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Bei Fallgreifern bekannter Bauart, beispielsweise gemäß der deutschen
Auslegeschrift 1177 579, sind die Schaufeln an ihnen gegenüber relativ unbeweglichen
Armen gelagert. Letztere bilden dabei eine sogenannte Schaufelkrone, und diese dient
dabei zur Aufnahme eines in Abhängigkeit vom Eigengewicht des Greifers wirkenden,
verhältnismäßig umständlichen Schließmechanismus.
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Bei dieser Bauart ist der Fassungsraum der Schaufeln verhältnismäßig
klein. Außerdem vermag ein solcher Greifer nur in der Vertikalen zu arbeiten. Dabei
hat er eine verhältnismäßig große Höhe.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden,
d. h. einen Fallgreifer zu entwickeln, der bei geringer Höhe und großem Fassungsvermögen
nach jeder Richtung und dabei in Böden beliebiger Art zu arbeiten vermag. Dabei
soll er sich nach Möglichkeit stufenlos und durch eine Impulsbetätigung auch über
den Bohrdurchmesser hinaus einstellen lassen.
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Gemäß der Erfindung ist dieses schwierige Problem in idealer Weise
dadurch gelöst worden, daß bei Fallgreifern mit in der Höhe unterteilten und schwenkbaren
Seitenteilen, deren untere, als Schaufeln ausgebildete Abschnitte einem Antrieb
unterliegen, wie sie beispielsweise aus der deutschen Auslegeschrift 1177579 bekannt
sind, die oberen Ab-schnitte von den unteren getrennt und mit eigenem Antrieb
ausgestattet sind.
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Dabei ist für den praktischen Betrieb ein Antrieb zum unabhängigen
Schließen und öffnen der unteren Schaufelteile bis zu einem bestimmten, vorzugsweise
dem durch die oberen Schaufelteile in deren Schließstellung gegebenen Durchmesser
entsprechenden Ausschlag und zum gleichzeitigen, gleichsinnigen 3 Bewegen bei größerem
Ausschlag besonders zweckmäßig.
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Eine bevorzugte Ausführungsform einer solchen Konstruktion besteht
darin, daß eine zweckmäßig hydraulisch gesteuerte Schubstange über Lenker an
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den unteren Schaufelteilen angreift, die ihrerseits an den oberen Schaufelteilen
angelenkt sind, wobei letztere zur Bildung eines Gelenkvierecks an einem relativ
gegenüber den Schaufelteilen unbeweglichen Teilen drehbar befestigt sind und wobei
die oberen 4 Schaufelteile zur Bildung 'eines weiteren, mit dem ersten kombinierten
Gelenkviereck zusätzlich über je einen Lenker mit dem festen Teil in Verbindung
stehen.
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Die Steuerung des neuen Fallgreifers wird dadurch 5, vereinfacht,
daß zwischen die Schubstange und dem relativ festen Teil ein progressiv wirkender
Kraftspeicher, z. B. ein Federpaar, eingeschaltet ist.
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Der durch die Schaufeln umgrenzte Fassungsraum wird dann optimal,
wenn der Kopf des durch den 5, Schubstangenkopf gebildeten Antriebs über dem durch
die Schaufeln umschlossenen Raum liegt.
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Ein besonderer Vorteil der neuen Konstruktion ist dann gegeben, wenn
die Hydraulikleitung mit dem Förderseil kombiniert, vorzugsweise in dieses ein-
6 gebettet ist. Es kann aber auch das Tragseil innerhalb der zweckmäßig als Hochdruckschlauch
ausgebildeten Hydraulikleitung liegen. Dabei kann die erforderliche Ölmenge sowohl
vom Inneren als auch von der Ummantelung des Tragseils aufgenommen 6 sein.
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Dadurch wird die gesamte Ausbildung dem Bekannten gegenüber wesentlich
vereinfacht. Beispielsweise benötigt man nur noch eine Aufspulvorrichtung. Außerdem
ist die Zuleitung nicht gefährdet.
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An Hand der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise erläutert.
Es zeigen F i g. 1 und 1 a den neuen Fallgreifer in Schacht-bzw. Greifstellung,
F i g. 2 in Schließ- und Entleerungsstellung, F i g. 3, 4 und 5 den Greiferantrieb
in Schacht-, in Schließ- und in Entleerungs- bzw. Schachtstellung sowie F i g. 6
die mit dem Förderseil kombinierte flydraulikleitung.
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Danach umschließt ein Greifergehäuse 1 einen Hydraulikzylinder 2.
Der in diesem geführte, als Schubstange dienende Kolben 3 trägt einen Kopf
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mit einem Lenkerpaar 5, das an den unteren Enden 6 zweier in der flöhe geteilter
Schaufeln 6, 7 angreift. Die Drehpunkte der Lenker sind mit 5' und 5" bezeichnet.
Zwischen den Punkten 5', 5", 8 und 9 ist somit ein Gelenkviereck für die rechte
und linke Seite gebildet.
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Die beiden Schaufelteile 6, 7 sind bei 8 aneinander angelenkt, während
die oberen Schaufelteile 7 einerseits bei 9 und andererseits über Lenker
10 drehbar an einem den Schaufeln 6, 7 gegenüber relativ festen Teil
11 angreifen. Die Drehpunkte der Lenker 10
haben die Bezeichnung
10' und 10". Diese Punkte bilden zusammen mit den Gelenken 8 und 9
ein zweites, mit dem ersten kombiniertes Gelenkviereck. Die Teile 1, 2 und
11 sind miteinander starr verbunden.
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Wie insbesondere aus den F i g. 3 bis 5 ersichtlich ist, sind zwei
ineinander angeordnete, gemeinsam als progressiv wirkender Kraftspeicher dienende
Druckfedern 12, 13, die das Gehäuse 2 bzw. den Hydraulikzylinder 3 konzentrisch
umgeben, einerseits auf eine zweistufige Federauflage 14, 15 am unteren Ende
des Zylinders 3 aufgesetzt und andererseits gegen eine verschiebbar auf letzterem
gelagerte Anschlaghülse 16 abgestützt. Diese greift über die Federhiilse
18 und ein Lenkerpaar 17 am Schubstangenkopf 4 an.
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Aus dieser Darstellung ist ersichtlich, daß die unteren Schaufelteile
6 ihre Schachtstellung bei einer Stellung der Schubstange 3 einnehmen, in
der sie hinsichtlich des Außenprofils mit den oberen Schaufelteilen 7 fluchtgleich
liegen. Dabei stützt sich die Anschlaghülse 16 von unten gegen den Greiferkopf
19 ab, und die unteren Schaufelteile 6 liegen unter Abstützung durch
das Lenkerpaar 5, den Schubstangenkopf 4 und das Lenkerpaar 17 von
innen gegen die oberen Schaufelteile 7 an.
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Wird nunmehr nach F i g. 3 die Kolbenstange 3
druckmäßig beaufschlagt,
d. h. nach unten vorgeschoben, so werden die unteren Schaufelteile 6 über
das Lenkerpaar 5 unter Erfassung des Bohrgutes gegeneinander bewegt. Während
dieses Schließvorganges zieht der Schubstangenkopf 4 die Federhülse
18 über das Lenkerpaar 17 nach unten. Dadurch wird die außenliegende
Feder 12 und die innenliegende Feder 13 über die Anschlaghülse
16 zusammengepreßt. Dies bedeutet, daß die unteren Schaufelteile 6 in ihrer
Schließstellung in Öffnungsrichtung bereits unter einer starken Vorspannung stehen.
Dieser Zustand ist in F i g. 4 wiedergegeben.
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Wird nunmehr der Druckkolben 3 entlastet, so werden die Federn
12, 13 wirksam. Infolgedessen legt die innere Feder 13 die Anschlaghülse
16 wieder
gegen den Greiferkopf 19 an, während die
äußere Feder 12 die Federhülse 18 in ihre Höchststellung verschiebt
und dabei über das Lenkerpaar 17, den Schubstangenkopf 4 und das Lenkerpaar
5 die unteren Schaufelteile 6 und über diese auch die oberen Schaufelteile 7 auseinanderschwenkt
(F i g. 2 und 5, rechte Seite).
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Dies bedeutet, daß der verhältnismäßig große Fassungsraum, den alle
Schaufelteile 6, 7 miteinander umschließen, durch deren Freigabebewegung schlagartig
von dem aufgenommenen Bohrgut entleert wird.
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Die neue Konstruktion bietet insbesondere bei hydraulischem
Antrieb den zusätzlichen Vorteil einer ausgesprochen einfachen Steuerung. Diese
ist schematisch in Fig. 3 gezeigt. Hier deutet 0 die Entleerungs-stellung
an. In dieser wird das (>1 durch den Kraftspeicher 12, 13 aus dem Hydrauliksystenl
herausgedrückt. 1 zeigt die Druckbeaufschlagung des Kolbens 3, bei der der ganze
Greifer geschlossen wird. II entspricht der Schachtstellung der Schaufelteile (>,
7. In dieser ist der Kolben 3 nur teilweise belastet. Der Drucküberschuß fließt
dabei über ein Vorspannventil 20 ab. Vom Ventil führt die flydraulikleitung
21, und zwar geiniil3 dem Ausführungsbeispiel durch das Förderseil 22, zum
Fallgreifer. In F i g. 6 ist dieser Querschnitt in ;rößerein Maßstab dargestellt.