DE1546498C3 - Verfahren zum Entgiften cyanhaltiger Abwässer - Google Patents
Verfahren zum Entgiften cyanhaltiger AbwässerInfo
- Publication number
- DE1546498C3 DE1546498C3 DE1546498A DED0049624A DE1546498C3 DE 1546498 C3 DE1546498 C3 DE 1546498C3 DE 1546498 A DE1546498 A DE 1546498A DE D0049624 A DED0049624 A DE D0049624A DE 1546498 C3 DE1546498 C3 DE 1546498C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- hydrogen cyanide
- cyanide
- wastewater
- detoxification
- wastewater containing
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/72—Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation
- C02F1/725—Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation by catalytic oxidation
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J41/00—Anion exchange; Use of material as anion exchangers; Treatment of material for improving the anion exchange properties
- B01J41/04—Processes using organic exchangers
- B01J41/05—Processes using organic exchangers in the strongly basic form
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F2101/00—Nature of the contaminant
- C02F2101/10—Inorganic compounds
- C02F2101/16—Nitrogen compounds, e.g. ammonia
- C02F2101/18—Cyanides
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Hydrology & Water Resources (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Water Supply & Treatment (AREA)
- Removal Of Specific Substances (AREA)
- Treatment Of Water By Oxidation Or Reduction (AREA)
- Catalysts (AREA)
- Exhaust Gas Treatment By Means Of Catalyst (AREA)
Description
Bisher wurde cyanhaltiges Abwasser vorwiegend durch Oxidation mit Chlor oder Hypochlorit in stark
alkalischer Lösung entgiftet. Dieses Verfahren hat aber schwerwiegende Nachteile. Die Dosierung des Oxidationsmittels
muß genau erfolgen, denn ein Überschuß an Chlor ist für das Gewässer mindestens so gefährlich wie
Cyanwasserstoff. Die Oxidation verläuft relativ langsam, d. h. es werden große Standbecken benötigt. Die
Kontrolle erfolgt mit teuren und empfindlichen Geräten, wie Redoxpotentialmessern. Die Oxidation
erfolgt überdies nur bis zum ebenfalls noch giftigen Cyanat Als weitere Oxidationsmittel sind auch Wasserstoffperoxid
und Ozon bekannt, die jedoch noch teuerer sind. Die Reaktion verläuft auch bei diesen Mitteln sehr
langsam.
Ferner ist es bereits bekannt, Cyanidionen aus verdünnten Lösungen mit Ionenaustauschern zu konzentrieren
und das Eluat wie zuvor beschrieben zu oxidieren. Fernerhin hat man die Cyanide in schwerlösliehe
Komplexverbindungen übergeführt, z. B. in Eisencyanverbindungen. Dabei entstehen voluminöse Schlämme,
die zum Teil nur schwer entfernbar sind. Sämtliche bisher vorbekannten Verfahren befriedigen nicht, sei es
aus technischen oder aus wirtschaftlichen Gründen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aufgezeigten Mängel bzw. Nachteile bei der Entgiftung
cyanhaltiger Abwässer zu vermeiden.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zum Entgiften cyanidischer Abwässer durch Ansäuern
und Ausblasen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man einerseits den ausgeblasenen Cyanwasserstoff in der
Dampfphase katalytisch zu Wasser, Kohlendioxid und Stickstoff oxidiert, während man andererseits die im
Abwasser verbliebenen Cyanidionen durch einen Ionenaustauscher abfängt
Als Katalysator ist hierbei ein Metallkatalysator, vorzugsweise auf Edelmetallbasis, geeignet. Außerdem
ist es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zweckmäßig, wenn man die heißen Abgase teilweise durch die
wäßrige Lösung rückführt und nur so viel frische Luft zufügt, als zur Oxidation des Cyanwasserstoffes
notwendig ist.
Die Endprodukte sind ungiftige und harmlose Gase, die in die Atmosphäre gelangen können. Somit
unterbleibt eine weitere Belastung der Gewässer mit mehr oder weniger giftigen, partiell oxidierten Nebenprodukten
bzw. Reaktionsmitteln und Salzen. Zur Vernichtung von Cyanwasserstoff wird lediglich Sauerstoff
bzw. Luft benötigt. Dadurch werden gegenüber Verfahren, die Hypochlorit, Chlor oder Wasserstoffperoxid
verwenden, große Einsparungen erzielt.
Das Austreiben des Cyanwasserstoffes aus den Lösungen sowie die katalytische Oxidation verlaufen
rasch. Die Verweildauer der Lösungen in den Apparaturen ist kurz, daher können letztere klein dimensioniert
werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist ganz besonders für eine kontinuierliche Arbeitsweise geeignet.
Aus wirtschaftlichen Gründen ist es vorteilhaft, den Cyanwasserstoff nicht vollständig auszutreiben, sondern
den Restgehalt, der ca. 0,1 bis 1 mg pro Liter betragen kann, mit Hilfe eines Anionenaustauschers aufzukonzentrieren.
Als Ionenaustauscher kann man Austauschharze auf der Basis animierter Styrol-Divinylbenzol-Copolymerer
verwenden.
Bei der relativ niedrigen Cyanidionenkonzentration, die nach dem Ausblasen in der Lösung noch
zurückbleibt, ist es jedoch bei bestimmten Gegebenheiten durchaus möglich, den Restcyanidgehalt auch durch
äquivalente an sich bekannte Maßnahmen, wie z. B. durch Oxidieren oder Ausfällen, zu entfernen.
Durch Einstellen des pH-Wertes auf ca. 7 oder weniger liegt Cyanwasserstoff in der Lösung frei vor
und kann durch Luft oder ein anderes Gas ausgetrieben werden. Der Dampfdruck von Cyanwasserstoff über der
Flüssigkeit ist stark temperaturabhängig. Deshalb ist es vorteilhaft, das Austreiben bei Temperaturen von
vorzugsweise 40 bis 8O0C vorzunehmen. Je nach der Flüssigkeitstemperatur genügt eine 20- bis lOOfache
Luftmenge, bezogen auf die zu durchsetzende Flüssigkeit. Das Austreiben erfolgt vorteilhaft in an sich
bekannten Boden- oder Füllkörperkolonnen im Gegenstrom.
An sich war davon auszugehen, daß bei der Verbrennung von stickstoffhaltigen Gasen, also auch bei
der Verbrennung von Cyanwasserstoff, Stickoxide entstehen. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist e;
jedoch durch geeignete Auswahl des Katalysators, der Ausblastemperatur und der zum Ausblasen eingesetzten
Luftmenge überraschenderweise möglich, die Bildung von Stickoxiden und anderen toxischen Verbrennungsprodukten völlig zu unterbinden, so daß bei der
erfindungsgemäßen katalytischen Oxidation ausschließlich Wasser, Kohlendioxid und Stickstoff gebildet
werden.
Die erfindungsgemäß zu behandelnde Lösung sollte vorzugsweise eine Konzentration von wenigstens
10 mg Cyanwasserstoff pro Liter enthalten.
Nach Passieren der Austreibungsapparatur wird das Cyanwasserstoff-Luft-Gemisch so weit vorgewärmt,
daß am Katalysator die Zündtemperatur erreicht wird. Die Vorheizung kann elektrisch oder mittels Gas- oder
ölbrennem vorgenommen werden. Die Zündtemperatur beträgt beispielsweise für einen besonders geeigneten
Katalysator auf Edelmetallbasis 3000C. Die Durchströmungsgeschwindigkeit
der Gase durch den Katalysator beträgt beispielsweise ca. 1 m/sec. Cyanwasserstoff
wird auf dem Katalysator unter Abgabe der Verbrennungswärme von 159 kcal/Mol verbrannt. Die
Wärmeenergie der heißen Gase kann z. B. zur direkten
oder indirekten Vorwärmung des Abwassers oder des frischen Cyanwasserstoffgemisches ausgenützt werden.
Dies kann auch dadurch erfolgen, daß ein Teil der heißen Verbrennungsgase der Frischluft beigemischt
wird.
Claims (3)
1. Verfahren zum Entgiften cyanidischer Abwasser durch Ansäuern und Ausblasen, dadurch
gekennzeichnet, daß man einerseits den ausgeblasenen Cyanwasserstoff in der Dampfphase
katalytisch zu Wasser, Kohlendioxid und Stickstoff oxidiert, während man andererseits die im Abwasser
verbliebenen Cyanidionen durch einen Ionenaustauscher abfängt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator einen Metallkatalysator,
vorzugsweise auf Edelmetallbasis, verwendet
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die heißen
Abgase teilweise durch die wäßrige Lösung rückführt und nur so viel frische Luft zufügt, als zur
Oxidation des Cyanwasserstoffes notwendig ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH396665A CH466817A (de) | 1965-03-19 | 1965-03-19 | Verfahren zur Entgiftung cyanidhaltiger wässeriger Lösungen, insbesondere Abwässer |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1546498A1 DE1546498A1 (de) | 1969-08-28 |
DE1546498B2 DE1546498B2 (de) | 1977-06-23 |
DE1546498C3 true DE1546498C3 (de) | 1978-03-23 |
Family
ID=4267277
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1546498A Expired DE1546498C3 (de) | 1965-03-19 | 1966-03-17 | Verfahren zum Entgiften cyanhaltiger Abwässer |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
AT (1) | AT272215B (de) |
BE (1) | BE678088A (de) |
CH (1) | CH466817A (de) |
DE (1) | DE1546498C3 (de) |
ES (1) | ES324389A1 (de) |
FR (1) | FR1471715A (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FI62040C (fi) * | 1979-02-06 | 1982-11-10 | Outokumpu Oy | Foerfarande foer tvaettning av cyanidhaltiga ugnsgaser som uppstaor i metallurgisk industri |
DE3924100A1 (de) * | 1989-07-20 | 1991-01-24 | Didier Werke Ag | Verfahren zur entfernung von schwermetallen aus abwaessern |
-
0
- FR FR1471715D patent/FR1471715A/fr not_active Expired
-
1965
- 1965-03-19 CH CH396665A patent/CH466817A/de unknown
-
1966
- 1966-03-16 AT AT251366A patent/AT272215B/de active
- 1966-03-17 DE DE1546498A patent/DE1546498C3/de not_active Expired
- 1966-03-18 BE BE678088D patent/BE678088A/xx unknown
- 1966-03-18 ES ES0324389A patent/ES324389A1/es not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
AT272215B (de) | 1969-06-25 |
CH466817A (de) | 1968-12-15 |
ES324389A1 (es) | 1967-02-01 |
FR1471715A (de) | 1967-05-10 |
BE678088A (de) | 1966-09-01 |
DE1546498A1 (de) | 1969-08-28 |
DE1546498B2 (de) | 1977-06-23 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2350498C3 (de) | Verfahren zur Entfernung von Schwefel- und Stickstoffoxyden oder nur Stickstoffoxyden aus Abgasen | |
US5221486A (en) | Aqueous phase removal of nitrogen from nitrogen compounds | |
DE3688496T2 (de) | Verfahren zur Entfernung von Verunreinigungen aus Abgasemissionen. | |
CH658414A5 (de) | Verfahren und einrichtung zur vernichtung von abfallstoffen, insbesondere muell, durch anwendung der plasmatechnik. | |
DE4023030A1 (de) | Trockenverfahren zur behandlung von verbrennungsabgasen | |
DE2459615B2 (de) | Verfahren zur gleichzeitigen Behandlung von Abwässern und Abgasen aus Ammoniak-Synthesegas herstellenden Anlagen | |
DE3224260A1 (de) | Behandlungszusammensetzungen, ihre herstellung und ihre verwendung | |
DE2436363A1 (de) | Verfahren zur Verringerung des Gehalts an nitrosen Gasen in Abgasen | |
DE2520540B2 (de) | Verfahren zum Entfernen von Stickoxiden aus Verbrennungsabgasen | |
DE1546498C3 (de) | Verfahren zum Entgiften cyanhaltiger Abwässer | |
DE3120167C2 (de) | ||
JPH10132241A (ja) | 廃液または排ガスの処理方法 | |
EP0502192B1 (de) | Verfahren zum entfernen von stickoxiden aus abgasen | |
EP0107144B1 (de) | Verfahren zum Abtrennen von Luftverunreinigungen aus Abgasen, insbesondere aus Rauchgas, durch Kondensation | |
DE1253686B (de) | Verfahren zur Entfernung von Stickstoffoxyden aus Industrieabgasen | |
DE2709722A1 (de) | Verfahren zur entgiftung nitrit- und/oder cyanidhaltiger waessriger loesungen | |
EP0223904A2 (de) | Verfahren zur Reinigung von Industriegasen oder -abgasen | |
DE2531721A1 (de) | Verfahren zur entgiftung von nitrose gase und/oder cyanwasserstoff enthaltenden gasen | |
US4294928A (en) | Denitrification of a gas stream | |
AT330809B (de) | Verfahren zur herstellung von salzsaure | |
DE69132664T2 (de) | Wässriges ammoniak einspritzverfahren | |
DE2534458A1 (de) | Verfahren zur aufbereitung von organischem abwasser | |
DE19640452A1 (de) | Verfahren zur Naßoxidation von Abwasser | |
AT330721B (de) | Verfahren zur herstellung von eisen(iii)-chlorid aus eisen(ii)-chlorid | |
EP1385794A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur behandlung cyanidhaltiger flüssigkeiten |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |