DE1542130B2

DE1542130B2 - Verfahren zur herstellung eines trockenen, granulierten im wesentlichen aus lactose bestehenden produktes

Info

Publication number: DE1542130B2
Application number: DE1965F0047028
Authority: DE
Inventors: Kerry Thomas Novato; Palmer Gaylord Monroe Petaluma; Calif. Hutton (V-StA.)
Original assignee: Foremost Dairies, Inc, San Francisco, Calif. (V.St.A.)
Priority date: 1964-09-02
Filing date: 1965-08-28
Publication date: 1977-12-15
Also published as: DE1542130C3; NL136770C; JPS4841539B1; BE668167A; DE1542130A1; GB1072816A; NL6510689A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines trockenen, granulierten, im wesentlichen aus Lactose bestehenden Produktes.

In vielen Industrien und für viele Anwendungszwecke besteht ein Bedarf für trockene Lactoseprodukte, die leicht benetzbar sind, sich in einem flüssigen Medium leicht lösen lassen und außerdem in der Masse frei fließend sind. Grobe Lactose in kristalliner Form hat eine gute Fließrate und gute physikalische Stabilität, ihre Lösungsrate in Wasser ist jedoch verhältnismäßig gering. Feines Lactosepulver wie es durch übliches Feinmahlen oder Sprühtrocknen erzeugt wird, hat im allgemeinen einen hohe Lösungsrate, ihm fehlen jedoch gute freifließende Eigenschaften, und falls das Pulver in einem flüssigen Medium, wie Wasser, stark löslich ist, besteht die Gefahr einer Klumpenbildung, wenn versucht wird, eine Masse des Pulvers durch einfaches Rühren in Wasser zu dispergieren. Dies hat zur Wirkung, daß das Lösen des pulverförmigen Lactosematerials in einem flüssigen Medium verhältnismäßig schwierig und zeitraubend ist.

Übliche Verfahren zum Tablettieren oder Granulieren solcher feinen Pulver ergeben zwar gute Fließeigenschaften, jedoch beeinträchtigen sie die Auflösungsgeschwindigkeit in Wasser. Durch Anwendung sogenannter »Instant«-Pulver-Erzeugungsverfahren können viele feine Pulver in die Form poröser Aggregate umgewandelt werden. Ein bemerkenswertes Beispiel ist »Instanz-Trockenmilch, die poröse Aggregate enthält, welche von aneinandergebundenen Pulverteilchen. gebildet sind. Solche »Instant«-Pulverprofukte sind verhältnismäßig freifließend und leicht benetzbar. Obwohl die Lösungsgeschwindigkeit von Bestandteilen etwas beeinträchtigt werden kann, wird die Löslichkeit im allgemeinen durch die erhöhte Benetzbarkeit und das Fehlen von zusammenhaftenden Massen beträchtlich verbessert, jedoch ist die Schüttdichte solcher »Instant«-Pulverprodukte aufgrund des porösen Charakters der Aggregate relativ gering. Dies ist in vielen Fällen ein ausgesprochener Nachteil.

Ein weiteres Merkmal solcher »Instant«-Pulverprodukte besteht darin, daß, wenn sie im wesentlichen ein kristallisierbares Material enthalten, zufolge des Kristallwachstums während des Verarbeitens Kristallteilchen von solcher Größe erzeugt werden können, daß die Lösungsgeschwindigkeit merklich herabgesetzt wird.

Aus der DT-AS 1149 231 ist ein Verfahren zur "> Herstellung eines leicht löslichen Pulvers auf Voll- oder Magermilchbasis durch Eindampfen von Voll- oder Magermilch, gegebenenfalls nach Homogenisierung, anschließendem Kühlen,.< Animpfen und Stehenlassen des Konzentrates bis zur beginnenden Kristallisation

ίο sowie darauffolgendes Sprühtrocknen bei Temperaturen bis etwa !60⁰C bekannt. Bei diesem Verfahren wird Voll- oder Magermilch zur Voreindickung bis zur Erreichung eines Trockengehalts von etwa 50% eingedampft, das so gewonnene Konzentrat auf eine unter 30⁰C liegende Temperatur gekühlt, hierauf 0,3 bis 0,6% Dinatriumcitrat sowie Trockenmagermilchpulver bis zur Erreichung eines Trockenmassegehaltes des Konzentrats von etwa 60% zugesetzt, und nach dem Stehenlassen bei Raumtemperatur bis zur beginnenden Kristallisation des Milchzuckers mittels des Sprühverfahrens bei Temperaturen bis 160°C zur Trockene gebracht.

Ferner ist aus der DT-AS 10 48 467 ein Verfahren zur Herstellung von schneilöslichem Trockenmagermilchpulver bekannt, bei dem ein Magermilchkonzentrat auf eine für die Lactose geeignete Kristallisationstemperatur, doch höchstens 40⁰C, abgekühlt wird, daß das Magermilchkonzentrat vor der Kristallisation der Lactose mit Keimkristallen von einer Menge bis zu 10% versehen wird, wonach das Magermilchkonzentrat mit den ausgefällten Lactosepartikeln derart sprühgetrocknet wird, daß ein hoher Gehalt großer Partikel gebildet wird, daß das hergestellte Pulver in eine schneilösliche Fraktion und in eine konventionelle Fraktion getrennt

J5 wird, in der Weise, daß der größte Teil der größeren Pulverpartikeln auf den Boden des Sprühtrockners fällt, wovon diese durch eine Schleuse od. dgl. durchgeschleust werden, und daß die übrigen Partikeln den Sprühtrockner mit der abziehenden Trockenluft verlas-

■40 sen.

Solche Arbeitsweisen haben sich jedoch für die Herstellung von Lactoseprodukten, die freifließend sind und rasch in einem wäßrigen Medium löslich sind, nicht als geeignet erwiesen.

4-> Aus der US-PS 27 28 678 ist ein Verfahren zum Trocknen von Lösungen, die kristallisierbares Material, unter anderem Zucker, Lactose, organische Säuren usw. enthalten, bekannt, bei dem man ein Konzentrat, der das kristallisierbare Material enthaltenden Flüssigkeit her-

>o stellt, das Konzentrat mit geeigneten Kristallen animpft und eine ausreichende Zeit stehenläßt, um eine teilweise Kristallisation zu gestatten und schließlich das •angeimpfte Konzentrat durch eine Trocknungszone hindurchführt, in der es in einem Strom von Trock-

Vi nungsgas getrocknet wird. Bei einer anderen Ausführungsform wird Molke auf einen Feststoffgehalt von 45 bis 60% konzentriert und das Konzentrat sofort sprühgetrocknet. Eine Beherrschung dieses Verfahrens, um ein Produkt von glasartiger oder gummiartiger oder

W) sirupartiger Beschaffenheit zu erhalten, ist äußerst schwierig.

Es ist gefunden worden, daß durch die verhältnismäßig langsamen Trocknungsbedingungen, die erforderlich sind, um eine ausgedehnte Kristallisation zu gestatten, das Wachstum einer übermäßigen Anzahl von großen Kristallen gefördert wird. Mikrophotographien von solchen Produkten zeigen Teilchen mit flachen Oberflächen und scharfen Rändern und Ecken sowie

zahlreiche, im wesentlichen freie Kristalle von großem Umfang. Ein solches Produkt hat keine freifließenden Eigenschaften, wie es für viele Zwecke erforderlich ist. Wenn schnellere Trocknungsbedingungen angewendet werden, um kugelförmige Gestalten der Teilchen zu ■-> bewahren, ist das Ausmaß der vorgesehenen Kristallisation unzureichend, um die Menge von Glas herabzusetzen, so daß die freifließenden Eigenschaften nicht erzielt werden können.

Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung eines trockenen, granulierten Lactoseproduktes, das freifließend in der Masse ist, rasch in einem wäßrigen Medium löslich ist und eine verhältnismäßig hohe Schüttdichte und gute physikalische Stabilität aufweist. ι ">

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Herstellung eines trockenen, granulierten, im wesentlichen aus Lactose bestehenden Produkts, wobei man einen Schlamm, der im wesentlichen aus festen kristallinen Lactoseteilchen besteht, die in Wasser, das Lactose in Lösung enthält, dispergiert sind, zerstäubt und in heißem Trocknungsgas trocknet, , das dadurch gekennzeichnet ist, daß der Lactose-Gesamtgehalt des Schlammes 60 bis 70% bei einer Temperatur zwischen 65 und 80°C beträgt, die kristallinen Teilchen 60% oder mehr des Lactose-Gehalts des Schlammes umfassen, und der Hauptteil der Lactose-Kristalle eine Teilchengröße im Bereich von 50 bis 100μ aufweist.

Die Erfindung wird nachstehend in Verbindung mit ω der Zeichnung näher erläutert.

Fig. 1 ist ein Fließdiagramm, welches die allgemeine Art des Verfahrens gemäß der Erfindung veranschaulicht;

Fig.2 ist ein Fließdiagramm, welches die Erzeugung von neuen Lactoseprodukten gemäß der Erfindung veranschaulicht.

Wie in Fig. 1 allgemein veranschaulicht ist, umfaßt das Verfahren die Bildung eines Schlammes aus feinen kristallinen Lactoseleilchen und einem wäßrigen flüssigen Medium, das Lactose gelöst enthält. Die Größe dieser Teilchen soll derart sein, daß ihr überwiegender Teil wesentlich kleiner als die Körner ist, die das trockene Endprodukt bilden. Das in dem wäßrigen Medium enthaltende Bindemittel ist vorzugsweise Lactose in Lösung, die während der Trocknung in Lactoseglas umgewandelt wird.

Der Schlamm kann dadurch bereitet werden, daß die feinen kristallinen Lactoseteilchen mit Wasser unter solchen Bedingungen mechanisch gemischt werden, daß ■>(> die Auflösung der Teilchen auf ein Minimum herabgesetzt wird und ihre physikalische und chemische Identität erhalten bleibt. Dies bedingt eine Regelung der Zeit- und Temperaturfaktoren. Der Schlamm kann durch eine gesteuerte Auskristallisierung der Lactose aus einer übersättigten Lösung bereitet werden. Die Regelung soll derart sein, daß die Größe der Kristalle innerhalb der gewünschten Grenzen gehalten wird, indem beispielsweise die Kristallisation unter kontinuierlichem Rühren und mit einer Temperaturregelung &o durchgeführt wird, so daß der Hauptteil (z. B. 60 bis 85% oder mehr) der Lactose in der übersättigten Lösung veranlaßt wird, feine Kristalle zu bilden.

In der Stufe 10 (Fig. 1) wird der Schlamm von kristallinen Lactoseteilchen einer geregelten Sprühtrocknung unterworfen, um das gewünschte Endprodukt zu erzeugen. Dieser Vorgang kann durch Anwendung einer üblichen Sprühtrocknungsanlage durchgeführt werden, wobei eine Zerstäubungsvorrichtung in Verbindung mit einer Sprühtrocknungskammer benutzt wird, durch welche hindurch heißes Trocknungsgas umlaufen gelassen wird. Die verwendete Art der Zerstäubungsvorrichtung soll imstande sein, relativ konzentrierte Schlämme so zu handhaben, daß zerstäubte grobe Tröpfchen gebildet werden, wobei jedes Tröpfchen von solcher Größe ist, daß es eine Mehrzahl der kristallinen Lactoseteilchen enthält.

Es wurde gefunden, daß sowohl Drucksprüh- als auch Zentrifugalzerstäubungsvorrichtungen in zufriedenstellender Weise verwendet werden können. Die zu benutzende Zerstäuberart soll so gewählt werden, daß relativ konzentrierte Schlämme in Tröpfchen des gewünschten mittleren Durchmesser- und Größenbereichs zerstäubt werden. Beispielsweise sind Zentrifugalzerstäuber von der Art, wie sie in den US-PS 30 95 149 und 28 14 527 aufgezeigt sind, und eine Druckdüse von der Art, wie sie von der Spraying-Systeme Company unter der Handelsbezeichnung »Whirljet« hergestellt wird, mit Erfolg angewendet worden.

Die Trocknungsbedingungen in der Sprühtrocknungskammer werden derart geregelt, daß der gewünschte Feuchtigkeitsgehalt in dem Endprodukt erhalten wird. Für eine besondere Anlage und eine gegebene, dem Zerstäuber zugeführte Materialmenge können die Trocknungsbedingungen dadurch eingestellt werden, daß die Menge des zugeführten Trocknungsgases geändert und die Gaseinlaßtemperatur eingeregelt wird. Im allgemeinen können die Gasflußgeschwindigkeit und die Gaseinlaßtemperatur so eingestellt werden, daß eine maximale Trocknungskapazität erhalten wird, ohne jedoch eine Schädigung des Produktes durch Wärme zu verursachen. Die Gaseinlaßtemperatur kann beispielsweise in dem Bereich zwischen 148°C und 204°C liegen.

Der endgültige Feuchtigkeitsgehalt des Produktes kann relativ niedrig sein, beispielsweise in dem Bereich von 0,5 bis 6%. Ein derartiges Produkt kann in feuchtigkeitsbeständigen Behältern verpackt werden, um eine Absorption atmosphärischer Feuchtigkeit zu verhindern.

Bei der raschen Umwandlung der zerstäubten Tröpfchen in ein trockenes Produkt wird das Bindemittel, (z. B.'Lactose) in nichtkristallinen oder Glasform verfestigt, wobei es die festen Teilchen in jedem der getrockneten Körner aneinanderbindet.

Wenn angenommen wird, daß in der Stufe 10 eine richtige Steuerung des Sprühtrocknungsvorganges erfolgt, dann wird das Endprodukt in der Form eines körnigen Materials erhalten, in welchem jedes Korn im wesentlichen sphärische Gestalt hat. Jedes Korn ist aus einer Mehrzahl der kristallinen festen Lactoseteilchen zusammengesetzt, die durch die Lactose in Glasform miteinander verbunden oder verkittet sind, wobei die kristallinen Teilchen die Hauptsubstanz des Produktes darstellen. In typischen Fällen hat der Hauptteil der verwendeten feinen kristallinen Lactoseteilchen eine Größe in dem Bereich zwischen etwa 1 und etwa 100 μ. Der Hauptteil der Körner des Endprodukts hat eine Größe, die in dem Bereich zwischen etwa 80 und etwa 400 μ liegt. Die Körner sind im wesentlichen nicht porös, weil sie größtenteils keine Leerräume in ihrer sphärischen Form haben.

Wird eine Menge des Produktes in Wasser eingebracht, dann zerfallen die Körner rasch, und jedes kristalline Lactoseteilchen löst sich rasch unter minimalen Rühren.

Das Produkt ist aufgrund seiner körnigen Form und der sphärischen Gestall der Körner freifließend. Für viele Industrie- und Verbraucherzwecke ist dies eine erwünschte Eigenschaft. Sie erleichtert die Handhabung des Produktes in einer automatischen Anlage, beispielsweise wenn das Produkt abgemessen und in Packungen eingebracht oder in eine mit hoher Geschwindigkeit arbeitende Tablettiermaschine eingeführt wird. Sie erleichtert ferner die Anwendung durch den Verbraucher, indem das Produkt in einfachen Packungen, die mit einem Ausguß versehen sind, auf den Markt gebracht werden kann.

Die Schüttdichte des Endproduktes ist verhältnismäßig groß und kommt der Schüttdichte der feinen Lactoseteilchen vor der Behandlung sehr nahe. So kann !5 in typischen Fällen die Schüttdichte in dem Bereich von 0,65 bis 0,75 g/ml liegen, während das Lactoseprodukt, das zur Herstellung des Schlammes verwendet wird, in trockener Form eine Schüttdichte in dem Bereich von 0,70 bis 0,80 g/ml haben kann. Ein Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Dispergierbarkeit in Wasser die Lösungsgeschwindigkeit und die Handhabungseigenschaften des Produktes drastisch verbessert sind.

Obgleich es in den meisten Fällen erwünscht ist, dem Endprodukt eine hohe Schüttdichte zu verleihen, kann es in manchen Fällen erwünscht sein, die Schüttdichte zu regeln und einen Dichtewert vorzusehen, der etwas kleiner als derjenige ist, der erhalten wird, wenn das Verfahren in der vorstehend beschriebenen Weise durchgeführt wird. In solchen Fällen können kleine Mengen Gas kontinuierlich in den dem Zerstäuber zuzuführenden Schlamm eingeführt werden. Dies dient dazu, in den sphärischen Körnern Hohlräume zu schaffen, wodurch die Schüttdichte herabgesetzt wird. Durch eine Änderung der Schüttdichte in dieser Weise werden die anderen erwünschten Eigenschaften, einschließlich der freien Fließbarkeit und der leichten Löslichkeit, nicht beeinflußt.

Fig.2 stellt ein Fließdiagramm dar, welches die Anwendung des Verfahrens auf kristalline Lactose veranschaulicht.

In der Stufe 11 wird ein wäßriger Schlamm bereitet, der im wesentlichen aus feinen Lactoseteilchen und natürlichem (nativem) Lactosesirup besteht. Dieser Schlamm kann auf die eine oder die andere von zwei Weisen oder auf beide Weisen bereitet werden. So kann ein Lactosekonzentrat durch Eindampfen im Vakuum erzeugt werden, wonach das Konzentrat in der Stufe 12 einer geregelten Kristallisation unterworfen wird, um einen Schlamm zu bilden, der aus feinen Lactosekristallen und natürlichem Lactosesirup besteht. Das Lactosekonzentrat soll einen Feststoffgehalt in der Größenordnung von 60 bis 70% bei einer Temperatur zwischen 65 und 8O⁰C haben.

Die geregelte Kristallisation in der Stufe 12 kann durch Abkühlen unter Rühren auf eine Temperatur von 29 bis 44°C und Impfen mit feinen Lactosekristallkeimen in einer Menge von ungefähr 1% des Gewichts der Lactosefeststoffe durchgeführt werden, wobei die Kristallkeime eine mittlere Größe von ungefähr 5 μ haben. Nach Vollendung des Kristallisationskreislaufs hat der Hauptteil der Lactose in dem Schlamm die Form von Kristallen, deren Größe in dem Bereich von 50 bis 100 μ liegt. Es sollen wenigstens 60% oder mehr des Lactosegehalts des Schlammes in der Form feiner Kristalle vorliegen. In der Praxis ist es zufriedenstellend, die gesteuerte Kristallisation durchzuführen, bis 75 bis 85% oder mehr des Lactosegehalts in Kristallform vorliegen, und es ist dieser Schlamm, welcher dem Sprühtrocknungsvorgang zugeführt wird.

Feine Lactoseteilchen können statt mittels einer geregelten Kristallisation auch nach anderen Methoden erzeugt werden, beispielsweise durch Mahlen von gröberem Lactosematerial. In der Stufe 13 werden die feinen Teilchen rasch mit Wasser vermischt, um einen homogenen Schlamm zu bilden, der dann dem Zerstäuber zugeführt wird, welcher in dem Sprühtrocknungsvorgang verwendet wird. Während des Mischens in der Stufe 13 und bevor der Schlamm dem Zerstäuber zugeführt wird, wird eine kleine Menge der Lactose in dem Wasser gelöst, um das Bindemittel zu bilden. Daher liegen zu dem Zeitpunkt, zu welchem der Schlamm dem Zerstäuber zugeführt wird, 80 bis 90% oder mehr des Lactosegehalts in Form feiner Kristalle vor, während der Rest in dem Wassergehalt gelöst ist.

In der Stufe 14 wird der Schlamm der Zerstäubung unterworfen und in trockene körnige Form in der gleichen Weise übergeführt, wie sie in Verbindung mit F i g. 1 beschrieben wurde. Auch hier haben wieder die Körner des Endprodukts sphärische Gestalt, wobei jedes Korn eine Mehrzahl von feinen festen Teilchen enthält, die durch glasartiges Material aneinandergebunden sind, das aufgrund der Verfestigung des ursprünglich in der wäßrigen Flüssigkeit enthaltenen Materials entsteht. Die Menge einer solchen glasartigen Lactose ist von' der Menge der gelösten Lactose abhängig, die in dem ursprünglichen Schlamm vorhanden ist. In der Stufe 14 findet im wesentlichen keine weitere Kristallisation statt.

Das in der vorstehend beschriebenen Weise erzeugte Lactoseprodukt besitzt die obengenannten Eigenschaften. Das Produkt ist in der Masse freifließend, und in typischen Fällen hat die Masse der Körner eine Größe in dem Bereich von 80 bis 250 μ. Die Masse der feinen Lactoseteilchen, die in dem Endprodukt vorhanden sind, hat eine Teilchengröße, die im wesentlichen die gleiche wie in dem ursprünglichen Schlamm ist. Das Produkt löst sich leicht in Wasser unter minimalem Rühren auf, was anzeigt, daß die Löslichkeit der Lactose nicht beeinträchtigt worden ist. Das Produkt hat eine relativ hohe Schüttdichte in der Größenordnung von 0,55 bis 0,7 g/ml.

Die Erfindung wird nachstehend an einem Beispiel näher erläutert.

Beispiel

Das Ausgangsmaterial war Lactose, die aus Molke gewonnen war. Sie ergab bei der Analyse 99,25% Lactose, 0,4% freie Feuchtigkeit, 0,3% Asche und 0,05% Proteinstickstoff. Es wurde ein wäßriges Konzentrat dieser Lactose bereitet, welches 63% Feststoffe enthielt. Dieses Konzentrat wurde einer gesteuerten Kristallisation unterworfen, indem es über ein Temperaturgefälle von 68 bis 29° C während einer Zeitdauer von etwa 1 min unter kontinuierlichem Rühren abgekühlt wurde. Das Rühren wurde während einer Zeitdauer von etwa 2'/2 bis 3 Stunden fortgesetzt, wonach etwa 75% der Lactose in Form feiner Kristalle auskristallisiert waren, von denen der Hauptteil eine Teilchengröße in dem Bereich zwischen etwa 50 und 100 μ hatte.

Der erhaltene Schlamm wurde einen Zentrifugalzerstäuber eines Sprühtrockners zugeführt, wobei der Zerstäuber gemäß der US-PS 30 95 149 ausgebildet war und mit einer Umfangsgeschwindigkeit von ungefähr 137m/sec arbeitete. Die Temperatur der der Sprüh-

trocknungskammer zugeführten heißen Luft betrug etwa 163°C. Der Gasfluß war bei dieser Temperatur derart, daß das zerstäubte Material zu einem trockenen körnigen Produkt reduziert wurde, das einen Gehalt an freier Feuchtigkeit von 0,6% hatte.

Es wurde gefunden, daß das Endprodukt bei der Prüfung unter einem Mikroskop die Form vin

Kügelchen hatte, deren jedes, wie gesehen werden konnte, eine Mehrzahl von getrennten Lactosekristallteilchen enthielt, die durch glasartige Lactose äneinandergebundenwaren.

Eine Siebanalyse des Endprodukts ergab folgende Werte:

Durchgelassen	Zurückgehalten	einer lichten
von einem Sieb	von einem Sieb mit
mit einer lichten	Maschenweite von
Maschenweite von		Spuren
0,84 mm	0,40 mm	0,5%
0,40 mm	0,25 mm	7,8%
0,25 mm	0,177 mm	21,8%
0,177 mm	0,149 mm	36,3%
0,149 mm	0,105 mm	21,4%
0,105 mm	0,074 mm	12,2%
0,074 mm

Das Produkt war in der Masse freifließend und hatte eine Dichte von 0,7 g/ml. Wenn 10 g dieses körnigen Produkts auf 2000 cm³ Wasser in einem 2,5-I-Becher bei 4,4⁰C aufgebracht wurden, benetzte es sich augenblick-

lieh und sank auf den Boden des Bechers, und ein einfaches Umrühren mit einem Löffel bewirkte ein vollständiges Auflösen innerhalb einer· Zeitdauer von etwa 60 see.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

709 550/7

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung eines trockenen, granulierten, im wesentlichen aus Lactose bestehenden Produktes, wobei man einen Schlamm, der im wesentlichen aus festen kristallinen Lactoseteilchen besteht, die in Wasser, das Lactose in Lösung enthält, dispergiert sind, zerstäubt und in heißem Trocknungsgas trocknet, dadurch gekennzeichnet, daß der Lactose-Gesamtgehalt des Schlammes 60 bis 70%, bei einer Temperatur zwischen 65 und 80⁰C beträgt, die kristallinen Teilchen 60% oder mehr des Lactose-Gehalts des Schlammes umfassen, und der Hauptteil der Lactose-Kristalle eine Teilchengröße im Bereich von 50 bis 100 μ aufweist.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Schlamm zerstäubt, in dem 75 bis 85% des Lactose-Gehaltes in Kristallform vorliegen.