DE1546226C - Verfahren zum Bleichen von Zellstoff - Google Patents

Verfahren zum Bleichen von Zellstoff

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DE1546226C
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chlorine
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English (en)
Inventor
William Howard Toronto Ontario Rapson (Kanada)
Original Assignee
A & W Ltd., Hamilton, Bermudas (Großbritannien)
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bleichen von Zellstoff, vorzugsweise Holzzellstoff, vorzugsweise Holzzellstoff, wobei der Zellstoff in einer ersten Bleichstufe einem Gemisch von Chlor und Chlordioxyd unter anschließender alkalischer Extraktion und mindestens einer nachfolgenden Bleichstufe unterzogen wird. t
Die auf chemischem Wege gewonnenen Holzzellstoffe, wie sie nach dem Stand der Technik zur Verfügung stehen und z. B. beim Sulfitverfahren, beim Sodaverfahren oder dem Kraft-Prozeß anfallen, werden mit Hilfe von mehrstufigen Verfahren gebleicht, die meistens damit einsetzen, daß der in Wasser suspendierte ungebleichte Zellstoff mit elementarem Chlor behandelt wird. Diese Chlorierungsstufe setzt häufig die Zellstoffstärke merklich herab und trägt dazu bei, daß der Zellstoff beim Altern leichter vergilbt. . '■
Wendet man in der ersten Stufe eines mehrstufigen Bleichverfahrens für Kraft-Zellstoff an Stelle von Chlor Chlordioxyd allein an, so kann man zwar die Stärkeverluste, welche die Chlorbehandlung begleiten, in gewissem Ausmaß unterbinden und die Farbstabilität verbessern, doch ist der Weißgrad, den man nach einem drei-, vier-, fünf- oder mehrstufigen Bleichprozeß erzielt, geringer als derjenige, den man erhält, wenn in der ersten Bleichstufe Chlor verwendet wird. Darüber hinaus ist der Einsatz von Chlordioxyd kostspieliger als der von Chlor.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren. ist eine merkliche Verbesserung des Weißgrades möglich, ohne daß dabei ein merklicher Festigkeitsverlust festzustellen ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Bleichen von Zellstoff, vorzugsweise Holzzellstoff, wobei der.Zellstoff in einer ersten Bleichstufe einem Gemisch von Chlor und Chlordioxyd unter anschließenderalkalischer Extraktion und mindestens einer nachfolgenden Bleichstufe unterzogen wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß folgende.zum Teil bekannten Verfahrensmerkmale kombiniert werden:
1. daß in einer ersten Stufe ein Chlor/Chlordioxyd-Gemisch verwendet wird, worin der Anteil des Chlordioxyds 20 bis 95 Gewichtsprozent beträgt und worin der Anteil an oxydativ wirksamem Chlor 133 bis 255 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgemisch, ausmacht, und
2. daß die alkalische Extraktion bei einem pH-Wert von gleich oder größer 11 vorgenommen wird, und
3. daß der extrahierte Zellstoff in der zweiten Bleichstufe mit üblichem Chlordioxyd allein kontaktiert wird.
In der USA.-Palcntschrift 2 166 330 ist zwar bereits vorgeschlagen worden, Holzzcllstoff in einem wäßrigen Medium mit einem Gemisch aus Chlor und Chlordioxyd zu bleichen, doch nicht als erste Stufe in einer Folge von drei Arbeitsstufen, wie sie obenstehend beschrieben ist. Hs ist weiter vorgeschlagen worden, ein Gemisch aus Chlor und Chlordioxyd in einem Molverhältnis /wischen 2,5 : I und 3,5 : I für ein Bleichverfahren un/uwenrien, bei welchem /distaff mit dem Gemisch aus Chlor und Chlordioxyd behandelt und anschließend einer Neutralisation bei einem pll von '-) his '>/) unterworfen wird, die also deutlich von einer Äl/alkali-l-.xlrakliiiii unterschieden ist, worauf sich· dann das Auswaschen anschließt. Gemäß einem besonderen Beispiel dieses Verfahrens schließt sich an die Neutralisation eine Behandlung mit Natriumchlorit an. Es wird bemerkt, daß in dieser Stufe ein Geruch nach Chlordioxyd auftritt. Dies kann seine Ursache in der Einwirkung von restlichem Hypochlo^ rit aus der Neutralisationsstufe haben, doch kann bei den in Rede stehenden hohen pH-Werten eine merkliche C102-Menge nicht erzeugt werden. Der Weiß:
ίο grad des Zellstoffs nach dem Bleichen soll bei diesem Dreistuf en-Verfahren 74% und nach dem Altern 66% betragen. . · .
In »Journal of the Technical Association of the Pulp and Paper Industry«, das als »TAPPI« bekannt ist, und zwar in Vol.41 (1958), S. 486 ff., ist eine Folge von drei Arbeitsstufen beschrieben, bei welcher Chlor mit einem geringen Gehalt, und zwar in der Größenordnung von 1 % oder darunter, ClO2 in der ersten Stufe verwendet wird, während die zweite Stufe aus einer Kombination einer Ätznatron-Extraktion mit einer Hypochlorit-Behandlung besteht, und in der dritten Stufe eine Behandlung mit Chlordioxyd allein erfolgt. Ein Zweck des Zusatzes der geringeren C102-Menge in der ersten Stufe besteht darin, die Zellstoffstärke zu erhöhen oder auf alle Fälle die Stärkeverluste auf Grund der anschließenden Hypochlorit-Behandlung herabzusetzen, und es ist angegeben, daß ein optimaler ClO2-Gehalt existiert, oberhalb dem die Zellstoffstärke wieder abnimmt. In einem Fall liegt das Optimum bei etwa 1,4 Gewichtsprozent ClO2, bezogen auf das Gemisch aus Cl2 und CIO2. Von den Erfindern des vorliegenden Verfahrens ist nun gefunden worden, daß die Stärke mit größeren Mengen ClO2 wieder ansteigt und daß bei einem Gehalt von 20% die Stärke jene übertrifft, die man mit Mengen in der Größenordnung von 1 % erzielt, und auch aufrechterhalten wird, wenn die ClO2-Menge weiter erhöht wird. Es ist ferner bekannt (vgl. »Das Papier« [1959], Heft 17/18, S. L90; »Chemisches Zentralblatt« [1958], S. 4355, sowie »Chemisches .; Zentralblatt« [1962], S. 15450), Zellstoff oder Zellulose mit einer Anzahl von Bleichmitteln, einschließlich Chlor, Chlordioxyd und Gemischen von Chlor (mit
Chlordioxyd zu bleichen und einen teilweise gebleichten Zellstoff mit Alkali zu extrahieren. Das Wesen der Erfindung liegt jedoch, wie bereits weiter oben erwähnt wurde, darin, daß eine neue Reihenfolge der • Bleichstuferi eingehalten wird. Durch das erfindungsgemäß spezifizierte Verfahren wird eine unerwartete Verbesserung der Festigkeit sowie des Glanzes erzielt. Die wesentlichen Vorteile, die mit der Verwendung von Gemischen aus Chlor und ClO2 verbunden sind, werden erst dann voll ausgeschöpft, wenn sich die Ätzalkali-Extraktion,und die Behandlung mit Chlor-SS dioxyd anschließen. Man erzielt nicht nur einen stärkeren Weißgrad nach dieser anschließenden CIO2-Stufc, sondern der Weißgrad ist auch nach einem lSstündigen Erhitzen auf 1050C in einem Trockenschrank ebenfalls größer, was beweist, daß eine größere Beständigkeit gegen das Vergilben beim Altern erzielt wird, wenn in der ersten Stufe Gemische aus Chlor und ClO2 angewendet worden sind. Dies belegt, daß die Farbstabilität von Zellstoffen, die gemäß der erfindungsgemäßen Folge von Arbeitsstufen gebleicht worden sind, besser ist als diejenige, die man bei den bekannten Mehrstufenverfahren erzielt.
Sclbslverstäiullich ist bei sämtlichen. Vergleichen hinsichtlich des Weißgrades, der nach den verschiede-
nen Verfahren erzielt wird, vorausgesetzt worden, daß stets die gleiche Menge Bleichmittel, ausgedrückt als Chloräquivalente, in den entsprechenden Bleichstufen der betreffenden Verfahren zur Anwendung gelangt. · ·
.'Man hätte vielleicht erwarten können, daß der höhere Weißgrad vor und nach dem Altern, den man durch Anwendung von Gemischen aus Chlor und ClO2 in der ersten Stufe eines mehrstufigen Bleichverfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung erzielt, wieder aufgehoben wird, wenn man die Zellstoffe weiteren Bleichstufen mit zusätzlichen Mengen von Oxydationsmitteln unterwirft, doch ist dies nicht der Fall. Der höhere Weißgrad und die verbesserte Farbstabilität treten auch noch in Erscheinung, selbst wenn man weitere Bleichstufen in die Stufenfolge nach der Alkaliextraktion und vor der ClO2-Behandlungsstufe zwischenschaltet oder diese nach der ClO2-Behand lungsstufe einschaltet.
Bei der praktischen Durchführung der vorliegenden Erfindung wird der Zellstoff, der normalerweise eine Stoff dichte zwischen 2 und 12°/0 (Gewicht des trockenen Zellstoffs in 100 Teilen des Gemisches aus Zellstoff und Wasser) aufweist, zunächst mit einer solchen Menge eines Gemisches aus Chlor und CIO2 gebleicht, die ausreicht, um die Oxydationskraft (ausgedrückt als verfügbares Chlor) zu liefern, die zum Wegbleichen der Farbkörper, die mit dem Zellstoff vergesellschaftet sind, benötigt wird. Diese erste Bleichstufe wird im folgenden als »Chlorierung« bezeichnet. Die für das Bleichen erforderliche Menge an verfügbarem Chlor hängt in erster Linie von der Art des Zellstoffs ab und kann nach bekannten Methoden ermittelt werden. •Etwa 20 bis 95% ClO2, vorzugsweise etwa 40 bis 90% ClO2, bezogen auf das Gewicht des Gemisches aus Chlor und ClO2, werden in der Chlorierungsstufe angewendet, die bei Temperaturen in der Größenordnung von 0 bis 350C und Bleichzeiten von 5 bis 60 Minuten durchgeführt werden kann.
Nach der Chlorierung wird der Zellstoff, dessen Stoffdichte zwischen 3 und 18 % liegt, einer Extraktion mit heißem Alkali unterworfen, und zwar durch Behandlung mit einem Ätzalkali, beispielsweise Ätznatron, in solcher Menge, in der Regel zwischen 0,25 und 5%, bezogen auf das Gewicht des trockenen Zellstoffs, die ausreicht, um das pH auf 11 oder darüber , zu bringen. Die Extraktion wird normalerweise bei 40 bis 1300C 5 bis 180 Minuten lang durchgeführt. In dieser Erfindungsbeschreibung werden die Bezeichnungen »Alkaliextraktion« und »Ätzalkali-Extraktion« für den gleichen Vorgang benutzt, und es ist demzufolge eine durch die andere austauschbar.
Nach der Extraktion wird der Zellstoff mit ClO2 behandelt. Der Zellstoff kann eine Stoffdichte zwischen 5 und 15% aufweisen, während die zu verwendende Menge ClO2 0,1 bis 2,0%, bszogen auf das Gewicht des Zellstoffs, betragen kann. Die Temperatur, bei der die ClO2-Behandlung erfolgt, beträgt in dar Regel 30 bis 900C, ihre Dauer 5 bis 300 Minuten.
Wie oben bereits erwähnt wurde, kann der Zellstoff über die oben beschriebene Chlorierung, die Extraktion mit dem heißen Alkali und die ClOj-Behandlungsstufe hinaus weiteren Bleichstufen unterworfen werden. Die Aufhellung des Zellstoffs vor und nach dem Altern wird verstärkt, wenn der Zellstoff mit Hypochlorit oder Peroxyd behandelt wird. So kann z. B. HoIzzellstoff gebleicht werden durch Behandlung mit einem Gemisch aus Chlor und CIO2, Extraktion mit wäßrigem Alkali und Behandlung imt wäßrigem Hypochlorit und mit wäßrigem ClO2, wobei alle Behandlungen in separaten, aufeinanderfolgenden Stufen vorgenommen werden. Wird der Holzzellstoff einer Peroxydbleiche unterworfen, so kann die Stufenfolge die oben beschriebene sein mit der Einschaltung der zusätzlichen Stufe der Peroxydbehandlung, die sich unmittelbar an die Behandlung mit Hypochlorit anschließt. ; ■"■'■■'■/■ v :.
Beim Behandeln des Holzzellstoffs mit einem Hypochlorit, z. B. Natrium- oder Calciumhypochlorit, kann dieser eine Stoffdichte zwischen 5 und 15 % aufweisen, und die Behandlung kanii 5 bis 180 Minuten lang bei etwa 20 bis 700C durchgeführt werden. Es soll so viel Hypochlorit verwendet werden, daß 0,1 bis 4% verfügbares Chlor, bezogen auf das Gewicht des Zellstoffs, geliefert werden. - .
Für die Peroxydbehandluhg werden 0,05 bis 4% Wasserstoffperoxyd, bezogen auf das Gewicht des Zellstoffs, verwendet, um einen Holzzellstoff, der eine Stoffdichte von 5 bis 35% aufweist, 5 bis 300 Minuten lang bei etwa 3 bis 90°C zu behandeln.
Wenn auch die Anzahl und bzw. oder die Folgs der Arbeitsstufen, die bei der Durchführung des eriindungsgertiäßen Verfahrens angewendet werden, sich ändern können, so besteht doch stets die erste Stufe aus dem Bleichen des Zellstoffs mit einem Gemisch aus Chlor und ClO2, und an diese Arbeitsstufe schließt sich in irgendeiner Stufe der Gesamtstufenfolge die Alkali-Extraktion und die ClO2-Behandlung in Form separater Stufen an.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern.
Beispiel 1
Es wurden Muster von ungebleichtem Fichtenholz-Sulfit-Zellstoff, von denen jedes 30 g wog, mit wechselnden Mengen von Chlor und ClO2, wie in Tabelle 1 angegeben, vermischt, um so eine Gesamtgewichtsmenge Chlor und Chlordioxyd zur Anwendung zu bringen, die 5 Pfund verfügbarem Chlor je 100 Pfund Zellstoff brei von einer Stoffdichte von 3% äquivalent war, .und die 1 Stunde bei 25°C. aufrechterhalten wurde, worauf mit frischem Wasser gewaschen wurde.
Bei der Berechnung des verfügbaren Chlors wird davon ausgegangen, daß 1 Pfund Chlor einem Pfund verfügbarem Chlor und 1 Pfund ClO2 etwa 2,63 Pfund verfügbarem Chlor äquivalent sind. 1 _ .
Jedes Zellstoffmuster wurde dann der Ätzalkali-Extraktion unterworfen, und zwar durch zweistündige Behandlung bei 6O0C mit 2% NaOH, bezogen auf das Zellstofftrockengewicht, bei einer Stoffdichte von 15%, und darauf wurde mit Wasser ausgewaschen.
Im Anschluß an die Ätzalkali-Extraktion wurde jedes Muster 3 Stunden bei 700C mit 0,5% ClO2, bezogen auf das Zellstofftrockengewicht, bei einer Stpffdichte von 6% behandelt und danach mit Wasser gewaschen. ·■.■'.
Der Weißgrad der Muster (ausgedrückt in Zahlenwerten der General EJectric-Standard-Weißgradskala) wurde, vor und nach dem I8stündigen Erhitzen in einem Trockenschrank auf 105" C, das das Altern simulieren sollte, bestimmt. Die Viskosität der Muster die ein Maß für die Zellstoffstärke sind, wiiriL' vor dem Alterungspro/eß bestimmt.· Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Tabelle 1
Muster des Fichtenholz-Sulfitzellstoffes des Beispiels!
Gewichtsprozent " Gencral-Electric-Weißgrad vor dem /o nach dem Viskosität
Chlor im 0 Altern Altern in Centipois
Gemisch aus ' 87,0 78,7
Chlor und CIOj . 87,4 79,6 . 34,4
O 88,1 80,2 36,0
22,6 88,8 80,8 35,1
39,7 88,8 80,8 30,9
53.0 89,1 79,8 33,6
63.7 89,0 79,7 33,0
72,0 31,9
79,7
IO
B e Ls ρ i e 1 2
30-g-Mustcr eines ungebleichten Kraft-Zellstoffes aus Kiefernholz wurden 1 Stunde bei 25°C mit Chlor und ClO2 in wechselnden - Mengen behandelt, und zwar so, daß die Gesamtmenge von Chlor und Chlordioxyd 6.2 °/0 verfügbarem Chlor äquivalent war, wobei die Stoffdichte 3°/0 betrug, und hierauf wurde mit Wasser ausgewaschen.
Die zweite Behandlungsstufe bestand für alle Muster in der 2stündigen Behandlung bei 60° C mit 2 °/0 NaOH, bezogen auf das trockene Zellstoffgewicht, bei einer Stoffdichte von 15 °/0.
Nach dem Waschen wurde jedes Muster 3 Stunden bei 700C mit l°/o ClO2, bezogen auf das Gewicht des trockenen Zellstoffes, dessen Stoffdichte 6 °/0 betrüg, behandelt und erneut gewaschen. Die. Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
Beispiel 3
Einige Muster des ungebleichten Kraft-Zellstoffes . aus Kiefernholz des Beispiels 2 wurden nach den
J5 ersten drei Behandlungsstufen, nämlich der Chlorierung, der Ätzalkali-Extraktion und der ClO2-Behandlung, zwei zusätzlichen Bleichstufen unterworfen, und zwar einer zweiten Ätzalkali-Extraktion unter .Bedingungen, die mit jenen identisch waren, die in der
ersten Ätzalkali-Extraktion angewendet worden waren, und ferner einer zweiten Chlordioxyd-Behandlung unter an sich identischen Bedingungen, jedoch mit der Abweichung, daß nur 0,5 °/0 ClO2, bezogen auf das Zellstofftrockengewicht, zur Anwendung kamen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengestellt.
Tabelle 2
Muster des Kraft-Zellstoffes aus Kiefernholz des Beispiels 2
Gewichtsprozent General-Electric-Weißgrad vor dem /0 nach dem Viskosität
Chlor im 0 - Altern Altern in Centipois
Gemisch aus 77,3 .73,7
Chlor und ClO2 77,9 74,2 10,0
0 79,6 75,9 10,3
22,6 80,2 76.6 10,0
39,7 80,8 77,3 10,0
. 53,0 81,2 77,5 10,1
63,7 81,3 • 77,4 10.0
72.0 9,9
79,7
Tabelle 3
Muster des Kraft-Zellstoffes aus Kiefernholz des
Beispiels 3
Gewichtsprozent General-Electric-Weißgrad vor dem nach dem Viskosität
Chlor im 0/
/0
Altern Altern in Centipois
Gemisch aus 88,7 . 85,3
Chlor und ClO, 88,7 85,3 9,2 .
0 89,0 " . 85,7 9,5
22,6 89,5 ! 86,5 9,4
39,7 : 90,0 ' 87,5 9,3
53,0 90,7 87,4 9,4
63,7 90,4 87,4 9,2
72,0 ■ 8,9 .;~
79,7
'-.Beispiel 4-'
Ein ungebleichter Kraft-Zellstoff, der aus gemischten Weichhölzern, wie sie in Zentral-Britisch Kolumbien wachsen, wurde mit Chlor und ClO2 in solcher Menge behandelt, daß deren Gesamtmenge gewichtsmäßig 7°/0 verfügbarem Chlor äquivalent war, bezogen auf das trockene Gewicht des Zellstoffes; die Behandlung erfolgte auf dreierlei Weise: 100°/0 Chlor, 63,7 °/0 Chlor und 36.3 °/o Chlordioxyd, bezogen auf das Gewicht des Gemisches, und 100°/0 ClO2. In jedem Fall wurde die Behandlung bei einer Stoffdichte von 3°/„ bei 25'C 1 Stunde lang durchgeführt. Nach dem Auswaschen folgte eine zweistündige Heißextraktion bei 60'C mit 2.5°',, NaOH, bezogen auf das Gewicht des Zellstoffs, bei einer Stoffdichte von 15°/0 und danach ein erneutes Auswaschen.
Eine Vielzahl von anschließenden Blcichstufen wurde nachgeschüttet, wobei zu jeder mindestens eine CIOj-Behandlungsstufe gehörte und wobei die folgenden Reihenfolgen von Stufen eingehalten wurden: CED, CEHD, CEHDP, CE1HD1E2D2und CEjD1E2D2, worin bedeuten: C = Chlorierung; E = Ätzalkali-Extraktion; H = Hypochlorit; P = Peroxyd; D = Chlordioxyd. ■ ;
Die Bedingungen für die letztgenannten Stufen waren die folgenden:
H = l°/0 verfügbares Chlor als Hypochlorit, bezogen auf das Zellstoff gewicht, Stoffdichte 6 %> 4O0C, 3 Stunden und pH 10.
P = 0.38 °/0 H2O2, bezogen auf das Zellstoffgewicht, Stoffdichte 6%, 70äC, 3 Stunden, gepuffert auf pH 10.5.
E == 2.0°/0 NaOH, bezogen auf das Zellstoffgewicht, Stoffdichte 15%, 601C. 3 Stunden.
D — °/0 ClO2, bezogen auf das Zellstoffgewicht, und zwar variiert gemäß den Angaben in Tabelle 4, Stoffdichte 6%. 70vC. 3 Stunden.
Tabelle 4 Ungebleichter Kraft-Zellstoff des Beispiels 4
Stufenfolge D
°/o
ClO2
Zusammensetzung
der Chlorierungsmittel
General-Elec
0
vor dem
Altern
ric-Weißgrad
nach dem
• Altern
Viskosität
in Centipois
CED 1,2 "■ : 100% Chlor
63,7 % Chlor + 36,3 % ClO2
100 °/0 ClO2
80,2
84,9
80,1
72,5
• 78,2
74,2
• 25,7
31,7
37,2
CEHD 0,82 100% Chlor
63,7% Chlor + 36,3% ClO2
100% ClO2
86,7
■88,7
84,2
77,1
81,1
77,1
23,7 ■
28,1
33,4
CEHDP 0,82 100% Chlor
63,7% Chlor + 36,3% ClO2
100% ClO2
89,9
90,4
88,2
83,2
85,1 .
83,7
21,6 ·
24,9
31,0
CEiD1E2D2 D1 : 1,2
D2 : 0,3
100% Chlor
63,7% Chlor + 36,3% ClO2
100% ClO2
92,2
92,7
90,8
84,7
87,3
85,9
21,9
28,5
32,3
CE1HD1E2D2 D1 : 0,82
D2 : 0,3
100% Chlor
63,7% Chlor+ 36,3% ClO2
100% ClO2
92,2
92,4
90,6
84,8
86,5
86,6
19,6
22,1
26,6
Während bei den bisher bekannten Verfahren, die Gemische aus Chlor und einer wesentlichen Menge ; ClO2 verwenden, der Weißgrad, der angegeben wurde, vor dem Altern annähernd 70 bis 75% betrug, liefert die vorliegende Erfindung Kraft-Hölzzellstoff mit einem Weißgrad von 82 bis 85%, wie in den Beispielen 2, 3 und 4 angegeben ist, und Sulfit-Holzzellstoff mit einem Weißgrad von 88 bis 89%, wie aus Beispiel 1 zu entnehmen ist, in nur drei Stufen.
Wenn in der ersten Stufe an Stelle von reinem Chlor oder reinem ClO2 ein Gemisch aus Chlor und ClO2 verwendet wird und eine Ätzalkali-Extraktion und eine Chlordioxyd-Behandlung in dieser Reihenfolge in den anschließenden Arbeitsstufen nachgeschaltet , werden, erzielt man einen höheren Weißgrad sowohl vor als auch nach dem Altern, und zwar unabhängig von der Art oder Reihenfolge der übrigen Bleichstufen, die in die Stufenfolge eingeschaltet werden, wie aus Beispiel 4 zu entnehmen ist. Wendet man noch mehr Bleichstufen und insgesamt auch mehr Bleichmittel an, so ist der Weißgrad vor und nach dem Altern höher, aber die Vorteile, die mit der Anwendung des Gemisches aus Chlor und ClO2 in der ersten Stufe und dernachfolgenden Ätzalkali-Extraktion und einer anschließenden ClOj-Behandlungsstufe verbunden sind, werden immer noch erzielt.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Bleichen von Zellstoff, vorzugsweise Holzzellstoff, wobei der Zellstoff in einer ersten Bleichstufe einem Gemisch von Chlor und Chlordioxyd unter anschließender alkalischer Ex-
55 traktion und mindestens einer nachfolgenden Bleichstufe unterzogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß folgende zum Teil bekannten Verfahrensmerkmale kombiniert werden:
1. daß in erster Stufe ein Chlor/Chlordioxyd-Gemisch verwendet wird, worin der Anteil des ' Chlordioxyds 20 bis 95 Gewichtsprozent beträgt, und worin der Anteil an oxydativ wirksamem Chlor 133 bis 255 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgemisch, ausmacht, und
2. daß die alkalische Extraktion bei einem pH-Wert von gleich oder größer 11 vorgenommen wird, und
3. daß der extrahierte Zellstoff in der zweiten Bleichstufe mit üblichem Chlordioxyd allein kontaktiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Chlordioxyd in dem Gemisch in einer Menge von 40 bis 90%, bezogen auf das Gewicht des Gemisches, verwendet-wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Material in einer getrennten Stufe mit Hypochlorit behandelt wird, wobei die Stufe zwischen die Stufen der Ätzalkaliextraktion und der Behandlung mit Chlordioxyd eingeschaltet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Material einer weiteren Behandlung mit einem Peroxyd unterzogen wird.

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