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Die Erfindung bezieht sich auf einen Rolladenschrank, z. B. für Hängeregistraturen,
dessen Rolladen zum Öffnen in mit zwei gegenüberliegenden seitlichen Schrankwänden
verbundene, spiralförmig angeordnete Führungsnuten einschiebbar ist; wobei als Führungsnuten
U-förmige dünnwandige Profile vorgesehen sind, die durch eine an der jeweiligen
Schrankwand anliegende Platte miteinander zu einem zusammenhängenden Formstück verbunden
sind.
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Bei diesem bekannten Rolladenschrank z. B. nach der deutschen Patentschrift
359 144 ist jedes Formstück mit den als Führungsnuten dienenden U-förmigen dünnwandigen
Profilen als ein Metallgußteil hergestellt. Diese dünnwandigen Profile müssen daher,
z. B. durch Schleifen; nachgearbeitet werden, um reibungsarme Führungsflächen für
den Rolladen zu erzielen. Dadurch wird die an sich schon kostspielige sowie zeitraubende
Gußteilfertigung noch mehr verteuert. Außerdem sind diese Gußteile innen an den
Seitenwänden des Rolladenschrankes lediglich aufgeschraubt. Durch heftiges Öffnen
und Schließen des Rolladens können die Schrauben leicht gelockert und gegebenenfalls
sogar ausgerissen werden, wodurch der Rolladen blockiert und damit der Zugang zum
Schrankinnern versperrt bzw. ein Verschließen des Schrankes unmöglich gemacht wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rolladenschrank der
eingangs genannten Gattung so weiterzubilden, daß die Formstücke bei einer leichtgängigen
Führung und ohne die Gefahr eines Blockierers des Rolladens bei kleinem Werkstoffaufwand
wirtschaftlich in großen Stückzahlen herstellbar sind.
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Erfindungsgemäß wird dieses Ziel dadurch erreicht, daß den Führungsnuten
jedes Formstücks entsprechend spiralförmig verlaufende Fräsnuten an den zugehörigen
Schrankwänden zugeordnet sind, in die die U-förmigen Profile eingesetzt sind, und
daß jedes Formstück aus Kunststoff hergestellt ist.
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Es sind zwar schon gemäß dem Gebrauchsmuster 1843 325 Rolladenschränke
bekanntgeworden, bei denen die Führungsnuten für den Rolladen von U-förmigen Führungsschienen
aus Kunststoff gebildet werden, die ebenfalls keinerlei Nacharbeit erfordern und
dem Rolladen beim Verschieben auch nur einen kleinen Reibungswiderstand entgegensetzen.
Dort sind die Führungsschienen aber aus geradlinigen, viertel- und halbkreisförmigen
Schienenstücken zusammengesetzt. Jedes Schienenstück wird hierbei auf die Innenseite
der betreffenden Seitenwand aufgeklebt, so daß die Herstellung und der Einbau derartiger
Führungsschienen in einen Rolladenschrank umständlich und damit entsprechend teuer
ist. Abgesehen davon ist eine solche Befestigungsweise der Führungsschienen nicht
zuverlässig. Beim Nachlassen der Klebekraft des Klebstoffs, z. B. durch Verspröden,
lösen sich die Führungsschienen von den Seitenwänden, so daß auch die Gefahr einer
baldigen Blockierung des Rolladens besteht.
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Es ist allerdings bei Rolladenschränken aus Holz, z. B. für Hängeregistraturen,
bereits bekanntgeworden, die Führungsnuten für den Rolladen in das Material der
seitlichen Schrankwände selbst spiralförmig einzufräsen, so daß sie nicht abgerissen
werden oder sich loslösen können. Dieses erfordert jedoch neben einer sorgfältigen
und dementsprechend aufwendigen Bearbeitung der Nuten einen verhältnismäßig großen
gegenseitigen Abstand der Führungsnuten in den seitlichen Schrankwänden, da bei
kleinen, zwar die Bauhöhe des Rolladenschrankes günstig beeinflussenden Abständen
das zwischen zwei Führungsnuten verbleibende Material infolge der hohen Reibungs-
und Druckbeanspruchung beim Öffnen und Schließen des Rolladens nach verhältnismäßig
kurzer Benutzungsdauer absplittert und die abgesplitterten Holzteilchen die Bewegung
des Rollladens hemmen bzw. in den Führungsnuten sogar blockieren. Außerdem ist das
Öffnen und Schließen des Rolladens durch den hohen Reibungswiderstand in den spiralförmig
verlaufenden Führungsnuten mit einem erheblichen Geräusch verbunden. Diese unangenehme
und störende Geräuschbildung kann selbst dann nicht vollständig beseitigt werden,
wenn zumindest für die seitlichen Schrankwände sehr harte und damit entsprechend
teuere Holzsorten verwendet werden.
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Durch die Ausbildung gemäß der Erfindung erhält jedes Formstück durch
die in die zugeordnete seitliche Schrankwand eingefrästen Führungsnuten einen guten
Halt, so daß ein Losreißen des Formstücks und ein sich hieraus ergebendes Blockieren
des Rolladens wirkungsvoll verhindert ist. Insbesondere ergibt sich infolge der
Kunststoffausführung des Formstücks gegenüber der unmittelbaren Führung des Rolladens
in den eingefrästen Nuten der Vorteil einer einwandfreien Leichtgängigkeit, wobei
sich gegenüber der gegossenen oder gefrästen Metallausführung des Formstücks ein
Nacharbeiten der Führungsnuten erübrigt. Gegenüber diesen und durch eine geräuscharme
Führung des Rolladens noch vermehrten Vorteile fällt der Mehraufwand durch zweimalige
Bereitstellung der Führungsnuten als Formstück und als Ausfräsungen in den seitlichen
Schrankwänden weniger ins Gewicht.
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Im einzelnen kann hierbei die Ausbildung noch so durchgeführt werden,
daß die dem Schrankinnenraum zugewandte Oberfläche des Formstücks bündig mit der
jeweils zugeordneten Innenfläche der Seitenwand abschließt. Dadurch ergibt sich
innen eine glatte, von keinen vorstehenden Teilen unterbrochene Seitenwand, so daß
die Zugänglichkeit zum Schrank innern erhöht wird.
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In vorteilhafter Weise wird das Formstück aus einer Kunststoffolie
mit einer Wandstärke von etwa 2 bis 4 mm durch Pressen oder Drücken- hergestellt.
Bei diesen Wandstärken können die U-förmigen Profilierungen mit geringem Kostenaufwand
eingedrückt oder eingepreßt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
dargestellt; in dieser zeigt F i g. 1 einen schematischen Vertikalschnitt durch
einen Rolladenschrank im Bereich einer spiralförmigen Führung für den Rolladen,
Fig.2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig.1. Ein Rolladenschrank gemäß der
Fig. 1 ist insbesondere zur Aufnahme von Hängeregistraturen geeignet. Die offene
Vorderseite eines solchen Schrankes ist durch einen Rolladen 1 verschließbar, der
in Führungsnuten 2 der seitlichen Schrankwände geführt ist. Die Führungsnuten sind
am oberen oder unteren Ende einer seitlichen Schrankwand in Form einer Spirale 3
angeordnet, damit sie beim Öffnen den Rolladen vollständig aufnehmen können. Diese
spiralförmig verlaufenden Führungsnuten für einen Rolladen sind an zwei Formstücken
5 angeordnet, die von den einander gegenüberliegenden seitlichen Schrankwänden mittels
Schrauben 7 gehaltert werden.
Die spiralförmig verlaufenden Führungsnuten
2 werden von U-förmigen dünnwandigen Profilen 6 gebildet, die durch eine an der
jeweiligen seitlichen Schrankwand anliegenden Platte miteinander und zu dem erwähnten
zusammenhängenden Formstück 5 verbunden sind. Ein derartiges Formstück wird durch
Pressen oder Drücken aus einer Kunststoffolie hergestellt. Nach der Erfindung werden
den Führungsnuten 2 eines solchen Formstücks 5 in der jeweils zugeordneten seitlichen
Schrankwand entsprechende spiralförmig verlaufende Fräsnuten 4 zugeordnet, in welche
die U-förmigen Profile 6 eingesetzt sind und dadurch einen guten Halt bekommen.
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In vorteilhafter Weise kann hierbei die Anordnung eines Formstücks
5 in der dazugehörigen seitlichen Schrankwand so erfolgen, daß die dem Schrankinnenraum
zugewandte Oberfläche jedes Formstücks bündig mit der Innenfläche dieser Schrankwand
abschließt. _ _