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B e s c h r e i b u n g Wägeverfahren mit einer von der Hauptwägung
unabhangigen automatischen Kontrollwägung Die Erfindunr, betriift ein Wägeverfahren,
bei dem außer der Hauptwägung eine Kontrollwägung zum Überprüfen und gegebenenfalls
Ausscheiden der Rauptwägung durchgerührt wird.
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EH sind derartige Wageverfahren mit zweimaliger Wägung bekannt, bei
denen zeitlich aufeinanderfolgend entweder auf ein und derselben Waage durch Vertauschen
von Last und Ausgleichsgewicht oder auf zwei verschiedenen Waagen gewogen wird.
Ein solches Verfahren ist nur für kleine Lasten brauchbar. Ferner ist ein Wageverfahren
bekannt, bei dem zwei mit einem Lasbhebelwerk verbundene selbstandige Auswägeei,
nrichtungen heim Wägevor.ang in gleicher Weise austariert werden müssen. Wägungen
nach derarbigen Wägeverfahren sind zeitraubend und unwirtschaftlich. Darüber hinaus
wird die Kontrolle des Wägeergebnisses nur am Wägeort durchgeführt.
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Bei dem bisherigen Verwagen von Kohle in Zechen auf Gleiswaagen ist
eine Konbrollwägung nicht vorgesehen. Eine
automaquische Datenübertragung
des Wägeergebnisses zur Zechenzentrale ist deshalb nicht sinnvoll, weil dann die
Wagetätigkeit das Wägemeisters und die Datenübertragung ohne jede Kontrolle ablaufen
wurde. Auch bei einer Vollautomatisierung des Wagens nach dem bisher üblichen Wägeverfahren
unter Verzicht auf einen Wägemeister, bliebe die Verwägung und die Übertragung des
Wägeergebnisses ohne Kontrolle. Deshalb ist die Datenübermittlung zur Zentrale bisher
sehr zeitraubend und kostspielig. So muß beispielsweise beim Erstellen des Frachtbriefes
das Wägeergebnis mehrfach von IIand umgeschrieben werden. Die Wägetätigkeit des
WägemeLsters wird bei diesem bekannten Verfahren nur stichprobenartig dadurch kontrolliert,
daß eine zweite sachkundige Person den Wägevorgang ab und zu beobachtet. Fehler
bei der Verwägung stellen sich dabei oft erst bei der täglichen Gesamtabrechnung
heraus. Die Korrektur eines solchen Fehlers ist schwierig oder gar nich-t mehr möglich.
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Die Erfindung hat die Aufgabe, die geschilderten, insbesondere bei
derVerwägung von Kohle in Zechen auftretenden Nachteile zu vermeiden und ein Wägeverfahren
zu schaffen, welches ein kontrolliertes, absolut zuverlässiges Wägeergebnis liefert,
das schnell und zuverlässig unabhängig von der Entfernung der Auswertungsstelle
vom Wägeort übertragen werden kann.
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Erfindungsgemäß ist das Wägeverfahren, bei dem außer der Hauptwägung
eine Kontrollwägung zum Überprüfen und gegebenenfalls Ausscheiden der Hauptwägung
durchgeführt wird dadurch gekennzeichnet, daß die Kontrollwägung durch das Aufbringen
des zu wägenden Gutes auf die Lastschale ausgelöst und diese Kontrollwgägung automatisch
und unabhängig von der Hauptwägung durchgeführt wird.
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Um die Geschwindigkeut und die Zuverlässigkeit des Verfahrens zu
erhöhen und weitere menschliche Arbeitskraft einzusparen, werden nach einer vorteilhaften
Weiterbildung des die MeBergebnisse der Hauptwägung und der Kontrollwägung automatisch
miteinander verglichen, und bei unzulässigem Vergleichswert wird die Hauptwägung
automatisch verworfen.
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Eine Einrichtung zur Durchführung des Wägeverfahrens ist dadurch
gekennzeichnet, daß zur Ausführung der Kontrollwägung eine an sich bekannte elektrische
Kraftmeßdose in ein kraftübertragendes Teil der Waage zwischen Lastschale und d
Auswägeeinrichtung eingeschaltet ist, unddaß ein an sich bekanntes Steuerpult zum
Eintasten von Hand und Wandeln der bei der Hauptwägung gewonnenen Meßergebnisse
in digitale elektrische Ausgangsignale vorgesehen ist.
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Um die Meßergebnisse zuverlässig, zeitsparend und ohne kontrollieren
und Einschaltun menschlicher Arbeitskraft/auswerten zu können, ist eine an sich
bekannte Buchungsmaschine zum selbsttitigen Vergleichen und Protokollieren der von
der kraftme#dose und
dem Steuerpult gelieferten MeBergebnisse und
zum selbsttätigen Ausscheiden der Hauptwägung bei unzulässigem Vergleichswert vorgesehen.
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Das Wägeverfahren wird im folgenden anhand einer schematischen Zeichnung
an einem Ausfuhrungsbeispiel näher erläutert.
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Die Pigur zeigt eine Einrichtung zur Durchführung des Wägeverfahrens
nach der Erfindung.
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Ein zu wägender Eisenbahnwaggon 1 steht auf den Fahr-bzw. Wägeschienen
2 der Brücke 3 einer insgesamt mit dem Bezugszeichen 4-bezeichneten Gleiswaage.
Die Brücke 3 ist gegen die Schneiden 5 eines Hebelwerks 6 sowie gegen eine mit ihr
verbundene Zugstange 7 abgestützt. In die Zugstange 7 ist eine Kraftmeßdose 8 eingeschaltet,
die ihr elelitrisches, der Kraft in der Zugstange proportionales Ausgangssignal
an eine Meßschaltung 9 und ein Anzeigegerät lO mit analoger Anzeige weitergibt.
Ein zweiter ausgang der Meßschaltung 9 ist über einen Analog-Digitalumsetzer 11
mit einer Meßstellenabtaststeuerung 12 verbunden. Diese Steuerung steht über einen
zweiten Eingang mit einem insgesamt mitdem Bezugszeichen 13 versehenen Steuerpult
in Verbindung. Das Steuerpult 13 besitzt Festwertsteller bzw. eine Tastatur 14 zum
Eintasten von mehrstelligen Ziitern, z. B.
von an dem Auswägehebel
15 ablesbaren Ausgleichsgewichten. Die Ausgleichsgewichte smnd mit dem auf der einen
Seite des Auswägehebels verschieblich angeordneten Laufgewicht 16 entsprechend der
Last 1 einstellbar, die über die am anderen Ende des Auswägehebels 15 angelenkte
Zugstange 7 am Auswägehebel angreift.
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Der Ausgang der Meßstellenabtaststeuerung 12 ist mit dem Eingang
einer Buchungsmaschine 18 verbunden, die ihrerseits über einen Datensender 19 mit
einer elektronischen Rechenanlage 20 in Verbindung stehle an welche eine YernschreibmaschineS1
zur Ausgabe des Wägeergebnisses, z. B. in Form eines Frachtbriefes für den Waggon1
angeschlossen ist.
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In die Leitungen zwischen der Me#schaltung 9 und dem Analog-Digital-Umsetzer
11 einerseits und dem Steuerpult 13 und der Meßstellenabtaststeuerung 12 andererseits
können weitere Waagen 4', 4'', 4''',... eingeschaltet sein, deren Anzahl nur dadurch
g begrenzt ist, da# die Summe der Datendbertragungszeiten zwischen Wägeort und Auswertungsgtelle
immer kleiner als die jeweils für einen Wäge-und Einfüllvorgang benötigte Zeit sein
mu#.
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Ein Wägevorgang nach der Erfindung läuft in folgender Weise abs Der
Wägemeister nimmt mit einem am Steuerpult 13 befindlichen Sohlüsselgohalter die
Gleiswaage 4 in Betrieb.
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Ein leerer Eisenbahnwaggon 1 wird auf die Fahr-bzw.
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Wägeschienen 2 der Brücke 3 gefahren. Der Wäbemeister tastet das Datum,.
die laufende Nummer, die Lastgrenze und das am Waggon 1 angeschriebene Taragewicht
in den Festwertstellter 14 des Steuerpultes 13 ein. Dann bringt er den Auswägehebel
15 durch Verschieben des Laufgewichtes 16 in seine Gleichgewichtslage, liest das
ermittelte Taragewicht ab und tastet es ebenfalls in den Festwertsteller 14 ein.
AnschlieBend stellt der Wägemeister das Laufgewicht 16 am Auswägehebel 15 auf das
vorgeschriebene Bruttogewicht ein. Der Schieber 30 an der Rutsche 31 wird geöffnet,
so daß aus dem Bunker 32 Kohle in den Waggon 1 rutscht. Der Wägemeister kann die
Zunahme der Last an dem Anzeigerät 10 ablesen, das ein dem Meßwert der KraftmeBdose
8 entsprechendes Gewicht anzeigt. Bei Erreichen des vorwählbaren Sollwertes, der
z. B. um 100-kp kleiner als das Bruttogesamtgewicht sein kann, wird entweder durch
einen Steuerbefehl der Schieber 30 automatisch geschlossen, oder dem Wägemeister
wird durch ein optisches oder akustisches Signal das Erreichen des Sollwertes gemeldet.
Der Wägemeister hat dann die Möglichkeit, vom Steuerpult 13 aus Uber eine Leitung
33 einen Stellmotor 34 zu betätigen, der den Schieber 30 schließt. Der Wagemeister
bringt nach Beendigung des Einfüllvorganges den Auswdgehebel 15 durch Verschieben
des Laufgewichtes 16 in . seine Gleichgewichtslage, liest das dadurch ermittelte
Bruttogewicht am Auswägehebel ab und tastet die Werte fUr das abgelesene Bruttogewicht,
das Nettogewicht, die Sortennummer, das Gu-tgewicht und das Verreohnungsgswioht
in den Fsatwertsteller 14 ein.
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Nunmehr hat der Wägemeister die Aufgabe, die im Steuerpult 13 eingetastenten,
gespeicherten Daten an die Buchungsmaschine 1e in der Auswertungsstelle oder Zentrale
weiterzugeben. Dafür befindet sich an dem Steuerpult 13 eine Drucktaste"Datenizbertragung"und
zwei Signallampen, welche anneigen, ob die Zentrale gerade durch eine andere Waage
4', 4'', 4''',... besetzt ist oder ob die Zentrale frei ist und der Meßwert durch
Druck auf die Taste"Datenübertragung" an die 3uchungsmaschine 18 überspielt werdn
kann. Der tuberspielvorgang dauert ca. 5 Sekunden, während der Wägevorgang etwa
18 Minuten dauert. Sind z. B. neun Waagen an eine Buchungsmaschine 18 in der Zentrale
angeschlossen, so ist die Buchungsmaschine zu 4 % der gesamten Wägezeit durch die
Übertragung der Meßwerte von den Steuerpulten 13 her besetzt.
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Im 1 ungünstigsten Falle ergibt sich bei diesem Beispiel eine Wartezeit
von t3 x 5 = 40 Sek. Unabhängig von der Tätigkeit des Wagemeisters werden der Buchungsmaschine
die Meßwerte der Kraftmeßdose d über die Meßschaltung 9 und den Analog-Digital-Umsetzer
11 zugeführt. Die Buchungsmaschine 18 bildet mit einem fest in ihr verdrahteten
Rechenprogramm selbständig die Differenz zwischen dem eingetasteten Wert und dem
über die Kraftmeßdose 8 gemessenen Wert und protokolliert den so gewonnenen Vergleichswert
zusammen mit den zugehörig Daten, wie Datum, Uhrzeit, deii beiden Me#werten für
das Bruttogewicht usw., auf einer Lochkarte. Falls der Vergleichswert einen beliebig
vorgebbaren Maximalwert überschreitet oder eine der Übertragungsleitungen oder -geräte
defekt ist, wird
e Lochkarte von der Buchungsmaschine ausgeworfen
und danit n einer weiteren Datenverarbeitung ausgeschlossen. Aufgrund nes von der
Buchungsmaschine in diesem Fall ausgelösten Signals tzt sich eine Bedienungsperson
in der Zentrale mit dem Wägeister fernmündlich in Verbindung, um die Ursache der
unzuläs-@g hohen Differenz festzustellen. Bleibt der Vergleichswert einer als der
vorgegebene Höchstwert, so werden die von der chungsmaschine erstellten Lochkarten
über einen Datensendbr @ 19 eine Rechenanlage 20 überspielt, welche mit Hilfe eines
Re-. enprogrammes und den zugehörigen Daten selbständig einen Frachtief erstellt,
der über die Fernschreibmaschine 21 ausgegeben rd.
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Falls der Wägemeister beabsichtigt, einen Waggon nur teilise zu"füllen
und ihn später nachzuladen, handelt er i-ii der sher beschriebenen Weise. Bei der
Überspielung der Me#werte ückt er anstelle der Drucktaste"Datenübertragung"eine
Druckste"Datenspeicherung". Dadurch protokolliert die Buchungsmahine 13 die überspielten
Werte in einer zweiten Farbe und vereht die Lochkarte gleichzeitig mit einem Beizeiclien,
das die erspielung zur Rechenanlage 20 verhindert. Beir. späteren volländigen Auffüllen
des Waggons entsteht eine neue Lochkarte, e zusammen mit der zwischengespeicherten
Lochkarte an die ohenanlage 20 überspielt wird.
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Das Wägeverfahren nach der Erfindung ermöglicht eine schnel-Datenübertragung
des Wägeergebnisses vom Wageort zur Auswertungslle bei zuverlässiger und stetiger
automatischer Kontrolle des evorgangs, sowie der Gerate und Leitungen zum Übertragen
des @eergebnisses und des Übertragungsvorganges selbst.
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Ansppüc@e