DE1543594A1 - Verfahren zur Herstellung von Hydroxyaminosaeurehaltigen Peptiden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Hydroxyaminosaeurehaltigen PeptidenInfo
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Description
Anlage I
zur Patentanmeldung Fw 27· Mai I966
Dr .Hg/f e
5IO3 A
Verfahren zur Herstellung von Hydroxyaminosäure-haltigen
Peptiden
Bei der Synthese von Hydroxyaminosäure-haltigen Peptiden ist es zweckmäßig, die Hydroxylgruppe zu blockieren, um
Nebenreaktionen zu vermeiden und die Löslichkeit in aprotischen Lösungsmitteln zu erhöhen. Hierzu wurden bisher
Acylreste, Benzylresteund tert.-Butylreste verwendet.
Alle diese Schutzgruppen haben Nachteile: Die Acylreste
können eine Acylwanderung eingehen und werden bei der Esterverseifung hydrolysiert, die 0-Benzyl-derivate sind
nicht direkt aus den optisch aktiven Aminosäuren herstellbar und die tert.-Butyläther sind nicht resistent gegen
kalte Trifluoressigsäure, die zur Abspaltung von tert.-Butyloxycarbonylsowie
p-Methoxy-benzyloxycarbonyl-resten verwendet wird.
Es wurdenun gefunden, daß man Hydroxyaminesaure-haitige
Peptide herstellen kann, indem man an der Hydroxygruppe der Aminosäure durch 2,2.2-Trihalogen-l-benzyloxy-carbonylamino-äthyl-schutzgruppen
substituierte Hydroxyatninosäuren. bzw.
Hydroxyaminosäurehaltige Peptide mit einer freien
Aminogruppö und Aminosäuren oder Peptide mit einer freien Carboxylgruppe miteinander kondensiert oder umgekehrt ent»
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sprechende Hydroxyamine)säuren oder Ilydroxyaminosäurehaltige
Peptide mit einer freien Carboxylgruppe und Amino,-säuren
oder Peptide mit einer freien Aminogruppe miteinander kondensiert und gegebenenfalls alle oder einige der
vorhandenen Peptidschutzgruppen abspaltet.
Eine Schutzgruppe für die Hydroxylgruppen des Serins und
Threonine soll
a) bei den bei der Synthese von Peptiden üblicherweise vorzunehmenden Reaktionsschritten, wie der Abspaltung von
tert.-Butyloxycarbonyl- sowie p-Methoxy-benzyloxy-carbonylresten
und bei der Esterverseifung stabil sein, b) keine Acylwanderung eingehen sowie c) in die optisch aktiven N-Acylaminosäuren
und die Hydroxyaiainosäure-haltigen i-.'-Acylpeptide
leicht einführbar und nach beendeter Peptidsynthese
ohne Angriff auf die Peptidbindung wieder abspaltbar sein.
Allen diesen Anforderungen genügt der erfindungsgemäß verwendete
2.2.2-Trihalogen-l-benzyloxycarbonylamino-äthyl-rest
(I).
X CtCII-
NH-CO-O-CH0CgH
wobei X gleiche oder verschiedene Fluor-, Chlor- oder Bromatome bedeutet.
Diese Schutzgruppen können beispielsweise in N-Acyl-hydroxyaminosäuren
vorzugsweise N-Acyl-serine, N-Acyl-threonine und N-Acyl-peptide eingeführt werden, indem man diese Verbindungen
mit den aus 1.2.2.2.-Tetrahaiogen-N-benzyloxycarbonyl-äthylaminen
mit Hilfe einer tert.-Base entstehenden N-Benzyloxycarbonyl-trlhalogen-acetaldininen
umsetzt. Die 1.2.2.2-Tetrahalogen-N-benzyloxycerbonyl-äthylamine
können analog der in J. Ind. Chem. Soc. Bd. 13, S. II7 (1936) beschriebenen Weise
hergestellt werden. Hierbei ist es nicht notwendig, die gegen Wasser sehr empfindlichen N-Benzyloxycarbonyl-trihalogenacetaldiiuine
zu isolieren. Es ist vielmehr zweckmäßig, die Umsetzung
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der Tetrahalogenverbindungen in Gegenwart des zu schützenden Aminosäure- bzw. Peptidderivatee durch Zusatz von Triäthylarain
vorzunehmen. Bei diesen .Reaktionen muß auf größtmögliche
Wasserfreiheit des Reaktionsmediums geachtet werden. Wird Tetrahydrofuran als Lösungsmittel verwendet, so wird es über
Lithiumalurainiumhydrid direkt in das Reaktionsgemäß eindestilliert.
Die 2.2.2-Trihalogen-l-benzyloxycarbonylamino-äthylreste in den
Ilydroxyaminosäurederivaten sind beständig bei der alkalischen Verseifung von Estergruppen sowie gegen wasserfreie Trifluoressigsüure
bei 0° (1 Std.). Daher können N-tert.-Butyloxycai'bonyl-gruppen
und N-p-ilethoxy-benzyl oxy carbonyl- gruppen mit Trifluoressigsäure abgespalten werden, ohne daß die neuen
Ü-Schutzgruppen angegriffen werden. Man lcann also Ilydroxyaminosäure-haltige
Peptide, deren Hydroxylgruppen durch die neuen Schutzgruppen blockiert sind, sowohl am Carboxylende wie auch
am Aminoende für weitere l'eptidsynthosen einsetzen. Die
Peytidsynthesen selbst werden nach den in der Peptidchemie üblichen Methoden wie Dicyclohexylcarbodiimid- oder Azidmethode
sowie beispielsweise der Methode de** gemischten Anhydride oder der aktivierten Ester durchgeführt.
Die Abspaltung der neuen 0-Schutzgruppen gelingt in der für
den Benzyloxycarbonyl-rest bekannten Weise, z.U. durch katalytische
Hydrierung in Methanol oder durch erwärmen mit Trifluoressigsäure.
Hierbei bilden sich zunächst Verbindungen vom Typ
X C-OH-2,
die durch Waeeer oder Alkohole in Trifluoracetaldehyd-hydrat
bzw. Trifluoracetaldehyd-halbacctale und Ammoniak unter Freisetzung
des Peptid» zerfallen.
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O-(2.2.2-Trifluor-1-benzyloxycarbonylamino-äthyl)-N-(benzyloxycarbonyl)-L-serin
0,24 g N-Benzyloxycarbonyl-L-serin und 0,34 g 2.2.2-Trifluor-1-brom-N-benzyloxycarbonyl-äthylamin werden in
5 ml frisch über Lithiumaluminiumhydrid destilliertem Tetrahydrofuran gelöst und mit 0,31 ml Triethylamin versetzt. Nach einer Stunde wird im Vakuum eingedampft und
der Rückstand mit etwas Wasser verrührt. Sodann wird mit verdünnter Salzsäure angesäuert, mit Essigester ausgeschüttelt
und die Essigesterlösung mit Natriumsulfat getrocknet und
eingedampft. Umkristallisiert wird aus Essigester/Petroläther. Ausbeute 69 #1 Schmp. 120-125°, sintern ab 115°.
N-(p-Methoxy-benzyloxycarbonyl)-0-(2,2.2-trifluor-1-benzyloxycarbonylamino-äthyl)-L-serin
3,0 g (11,1 mMol) N-p-Methoxy-benzyloxycarbonyl-L-serin und
4,2 g (I3i4 mMol) 2.2.2.-Trifluor-l-brom-N-benzyloxycarbonyläthylamin werden in 50 ml frisch über Lithiumaluminiumhydrid
destilliertem Tetrahydrofuran gelöst, worauf man 4 ml Triäthylamin zufügt. Nach 12stündigem. Stehen wird in» Vakuum eingedampft, der Rückstand mit 50 ml Wasser versetzt, worauf
wenig 2.2.2.2·.2··2'-Hexafluor-1.1·-dlbenzyloxycarbonyrarainodiäthyläther auekristallisiert, der abgesaugt wird. Das
Filtrat wird mit 0,5 Mol Citronensäure angesäuert und mit Essigester ausgeschüttelt. Die Esaigesterlösung wird mit
Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Es hinterbleibt ein Öl, das in Äther gelöst mit 2,1g Dicyclohexylamin versetzt, rasch das kristallisierte Dicyclohexylammoniumsalz
des N- und O-geschützten Serins liefert. Ausbeute 8l S, Schmp.
162°, sintern ab 155°.
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Die Verbindung liefert mit Trifluoressigeäure bei 0
(10 Min.) 0-(2.2.2-Trifluor-l-benzyloxycarbonylaminoäthyl)-L-serin,
beim Kochen mit Trifluoressigeäure. (45 Min.) L-Serin.
N-(p-Methoxy-benzyloxycarbonyl)-0-(2.2.2-trifluor-1-benzyloxycarbonyla«ino-äthyl)~L-seryl-L-phenylalanin-
methyleeter
5 g des nach Beispiel 2 erhaltenen Bicyclohexylammoniumsalzes
werden in 100 ml Wasser suspendiert, mit Essigester überschichtet und 2 Stunden lang mit einem
saueren Ionenaustauscher (z.B. 15 g Dowex 50 in der flM-Form)
gerührt. Die Eesigesterlösung wird mit Natriumsulfat
gut getrocknet und eingedampft. Nun fügt man 1,59 g L-Phenylalanin-methylester-hydrochlorid,
20 ml absoluten Tetrahydrofuran und 1,03 »Ι Triethylamin zu und läßt im Laufe einer
Stunde 0,9 g Methyl-äthinyl-diäthylamin, gelöst in 5 ml
absolutem Tetrahydrofuran, zutropfon. Nach dem Eindampfen
im Vakuum wird in Essigester aufgenommen, worauf mit 0,5 Mol
Citronensäure, mit Natriurahydrogencarbonatlösung und mit Wasser gewaschen wird. Nach dem Trocknen mit Natriumsulfat
wird im Vakuum eingedampft. Der Rückstand kristallisiert beim Anreiben mit Petroläther. Ausbeute 95 %· Der Schmelzpunkt
variiert in den einzelnen Fraktionen nach dem Umkristallisieren aus Essigester/Petroläther, weil die 0-Schutzgruppe ein
Asymmetriezentrum enthält und somit Diastereoisomere vorliegen. Schmp. 1, Fraktion 168 , nach Sintern, Schmp* 2.
Fraktion 1Λ2°, nach Sintern.
Zur Abspaltung des p-Methoxy-benzyloxycarbonyl-restes wird in
wasserfreier Trifluoressigsäure unter Zusatz von Anisol (3:2
voL) 30 Minuten stehen gelassen, im Hochvakuum eingedampft,
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Toluol zweimal nachdestilliert und mit Äther versetzt.
Hierbei kristallisiert das Trifluoracetat von 0-(2.2.2-Trifluor-l-benzyloxycarbonyl-amlno-äthyl)-L-seryl-L-phenylalanin-methylester aus. Durch Einleiten von Chlorwasserstoff erhält man das kristalline Hydrochlorid,
Schmp. 90°, wird wieder fest und schmilzt scharf bei I690
(Zers.). Ausbeute 76 %.
Zur Verseifung der Estergruppe im N-(p-Methoxy-benzyloxycarbonyl)-0-(2.2.2-trifluor-1-benzyloxycarbonylaminoäthyl)-L-seryl-L-phenylalanin-methylester wird die Verbindung mit 1,1 Äquivalenten NaOH in wässrigem Dioxan bei
20 über Nacht stehen gelassen. Die anschließende Entfernung der N- und O-Schutzgruppe wird durch katalytische
Hydrierung mit Pd-Kohle als Katalysator in Methanol vorgenommen. Es resultrieart L-Seryl-L-phenylalanin, das in allen
Eigenschaften mit einer authentischen Probe übereinstimmt.
N-(p-Methoxy-benzyloxycarbonyl)-0-(2.2.2-trifluor-l-benzylexycarbonylaoaino-äthyl) -L-threonin
2,0 g (7»07 mMol) N-p-Methyloxy-benzyloxycarbonyl-L-threonin
und 4,6 g (14,7 mMol) 2.2.2-Trifluor-l-brom-N-benzyloxycarbonyl-äthylamin werden in 45 ml frisch über Lithiumaluminiumhydrid destilliertem Tetrahydrofuran gelöst, worauf man 3,5 «al Triethylamin zufügt. Nach Stehen über Nacht
wird im Vakuum eingedampft, worauf zweimal Wasser nachdestilliert wird. Sodann wird mit Wasser versetzt und mit
Essigester Ausgeschüttelt. Hierbei geht das N- und 0-geschützte TriäthylamMoniumsalz des Threonine in die Essigestherphase. Die Sssigesterlö'aung wird mehrmals mit verdünnter Citronensäurelöeung geschüttelt. Hierbei verbleibt
das N- und O-geschützte Threonin in dem Essigester. Nach
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Trocknen mit Natriumsulfat wird im Vakuum eingedampft,
das hinterbliebene Öl in Äther aufgenommen, mit 1,^5 g
Dicyclohexylamin versetzt und das Dicyclohexylanunoniumsalz
durch Zugabe von Petroläther gefällt. Ausbeute nahezu
quantitativ, Schmp. I5I-I53 , sintern ab 1^5 ·
N-(p-ilethoxy-benzyloxycarbonyl)-0-(2.2.2-trifluor-ibenzyloxycarbonylamino-äthyl)-L-threonyl-L-phenylalaninmethylester
Aus dein nach Beispiel k erhaltenen Dicyclohexylammoniumsalz
wird das N- und O-geschützte L-Threonin, wie in Beispiel 3 für die Serinverbindung beschrieben, freigesetzt.
Die weitere Umsetzung zum N- und O-geschützten Dipeptidmethylester
erfolgt analog Beispiel 3. Ausbeute 89 %,
Schmp. 130-131°, sintern ab 110°.
Zur Gewinnung von L-Threonyl-L-phenylalanin wird die Estergruppe
mit 1,1 Äquivalent NaOH in wässrigem Dioxan verseift und die resultierend« Säure der katalytischen Hydrierung in
Methanol mit Pd-Kohle ale Katalysator unterworfen. Das erhaltene
Dipeptid ist in allen Eigenschaften mit einer authentischen Probe identisch.
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Claims (2)
1) Verfahren zur Herstellung von Ilydroxyaminoßäure-haltigen
Peptlden, dadurch gekennzeichnet, daß man an der Hydroxylgruppe der Aminosäuren durch 2.2.2-Tr!halogen-1-benzyloxycarbonylamino-Kthyl-schutzgruppen substituiert· Hydroxyamine säuren · Hydroxyaminosäurefcaltige Peptide mit
einer freien Aminogruppe und Aminosäuren oder Peptide mit einer freien Carboxylgruppe miteinander kondensiert oder
umgekehrt entsprechende Hydroxyamlnosäuren oder Hydroxyaminosäure-haltige Peptide mit einer freien Carboxylgruppe und Aminosäuren oder Peptide mit einer freien Aminogruppe miteinander kondensiert und gegebenenfalls alle
oder einige der vorhandenen Peptidschutzgruppen abspaltet.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Trihalogenverbindungen die Trifluor- und die Trichlor-verbindungen verwendet werden.
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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- 1966-06-01 DE DE19661543594 patent/DE1543594A1/de active Pending
-
1967
- 1967-05-30 NL NL6707485A patent/NL6707485A/xx unknown
- 1967-06-01 GB GB25298/67A patent/GB1157176A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1157176A (en) | 1969-07-02 |
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