DE1518818A1 - Verfahren zur Herstellung von Guanidinderivaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Guanidinderivaten

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DE1518818A1
DE1518818A1 DE19651518818 DE1518818A DE1518818A1 DE 1518818 A1 DE1518818 A1 DE 1518818A1 DE 19651518818 DE19651518818 DE 19651518818 DE 1518818 A DE1518818 A DE 1518818A DE 1518818 A1 DE1518818 A1 DE 1518818A1
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C277/00Preparation of guanidine or its derivatives, i.e. compounds containing the group, the singly-bound nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C277/08Preparation of guanidine or its derivatives, i.e. compounds containing the group, the singly-bound nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups of substituted guanidines

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Ouanidinderivaten Es ist bekannt, daß man durch Umsetzung von Chlorcyan mit aromatischen Aminen Diarylguanidine herstellen kann, wobei die Umsetzung des Chlorcyans mit dem Amin in VerdUnnungen, und zwar in wäßriger Phase oder in organischen Lösungsmitteln, erfolgt. Als geeignetes Lösungsmittel kann auch das zur Umsetzung verwandte Amin dienen, sofern es im Uberschuß angewandt wird. Die Verdünnungen sind notwendig, da die Umsetzung des Chlorcyans mit dem Amin eine sehr starke positive Wärmetönung hat, die leicht zu örtlichen Überhitzungen und damit zur Zersetzung führt. Die Umsetzung in der wäßrigen Phase verursacht in jedem Fall Nebenreaktionen, die man zwar durch Beachtung eines bestimmten pw-lertes vermindern, aber nicht ausschalten kann. Außerdem setzt man einen Uberschuß an Amin zu, der nach Reaktion durch Extraktion oder Wasserdampfdestillation zurückgewonnen werden muß.
  • Die Umsetzung in organischen Lösungsmitteln schaltet zwar Nebenreaktionen durch Hydrolyse weitgehend aus, bedingt aber die Wiedergewinnung und destillative Reinigung des Lösungsmittels.
  • Die Arbeitsweise, bei der das zur Reaktion dienende Amin gleiehzeitig als Lösungsmittel im Überschuß verwendet wird, gestattet zwar, daß man die Reaktion bei tieferen Temperaturen durchführt, bedingt aber die Entfernung des überschüssigen Amins durch Extraktion aus dem Reaktionsprodukt. Auf eine derartige Entfernung kann man wegen der Giftigkeit der Amine und ihrer Neigung zur Oxydation an der Luft, die meist zu Verfärbungen führt, nicht verzichten.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Guanidinderivate in besonders einfacher Weise ohne die vorerwähnten Nachteile herstellen kann, wenn man aromatische Amine in flüssiger Phase mit annähernd äquivalenten Mengen von flüssigem Chlorcyan umsetzt.
  • Beispiele der für das erfindungsgemäße Verfahren verwendeten Amine sind Anilin, o-, oder p-Toluidin. Die Amine liegen bei der Umsetzung mit dem Chlorcyan in flüssiger Form vor. Die Umsetzung kann z. B. bei Temperaturen im Bereich zwischen 100 bis 2000C erfolgen. Die Umsetzungskomponenten werden dabei jeweils in solchen Mengen miteinander umgesetzt, daß diese Reaktionstemperaturen nicht wesentlich überschritten werden.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Reaktionskomponenten im Gegenstrom zueinander geführt. Dies kann z. B. in der Weise erfolge, daß man das Amin in einen senkrecht stehenden Reaktionsraum von oben zufließen läßt, während-flüssiges Chlorcyan von unten eingeführt wird und das Reaktionsprodukt fortlaufend unterhalb des Eintritts des Chlorcyans abgezogen wird. Man kann jedoch auch die Reaktion in einer Apparatur durchführen, bei der mehrere hintereinander geschaltete Reaktionsräume verwendet werden, in denen das Chlorcyan im Gegenstrom zum Amin eingebracht wird. Gegebenenfalls kann das Verfahren auch unter Druck durchgeführt werden. Eine weitere Möglichkeit für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß man zunächst einen Teil des Amins mit dem Chlorcyan z. B. in einem Umlaufreaktor reagieren läßt und anschließend die Reaktion in Nachreaktoren unter Zusatz von flüssigem Chlorcyan zu Ende führt.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Guanidinderivate als Chlorhydrate erhalten, aus denen man die reinen Guanidinderivate nach bekannten Verfahren z. B. durch Lösen in Wasser und Fällen mit Laugen erhalten kann.
  • Beispiel 1: In einem Reaktionsrohr von ca. 10 mHöhe und 50 cm Durchmesser, das mit Schikanen oder Füllkörpern versehen ist, werden stündlich 120 Teile o-Toluidin mit 34,5 Teilen flüssigem Chlorcyan kontinuierlich und im Gegenstrom versetzt. Das Chlorcyan wird unten durch ein Rohr, das in 1 m Höhe in dem Reaktionsrohr mündet, eingebracht. Am Boden des Reaktionsrohres wird das gebildete Di-o-tolylguanidinhydrochlorid in dem Maße abgezogen, in dem am oberen Ende o-Toluidin zugesetzt wird.
  • Durch Außenkühlung wird die Temperatur der Reaktionsmischung auf 1600C gehalten. Es entstehen stündlich 154,5 Teile Di-otolylguanidin-hydrochlorid-Schmelze, die höchstens 0,3 ffi o-Toluidin enthält. Sie wird in Wasser gelöst und nach bekannten Verfahren durch Umsetzung mit Alkali- oder Erdalkalihydroxyden in Di-o-tolylguanidin umgewandelt.
  • Die Ausbeute an reinem Di-o-tolylguanidin beträgt 98,7 % der Theorie.
  • Beispiel 2: In einem Umlaufreaktor von ca. 20 Liter Inhalt werden bei einer Temperatur von 1000C stündlich 150 Teile Anilin und 32,2 Teile flüssiges Chlorcyan eingebracht und zu einer 65 eigen Lösung von Dlphenylguanidin-hydrochlorid in Anilin umgesetzt. Zur Vervollständigung der Reaktion wird die Reaktionsmischung in das unter Beispiel 1 beschriebene Reaktionsrohr überführt und dort kontinuierlich mit 17,5 Teilen flüssigem Chlorcyan im Gegenstrom versetzt.
  • Die Temperatur soll 1300C nicht überschreiten. Die Schmelze yon Diphenylguanidin-hydrochlorid (199,7 Teile) enthält weniger als 0,1 % Anilin. Sie wird nach bekannten Verfahren durch Lösen in Wasser und Ausfällen mit Natronlauge in Diphenylguanidin umgewandelt.
  • An Stelle des Reaktionsrohres können zur Vervollständigung der Reaktion mehrere hintereinander geschaltete Rührwerkskessel eingesetzt werden, die von dem aus dem. Umlaufreaktor erhaltenen Gemisch von Anilin und Diphenylguanidin-hydrochlorid durchflossen werden. Im Gegenstrom wird am Boden des Kessels flüssiges Chlorcyan eingeleitet, so daß das abfließende Diphenylguanidin-chlorhydrat nicht mehr als 0,1 ffi Anilin enthält.
  • Beispiel 3: In einem 3-Liter-Kolben mit Rührer und Rückflußkühler werden bei einer Temperatur von 1300C 2000 Teile m-Toluidin innerhalb von 5 Stunden mit 575 Teilen Chlorcyan versetzt, indem man das flüssige Chlorcyan unterhalb der Oberfläche des Amins einströmen läßt. Man rührt eine Stunde bei 1300C nach.und erhält 2575 Teile einer Schmelze von Di-m-tolylguanidin-hydrochlorid, die 0,2 ß m-Toluidin enthält. Sie wird nach bekannten Verfahren durch Lösen in Wasser und Umsetzung mit Lauge in das freie Di-mtolylguanidin umgewandelt, das bei 1080C schmilzt.
  • Beispiel 4: In der unter Beispiel 3 beschriebenen Apparatur setzt man bei 1400C 2000 Teile p-Toluidin innerhalb von 5 Stunden mit 575 Teilen flüssigem Chlorcyan um, rührt eine Stunde nach und erhält 2575 Teile einer Di-p-tolylguanidin-hydrochlorid-Schmelze, die 0,3 % p-Tpluidin enthält und nach bekannten Verfahren durch Umsetzung der wäßrigen Lösung mit Natronlauge in das freie Di-ptolylguanidin umgewandelt wird, das bei 7690C schmilzt.

Claims (1)

  1. Patentanaprtlohe: 1) Verfahren zur Herstellung von Guanidinderivaten aus aromatischen Aminen in flüssiger Phase und Chlorcyan, dadurch gekennzeichnet, daß man aromatische Amine mit annähernd äquivalenten Mengen flüssigem Chlorcyan umsetzt 2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktionskomponenten im Gegenstrom zueinander umsetzt.
DE19651518818 1965-03-31 1965-03-31 Verfahren zur Herstellung von Guanidinderivaten Expired DE1518818C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF0045683 1965-03-31
DEF0045683 1965-03-31

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1518818A1 true DE1518818A1 (de) 1969-05-14
DE1518818B2 DE1518818B2 (de) 1976-02-26
DE1518818C3 DE1518818C3 (de) 1976-10-07

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0231482A1 (de) * 1985-12-18 1987-08-12 Bayer Ag Verfahren zur Isolierung von Diarylguanidinen
US4783553A (en) * 1986-03-29 1988-11-08 Bayer Aktiengesellschaft Process for isolating diarylguanidines
CN104387297A (zh) * 2014-10-27 2015-03-04 河北临港化工有限公司 一种连续化合成二苯胍的工艺路线

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Publication number Publication date
DE1518818B2 (de) 1976-02-26

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