DE1520052B2 - Verfahren zur Herstellung von Polyamiden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PolyamidenInfo
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Description
1 2
Es ist bereits bekannt, polymerisierte Fettsäuren, zur weiteren Umsetzung mit anderen Harzen wegen
gewöhnlich auch dimere Fettsäuren genannt, mit ihrer Festigkeit überhaupt nicht mehr geeignet
mehrwertigen organischen Aminen, gegebenenfalls sind.
unter Zusatz von kürzerkettigen Dicarbonsäuren, wie Die vorliegende Erfindung bezweckt die Herstellung
Adipinsäure, Sebacinsäure und Terephthalsäure, zu 5 neuer Polyamide, die hitze- und oxydationsbeständiger,
Polyamiden zu kondensieren. Je nach der Art und klar, niederviskos und daher leicht mit anderen
dem Mengenverhältnis der Ausgangsprodukte werden Komponenten mischbar sind. Diese Aufgabe wird
hierbei flüssige bis hochschmelzende Polyamide mit durch das erfindungsgemäße Verfahren gelöst,
niedrigem bis mittlerem Molekulargewicht erhalten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung (vgl. hierzu die USA.-Patentschriften 2 450 940, io von Polyamiden durch Kondensation von mehr-2 379 413). Diese Polyamide fanden zahlreiche An- wertigen organischen Aminen mit mehrbasischen Wendungsmöglichkeiten. So werden die sogenannten araliphatischen Carbonsäuren oder deren Estern mit reaktiven Typen, die mehr oder weniger beträchtliche einwertigen Alkoholen, die 1 bis 4 Kohlenstoffatome Anteile an freien Amino- oder Carboxylgruppen enthalten, gegebenenfalls unter Zusatz von Adipinenthalten, unter anderem auch mit anderen thermo- 15 säure, Sebacinsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure plastischen reaktiven Harzen umgesetzt, z. B. mit oder von polymeren Fettsäuren, welches dadurch Epoxyharzen und Phenolharzen, wobei unter Härtung gekennzeichnet ist, daß man solche mehrbasische unschmelzbare, außerordentlich widerstandsfähige araliphatische Carbonsäuren oder deren Ester verMassen entstehen, wie dies ausführlich bei D. E. wendet, die durch kationische Copolymerisation von Floyd, Polyamide Resins, New York/London, 20 1 Mol ungesättigten Fettsäuren mit konjugierter 1958, beschrieben ist. Doppelbindung oder deren Estern mit einwertigen,
niedrigem bis mittlerem Molekulargewicht erhalten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung (vgl. hierzu die USA.-Patentschriften 2 450 940, io von Polyamiden durch Kondensation von mehr-2 379 413). Diese Polyamide fanden zahlreiche An- wertigen organischen Aminen mit mehrbasischen Wendungsmöglichkeiten. So werden die sogenannten araliphatischen Carbonsäuren oder deren Estern mit reaktiven Typen, die mehr oder weniger beträchtliche einwertigen Alkoholen, die 1 bis 4 Kohlenstoffatome Anteile an freien Amino- oder Carboxylgruppen enthalten, gegebenenfalls unter Zusatz von Adipinenthalten, unter anderem auch mit anderen thermo- 15 säure, Sebacinsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure plastischen reaktiven Harzen umgesetzt, z. B. mit oder von polymeren Fettsäuren, welches dadurch Epoxyharzen und Phenolharzen, wobei unter Härtung gekennzeichnet ist, daß man solche mehrbasische unschmelzbare, außerordentlich widerstandsfähige araliphatische Carbonsäuren oder deren Ester verMassen entstehen, wie dies ausführlich bei D. E. wendet, die durch kationische Copolymerisation von Floyd, Polyamide Resins, New York/London, 20 1 Mol ungesättigten Fettsäuren mit konjugierter 1958, beschrieben ist. Doppelbindung oder deren Estern mit einwertigen,
Die aus den polymeren Fettsäuren erhaltenen 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthaltenden Alkoholen
Polyamide weisen neben wertvollen Eigenschaften bzw. deren Gemischen mit gesättigten oder isoliertauch
schwerwiegende Nachteile auf, die in erster ungesättigten Fettsäuren oder deren Fettsäureestern,
Linie auf die Konstitution und Zusammensetzung der 25 mit 0,1 bis 5 Mol Styrol oder dessen Homologen in
polymeren Fettsäuren zurückzuführen sind. Die für Gegenwart von die kationische Copolymerisation bedie
Polyamidherstellung verwendeten handelsüblichen schleunigenden und die radikalische Copolymerisation
dimeren Fettsäuren enthalten, durch ihre Herstellungs- hemmenden Stoffen unter allmählicher Erhöhung der
weise bedingt, nämlich nicht nur zweibasische Carbon- Temperatur auf 50 bis 1500C und dann weiteres
säuren, sondern daneben noch beträchtliche Anteile, 30 Erhitzen bis auf 1800C bis zur Beendigung der Coin
der Regel 20 bis 25%, dreibasischer und höher polymerisation hergestellt worden sind,
funktioneller Carbonsäuren. Zwar ist es technisch Die erfindungsgemäß zu verwendenden mehrmöglich, die dimeren Säuren aus diesem Gemisch in basischen araliphatischen Carbonsäuren, für deren verhältnismäßig reiner Form abzutrennen, jedoch Herstellung hier kein Schutz beansprucht wird, werden erfordert dieses einen erheblichen Aufwand; die 35 vorzugsweise mit einem Verhältnis von 0,5 bis 2 Mol mangelnde Verwertbarkeit der hierbei anfallenden Styrol oder dessen Homologen pro 1 Mol der Konjuenhöheren Polycarbonsäuren ist ebenfalls nachteilig. fettsäure hergestellt.
funktioneller Carbonsäuren. Zwar ist es technisch Die erfindungsgemäß zu verwendenden mehrmöglich, die dimeren Säuren aus diesem Gemisch in basischen araliphatischen Carbonsäuren, für deren verhältnismäßig reiner Form abzutrennen, jedoch Herstellung hier kein Schutz beansprucht wird, werden erfordert dieses einen erheblichen Aufwand; die 35 vorzugsweise mit einem Verhältnis von 0,5 bis 2 Mol mangelnde Verwertbarkeit der hierbei anfallenden Styrol oder dessen Homologen pro 1 Mol der Konjuenhöheren Polycarbonsäuren ist ebenfalls nachteilig. fettsäure hergestellt.
Andererseits birgt die Gegenwart der letzteren in den Styrol und dessen Homologen, wie «-Methylstyrol
zur Polyamidherstellung benutzten polymeren Fett- und Vinyltoluol, können auch im Gemisch miteinsäuren
die Gefahr vorzeitiger Vernetzungsreaktionen, 40 ander eingesetzt werden. Als ungesättigte Fettsäuren
mithin Gelierungen, in sich, die sowohl die Herstellung mit konjugierten Doppelbindungen sind sowohl
der Polyamide als auch ihre Verwendbarkeit erheblich natürlich vorkommende, als auch aus isoliert-ungeerschweren.
Dies macht sich vor allem, wie allgemein sättigten Fettsäuren künstlich erzeugte Konjuenfettbekannt
ist, in einer mangelhaften Hitzestabilität der säuren, z. B. Eläostearinsäure, Licansäure, isomeriauf
dieser Basis hergestellten Polyamide bemerkbar, 45 sierte Linolensäure und isomerisierte Polyenfettsäuren
der zwar mit speziellen Anwendungstechniken und der Seetieröle geeignet. Stoffe, die die kationische
die Vernetzung unterdrückenden Zusätzen einiger- Copolymerisation beschleunigen, sind solche, die
maßen begegnet werden kann, die aber nicht voll- Protonen abgeben, z. B. Schwefelsäure, Salzsäure, mit
ständig zu beheben ist. Weitere ihre Verwendungs- Säuren behandelte Bleicherden, Sulfonsäuren, Katmöglichkeiten
erschwerenden Nachteile sind die 50 ionenaustauscher in ihrer Säureform und Friedelverhältnismäßig
hohe Viskosität und Oxydations- Crafts-Katalysatoren, wie Aluminiumchlorid und anfälligkeit der Polyamide auf Basis von polymeri- Zinntetrachlorid. Zu den Stoffen, die die radikalische
sierten Fettsäuren, die sich besonders bei den festen Copolymerisation hemmen, gehören unter anderem
Typen durch Hautbildung der Schmelzen bemerkbar Hydrochinon und Butylbrenzcatechin. Die kationische
macht. 55 Copolymerisation der konjugiert-ungesättigten Fett-
Fernerhin ist aus der USA.-Patentschrift 2 573 433 säuren bzw. deren Ester mit einwertigen, 1 bis 4 Koh-
bereits bekannt, durch Umsetzung von ungesättigten lenstoffatome enthaltenden Alkoholen kann auch in
Fettsäuren oder halogenierten ungesättigten Fett- Gegenwart von inerten Lösungsmitteln, wie Toluol,
säuren bzw. deren Derivaten, z. B. Estern, mit aroma- erfolgen, wonach diese und andere niedermolekulare
tischen Verbindungen, die zwei oder mehr Ringe auf- 60 Bestandteile, wie nicht umgesetzte gesättigte und
weisen, in Gegenwart von Friedel-Crafts-Kataly- isoliert-ungesättigte Fettsäuren oder deren Ester, nicht
satoren mehrbasische, araliphatische Carbonsäuren umgesetztes Styrol oder dessen Homologe, oder styrol-
herzustellen und diese mit organischen Diaminen zu haltige Monocarbonsäuren bzw. deren Ester durch
Polyamiden zu kondensieren. Ein wesentlicher Nach- Destillation abgetrennt werden können. Während der
teil dieser Produkte besteht darin, daß bereits die so 65 Copolymerisation steigt die Viskosität des Reaktions-
erhaltenen mehrbasischen araliphatischen Carbon- gemisches laufend an, bis sie am? Ende der Copoly-
säuren hochviskos und stark gefärbt sind, während merisation einen maximalen, konstanten Wert er-
ihre Kondensationsprodukte mit den Diaminen reicht.
3 4
Den erfindungsgemäß zu verwendenden mehrbasi- densation kann auch unter vermindertem Druck sowie
sehen araliphatischen Carbonsäuren können auch in Gegenwart inerter Lösungsmittel, wie aromatischer
niedermolekulare zweibasische Carbonsäuren, wie Kohlenwasserstoffe und aliphatischer Alkohole, durch-
Adipinsäure, Sebacinsäure, Isophthalsäure und Tere- geführt werden.
phthalsäure, ferner auch polymere Fettsäuren, züge- 5 Die Gefahr der Vernetzung und damit der Gelierung
setzt werden. der Kondensationsansätze, wie sie bei der Verwendung
Zur Herstellung von Polyamiden nach dem erfin- von polymeren Fettsäuren besteht, ist bei den erfindungsgemäßen
Verfahren geeignete mehrwertige orga- dungsgemäß zu verwendenden mehrbasischen aralinische
Amine sind primäre und sekundäre Amine mit phatischen Carbonsäuren bzw. deren Estern innerhalb
mindestens zwei Aminogruppen, wie Äthylendiamin, io der angegebenen Temperaturbereiche nicht zu be-Diäthylentriamin,
Triäthylentetramin, Tetraäthylen- fürchten. Weder eine rasche Temperatursteigerung
pentamin, Hexamethylendiamin und Phenylendiamin. noch ein mehrere Stunden anhaltendes Erhitzen auf
Auch Gemische dieser Amine sind geeignet. die genannten oberen Temperaturen verändern die
Art und Mengenverhältnisse der zur Polykonden- Kondensationsansätze in nachteiliger Weise oder
sation gelangenden Reaktionskomponenten werden 15 machen sie gar unbrauchbar. Dies ist einer der wesent-
unter Berücksichtigung ihrer Azidität und Basizität, liehen Vorteile der Erfindung.
ausgedrückt durch ihre Säurezahl bzw. Verseifungs- Die erfindungsgemäß hergestellten Polyamide sind
zahl und durch ihre Aminzahl, je nach dem gewünsch- je nach der Art und den Mengenverhältnissen der Aus-
ten Polyamidtyp eingestellt. Äquivalente Mengen der gangsstoffe flüssig bis balsamartig oder weich oder
mehrbasischen araliphatischen Carbonsäuren bzw. so hart bis glashart und haben eine fast wasserhelle bis
deren Ester und der Diamine führen zu Harzen, die gelbbraune Farbe. Ihr Molekulargewicht beträgt etwa
zwischen 60 und 120°C schmelzen und nur noch in 700 bis 5000. Sie sind mehr oder weniger in polaren
sehr geringem Umfang freie Carboxyl- bzw. Amino- Lösungsmitteln, wie Halogenkohlenwasserstoffen und
gruppen enthalten. Zwischen 120 und 2000C schmel- aliphatischen Alkoholen, oder in aromatischen Koh-
zende Harze können erhalten werden, wenn man einen 25 lenwasserstoffen, wie Toluol und Xylol, vollständig
Teil der .mehrbasischen araliphatischen Carbonsäuren löslich. Besonders gut lösen sie sich in Gemischen aus
durch d'e genannten niedermolekularen Dicarbon- den genannten aromatischen Kohlenwasserstoffen und
säuren ersetzt. Werden entweder das mehrwertige aliphatischen Alkoholen, wie Isopropanol und Bu-
organische Amin oder die mehrbasische Säure im tanol.
Überschuß angewendet, so resultieren reaktive Poly- 30 Während die Polyamide aus polymeren Fettsäuren
amide mit freien Amino- bzw. Carboxylgruppen, deren mit anderen Stoffen nur begrenzt verträglich sind, erAnteil
durch die Aminzahl bzw. Säurezahl angegeben streckt sich die Verträglichkeit der erfindungsgemäß
wird. Bei der Verwendung von Estern der araliphati- hergestellten Polyamide unerwarteterweise auf eine
sehen mehrbasischen Carbonsäuren werden dement- große Anzahl anderer Stoffgruppen. Sie sind beisprechend
nur mit überschüssigem mehrwertigem 35 spielsweise mit Epoxyharzen, Phenolharzen und
Amin reaktive Polyamide erhalten. Bei gewöhnlicher Aminoplasten, Naturkautschuk, verschiedenen künst-Temperatur
flüssige oder im Bereich von 25 bis 75° C liehen Elastomeren, Polyvinylchlorid, Polyvinylenschmelzende
Polyamide können aus mehrbasischen chlorid, Polyäthylen, Polypropylen, Polystyrol, Cumaäraliphatischen
Carbonsäuren bzw. ihren Estern mit ronharzen, thermoplastischen Polyurethanen, vielen
einwertigen, 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthaltenden 40 Polyestern, wie Alkydharzen und Wachsen, mischbar
Alkoholen und solchen mehrwertigen aliphatischen sowie mit Mineralölprodukten, wie SCyExtrakten,
Aminen hergestellt werden, deren primäre Amino- bestimmten Bitumensorten, ferner mit Steinkohlenteer
gruppen durch mindestens 3 Atome verbunden sind. und Asphalten teilweise verträglich.
Diese Atome können Kohlenstoff-oder andere Atome Auf Grund ihrer polaren Struktur zeigen sie ein sein. Geeignete mehrwertige aliphatische Amine dieser 45 ungewöhnliches Adhäsionsvermögen. So haften sie Art sind beispielsweise Diäthylentriamin, Triäthylen- außerordentlich fest auf Metall, Holz, Glas und den tetramin,Tetraäthylenpentamin, Hexamethylendiamin. verschiedenartigsten Kunststoffen. Ihre ungewöhn-Je nach den Mengenverhältnissen der Reaktions- liehe und nicht zu erwartende Hitze- und Oxydationskomponenten und in Abhängigkeit von der Aus- beständigkeit bedeutet neben ihrer außerordentlichen führung der Kondensation können hier entweder 50 Beständigkeit gegenüber dem Einfluß von Säuren, sämtliche oder nur die primären oder nur ein Teil der Laugen und zahlreichen Lösungsmitteln — die obenprimären Aminogruppen umgesetzt werden. In den genannten sind naturgemäß ausgenommen —■ einen beiden letztgenannten Fällen entstehen somit auch weiteren wesentlichen Vorteil der erfindungsgemäß hier reaktive Polyamide. hergestellten Polyamide, da die genannten Eigen-
Diese Atome können Kohlenstoff-oder andere Atome Auf Grund ihrer polaren Struktur zeigen sie ein sein. Geeignete mehrwertige aliphatische Amine dieser 45 ungewöhnliches Adhäsionsvermögen. So haften sie Art sind beispielsweise Diäthylentriamin, Triäthylen- außerordentlich fest auf Metall, Holz, Glas und den tetramin,Tetraäthylenpentamin, Hexamethylendiamin. verschiedenartigsten Kunststoffen. Ihre ungewöhn-Je nach den Mengenverhältnissen der Reaktions- liehe und nicht zu erwartende Hitze- und Oxydationskomponenten und in Abhängigkeit von der Aus- beständigkeit bedeutet neben ihrer außerordentlichen führung der Kondensation können hier entweder 50 Beständigkeit gegenüber dem Einfluß von Säuren, sämtliche oder nur die primären oder nur ein Teil der Laugen und zahlreichen Lösungsmitteln — die obenprimären Aminogruppen umgesetzt werden. In den genannten sind naturgemäß ausgenommen —■ einen beiden letztgenannten Fällen entstehen somit auch weiteren wesentlichen Vorteil der erfindungsgemäß hier reaktive Polyamide. hergestellten Polyamide, da die genannten Eigen-
Die Herstellung der Polyamide nach dem erfin- 55 schäften ihre anwendungstechnischen Eigenschaften
dungsgemäßen Verfahren erfolgt unter den bekannten und damit ihre Handhabung entscheidend verüblichen
Bedingungen der Polyamidbildung. Die Tem- bessern.
peraturführung und die Dauer der Kondensation Die geschilderten Eigenschaften erschließen den errichten
sich nach der Art und dem Mengenverhältnis findungsgemäß hergestellten Polyamiden ein beträchtder
Komponenten sowie nach den jeweils gewünschten 60 liches Anwendungsgebiet. Sie können für sich allein
Produkten. Die Hauptreäktion wird in der Regel oder im Gemisch mit anderen Stoffen verwendet werdurch
mehrstündiges Erhitzen auf 120 bis 1800C vor- den, beispielsweise zur Herstellung von Anstrichmitgenommen
und die Kondensation schließlich unter teln, Druckfarben, Folien, gegossenen oder gepreßten
Temperatursteigerung bis auf etwa 200 bis 230° C ver- Formteilen, Dicht- und Vergußmassen und Klebvollständigt.
Dabei ist stets darauf zu achten, daß die 65 stoffen. Ihre reaktiven Typen setzen sich mit anderen
abgespaltene Wasser- bzw. Alkoholmenge der er- reaktionsfähigen Harzen in der Kälte oder Wärme
warteten entspricht und daß bei deren Entfernung zu räumlich vernetzten, unschmelzbaren Massen
keine mehrwertigen Amine verlorengehen. Die Kon- um.
In der USA.-Patentschrift 2 952 648 ist die Copolymerisation
von Styrol oder dessen Homologen, ζ. Β. α-Methylstyrol und Vinyltoluol, mit dehydratisierten
Kastorol-Fettsäuren (= Ricinenfettsäure) unter Erhitzen, vorzugsweise in Gegenwart von freie Radikale
bildenden Polymerisationskatalysatoren, wie organischen Peroxiden, und von Polymerisationsinhibitoren,
wie Laurylmercaptan, zu mehrbasischen araliphatischen Carbonsäuren sowie deren Kondensation mit
mehrwertigen organischen Aminen, wie Äthylendiamin, Diäthylentriamin, Triäthylentetramin, Hexamethylendiamin
und Phenylendiamin, zwar bereits beschrieben worden. Jedoch unterscheiden sich sowohl
die nach dem Verfahren der USA.-Patentschrift 2 952 648 hergestellten mehrbasischen araliphatischen
Carbonsäuren als auch die aus ihnen hergestellten Polyamide wesentlich von den erfindungsgemäß zu
verwendenden mehrbasischen araliphatischen Carbonsäuren und den aus ihnen erfindungsgemäß hergestellten
Polyamiden.
Diese Unterschiede sind darauf zurückzuführen, daß nach dem Verfahren der USA.-Patentschrift
2 952 648 die Copolymerisation des Styrols oder dessen Homologen mit der konjugiert-ungesättigten Fettsäure
durch Radikale initiiert wird und zu einem uneinheitlichen Gemisch führt. Die erfindungsgemäß zu
verwendenden mehrbasischen araliphatischen Carbonsäuren werden hingegen durch kationische Copolymerisation
des Styrols oder dessen Homologen mit konjugiert-ungesättigten Fettsäuren bzw. deren Estern
hergestellt. Bedingt durch den andersartigen, selektiveren Reaktionsmechanismus der kationischen Copolymerisation
entstehen einheitlichere Produkte, d. h. mehrbasische araliphatische Carbonsäuren, die vornehmlich
Dicarbonsäuren sind. Auch werden bei der kationischen Copolymerisation die substituierende
Addition und die Pfropfpolymerisation, die zu Polystyrolästen an einem Fettsäuremolekül führt, vermieden.
Wegen dieser Unterschiede in der Struktur der verwendeten mehrbasischen araliphatischen Carbonsäuren
unterscheiden sich die erfindungsgemäß hergestellten Polyamide von den aus der USA.-Patentschrift
2 952 648 bekannten Polyamiden deutlich in ihren Eigenschaften, wie dies auch aus den nachfolgenden
Vergleichsversuchen hervorgeht. Unerwarteterweise haben die erfindungsgemäß unter Verwendung des
gleichen mehrwertigen organischen Amins hergestellten Polyamide bei gleicher Aminzahl ein völlig klares
Aussehen und eine wesentlich niedrigere Viskosität als die gemäß der USA.-Patentschrift 2 952 648 hergestellten
Polyamide, die ein trübes Aussehen aufweisen.
Vergleichsversuche
In der Versuchsreihe AI wurde ein Konjuenfettsäuremethylester,
nämlich der unter der Bezeichnung »Isomerginat SF« im Handel erhältliche isomerisierte
Saflorfettsäuremethylester, und in der weiteren Versuchsreihe A II dehydratisierte Rizinusölfettsäure
(=Ricinenfettsäure), die neben konjugiert-ungesättigten
Fettsäuren noch einen erheblichen Anteil an isoliert-ungesättigten Fettsäuren enthält, mit Styrol
kationisch (= a), radikalisch (= b) und thermisch (= c) unter ansonst gleichen Arbeitsbedingungen copolymerisiert.
Tabelle 1 enthält die Eigenschaften der verwendeten Fettsäuren bzw. deren Methylester.
Säurezahl
Verseifungszahl
Peroxydzahl
Konjugierte Linolsäure
(UV-Messung)
Isolierte Linolsäure
(UV-Messung nach
analytischer Isomerisierung)
(UV-Messung nach
analytischer Isomerisierung)
Isomerisierter
Saflorfettsäuremethylester
Saflorfettsäuremethylester
6,2
196,3
0
196,3
0
65,4%
Ricinenfettsäure
197,0
0,5
65,9 °/0
0,5
65,9 °/0
17,7 »/ο
Versuch AIa
Kationische Copolymerisation des isomerisierten
Saflorfettsäuremethylesters mit Styrol
Saflorfettsäuremethylesters mit Styrol
1500 g isomerisierten Saflorfettsäuremethylesters und 350 g Styrol (stabilisiert) wurden zunächst mit 2 g
Butylbrenzcatechin und sodann mit 25 g säureaktivierter Bleicherde gemischt. Die Mischung wurde
unter Rühren 3 Stunden auf 1200C erhitzt und in einer weiteren Stunde die Temperatur auf 180° C erhöht.
Unter vermindertem Druck (bis 100 Torr) destillierte bei dieser Temperatur nur eine sehr geringe
Menge (etwa 1 g) leichtflüchtiger Stoffe ab. Das Produkt wurde in Schliffflaschen für weitere Umsetzungen
und Untersuchungen aufbewahrt.
Versuch AIb
Radikalische Copolymerisation des isomerisierten
Saflorfettsäuremethylesters mit Styrol
Saflorfettsäuremethylesters mit Styrol
1500 g isomerisierten Saflorfettsäuremethylesters, 350 g Styrol und 1,5 ml Laurylmercaptan wurden
leicht erwärmt, bis das Gemisch einheitlich war. Sodann wurden 1,5 ml Di-tertiärbutylperoxyd zugefügt,
und das Gemisch wurde 4 Stunden unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Dann wurden weitere 1,5 ml Ditertiärbutylperoxyd
zugegeben, und das Gemisch wurde erneut 15 Stunden zum Sieden erhitzt. Schließlich
wurden nochmals 0,75 ml Di-tertiärbutylperoxyd zugefügt, worauf das Gemisch wiederum 8 Stunden
unter Rückfluß erhitzt wurde. Danach wurden bei 180°C unter vermindertem Druck (bis 100 Torr) die
leichtflüchtigen Anteile in einer Menge von 15 g abdestilliert.
Das erhaltene Produkt und das Destillat wurden in Schliffflaschen für weitere Umsetzungen und Untersuchungen
aufbewahrt.
Versuch AIc
Thermische Copolymerisation des isomerisierten
Saflorfettsäuremethylesters mit Styrol
Saflorfettsäuremethylesters mit Styrol
1500 g isomerisierten Saflorfettsäuremethylesters, 350 g Styrol (stabilisiert) und 2 g Butylbrenzcatechin
wurden 27 Stunden unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Sodann wurden unter vermindertem Druck (bis
100 Torr) bei 18O0C 21g leichtflüchtige Bestandteile
abdestilliert. Das erhaltene Produkt und das Destillat wurden in Schliffflaschen für weitere Umsetzungen
und Untersuchungen aufbewahrt.
''■"'■■"■" '■■■"'■
Versuch A lib v' :
Radikalische Copolymerisation von Ricinenfettsäure mit Styrol
1500 g Ricinenfettsäure, 275 g Styrol und 0,8 ml Laurylmercaptan wurden leicht erwärmt, bis das Gemisch
einheitlich war. Sodann wurden 1,5 ml Di-tertiärbutylperoxyd zugefügt; das Gemisch wurde 5 Stunden
unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Darauf wurden weitere 1,5 ml Di-tertiärbutylperoxyd zugegeben, und
das Gemisch wurde weitere 2 Stunden zum Sieden erhitzt. In entsprechenden Abständen wurden noch
zweimal 1,5 ml Di-tertiärbutylperoxyd zugegeben, und das Erhitzen wurde unter Rückfluß zum Sieden so
lange fortgesetzt, bis eine Gesamtsiedezeit von 40 Stunden erreicht war. Insgesamt wurden also 6 ml Di-tertiärbutylperoxyd
benutzt. Darauf wurden unter vermindertem Druck (bis etwa 100 Torr) die leichtflüchtigen
Anteile in einer Menge von 17 g abdestilliert. Das erhaltene Produkt und das Destillat wurden in Schliffflaschen
für weitere Umsetzungen und Untersuchungen aufbewahrt.
Versuch A lic
Thermische Copolymerisation von Ricinenfettsäure mit Styrol
1500 g Ricinenfettsäure, 275 g Styrol (stabilisiert) und 2 g Butylbrenzcatechin wurden 40 Stunden unter
Rückfluß zum Sieden erhitzt. Sodann wurden unter vermindertem Druck (bis 100 Torr) 16 g leichtflüchtige
Bestandteile bei 18O0C abdestilliert. Das erhaltene Produkt und das Destillat wurden in Schliffflaschen
für weitere Umsetzungen und Untersuchungen aufbewahrt.
Die unter A Ia, A Ib, A Ic, A Hb und A lic erhaltenen
Copolymerisate wurden auf folgende Kennzahlen und Eigenschaften untersucht: * In der nachstehenden Tabelle 2 sind die erhaltenen
Ergebnisse zusammengestellt:
a) Viskosität bei 20 und 5O0C in Centipoise (cP),
b) % Unverseifbares (Äthermethode),
c) Jodzahl nach Kaufmann,
d) Säurezahl,
e) Verseifungszahl.
Versuch | Viskosität in cP bei |
5O0C | % Unver seifbares |
JZ | SZ | VZ |
200C | 60 | |||||
AIa | 110 | 65 | 0,9 | 97,6 | 7,5 | 151,6 |
AIb | 100 | 68 | 4,5 | 89,6 | 6,1 | 158,3 |
AIc | 120 | 186 | 4,3 | 93,6 | 6,9 | 158,4 |
AIIb | 570 | 192 | 3,8 | .117,6 | 159,5 | 174 |
Alle | 720 | 4,2 | 116,6 | 154 | 164,2 |
Ferner wurde die Abtrennung der monomeren Fettsäuren bzw. deren Methylester durch Vakuumdestillation
durchgeführt: Vakuum 0,1 Torr, Temperatur im Sumpf bis 2500C, am Kopf der Kolonne bis 2100C,
Ansatzmenge je 600 g.
Die erhaltenen Ausbeuten sind in der nachstehenden Tabelle 3 zusammengestellt.
Copolymerisat
nach Versuch
nach Versuch
AIa
AIb
AIc
AIIb
Alle
Destillat | in% | Rück |
in g | 25,0 | in g |
150,0 | 61,7 | 450,0 |
370,0 | 64,6 | 230,0 |
387,5 | 58,3 | 212,5 |
350,0 | 56,7 | 250,0 |
340,0 | 260,0 |
75,0 38,3 35,4 41,7 43,3
Die so erhaltenen Destillate und Rückstände wurden weiter untersucht; die Ergebnisse sind in den folgenden
Tabellen 4a und 4b zusammengefaßt:
Tabelle 4a
Untersuchung der Destillate
Untersuchung der Destillate
Copolymerisat nach Versuch |
Säurezahl | Verseifungs zahl |
Konjuen- fettsäure in % |
AIa AIb AIc AIIb Alle |
5,7 6,5 7,6 199,0 195,0 |
172,0 191,0 188,0 199,0 196,3 |
0 51,7 56,6 57,2 59.6 |
Tabelle 4 b Untersuchung der Rückstände
Copolymerisat nach Versuch |
Viskosität in cP bei 5O0C |
Säurezahl | Verseifungs zahl |
Jodzahl | % Styrol- reste |
Äquivalent gewicht |
Mittleres Molekular gewicht nach Rast |
AIa AIb ....... AIc.:.... AIIb Alle ...... |
128 7 400 15 650 20 400 36 000 |
11,6 4.8 5,0 108,0 101,0 |
144,8 107,0 102,0 138,5 126,0 |
97,1 37,4 35,2 57,5 53,9 |
26,5 42,8 46,4 27,1 33,5 |
387,4 524,3 550,0 405,1 445,3 |
780 2200 1510 |
Diese Unterschiede in den Eigenschaften zeigen deutlich, daß die kationische Copolymerisation des
Styrols (A Ia) mit konjugiert-ungesättigten Fettsäuren bzw. deren Estern zu anderen Produkten, mehrbasischen
araliphatischen Carbonsäuren, führt als die radikalische oder thermische Copolymerisation des
Styrols mit konjugiert-ungesättigten oder isoliert-ungesättigten Fettsäuren bzw. deren Estern (Alb, AIc,
AIIb und Alle).
Die unterschiedliche Beschaffenheit dieser Copolymerisate äußert sich auch in den Eigenschaften der
Polyamide, die aus ihnen durch Kondensation mit
mehrwertigen organischen Aminen hergestellt worden sind. Hierzu wurde zu Vergleichszwecken Diäthylentriamin
mit den nach A Ia, A Ib und A Ic erhaltenen Produkten (Versuchsreihe B I) und mit den nach AIIb
und A lic erhaltenen Produkten (Versuchsreihe B II) kondensiert. ; : j
Versuchsreihe B I
1500 g des jeweiligen! Copolymerisate (AIa, AIb,
AIc) und 500 Diäthyientriamin (98,5°/oig) wurden unter Rühren und Rück'fluß 1 Stunde auf etwa 1300C
erhitzt. Sodann wurde: unter weiterem Erhitzen das frei werdende Methanol abdestilliert, dessen Hauptmenge
innerhalb etwa I1I2 Stunden überging. Nach
sukzessiver Temperatursteigerung auf schließlich 250° C innerhalb von 2 Stunden wurde die Restmenge Methanol
erhalten.
Nach Beendigung der Kondensation wurde unter schwachem Stickstoffstrom abgekühlt und das auf
etwa 80° C abgekühlte Polyamid auf Schliff flaschen abgelassen und für weitere Untersuchungen aufbewahrt.
Versuchsreihe B II
1500 g des jeweiligen Copolymerisate (AIIb und
A lic) wurden mit 435 g Diäthyientriamin (98,5°/oig)
und 0,5 g Silikonöl als Antischaummittel unter Rühren und Überleiten, eines schwachen Stickstoffstromes
IV2 Stunden am wassergekühlten Rückflußkühler zum
Sieden erhitzt. Dann wurde der wassergekühlte Rückflußkühler durch einen entsprechenden absteigenden
Kühler ersetzt und unter weiterem Erhitzen des Reaktionsgemisches das frei werdende Wasser abdestilliert.
Sobald die zu erwartende Wassermenge übergegangen war, wurde an einer aus dem Reaktionsgemisch
entnommenen Probe die Säurezahl bestimmt. Es zeigte sich in allen Fällen, daß. sie bei obiger Arbeitsweise auf
unter 5 gesunken war.
Das entstandene Polyamid wurde unter schwachem Stickstoffstrom auf etwa 80° C gekühlt,, sodann auf
Schlifffläschen abgelassen und für die weiteren Untersuchungen aufbewahrt.
Die in den Versuchsreihen B I und BII erhaltenen Polyamide wurden auf folgende Eigenschaften und
Kennzahlen untersucht:
Aussehen, besonders Transparenz;
Farbe (Gardne r);
Viskosität bei 25°C (Viskowaage);
Säurezahl;
Aminzahl.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 5 zusammengefaßt:
Poly amid nach |
Farbe (G a r d - η er) |
Säure zahl |
Amin zahl |
Viskosität in cP bei 25°C |
Aussehen | 1 |
BIa ... | 8 | 2,1 | 270 | 3100 | klar | I trübe, |
BIb ... | 10 | 1,7 | 290 | 11400 | I halbfest | |
BIc ... | 10 | 3.1 | 287 | 9 600 | J ■ | |
BlIb .. | 10 | 2,7 | 272 | 8 000 | ||
BIIc .. | 12 | 2,5 | 266 | 9 500 |
Während sämtliche radikalisch oder thermisch erzeugte Copolymerisate mit Diäthyientriamin trübe und
hochviskose bzw. halbfeste Polyamide ergaben, wurde aus dem erfindungsgemäß zu verwendenden kationisch
erzeugten Copolymerisätein ldäres; blankes Polyamid
mit einer niedrigen Viskosität erhalten. Die obigen trüben Polyamide lieferten mit Epoxyharzen ebenfalls
trübe Härtungsprodukte. Ein besonders ■ deutlicher Unterschied zeigte sich in der Beständigkeit dieser
trüben und nichttrüben Härtungsprodukte gegenüber XyIoU / .-.■.;..-;■.. '■[■' ; ; ■■.■
ίο Die Erfindung; .wird in: den folgenden Beispielen
näher erläutert: -.· .·
ä) Herstellung des Ausgangsprodukts
Isomerisierter Sojaölfettsäuremethylester, der 56 °/0
»5 konjugiert-ungesättigten Fettsäuremethylester enthielt,
wurde mit Styrol im Verhältnis 1,12 Mol Styrol pro MoI konjugiert-ungesättigten Fettsäuremethylester
kationisch copölymerisiert. Nach destillativer Entfernung der bei 0,6 Torr bis 260° C flüchtigen Anao
teile resultierte ein im wesentlichen aus einem araliphatischen Dicarbonsäuremethylester bestehendes Produkt
von schwachgelber Farbe, dessen Menge einer Ausbeute von 65°/0 der eingesetzten Ausgangsstoffe
entsprach. Seine Verseifungszahl betrug 148,2, entsprechend einem Äquivalentgewicht von 378.
38 kg.des nach a) erhaltenen Produkts und 3 kg
Äthylendiamin (etwa 98°/oig) (Äquivalentverhältnis
etwa 1:1) wurden unter; Rühren und Stickstoff auf 120°C erhitzt und 1 Stunde unter Rückfluß bei dieser
Temperatur gehalten. Während der anschließenden Destillation des in Freiheit gesetzten Methanols wurde
die Temperatur des Reaktionsgemisches im Verlauf von 4 Stunden allmählich auf 200: bis 220° C gesteigert
und noch 1 Stunde auf dieser Höhe gehalten. Dabei fielen insgesamt; 3,2 kg Destillat an, die aus 3,1 kg
Methanol und etwa 100 g Äthylendiamin bestanden, was der theoretisch zu erwartenden Menge entsprach.
Nach dem Abkühlen auf etwa 130°C unter Stickstoff wurde der Inhalt des Reaktionsbehälters in eine flache
Metallschale, die mit einem Überzug aus Polyfluoräthylen versehen war, entleert und nun vollständig erkalten
gelassen. Das Polyamid war von hellgelber Farbe, glasklar und besaß eine Aminzahl
< 5. Es schmolz bei 90 bis 92°C und hatte die Viskosität
843 cP bei 1500C, gemessen im Rotationsviskosimeter.
Zur Prüfung der Hitze- und Oxydationsstabilität dienten Proben von jeweils etwa 100 g, die in Petrischalen
auf 160 bzw. 2200C längere Zeit unter Luftzutritt erhitzt wurden. Die bei 16O0C gehaltenen
Proben hatten sich nach 20 Stunden weder sichtbar noch in ihrer Viskosität merklich verändert. Die bei
220°C gehaltenen Proben waren nach 3 Stunden merklich verfärbt und schieden nach 3V2 Stunden einzelne
bräunliche Flocken ab, während die Viskosität in 4 Stunden von 843 auf 2176 cP, gemessen bei 150°C,
anstieg.
Demgegenüber zeigte ein Polyamid, das aus handelsüblichen dimeren Fettsäuren und Äthylendiamin im
Äquivalentverhältnis 1:1 hergestellt worden war, bereits
nach ^,,stundigem Aufbewahren bei 200° C an
der Luft Hautbildung und war nach IV2 Stunden geliert.
Araliphatische Dicarbonsäuremethylester bzw. Dicarbonsäuren, die durch kationische Copolymerisation
von Holzölfettsäuremethylester oder von dehydrati-
sierter Rizinusölfettsäure mit Mischungen aus Styrol
und a-Methylstyrol (90 Teile Styrol zu 10 Teile a-Methylstyrol)
hergestellt worden waren, ergaben bei der Kondensation mit Äthylendiamin, wie sie vorstehend
beschrieben ist, Polyamide mit praktisch gleichen Eigenschaften.
m. 38 kg des nach a) erhaltenen Produkts und 6 kg
Äthylendiamin (etwa 98°/oig) (Äquivalentverhältnis
etwa 1:2) wurden unter den Bedingungen des Beispiels
1 kondensiert. Dabei fielen insgesamt 3,3 kg Destillat an, die aus 3,1 kg Methanol und 200 g
Äthylendiamin bestanden. Das erhaltene Polyamid war eine bei gewöhnlicher Temperatur weiche Masse
und hatte die Aminzahl 121; seine Viskosität betrug etwa 6OcP bei 150° C, gemessen mit dem Rotationsviskosimeter.
Eine bei 160° C unter Luftzutritt gehaltene Probe war nach 16 Stunden nicht merklich verändert. Lediglich
die Viskosität war auf 190 cP (gemessen bei 15O0C)
gestiegen. Nach 7stündigem Erhitzen auf 220° C unter sonst gleichen Bedingungen war nur eine Braunfärbung
der Probe zu beobachten, während die Viskosität ebenfalls nur auf 19OcP (gemessen bei 1500C)
gestiegen war. Weitere Veränderungen, wie Hautbildung oder Abscheidung von unschmelzbar gewordenen
Anteilen, waren nicht eingetreten.
Demgegenüber war ein Polyamid, das aus handelsüblichen dimeren Fettsäuren bei sonst gleicher Zusammensetzung
hergestellt worden war, bereits nach 7stündigem Erhitzen auf 220° C vollständig geliert.
Dieses Polyamid hatte ursprünglich eine Viskosität von 1170 cP, die bereits nach 2stündigem Erhitzen auf
220° C auf 2475 cP gestiegen war (gemessen bei 150° C).
B ei s ρ ie I 3
_ 75 kg des nach a) erhaltenen Produkts und 7,6 kg Äthylendiamin (etwa 98%ig) wurden bei 160°C zunächst
unter den Bedingungen des Beispiels 1 kondensiert. Nach Zugabe von 5 kg Sebacinsäure wurde die
Kondensation bei 200 bis 220° C innerhalb von 2 Stunden zu Ende geführt. Dabei fielen insgesamt 9 1 eines
aus Wasser und Methanol bestehenden Destillats an. Das erhaltene Polyamid war bei gewöhnlicher Temperatur
klarfiüssig und glashart. Seine Aminzahl lag unter 3 und seine Säurezahl bei etwa 10; der Schmelzpunkt
betrug 150 bis 155° C.
Durch Erhöhung der Anteile an Äthylendiamin und Sebacinsäure im Äquivalentverhältnis bis zu 9,1 bzw.
10,1 kg wurden unter sonst gleichen Bedingungen Polyamide erhalten, die einen oberen Schmelzpunkt
von etwa 200° C aufwiesen. Eine Probe des bei 150 bis 155°C schmelzenden Polyamids zeigte nach 1 stündigem
Erhitzen auf 22O0C an der Luft eine leichte Hautbildung
und war nach weiteren 3 Stunden geliert. Aus handelsüblichen dimeren Fettsäuren hergestellte Polyamide
des gleichen Typs schieden sogleich nach dem Aufschmelzen unschmelzbar gewordene Anteile ab.
Die Stabilitätseigenschaften dieser nach Beispiel 3 hergestellten Polyamide kommen noch deutlicher zum Ausdruck, wenn man sie mit dem im Beispiel 2 beschriebenen Polyamid mischt. Beispielsweise zeigte ein Gemisch aus 50 Teilen eines gemäß Beispiel 3 hergestellten Polyamids mit dem Schmelzpunkt 155°C und 50 Teilen eines Polyamids gemäß Beispiel 2 bei 24stündigem Erhitzen an der Luft auf 160 sowie 22O0C keinerlei Veränderung, von einer leichten Braunfärbung abgesehen. Aus handelsüblichen dimeren Fettsäuren hergestellte analoge Polyamidgemische dagegen bildeten bereits bei 8stündigem Erhitzen an der Luft auf 160° C eine Haut und waren nach 8stündigem Erhitzen auf 220°C vollständig geliert.
Die Stabilitätseigenschaften dieser nach Beispiel 3 hergestellten Polyamide kommen noch deutlicher zum Ausdruck, wenn man sie mit dem im Beispiel 2 beschriebenen Polyamid mischt. Beispielsweise zeigte ein Gemisch aus 50 Teilen eines gemäß Beispiel 3 hergestellten Polyamids mit dem Schmelzpunkt 155°C und 50 Teilen eines Polyamids gemäß Beispiel 2 bei 24stündigem Erhitzen an der Luft auf 160 sowie 22O0C keinerlei Veränderung, von einer leichten Braunfärbung abgesehen. Aus handelsüblichen dimeren Fettsäuren hergestellte analoge Polyamidgemische dagegen bildeten bereits bei 8stündigem Erhitzen an der Luft auf 160° C eine Haut und waren nach 8stündigem Erhitzen auf 220°C vollständig geliert.
93 kg des nach a) erhaltenen Produkts und 26,6 kg Diäthylentriamin (etwa 95°/oig) (Molverhältnis etwa
1:2) wurden unter den im Beispiel 1 beschriebenen Bedingungen kondensiert. Dabei fielen insgesamt 10 1
Methanol und 50 g Diäthylentriamin als Destillat an. Das Reaktionsprodukt war bei Zimmertemperatur
flüssig und von balsamartiger Konsistenz. Seine Aminzahl betrug 283, seine Viskosität 530OcP (gemessen
bei 5O0C).
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Polyamiden durch Kondensation von mehrwertigen organischen Aminen mit mehrbasischen araliphatischen Carbonsäuren oder deren Estern mit einwertigen Alkoholen, die 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthalten, gegebenenfalls unter Zusatz von Adipinsäure, Sebacinsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure oder von polymeren Fettsäuren, dadurch g e kennzeichnet, daß man solche mehrbasische araliphatische Carbonsäuren oder deren Ester verwendet, die durch kationische Copolymerisation von 1 Mol ungesättigten Fettsäuren mit konjugierter Doppelbindung oder deren Estern mit einwertigen, 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthaltenden Alkoholen bzw. deren Gemischen mit gesättigten oder isoliert-ungesättigten Fettsäuren oder deren Fettsäureestern, mit 0,1 bis 5 Mol Styrol oder dessen Homologen in Gegenwart von die kationische Copolymerisation beschleunigenden und die radikalische Copolymerisation hemmenden Stoffen unter allmählicher Erhöhung der Temperatur auf 50 bis 1500C und dann weiteres Erhitzen bis auf 1800C bis zur Beendigung der Copolymerisation hergestellt worden sind.
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1967
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