DE1533930C - Führungsvorrichtung fur zum Aus spritzen von metallurgischen Ofen u dgl dienende Spritzpistolen - Google Patents
Führungsvorrichtung fur zum Aus spritzen von metallurgischen Ofen u dgl dienende SpritzpistolenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Führungsvorrichtung für Spritzpistolen, die zum Ausspritzen von
metallurgischen Öfen, beispielsweise Windfrischöfen, Konvertern u. dgl., dienen und einen von einem Tragsockel
getragenen und in bezug zu diesem verstellbaren Ausleger aufweist, der eine die Spritzpistole
tragende Lanze trägt.
Eine derartige Führungsvorrichtung ist bereits bekannt (USA.-Patentschrift 1 507 862). Sie dient zum
Herstellen eines Überzugs auf dem Boden eines Siemens-Martin-Ofens. Die Spritzpistole besteht mit der
Lanze aus einem Stück und ist als Öffnung des gebogenen Endes der rohrförmigen Lanze ausgebildet.
Die Lanze ist auf einem Ausleger dreh- und schwenkbar befestigt, der als Schlitten ausgebildet ist und auf
den Schienen des Tragsockels vor- und zurückgefahren werden kann. Treten Beschädigungen der Spritzpistole,
beispielsweise durch große Hitze, auf, so bereitet es erhebliche Schwierigkeiten, diese durch eine
andere auszutauschen.
Darüber hinaus ist eine Führungsvorrichtung für Spritzpistolen bekannt, die zum Herstellen von Überzügen
hohlzylindrischer Körper verwendet wird. Bei dieser Führungsvorrichtung befindet sich die Spritzpistole
ebenfalls am Ende einer rohrförmigen Lanze, die teleskopartig in bezug zum ebenfalls rohrförmigen
Ausleger axial verschiebbar ist. Die Spritzpistole kann mit der Lanze auch um die Auslegerachse gedreht
werden. Am freien Ende des Auslegers — in der Nähe der Spritzpistole — weist dieser eine Abstützvorrichtung
auf, die sich mittels Rollen an der Innenwand des auszuspritzenden hohlzylindrischen Körpers,
beispielsweise einer Rotationsförm, abstützt. Zum Ausspritzen von nicht rotationssymmetrischen
metallurgischen Öfen eignet sich diese Vorrichtung nicht. ' ■
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte Führungsvorrichtung dahingehend zu
verbessern, daß die Spritzpistole insbesondere in Verein mit der Lanze auf einfache Weise austauschbar
ist. Außerdem soll die neu eingesetzte Spritzpistole sicher geführt werden können.
Die Erfindung besteht darin, daß die Lanze auf den Ausleger aufgesetzt, in am Ausleger befestigte,
nach oben offene Halteglieder eingelegt, in einen Führungsschlitz eines zum Lanzendrehen dienenden
Handrads eingeführt und dort mit dem Handrad lösbar verbunden ist.
Nach der Erfindung wird die Spritzpistole mit der Lanze beim Auswechseln nach dem Lösen ihrer Verbindung
mit dem Handrad aus dem Führungsschlitz desselben und aus den Haltegliedern ausgehoben.
Zum Wiedereinsetzen wird die Lanze mit der Spritzpistole wieder in die Halteglieder und den Führungsschlitz eingelegt und gegebenenfalls axial darin verschoben,
um die gewünschte Spritzposition zu erreichen, und anschließend wird die Verbindung zwischen
der Lanze und dem Handrad wieder hergestellt. Die erfindungsgemäße Führungsvorrichtung bietet
daher nicht nur eine sichere Abstützung für die Spritzpistole und die Lanze, sondern auch gleichzeitig
eine geeignete Befestigung, so daß die Spritzpistole auch gedreht werden kann. Zu diesem Zweck
wird das Handrad verwendet.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn sich der Führungsschlitz vom Radumfang radial bis etwas über
die Radachse bzw. Radmitte hinaus erstreckt, so daß die Lanze in der Radachse angeordnet werden kann.
Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist das Handrad mit einem Sperriegel verbunden, der
um die Radachse drehbar und unvollständig kreisförmig ausgebildet ist. Nach dem Einsetzen der Lanze
in den Führungsschlitz wird der Sperriegel um die Radachse gedreht, so daß er die Lanze im Führungsschlitz verriegelt und dafür vSQrgt,*: daß die Lanze
weder radial im Führungsschlitz' noch axial in bezug zum Handrad selbsttätig verstellbar ist. Das Auswechseln
der Spritzpistole und Lanze wird dadurch auf lediglich wenige Handgriffe beschränkt, so daß
keine langen Spritzpausen entstehen, wenn die Spritzpistole gegebenenfalls mit ihrer Lanze ausgewechselt
oder durch eine neue ersetzt werden muß.
An Hand der Zeichnung sind Beispiele für die Erfindung im folgenden näher erläutert.
F i g. 1 ist eine perspektivische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, bei der
die die Spritzpistole tragenden Teile mit einem starren Ausleger auf einem fahrbaren Gestell montiert
sind und die Lanze in den Ofen eingefahren werden kann;
F i g. 2 ist eine Ansicht einer anderen Ausbildung der Vorrichtung, bei der sich der faltbare Ausleger in
einer anderen Arbeitsstellung in bezug zu einem im Schnitt dargestellten Stahlkonverter befindet.
Gemäß F i g. 1 ist der Ausleger 10 für eine starre,
mit der Lanze 11 eine Einheit bildende Spritzpistole herkömmlicher Konstruktion in der Nähe des inneren
Endes 12 mittels einer Stange 13, die sich durch ge-
' eignete Öffnungen in Seitenstreben 19 des Auslegers
10 und mit diesen in Deckung befindliche Öffnungen von Flanschen 14 erstreckt, schwenkbar getragen. Die
Flansche 14 befinden sich an einer drehbar gelagerten Plattform 15, oberhalb des Tragsockels 17. Das
Drehen der Plattform 15 und Schwenken des Auslegers 10 erfolgt in horizontaler Ebene durch Drehen
des Handrades 31.
Das Ende des starren Auslegers 10 ist an die Plattform
15 mittels einer Aufhängöse 37 angekettet, in die der Haken 38 eines Flaschenzuges 39 lösbar eingreift,
dessen oberes Ende mit dem oberen Teil des Endes 12 des Auslegers 10 verbunden ist. Die Kette
des Flaschenzuges 39 dient zum Heben bzw. Senken des Endes 12 und verursacht ein Schwenken des Auslegers
10 in vertikaler Ebene um das Schwenklager der Stange 13.
Außerdem befindet sich in der Nähe dieses Endes 12 des Auslegers 10 ein Radsatz 41, der die Be-
So wegung der Spritzpistole steuert. Er weist eine Konsole
42 auf, die am Ausleger 10 befestigt ist und ein drehbares Handrad 43 trägt, das seinerseits die Lanze
,," 11 aufnimmt und die Drehung und Bewegung derselben
steuert. Das Handrad 43 ist mit einem radialen Führungsschlitz 44 versehen, der sich vom Radumfang
45 bis etwas jenseits der Achse oder der ■ Mitte des Handrades 43 erstreckt. Die Lanze 11 ruht
in diesem Führungsschlitz 44, und zwar in der Radmitte. Sie ist daher koaxial zum Handrad 43 lösbar
festgelegt. Die Spritzpistole bzw. Lanze 11 ist durch eine Feststellschraube und mittels eines drehbaren,
unvollständig kreisförmigen Sperriegels 47 in ihrer Stellung gehalten, der axial zum Handrad 43 montiert
ist und der Bedienungsperson ermöglicht, ihn in sichernder Weise über die im Führungsschlitz 44 befindliche
Lanze 11 zu bringen. Beim Drehen des Handrades 43 wird auch entsprechend die Spritzpistole
gedreht. Der Sperriegel 47 kann beiseite be-
wegt bzw. so eingestellt werden, daß die Bedienungsperson in der Lage ist, die Lanze 11 entlang der
Oberseite 52 des Auslegers 10 je nach Wunsch zu verschieben. Die Lanze 11 ruht dort in nach oben
offenen, in Abständen voneinander angeordneten, etwa U-förmigen Haltegliedern 87. Sie ist an ihrem
äußersten, d. h. beim Spritzen einer Auskleidung dem Ofen abgewendeten Ende mit einer nicht dargestellten
herkömmlichen Schwenkverbindung für den Anschluß an eine Zufuhrleitung für z. B. trockenes granuliertes
feuerfestes Material oder eine Schlämme feuerfesten Materials ausgestattet. Am anderen Ende,
d. h. an der Spritzpistole, die während des Spritzens durch die Öffnung in den Ofen eingeführt ist, befindet
sich eine Spritzdüse 48, die sich unter rechtem Winkel zur Lanzenachse erstreckt, wie dies für das
Spritzen der Seitenwand, beispielsweise eines kippbaren Stahlkonverters 54, erwünscht ist. An diesem
vorderen Ende der Lanze 11 können je nach Wunsch andere Typen und Anordnungen von Düsen angebracht
werden. Ein flexibler Metallschlauch 50 führt Wasser zur Spritzdüse 48, an der das Wasser
und feuerfestes Material R vermischt werden. Der Metallschlauch 50 ist mit einer starren Wasserleitung
51 verbunden, die entlang der Oberseite 52 des Auslegers 10 neben der Lanze 11 liegt. Beide Teile, die
Lanze 11 und die Wasserleitung 51, ruhen innerhalb der Halteglieder 87, die mittels abnehmbarer Bandlaschen an der Oberseite 52 gehalten sein können.
Der flexible Metallschlauch 50 ermöglicht ein Drehen der Spritzpistole über einen Winkel von mindestens
360°, obwohl im allgemeinen eine Drehbarkeit um 180° ausreicht.
Bei der Ausführungsform nach F i g. 2 weist ein Tragsockel 71, der auf dem Boden ruht und verankert
ist, eine vertikale Säule 72 auf. Ein horizontaler, frei tragender Auslegerträger 74 ist am oberen
Ende der Säule 72 schwenkbar angelenkt und abgestützt, so daß der gesamte, faltbare Ausleger 74,78
um die Säule 72 herum in einer horizontalen Kreisbahn schwenkbar ist. Am freien Ende des Auslegerträgers
74 ist ein horizontalliegender Auslegerarm 78 schwenkbar angebracht, so daß er um jeden beliebigen
gewünschten Winkel in bezug auf den Auslegerträger 74, beispielsweise um einen Winkel von 180°,
verschwenkbar ist. Der Auslegerarm 78 ruht in verstauter Stellung auf der oberen Fläche des Auslegerträgers
74.
Auch hier befinden sich auf der Oberseite des Auslegerarms 78 U-förmige Halteglieder 87, die nach
oben hin offen sind und die Lanze 11 in Betriebsstellung aufnehmen. Die Spritzdüse 48 ist im Inneren
eines basisch zugestellten Windfrischofens 91 angeordnet, der aus einem Stahlmantel 92 und einer
feuerfesten Auskleidung 93 besteht und aus einer stehenden Betriebsstellung in eine in Fig.2 angedeutete,
nahezu horizontale Lage kippbar ist.
Wenn die feuerfeste Auskleidung 93 beispielsweise an der Stelle 95 abgenutzt oder erodiert ist, wird der
Auslegerträger 74 gegen den Windfrischofen 91 hin gedreht und der Auslegerarm 78 derart verdreht, daß
ίο er axial in diesen hineinragt. Die Spritzdüse 48 wird
bis über das vordere Ende des Auslegerarms 78 hinaus vorspringend angeordnet, indem die Lanze Il
auf den Auslegerarm 78 und im Führungsschlitz 44 des Handrades 42 verschoben wird. Anschließend
wird sie in der Betriebsstellung mittels des Sperrriegels 47 verriegelt, so daß sie sich weder axial frei
bewegen noch selbsttätig drehen kann, sondern der Drehbewegung des Handrades 43 folgt. Wenn der
Spritzvorgang beendet ist, werden die Lanze 11 und mit ihr das Wasserrohr 51 aus dem Ofen 91 zurückgezogen,
indem sie entlang des Auslegerarms 78 verschoben werden. Anschließend werden der Auslegerträger 74 und der Auslegerarm 78 zurück in die verstaute
Stellung geschwenkt, in der sie bis zum nächsten erforderlichen Spritzvorgang verbleiben.
Claims (3)
1. Führungsvorrichtung für zum Ausspritzen von metallurgischen Öfen u. dgl. dienende Spritzpistolen,
die einen von einem Tragsockel getragenen und in bezug zu diesem verstellbaren Ausleger
aufweist, der eine die Spritzpistole tragende Lanze trägt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lanze (11) auf den Ausleger (10, 74, 78) aufgesetzt, in am Ausleger (10,74,78) befestigte,
nach oben offene Halteglieder (87) eingelegt, in einen Führungsschlitz (44) eines zum Lanzendrehen
dienenden Handrades (43) eingeführt und dort mit dem Handrad (43) lösbar verbunden ist.
2. Führungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Führungsschlitz (44) vom Radumfang (45) radial bis etwas
über die Radachse bzw. -mitte hinaus erstreckt und die Lanze (11) koaxial zum Handrad (43)
angeordnet ist.
3. Führungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lanze (11) mittels eines um die Radachse drehbaren, unvollständig kreisförmigen
Sperriegels (47) im Führungsschlitz (44) sicherbar ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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