5. Formzusatz nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die exotherme Masse
in feinteiliger Form durch den Körper der verflüchtigbaren Substanz hindurch dispergiert ist.
6. Formzusatz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die feinteilige exotherme Masse
feinzerteiltes Cellulosematerial, das mit einem Oxydationsmittel imprägniert ist, umfaßt.
7. Formzusatz nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper aus verflüchtigbarer Substanz in einer verbrennbaren
Hülle verpackt ist.
8. Formzusatz nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die die exotherme
Masse enthaltende verflüchtigbare Zusammensetzung in Mengen von etwa 200 bis 300 g
je Tonne Gewicht des zu vergießenden Stahlblocks verwendet wird.
9. Formzusatz nach einem der Ansprüche 2
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die die exotherme Masse enthaltende verflüchtigbare Zusammensetzung in Mengen von etwa 140 g/m2 der zu überziehenden Formwand verwendet wird.
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die die exotherme Masse enthaltende verflüchtigbare Zusammensetzung in Mengen von etwa 140 g/m2 der zu überziehenden Formwand verwendet wird.
909585/150
Applications Claiming Priority (2)
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GB2044366 | 1966-05-09 |
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1967
- 1967-04-27 US US634120A patent/US3540514A/en not_active Expired - Lifetime
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