DE1533117C - Verfahren zur Sulfatierung von in feinverteilten Eisen oder anderen Erzen befindlichen Nicht Eisenmetallen - Google Patents
Verfahren zur Sulfatierung von in feinverteilten Eisen oder anderen Erzen befindlichen Nicht EisenmetallenInfo
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Description
bekannt, daß bei der sulfätisierenden Wirbelschichtröstung
von sulfidischen und oxydischen Eisenerzen aus einer sowjetischen Lagerstätte zur Abtrennung
von Buntmetallgehalten aus den Erzen die oxydischen 60 Erze mit den sulfidischen gemischt werden. Irgendwelche
Angaben über die relativen Anteile der oxydischen und der sulfidischen Komponente sind hieraus
nicht bekannt.
Die beiden letztgenannten, für die Sulfatisierung Bei der Untersuchung der Geschwindigkeit des
wichtigen Reaktionen sind in starkem Maße und zu- 65 Ablaufs der bei der sulfatierenden Röstung in Frage
dem gegenläufig von der Temperatur und der Gaszu- kommenden Reaktionen in der Wirbelschicht hat es
sammensetzung abhängig. Es hat sich erwiesen, daß sich erwiesen, daß die Reaktionen 1,2 und 3 ungeabhähgig
von der thermischen Dissoziation der Me- wohnlich schnell sind, weshalb zur Erzielung einer ge-
2FeS2 + | 5VfO,.-* | Fe2O3+ 4SO2 | (1) |
2FeS + | 3ViO8-* | Fe2O3 + 2.SO2 | (2) |
MeS + (I + 1 | /IX)O2-* | MeO1 + SO2 | (3) |
SO2 4 | -V2O2=?= | SO3 (β) | (4) |
MeO | + SO3=?= | MeSO. + Wärme | (5) |
nügend gleichmäßigen SO2-Atmosphäre in dem Wirbelschichtbett
je nach der Größe des Ofens mehrere Zufuhrstellen für Sulfiderz vorhanden sein müssen;
dagegen wird gewöhnlich nur eine Zufuhrstelle für Oxyderz benötigt. Da die für eine erfolgreiche SuIfatisierung
vorteilhaften Verhältnisse, in erster Linie die Gaszusammensetzung, im allgemeinen durch ein in
weiten Grenzen gehaltenes Verhältnis zwischen Sulfidschlich und Oxyderz bewirkt werden können, verbleibt
als begrenzender Faktor die Aufrechterhaltung des Wärmegleichgewichts. Das Zufuhrverhältnis wird
deshalb zweckmäßig derart gewählt, daß die endgültige Feinregelung der Temperatur durch eine kleine
direkte Wassereinspritzung in das Wirbelschichtbett geschieht. Eine wesentliche Abkühlung der Abfuhrgase
ist damit nicht verbunden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine Vervielfachung der Kapazität der Of eneinheit im Vergleich
zu herkömmlichen Verfahren erzielt, wo als Ausgangsstoff ausschließlich oder überwiegend Sulfiderze
verwendet wurden. Da durch das Verfahren gemäß der Erfindung Oxyderze vorteilhaft sulfatisiert
werden können, wird hierdurch erreicht, daß der Hauptteil der Sulfiderze zuerst in gewöhnlicher Weise
zu Oxyderzen geröstet werden können; hierdurch lassen sich bedeutend bessere SO2-Gase zurückgewinnen,
als wenn nach der herkömmlichen Verfahrensweise Sulfiderze sulfatisiert wurden; gleichzeitig wird
darüber hinaus noch eine vorteilhafte Wärmeökonomie erzielt.
Im folgenden werden Beispiele der Sulfatisierung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren unter Verwendung
eines 5-m2-Wirbelschichtofens beschrieben.
Schwefelschlichanalyse:
Fe 47,14 Vo
S 42,14%>
Cu 0,22 »/ο
Co 0,56%.
Ni 0,22«/»
Zn l,47<Vo
Andere 8,250/0
Aus diesem Schwefelschlich in einem Wirbelschichtröstofen geröstetes Produkt, Analyse:
Fe 59,700/»
SuIfId-S 2,60%>
Cu 0,28%
Co 0,710/c
* Ni 0,28%
Zn 1,86%
Bei einer Sulfatisierungstemperatur von 670° C bestimmt sich die Gasgeschwindigkeit, bezogen auf
die freie Querfläche des Ofens, zu 0,25 m/s. Die Zufuhrmengen waren für verschiedene Verhältnisse von
Schwefelkies und oxydischem Röstprodukt in der Eingabe wie folgt:
SR = Schwefelkiesschlich
PJ = aus dem Schwefelkiesschlich geröstetes Produkt
1:0 390 kg/h
1:1 725 kg/h
1:2 1000 kg/h
1:3 1265 kg/h
1:4 1475 kg/h
1:5 1665 kg/h
1:6 1840 kg/h
Bei dem Zufuhrverhältnis 1:6 erreicht man somit
eine fast 5fache Kapazität verglichen mit der reinen Schwefelschlichzufuhr.
Bei einem Mischungsverhältnis SR/PJ = 1:3 und mit Luft, entsprechend dem l,6fachen der theoretischen
Luftmenge, wurde die folgende Analyse für das Produkt erzielt: Gesamtlöslichkeit 10,4 bis 11,4%,
lösliches Fe = 0,19 bis 0,23%, in Wasser unlösliches
Co -s. 0,10%
Ni .-.- 0,11 bis 0,12%
Cu 0,03%
d Zn 0,08 bis 0,10%
Sulfid-S 0,2%
Bei dem Mischungsverhältnis SR/PJ = 1:5 und l,6facher theoretischer Luftmenge ergab sich ein
Produkt folgender Zusammensetzung: Gesamtlöslichkeit 11 bis 12%, lösliches Fe = 0,2 bis 0,3%, in
Wasser unlösliches
Co 0,10 bis 0,11 %
Ni 0,11 bis 0,12%
Cu 0,02bis 0,03%
Zn 0,12 bis 0,13%
Sulfid-S 0,20/d.
Die Temperatur des Wirbelschichtbettes war 670 bis 675° C. Der Schlich wurde mit einer Feuchtigkeit
von 6 bis 7% zugeführt.
Der SO2 + SO3-Gehalt der Abgabe betrug etwa
7 bis 9% und entsprechend der Sauerstoffgehalt etwa 8 % (vom Trockengas).
Claims (4)
1. Verfahren zur Sulfatisierung von in feinver- über der theoretisch erforderlichen Menge, d. h. der
teilten Eisen- oder anderen Erzen oder Schlichen 5 zum Oxydieren der Sulfide und der Bildung von Mebefindlichen
Nicht-Eisenmetallen, wie Cu, Co, Ni, tallsulfaten benötigten Menge, verwendet werden
Zn usw., durch sulfatisierende Wirbelschichtrö- muß.
stung eines Gemisches aus oxydischen und sulfidi- Da alle die obengenannten chemischen Reaktionen
sehen Erzen, dadurch gekennzeichnet, stark exotherm sind und die Konstanthaltung der
daß ein überwiegend oxydisches Ausgangsge- io Temperatur von Bedeutung ist, ist eine kontrollierte
misch verwendet wird, in welchem der Anteil der Abkühlung notwendig. Auf Grund der bei der sulfati-
oxydischen Komponente 50 bis 90 % beträgt und' sierehdeh Röstung auftretenden Hafttendenz ist die
der Anteil der den Rest ausmachenden sulfidi- Verwendung von Abkühlungselementen in dem Wir-
scheh Komponente so gewählt ist, daß ein Wärme- belschichtbett selbst schwer, da hierbei an ihren auf
gleichgewicht in; dem Wirbelschichtofen auf- 15 niedriger Temperatur befindlichen Flächen reichlich
rechterhalten wird. ; Eisensulfat enthaltender Stoff anhaften würde. In den
2. Verfahren nach Anspruch 1,. dadurch ge- heute verwendeten Verfahren wird die Abkühlung
kennzeichnet, daß die sulfidische Komponente deshalb auch direkt als Wasserzufuhr in das Wirbelvon
zwei oder mehreren Stellen in den Wirbel- schichtbett bewirkt, teils derart, daß der Schlich als
schichtofen zugeführt wird.. , . · 20 Wasserschlamm zugeführt wird, teils als direkte Was-
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch sereinspritzung. Diese Verfahren weisen eine ungüngekenhzeichnet,
daß die Feinregelung der Tempe- stige Wärmeökonomie .auf, da die Abkühlung in der .
ratur durch eine kleine direkte Wasserdusche di- Hauptsache durch Verdampfung von Wasser durchrekt
in das Wirbelschichtbett bewirkt wird. geführt wird und diese Verdampfungswärme in der
4. Verfahren nach einem oder mehreren der 35 Praxis nicht zurückgewonnen werden kann. Da weiter
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zur Erzielung gleichmäßiger Verhältnisse der Schlich
zeichnet, daß die in den Ofen zuzuführende oxydi- als Wasserschlamm von oben in den Ofen gespritzt
s.ehe Komponente ihrerseits durch Röstung von wird, werdei*. die Abfuhrgase dadurch nutzlos abgesulfidischem
Rohstoff erhalten wird. . kühlt, wodurch sich die Wärmeökonomie des Prozes-
30 ses" weiter verschlechtert und eine starke Sulfatisierung
des Eisens in dem Flugstaub verursacht wird.
——'■ — : ' Gemäß der Erfindung ist zur Vermeidung dieser
■·..., .. .. .· Nachteile bei einem Sulfatisierungsverfahren der ein-
, , . ..: gangs genannten At vorgesehen, daß ein überwiegend
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sulfatisie- 35 oxydisches Ausgangsgemisch verwendet wird, in welrung
von in feinverteilten Eisen- oder anderen Erzen chem der Anteil der oxydischen Komponente 50 bis
oder Schlichen befindlichen Nicht-Eisenmetallen, wie 90 %> beträgt und der Anteil der den Rest ausmachen-Cu,
Co, Ni, Zn usw., durch sulfatisierende Wirbel- den sulfidischen Komponente so gewählt ist, daß ein
schichtröstung eines Gemisches aus oxydischen und Wärmegleichgewicht in dem Wirbelschichtofen, aufsulfidischen
Erzen. 40 rechterhalten wird. ""■'■'
Zweck des Verfahrens ist es, in feinverteilten In diesem Verfahren wird von dem Prinzip ausge-
Eisenerzen befindliche, für die Herstellung von Eisen gangen, daß zur Sulfatisierung hur eine solche Menge
unerwünschte, aber oft wertvolle Nebenmetalle wie Sulfiderze verwendet wird, als zur Erzielung des Wär-Cu,
Co, Ni, Zn usw. in lösliche Sulfate zu überführen, megleichgewichts und vorteilhafter Sulfatisierungswährend
das Eisen praktisch vollständig als Oxyd 45 Verhältnisse notwendig ist; Die Minimalmenge des zu-•Fe2O3.verbleibt.
Das Verfahren kann auch für andere zuführenden Sulfiderzes wird bestimmt vonderErzie-Erze
als Eisenerze verwendet werden. lung und Aufrechterhaltung der benötigten Temperain
der Praxis wird die sulfatisierende Röstung bei- tür. Andererseits muß die Menge Sulfiderz ausreispielsweise
in Schwebe- oder Wirbelschichtöfen. chen, um in dem Ofen eine Gasmischung mit. einem
durchgeführt, die eine einfache Überwachung der 50 zur Bildung der Metallsulfate ausreichenden SO3-Ge-Reaktionsverhältnisse
und der Temperatur gestatten. halt zu gewährleisten. Nur ein Bruchteil der Gesamt-Die
sulfatisierende Röstung ist bisher unter Verwen- eingabe wird als Sulfiderze benötigt. Die Erze können
dung von sulfidhaltigen Erzen als Aüsgangsmaterial entweder trocken oder mit ihrer natürlichen Feuchtigdurchgeführt
worden,. wobei folgende Reaktionen in , keit zugeführt werden. , ... ·;·\- : ■·;·.
Frage kommen: 55 Aus der Zeitschrift »Erzmetall«, 1961, S. 413, ist es
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DEO0012170 | 1966-12-21 |
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