DE1543845B1 - Verfahren zur Reinigung von auf synthetischem Wege hergestellten Aminosaeuren - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von auf synthetischem Wege hergestellten AminosaeurenInfo
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Description
verfahren vorgeschlagen worden, jedoch sind diese 10 und Harnstoffderivate, das rohe Glycin Essigsäure und
bis jetzt für synthetisch hergestellte wäßrige rohe
Aminosäurelösungen, die verschiedene anorganische Salze und organische Zwischenprodukte mit einem
Molekulargewicht in der Größenordnung der Aminosäure enthalten, nicht zufriedenstellend gewesen.
Durch die Erfindung wird ein einfaches und wirtschaftliches
Verfahren zur Reinigung von Aminosäuren und insbesondere von Methionin durch Elektrodialyse zur Verfügung gestellt, wobei aus einer synthe-
Chloressigsäure und das rohe Alanin Aminopropionitril und Dipropionitril.
Als Diaphragmen werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren stark saure, kationenaustauschende
Membranen, die Sulfonsäuregruppen enthalten, und stark basische, anionenaustauschende Membranen
verwendet, die quaternäre Ammoniumgruppen enthalten.
Bei Verwendung der Elektrodialyse mit ionenaus-
Bei Verwendung der Elektrodialyse mit ionenaus-
tisch hergestellten, wäßrigen, rohen Aminosäure eine 20 tauschenden Membranen für die Reinigung von
Aminosäure von hoher Reinheit erhalten wird. Weitere Aminosäuren hängt die Leistungsfähigkeit von der
Ziele und Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens Permselektivität für die Aminosäuren und den angehen
aus der folgenden Beschreibung hervor. organischen und organischen Verunreinigungen ab.
Die Erfindung betrifft demgemäß ein Verfahren zur Die Permselektivität wird von verschiedenen Faktoren
Reinigung von auf synthetischem Wege hergestellten 25 beeinflußt, z. B. vom pH-Wert, der Temperatur und
Aminosäuren, welches dadurch gekennzeichnet ist, Konzentration der zu behandelnden Lösung, der
daß eine wäßrige, rohe Aminosäurelösung auf einen Stromdichte und Voltzahl und dem Wassergehalt der
dem isoelektrischen Punkt entsprechenden pH-Wert Membran.
eingestellt und bei einer Temperatur von 10 bis 300C Die Temperatur beträgt vorzugsweise 15 bis 25°C.
mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 0,2 bis 30 Die Konzentration der Lösung wird so eingestellt, daß
sie unter einem Wert von etwa neun Zehntel der Löslichkeit
der Aminosäure bei dem betreffenden pH-Wert
und der betreffenden Temperatur liegt, d. h. niedriger
ist als die Löslichkeit der Aminosäure.
einer Überführungszahl über 0,90 für Natriumionen 35 Eine wäßrige Methioninlösung, die in die erste
und einer Bruchfestigkeit über 4 kg/cm2 und stark Elektrodialysezone eingeführt wird, enthält z. B. etwa
2 bis 7 Gewichtsprozent Methionin und etwa 3 bis 6 Gewichtsprozent anorganische Verbindungen, wie
Natriumchlorid und Ammoniumchlorid.
In der zweiten Elektrodialysezone weist die wäßrige Aminosäurelösung den gleichen pH-Wert und die
gleiche Temperatur und Konzentration wie in der ersten Elektrodialysezone auf. Am Endpunkt der
0,3 m3/h · m2 in eine erste Elektrodialyse-Zone eingeführt
wird, in der zwischen Anode und Kathode stark saure, kationenaustauschende Membranen mit einem
effektiven Widerstand von höchstens 14 Ohm/cm2,
basische anionenaustauschende Membranen mit einem effektiven Widerstand von höchstens 9 Ohm/cm2,
einer Überführungszahl über 0,92 für Chlorionen und einer Bruchfestigkeit über 4 kg/cm2 abwechselnd in
gleicher Zahl angeordnet sind, wobei die Stromdichte 1 bis 5 Amp./dm2 beträgt, daß die wäßrige Aminosäurelösung
nach Erreichen eines spezifischen Widerstandes von 250 bis 300 Ω · cm mit einer Strömungszweiten
Reinigung in der zweiten Elektrodialysezone
geschwindigkeit von 0,1 bis 0,2 m3/h - m2 in eine zweite 45 erreicht die Stromdichte 0,01 bis 0,05 Amp./dm2.
Elektrodialysezone eingeführt wird, die der ersten Zone entspricht und in welcher die Stromdichte 0,01
bis 1 Amp./dm2 beträgt, und daß die so erhaltene Lösung nach Erreichen eines spezifischen Widerstandes
von 2000 bis 3000 Ω · em sprühgetrocknet wird. Auf diese Weise lassen sich hochgereinigte, kristalline
Aminosäuren gewinnen.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können organisch präparativ hergestellte neutrale, saure und
Das erfindungsgemäße Verfahren kann diskontinuierlich, halbkontinuierlich oder kontinuierlich durchgeführt
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand der Zeichnung erläutert, die als Fließschema kontinuierlich
eine Ausführungsform der Erfindung zeigt. Eine synthetisch hergestellte, wäßrige Aminosäurelösung
wird durch ein Gefäß 1 in die erste Elektrodialysevorrichtung A eingeführt, in der die erste Reinigung
basische Aminosäuren gereinigt werden. Beispiele für 55 erfolgt,
geeignete zu reinigende Aminosäuren sind Alanin, Die nach der ersten Reinigung erhaltene wäßrige
geeignete zu reinigende Aminosäuren sind Alanin, Die nach der ersten Reinigung erhaltene wäßrige
Arginin, Asparagin, Asparaginsäure, Citrullin, Cystein, Aminosäurelösung wird im Kreislauf in das Gefäß 1
Cystin, Dijodtyrosin, Glutaminsäure, Glutamin, Glycin, Histidin, Hydroxylysin, Hydroxyglutaminsäure,
zurückgeführt, während ein Teil der Lösung durch ein
Gefäß 3 in die zweite Elektrodialysevorrichtung B ge-
Hydroxyprolin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, 60 führt wird, in der die zweite Reinigung erfolgt. Die
Norleucin, Ornithin, Phenylalanin, Prolin, Serin, verbrauchte Flüssigkeit aus der ersten Elektrodialyse-Threonin,
Thyroxin, Tryptophan, Tyrosin und Valin.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise
vorrichtung A wird in das Gefäß 2 geführt und als Elektroflüssigkeit für die Elektrodialysevorrichtungen
A und B verwendet, dann wird sie gereinigt, wäh-
dere von Methionin, verwendet. · 65 rend die verbrauchte Flüssigkeit als Auslaßflüssigkeit
Präparative organische Verfahren zur Herstellung der Elektrodialysevorrichtung A verwendet wird.
Die in der zweiten Elektrodialysevorrichtung B gereinigte wäßrige Aminosäurelösung wird in das Gs-
für die Reinigung neutraler Aminosäuren, insbeson-
p g g
von Aminosäuren sind z. B. die Streckersynthese oder die Aminierung von «-Halogencarbonsäuren. Die
Erste Reinigung: | 6,0 | 6,0 |
pH der Beschickungslösung.. | 20° C | 20° C |
Behandlungstemperatur | ||
Durchschnittliche Strömungs | 0,25 m3/h · m2 | 0,1 m3/h · m2 |
geschwindigkeit | 2,5 bis 0,5 Amp./dm2 | 0,5 bis |
Stromdichte | 0,05 Amp./dm2 | |
Spezifischer Widerstand | 200 Ohm/cm | |
am Endpunkt | bei 25° C | 1500-Ohm/cm |
bei 25° C | ||
Zweite Reinigung: | ||
pH der Lösung | ||
Behandlungstemperatur | ||
Durchschnittliche Strömungs | ||
geschwindigkeit | ||
Stromdichte | ||
Spezifischer Widerstand | ||
am Endpunkt | ||
3 4
faß 3 im Kreislauf zurückgeführt, während aus einem beute von 97 °/0, bezogen auf den Methioningehalt der
Teil der Lösung in einem Sprühtrockner 6 Amino- rohen wäßrigen Methioninlösung.
Säurekristalle von hoher Reinheit erhalten werden.
Methionin auf diese Weise wird z. B. mit einem Rein- Beispiel2
heitsgrad von mindestens 97% gewonnen. 5 Eine aus Monochloressigsäure und Ammoniak her-
Die verbrauchte Flüssigkeit aus der zweiten Elektro- gestellte rohe wäßrige Glycinlösung enthält 2 Gewichtsdialysevorrichtung
wird durch ein Gefäß 4 in ein Ge- prozent Glycin, 6 Gewichtsprozent Ammoniumchlorid,
faß 5 zur Zurückführung der Beschickung geleitet, 0,5 Gewichtsprozent Natriumacetat und Spuren Essigwährend
die verbrauchte Flüssigkeit aus dem Gefäß 4 säure und Monochloressigsäure. Die Lösung wird in
als Auslaßflüssigkeit der Elektrodialysevorrichtung B io der gleichen Weise wie im Beispiel 1 gereinigt, wobei
verwendet und die verbrauchte Flüssigkeit aus dem folgende Behandlungsbedingungen eingehalten werden.
Gefäß 5 gereinigt wird. Ein Teil der Flüssigkeit wird
in das Gefäß 1 zurückgeführt, um die Ausbeute an
Aminosäure zu steigern.
in das Gefäß 1 zurückgeführt, um die Ausbeute an
Aminosäure zu steigern.
Die folgenden Beispiele erläutern das erfindungs- 15 gemäße Verfahren.
Eine aus /J-Methylmercaptopropionaldehyd durch 20
Streckersynthesen erhaltene rohe wäßrige Methioninlösung weist die folgende Zusammensetzung und den
folgenden pH-Wert auf:
Gewichtsprozent
Methionin 2,5 25
5-jS-Methylrnercaptoäthylhydantoin ... 0,05
5-/S-Methylmercaptöäthylureid 0,2
Methioninsulf oxyd 0,02
NaCl 4
NH6Cl Spur 3<>
H2O Rest
pH 5,5 Man erhält Glycinkristalle mit einem Reinheitsgrad
von 97 Gewichtsprozent und in 95%iger Ausbeute,
Die genannte Lösung wird erfindungsgemäß nach bezogen auf den Glycingehalt der rohen wäßrigen
dem in der Zeichnung dargestellten Fließschema ge- 35 Glycinlösung.
reinigt. Die Lösung wird durch das Gefäß 1 in die Beist)iel3
reinigt. Die Lösung wird durch das Gefäß 1 in die Beist)iel3
erste Elektrodialysevorrichtung geführt, in der die
primäre Reinigung erfolgt. Die Temperatur beträgt Eine aus Aminopropionitril hergestellte, rohe, wäß-
30°C5 die durchschnittliche Strömungsgeschwindig- rige Alaninlösung enthält 5 Gewichtsprozent Alanin,
keit 0,3 m3/h · m2 und die Stromdichte zwischen 3 und 4° geringe Mengen Aminopropionitril und Diamino-1
Amp./dm2. Wenn der spezifische Widerstand propionitril, 8 Gewichtsprozent Natriumchlorid und
300 Ohm/cm (25° C) erreicht, ist die primäre Reini- 15 Gewichtsprozent Ammoniumchlorid. Die Lösung
gung beendet, und die Lösung wird durch das Gefäß 3 wird in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 gereinigt,
in die zweite Elektrodialysevorrichtung geführt. In der wobei folgende Behandlungsbedingungen eingehalten
primären Reinigungsstufe sind etwa 95% des Na- 45 werden,
triumchlorids und das gesamte Ammoniumchlorid Erste Reinisuna·
entfernt worden. Als Auslaßflüssigkeit und Elektroden- TT , J, 1·' 1 r» ct\
triumchlorids und das gesamte Ammoniumchlorid Erste Reinisuna·
entfernt worden. Als Auslaßflüssigkeit und Elektroden- TT , J, 1·' 1 r» ct\
flüssigkeit wird eine wäßrige l%ige Natriumchlorid- pH der Beschickungslosung.. 6 0
lösung durch das ««,Ä Elektrodialyse- SSSSL^ * °
vorrichtung zurückgeführt. In der zweiten Elektro- 50 , . ,. . . ni ziu 2
drallvorrichtung beträgt die Temperatur 30°C, der <J™S g ?lfA'2/H 2
pH-Wert 5,5, die durchschnittliche Strömungsge- SS wideband
*'
schwindigkeit 0,15m3/h-m2 und die Stromdichte ^pezmscher Widerstand
zwischen1 und 0,01 Amp./dm2. Die Auslaßflüssigkeit am EndPunkt 200 °£™ξ™
in der Elektrodialysevorrichtung B wird im Kreislauf 55 7 . Ώ . .
durch das Gefäß 4 zurückgeführt, während ein Teil zweite Keinigung:
durch das Gefäß 4 zurückgeführt, während ein Teil zweite Keinigung:
der Flüssigkeit durch ein Gefäß 5 im Kreislauf in das P^ der Losung 6,0
Gefäß 1 geführt und ein Teil der Flüssigkeit gereinigt Behandlungstemperatur 25 C
wird. In den Elektrodialysevorrichtungen A und B be- Durchschnittliche Stromungs-
findet sich die gleiche Elektrodenflüssigkeit. 60 geschwindigkeit ^L· f ,λ ,
Wenn der spezifische Widerstand der Lösung £tromdichte 1 bis 0,05 Amp./dm2
2500 Ohm/cm (25°C) erreicht, ist die sekundäre Reini- Spezifischer Widerstand
gung beendet, nach der die Lösung 4 Gewichtsprozent am EndPunkt 1700 °Ψ%™
Methionin, weniger als 0,01 Gewichtsprozent Natrium-
chlorid und eine Spur organischer Zwischenprodukte 65 Man erhält Alaninkristalle mit einem Reinheitsgrad
enthält. Die Lösung wird in den Sprühtrockner 6 ge- von 95 Gewichtsprozent und in 95%iger Ausbeute,
führt. Man erhält Methioninkristalle mit einem Rein- bezogen auf den Alaningehalt der rohen wäßrigen
heitsgrad von 97 Gewichtsprozent und in einer Aus- Alaninlösung.
Claims (2)
1. Verfahren zur Reinigung von auf synthetischem Wege hergestellten Aminosäuren, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige,
rohe Aminosäurelösung auf einen dem isoelektrischen Punkt entsprechenden pH-Wert eingestellt
und bei einer Temperatur von 10 bis 30° C mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 0,2 bis
0,3 m3/h · m2 in eine erste Elektrodialysezone eingeführt
wird, in der zwischen Anode und Kathode stark saure, kationenaustauschende Membranen
mit einem effektiven Widerstand von höchstens 14 Ohm/cm2, einer Überführungszahl über 0,90
für Natriumionen und einer Bruchfestigkeit über 4 kg/cm2 und stark basische andonenaustauschende
Membranen mit einem effektiven Widerstand von höchstens 9 Ohm/cm2, einer Überführungszahl
über 0,92 für Chlorionen und einer Bruchfestigkeit über 4 kg/cm2 abwechselnd in gleicher Zahl angeordnet
sind, wobei die Stromdichte 1 bis 5 Amp./dm2 beträgt, daß die wäßrige Aminosäurelösung
nach Erreichen eines spezifischen Widerstandes von 250 bis 300 Ω · cm mit einer
Strömungsgeschwindigkeit von 0,1 bis 0,2 m3/h ■ m2
in eine zweite Elektrodialysezone eingeführt wird, die der ersten Zone entspricht und in welcher die
Stromdichte 0,01 bis 1 Amp./dm2 beträgt, und daß die so erhaltene Lösung nach Erreichen eines
spezifischen Widerstandes von 2000 bis 3000 Ω · cm
sprühgetrocknet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Methionin gereinigt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
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DES0101420 | 1966-01-13 |
Publications (1)
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