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Bohrgreifer mit veränderlicher Öffnung Die Erfindung betrifft einen
zum Bohren oder Ausheben von Brunnen od. dgl. bestimmten Greifer, der einerseits
ein Kopfstück, an dem die oberen Enden von zwei seitlichen Armen oder Zuggliedern
angelenkt sind, und andererseits ein unteres blockartiges Mittelteil aufweist, an
dem zwei Schalen angelenkt sind, die außerdem mit den unteren Enden der genannten
Arme gelenkig verbunden sind.
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Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines Bohrgreifers dieser Art,
der für die Herstellung von Brunnen von zwei oder mehreren verschiedenen Durchmessern
geeignet ist, ohne daß die Hauptteile des Bohrgreifers geändert werden müssen, wobei
die Anpassung des Bohrgreifers an den jeweils gewünschten Durchmesser in einfacher
Weise durch Hinzufügen oder Entfernen von einfachen Zubehörteilen ermöglicht wird,
die leicht ein- und auszubauen sind.
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Der den Gegenstand der Erfindung bildende Bohrgreifer ist im wesentlichen
dadurch gekennzeichnet, daß an dem besagten blockartigen Mittelteil eine Querleiste
angeordnet ist, und daß jeweils die größte öffnung der Schalen durch zwei Gruppen
von Anschlägen bestimmt ist, von denen eine Gruppe die Unterseite der genannten
Ouerleiste bildet, gegen welche sich in der ersten öffnungsstellung zwei Stützflächen
legen, die an dem oberen Teil der Schalen annähernd senkrecht über den in dem Mittelteil
vorgesehenen Gelenkachsen der Schalen angebracht sind, während die zweite Gruppe
der Anschläge Stützflächen aufweist, die an dem unteren Ende der Arme vorgesehen
sind, gegen die sich Paßstücke legen, die an den äußeren Enden der oberen Teile
der Schalen angeordnet sind, so daß mindestens eine zweite maximale öffnungsstellung
der Schalen erhalten werden kann, indem ein Paßstück in die erste Gruppe von Anschlägen
eingeführt wird und ein Teil derselben oder sämtliche Paßstücke aus der zweiten
Gruppe der Anschläge entfernt werden. Die Schalen haben dabei ein solches Profil,
daß einer so erhaltenen Vergrößerung des öffnungswinkels der Schalen eine Vergrößerung
der seitlichen Ausmaße des Bohrgreifers und damit eine Vergrößerung des Durchmessers
der auszuführenden Bohrung entspricht.
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Nach einem anderen Merkmal der Erfindung haben die genannten seitlichen
Arme einen gewölbten Querschnitt, der so gewählt ist, daß die von den beiden Armen
gebildete Einheit eine annähernd zylindrische Form hat, deren Durchmesser angenähert
dem Durchmesser der herzustellenden Bohrung entspricht, so daß die Führung des Bohrgreifers
in der Bohrung gesichert ist. Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin,
daß das blockartige Mittelteil mit dem Kopfstück unter Zwischenschaltung einer Schließvorrichtung
verbunden ist, die ein über die Rollen eines Flaschenzuges geführtes Seil enthält,
wobei das Rollengehäuse, an dem das Seilende befestigt ist, mit einer Vorrichtung
zum Verstellen des Befestigungspunktes des Seils ausgestattet ist, mit deren Hilfe
der Bohrgreifer die zweite maximale Öffnung der Schalen erreichen kann.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und
der Zeichnung. In dieser ist F i g. 1 der Längsschnitt durch einen Bohrgreifer
gemäß der Erfindung, wobei die Schalen die erste öffnungsstellung einnehmen, F i
g. 2 der Querschnitt in der Ebene 2-2 der Fig. 1,
F i g. 3 der
Querschnitt in der Ebene 3-3 der F ig. 1,
F i g. 4 der Querschnitt
in der Ebene 4-4 der Fig. 1,
F i g. 5 die Ansicht des unteren Teils
des Bohr' greifers, wobei die Schalen die zweite öffnungsstellung einnehmen, F i
g 6. die Seitenansicht eines Teils einer anderen Ausführungsforin der Erfindung.
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In dem in F i g. 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiel
besitzt der Bohrgreifer ein Kopfstück 1, an dem in 2 a, 2
b Arme oder Zugglieder 3 a, 3 b angelenkt sind.
Diese Arme haben einen gewölbten Querschnitt, so daß beide Arme zusammen eine angenähert
zylindrische
Form ergeben, deren Durchmesser nahezu dem Durchmesser der Bohrung entspricht, um
den Bohrgreifer in dem Bohrloch zu füh-
ren. Jeder der beiden Arme oder Zugglieder
3a, 3b
enthält zwei Stege 4 a und 5 a bzw.
4 b und 5 b, die miteinander durch die eine zylindrische
Oberfläche aufweisenden Zwischenteile 6a und 6b verbunden sind.
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Die Arme 3 a, 3 b haben eine große Masse,
die dem Bohrgreifer ein beträchtliches für die verlangte Wirkung dieses Werkzeugs
notwendiges Gewicht sowie die Festigkeit gegen die im Betrieb auftretenden Stöße
verleiht.
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Der Bohrgreifer enthält außerdem ein mit einer unteren Querleiste
8 versehenes blockartiges Mitteltei17, an dem bei 9a und 9b zwei Schalen10a
und 10 b angelenkt sind, die ferner bei 11 a und
11 b
mit den unteren Enden der Arme 3a und 3b gelenkig verbunden
sind. Diese Schalen sind mit zwei im Einggriff miteinander stehenden Paaren von
Zahnsektoren 12a und 12b versehen.
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In der in F i g. 1 in ausgezogenen Linien gezeigten geöffneten
Stellung stützen sich die Schalen 10a und 10b einerseits gegen Stützflächen
13a und 13b
an der Unterseite der unteren Querleiste 8, an der sie
entweder unmittelbar oder unter Zwischenschaltung eines Paßstückes 14, das unter
der Querleiste 8 mittels Bolzen 15a, 15b befestigt ist, anliegen.
Andererseits stützen sich die Schalen 10a, 10b mit ihren äußeren Oberkanten
16a, 16b gegen Anschläge 17a und 17b ab, die an dem unteren
Teil der Arme 3a und 3b angeordnet sind, wobei diese Abstützung durch zwischengelegte
Paßstücke 18a und 18b von entsprechender Höhe wirksam wird, die z. B. durch
Schraubbolzen 19b an den Schalen befestigt sind.
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Das blockartige Mittelteil 7 ist über einen Achsenzapfen 20
mit einem unteren Träger 21 verbunden, in dem ein Teil einer Schließvorrichtung
unterg ebracht ist. Diese besteht aus einem Flaschenzug mit zwei Rollen 22a und
22b, die in dem Kopfstück 1 drehbar gelagert sind, und deren Achsen
mit den Gelenkachsen 2a und 2b der Zugglieder 3a und 3 b zusammenfallen,
sowie drei weiteren Rollen 23 a, 24 und 23 b, die in
dem Träger 21 drehbar gelagert sind. Ein als Schließseil für den Bohrgreifer dienendes
Seil 25 läuft nacheinander über die Rollen 24, 22 b, 23 b, 23
a und 22 a und ist an einer aus einer Seilklemme 26 und einer Verstellvorrichtung
27 bestehenden Haltevorrichtung verankert. Die Verstellvorrichtung
27 besteht aus einem Gewindebolzen 28,
einer Spezialmutter
29, mit deren Hilfe die Spannung des Seils eingestellt werden kann, und einer
Gegenmutter 30, mit der die Verstellvorrichturig 27 nach Spannen des
Seils blockiert werden kann. Das Ende des Seils 25 bildet eine öse
25 A, durch die ein Bolzen 31 hindurchgesteckt ist, dessen
Enden in den beiden Löchern 32 der Seilklemme 26 stecken. Diese weist
noch zwei weitere Löcher 33 von gleichem Durchmesser wie die Löcher
32 zur Aufnahme des Bolzens 31 auf.
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Die Stege 4 a und 5 a des Zuggliedes
3 a sind mit den Stegen 4 b und 5 b des
Zuggliedes 3 b durch eine Kuppelstange 34 verbunden, die bei
35 an dem Zugglied 3 a und bei 36 an dem Zugglied
3 b angelenkt ist.
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Der Bohrgreifer ist mit einem Anhängekopf 37 mit Krone
38 versehen und an einem Querbalken 39 mittels zweier Ketten 40 aufgehängt.
Diese Anordnung ist an sich bekannt und wird daher nicht näher beschrieben.
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Wenn der Bohrgreifer mit kleinstem Bohrdurchmesser arbeiten soll,
wird er in der oben beschriebenen und in F i g. 1 dargestellten Weise hergerichtet,
wobei die Stützflächen 13,a und 13 b der Schalen an der Unterseite des Paßstückes
14 anliegen, das gegen die untere Ouerleiste 8 abgestützt ist, und die Paßstücke
18a und 18b der Schalen an den Anschlägen 17a und 17b der Zugglieder anliegen.
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Wenn man nach der Lehre der Erfindung mit einem größeren Bohrdurchmesser
arbeiten will, entfernt man die von den Schalen getragenen Paßstücke 18a und
18b und ersetzt das plattenförmige Paßstück 14 durch ein anderes Paßstück
14 A ( F i g. 5 ),
das eine solche Form hat, daß die offenen
Schalen sich einerseits an diesem Paßstück 14A und andererseits unmittelbar an den
Anschlägen 17a, 17b der Zugglieder3a, 3b abstützen.
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Diese Einrichtung ermöglicht es, den Winkel zu vergrößern, den die
voll geöffneten Schalen bilden. Die Schalen haben eine solche Form, daß bei einer
Vergrößerung dieses Winkels die maximale Weite des Bohrgreifers zunimmt, wobei die
Schalen die in F i g. 5 gezeichnete Stellung einnehmen. Man erhält also einen
Bohrgreifer, mit dem man eine Bohrung von größerem Durchmesser herstellen kann als
mit dem Bohrgreifer gemäß F i g. 1.
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Man kann dem Bohrgreifer einen Satz mehrerer Paßstücke, ähnlich dem
Paßstück 14A, aber von unterschiedlichen Formen und Abmessungen, sowie einen Satz
mehrerer Stützpaßstücke, ähnlich den Stützpaßstücken 18a, 18b, aber von unterschiedlicher
Form und Abmessungen beigeben, so daß man mehrere verschiedene Werte des öffnungswinkels,
und damit auch mehrere Werte der maximalen seitlichen Ausladung der Schalen erhalten
kann.
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Beim Auswechseln der Paßstücke muß der mit dem Mittelblock
7 über die Achse 20 verbundene untere Träger 21 nach unten nachgeben, und
um dies zu ermöglichen, muß das Seil 25 des Flaschenzugs verlängert werden.
Diesem Zweck dienen die Löcher 33 der Seilklemme 26, wodurch man mit
einem sehr raschen Vorgang den Befestigungspunkt des Seils entsprechend seiner Verlängerung
verstellen kann.
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Die Kopfführung des Bohrgreifers in der Bohrung bei weit,
d. h. mit großem Durchmesser geöffneten Schalen, wird vorzugsweise durch
abnehmbare Führungselemente in Form von Gleitschuhen 43a und 43 b sichergestellt,
die in F i g. 1 und 2 in gestrichelten Linien dargestellt sind. Sie sind
an den gewölbten Zwischenteilen 6 a und 6 b der Zugglieder
3 a und 3 b mittels Schraubbolzen 44 a und 44 b
befestigt.
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Die Zahnsektoren 12 a und 12 b halten die vertikale
Achse des Trägers 21 und des Mittelteils 7 in einer Lage senkrecht zu der
Verbindungslinie der Gelenkachsen 9 a und 9 b.
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Bei der in F i g. 6 dargestellten Variante ist die Kuppelstange
34 durch ineinandergreifende Verzahnungselemente 41 und 42 ersetzt, von denen ein
Element aus einem Sektor mit zwei Zähnen und das andere Element aus einem einzigen
Zahn besteht.
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Die Erfindung ist nicht auf einen Bohrgreifer mit einem einzigen Schließseil
und einer öffnungskrone, wie er beschrieben und dargestellt ist, beschränkt. Die
gleichen Einrichtungen können bei einem BMrgreifer
mit einem Schließseil
und einem öffnungsseil getroffen werden. In diesem Fall muß allerdings in an sich
bekannter Weise auf dem Kopfstück 1 eine Befestigung für das öffnungsseil
vorgesehen sein.