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"Kettenförderer" Die Erfindung betrifft einen Kettenförderer mit
Rundstahlketten aus in parallelen ebenen angeordneten länglichen Gliedern, die durch
Querbolzen miteinander verbunden sind, die an den Enden Widerlager tragen, zwischen
denen die Kettenglieder und Zwischenringe gelagert sind, die die Ketten im Bereich
der Kettenränder abstützen.
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Es sind Kettenförderer der vorstehenden Art bekannt, bei denen jeweils
ein Kettenglied zwischen zwei folgende greift, deren Gesamtquerschnitt annähernd
gleich dem Querschnitt des einzelnen Gliedes ist. Die das Einzelglied zwischen sich
aufnehmenden Kettenglieder dienen hierbei nicht allein zur Ubertragung des Kettenzuges,
sondern auch zur Befestigung von Kettenführungskreuzen und an diesen angeordneten
Traghaken (deutsche Patentschrift 1 207 729).
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Die bekannten Kettenförderer sind durchweg als Ober-oder Unterflur-Einkettenstetigförderer
ausgebildet und werden zum innerbetrieblichen Transport von Einzelteilen verschiedenster
Art oder zum {ntrieb von iagen verwendet. Ihr Anwendungsbereich ist also sehr beschrankt,
und insbesondere zum Transport von 3chüttgütern sind sie nicht geeignet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kettenförderer zu
entwickeln, der den Transport großer Mengen von Schüttgütern erlaubt und bei dem
die Rundstahl-Bolzenketten zum Antrieb von Bechern, Kratzern od. dgl. dienen. Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei einem Kettenförderer der eingangs beschriebenen
Art zwischen jeweils zwei Zwischenringen mindestens vier paarweise mit dem vorangehenden
und nachfolgenden Querbolzen verbundene Rundstahl-Kettenglieder angeordnet sind
und mindestens ein Teil der Querbolzen Lagerzapfen zur Befestigung von Bechern,
Kratzern od. dgl. aufweist.
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Der erfindungsgemäße Kettenförderer bietet gegenüber Becher-oder Kratzerförderern
üblicher Bauweise mit einfachen Rundstahlketten den Vorteil, daß sich mit ihm durch
Nebeneinanderschaltung einer ausreichend großen Anzahl von jeweils zwei Bolzen miteinander
verbindenden Gliedern erhebliche Fordermengen bewältigen lassen, ohne daB die Gliedabmessungen
Werte
annehmen müssen, die eine ordnungsgemäße Herstellung, insbesondere
Härtung, gefährden. Hinzu kommt, da# sich auch die Befestigung der Mitnehmerelemente,
wie Becher und Kratzer, an den Ketten durch entsprechende Formgebung der querbolzen
und deren Ausnutzung als Steckmitnehmer vereinfachen lä#t.
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Dadurch, daß zwischen jeweils zwei Querbolzen mindestens zwei Rundstahlglieder
angeordnet sind, erreicht man schließlich eine erhöhte Drehfestigkeit der Kette
in bezug auf die Kettenachse.
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Um die Wartung der Rundstahlkette zu vereinfachen, empfiehlt es sich,
sämtlichen Gliedern der Kette die gleichen Abmessungen, d. h. vor allem den gleichen
Nenndurchmesser zu geben.
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Letzterer sollte aus Grunden der einvandfreien''7armbehandlung nicht
wesentlich größer als 30 mm sein.
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Um überall gleiche Eraftübertragungsverhaltnisse zu erzielen, sind
sämtliche Kettenglieder in an sich bekannter Weise in Führungsrillen an den querbolzen
gelagert.
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Sollen besonders große Schüttgutmengen befördert werden und sind die
Achsabstände zwischen den Kettenrädern groß, so wird zweckmäßigerweise ein Kettenförderer
verwendet, bei dem an jeweils einem Querbolzen acht Kettenglieder angreifen, die
durch einen weiteren Zwischenring in zwei Gruppen von jeweils vier Kettengliedern
unterteilt sind. Jeder Reihe von Zwischenringen wird hierbei je eine Radscheibe
eines Kettenantriebsrades zugeordnet.
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Um einen ruhigen Lauf des erfindungsgemäßen Kettenförderers sicherzustellen,
sind die Kettenteilung und der Durchmesser
der Kettenräder so aufeinander
abgestimmt, daß der Gelenkausschlag der Glieder beim Lauf um die Kettenräder kleiner
als 15° ist.
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Die Becher oder Kratzer können sowohl an mehreren Kettensträngen als
auch an einem zentralen Kettenstrang befestigt werden. Zur Befestigung dienen vorzugsweise
mit Bohrungen für die Zapfen der Querbolzen versehene stegartige Flansche. Diese
Flansche sind entweder an der Ruckseite der Becher, Kratzer od. dgl. oder an Auslegern
angeordnet, die an den Seiten von zwischen den Ketten gehaltenen Bechern od. dgl.
befestigt sind.
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In Fallen, in denen die Flansche seitlich von mitzunehmenden Bechern
liegen, empfiehlt es sich, zwecks Montageerleichterung die Seitenwände der Becher
an der den Stirnseiten der Querbolzen gegenüberliegenden Stellen mit vorzugsweise
durch Kunststoffpilze verschließbaren Durchstecköffnungen zu versehen.
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Kettenförderer der in Rede stehenden Art sind mit kreiszylindrischen
Umlenkrädern versehen. Um sicherzustellen, da# die Kettenglieder auch mit diesen
nicht in Berührung kommen und hier zusätzlichen Biegespannungen unterworfen werden,
werden Umlenkräder verwendet, die mit einer im Bereich der Kettenglieder angeordneten
umlaufenden Nut und mit zur Abstützung der Ketten über die Zwischenringe und Mitnehmerflansche
für Becher oder Kratzer dienenden vorstehenden zylindrischen Auflagebunden versehen
sind. Es versteht sich, da# der Außendurchmesser der Zwischenringe so gro# sein
muß, daß auch keine Berührung zwischen den Kettengliedern und den Antriebskettenrädern
erfolgen kann.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der beispielhafte Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Kettenförderers darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen : Fig. 1 die Seitenansicht eines Becherwerkes mit zwischen zwei Kettensträngen
angeordneten Bechern ; Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1, in
dem Teile weggelassen sind ; Fig. 3 eine Teilansicht in vergröBertem Maßstab des
in einen Kettenstrang des Kettenförderers nach Fig. l eingreifenden Kettenantriebsrades
; Fig. 4 eine der Fig. 1 entsprechende Seitenansicht eines Becherwerkes mit zwischen
zwei Doppel-Kettensträngen angeordneten Bechern ; Fig. 5 einen Schnitt longs der
Linie V-V in Fig. 4, in dem Teile weggelassen sind ; Fig. 6 dis Seitenansicht eines
Becherwerkes mit an einem zentralen Kettenstrang aufgehängten Bechern ; Fig. 7 einen
Schnitt längs der Linie VII-VII in Fig. 6, in dem Teile weggelassen sind ; Fig.
8 die Seitenansicht eines Becherwerkes der in Fig. 6 dargestellten Art mit dichterer
Becherfolge ; Fig. 9 einen der Fig. 7 entsprechenden Schnitt durch ein Becherwerk
mit an zwei Kettensträngen geschultert aufgehängten Bechern.
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Bei dem Kettenförderer gemäß Fig. 1 und 2 sind 11 Zahnkettenräder,
welche jeweils aus einer Nabe 12 und zwei an dieser durch Schraubenbolzen 13 befestigten
Zahnkränzen 14, 15 bestehen. bber die Kettenräder 11 laufen Kettenstränge 16 mit
durch Querbolzen 17, 18 verbundenen länglichen Rundstahlgliedern 19. An dem den
Kettenrädern 11 gegenüberliegenden Ende des Kettenförderers befinden sich zwei Umlenkräder
20, an denen seitliche Fuhrungsscheiben 21 befestigt sind. Die Umlenkräder weisen
im Bereich der Kettenglieder 19 jeweils eine umlaufende Nut 22 auf, welche von Auflagebunden
23 begrenzt wird, die zur Abstützung von auf den/uuerbolzen 17, 18 zu beiden Seiten
der Kettenglieder 19 angeordneten Zwischenringen 24 dienen.
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Au#en gegen die Zwischenringe 24 anliegende, als Sperrglied wirkende
Viderlagerringe 25 halten die Zwischenringe 24 in ihrer Sollage.
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Um auch die Lage der Kettenglieder 19 auf den querbolzen 17, 18 zu
fixieren, sind diese mit Fuhrungsrillen 26 versehen, die zudem die nlageverhältnisse
zwischen Kettengliedern und Querbolzen verbessern.
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Die Querbolzen 17 sind langer als die Querbolzen 18. Sie bilden vorstehende
Zapfen 27, die in Bohrungen 28, 29 von stegartigen Flanschen 30 greifen, welche
an Auslegerarmen 31 sitzen, die an Bechern 32 befestigt sind.
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Wie man erkennt, haben sämtliche Kettenglieder 19 die gleichen Abmessungen,
und der tragende Querschnitt der Kettenstränge ist überall gleich groB. Besondere
Kettenschlösser für die Kettenstränge 16 erübrigen sich. Es ist
vielmehr
durch Lntfernen eines entsprechenden Querbolzens 17 oder 18 möglich, die Kettenstränge
an einer beliebigen potelle zu öffnen. Um die Montage und Demontage der Becher 32
zu erleichtern, sind deren Seitenwände mit Offnungen versehen, in denen normalerweise
eingepreßte Kunststoffpilze 33 stecken. Durch diese Offnungen kann ein während der
Montage der Becher verwendeter kurzer, d. h. zapfenloser Hilfsbolzen entfernt werden,
dessen Durchmesser vorzugsweise etwas kleiner als der Nenndurchmesser des zu montierenden
Querbolsens ist.
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Fig. 3 zeigt, daB jeweils eine der Bohrungen 28, 29 in den stegartigen
Flanschen 30 als Langloch ausgebildet ist. Bei Teilungsvergrö#erung durch Verschleiß
an der Kette wird dadurch eine Zugkraftübertragung über die Becheraufhängung vermieden.
Durch diese Ausbildung als Langloch wird die : iufnahme von in die Becher 32 eingeleiteten
Drehmomenten in keiner Weise beeinträchtigt.
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In den Fig. 4 und 5-ist ein Becherwerk mit dem grundsätzlich gleichen
Aufbau wie das in Fig. 1 bis 3 dargestellte Becherwerk gezeigt. Bei dieser ebenfalls
mit seitlicher Becheraufhängung ausgestatteten und als Langsamläufer gestalteten
Ausführungsform sind die Becher an zwei Doppelketten 34 aufgehangt, zwischen denen
zusätzliche Zwischenringe 35 angeordnet sind, welche über einen mittleren Zahnkranz
36 der aus zwei Einfachkettenrädern 11 gemma3 Fig. 1 bis 3 zusammengesetzten Doppelkettenräder
laufen. An den Umlenkrädern 37 werden die Ketten 34 lediglich über ihre äußeren
Zwischenringe 24 abgestützt. Die Zwischenringe 24 und 35 sowie die Kettenglieder
und zahlreiche weitere Einzelteile haben die gleichen Abmessungen wie beim zuerst
beschriebenen Kettenförderer.
Die Herstellung von Kettenförderern
verschiedenster Art unter Verwendung von Baukastenteilen ist mithin möglich.
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Bei dem Kettenförderer nach Fig. 6 und 7 sind die Becher 38 an einer
einzigen zentralen Doppelkette 34 befestigt.
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Sie tragen zu diesem Zweck an-ihrer dückwand stegartige Flansche 30,
durch welche wie bei den zuvor beschriebenen Kettenförderern mit Zapfen versehene
Querbolzen greifen.
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Auch bei dieser Bauart kann weitgehend auf Bauteile der in den schon
beschriebenen Becherwerken verwendeten Art zurückgegriffen werden. Eine ausfuhrliche
Beschreibung der Konstruktion erübrigt sich im Hinblick auf die weitgehende prinzipielle
çbereinstimmung mit den Becherwerken gemäß Fig. 1 bis 5. Es sei lediglich erganzend
erwähnt, daB durch die Breite der Kettenstränge und die Führung der Kettenglieder
in Rillen, die in die uerbolzen eingewalzt sind, auch ein Kippen der Becher um eine
senkrecht zur Kettenebene verlaufende Achse praktisch vollig verhindert wird.
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Während bei den bisher beschriebenen Becherwerken die Becher jeweils
unter Freilassung von Zwischenräumen an den Kettensträngen angeflanscht waren, folgt
bei der Konstruktion gemäß Fig. 8 ein Becher unmittelbar auf den anderen. Es sind
also sämtliche uerbolzen als Tragbolzen ausgestaltety d. h. mit Lagerzapfen versehen.
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Fig. 9 zeigt schließlich als weitere Variante einen Kettenförderer
mit zwei im Abstand voneinander angeordneten Kettensträngen 39 und geschulterten
Bechern 40. Auch dieses Becherwerk ist unter weitgehender Verwendung von Baukastenteilen
unter Ausnutzung des Baukastensystems herstellbar.