DE1518773C - Verfahren zur Gewinnung von Tetraathyl blei - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Tetraathyl bleiInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Tetraäthylblei aus dem bei der Reaktion
von Natriumbleilegierungen mit Äthylchlorid anfallenden
Reaktionsgemisch durch Trägerdampf- bzw. Trägergasdestillation.
Tetraäthylblei ist eine seit langem bekannte Organometallverbindung,
die ein wertvolles, hochwirksames Antiklopfmittel ist. Es wird normalerweise hergestellt
durch Umsetzung einer Natriumbleilegierung mit Äthylchlorid. Diese Reaktion entspricht der Gleichung
4NaPb
Mononatrium-
bleilegierung
— (C2H5)^Pb
Tetraäthylblei
Tetraäthylblei
4C2H5Cl
Äthylchlorid
4 NaCl Natriumchlorid
3Pb Blei
"5
20
Dabei werden gewöhnlich Ausbeuten erzielt, die in der Größenordnung von 80 bis 90% der Theorie
liegen.
Aus der vorstehenden Gleichung geht hervor, daß bei dieser Reaktion ein Reaktionsgemisch anfällt,
das außer Tetraäthylblei auch beträchtliche Mengen nicht umgesetztes oder überschüssiges Blei sowie bei
der Umsetzung gebildetes Natriumchlorid enthält. Außerdem sind in der Reaktionsmasse gewöhnlich
noch kleinere Mengen Äthylchlorid und der eingesetzten Bleilegierung vorhanden.
Die Hauptmenge des in dem Reaktionsprodukt enthaltenen Bleis muß entfernt bzw. zurückgewonnen
werden. Es liegt in Form feiner Partikeln mit hoher Oberflächenaktivität vor.
Aus diesem Grunde wurde es bisher als zweckmäßig angesehen, das Tetraalkylblei durch Wasserdampfdestillation
abzutrennen. Obwohl die Wasserdampfdestillation sehr wirksam ist, sind dabei Probleme
aufgetreten, die ihren Vorteilen Abbruch tun. Dazu gehört die Tatsache, daß die Wasserdampfdestillation
in einem großen Teil des Wasserdampfdestillationszyklus verhältnismäßig unwirksam zu sein scheint.
Beispielsweise nimmt die Geschwindigkeit, mit welcher Tetraäthylblei überdestilliert, am Ende des üblichen..
Verfahrens stark ab. Für einen kleinen Teil des ge- ,
winnbaren Tetraäthylbleis ist daher ein unverhältnismäßig großer Anteil des Wasserdampfdestillationszyklus
erforderlich. Diese Ergebnisse sind insofern unerklärlich, als bei einer theoretisch idealen Wasserdampfdestillation die Gewinnungsgeschwindigkeit
während des gesamten Zyklus einheitlich sein sollte., Es gibt jedoch deutliche Hinweise darauf, daß bei
einer Wasserdampfdestillation niemals ideale Arbeitsverfahrensbedingüngen erzielbar sind. Demgemäß
scheint, ohne Rücksicht auf die Arbeitsfähigkeit des Wasserdampfdcstillationsgewinnungsverfahrens, eine
Begrenzung hinsichtlich seiner Anwendungsmöglichkeiten zu bestehen. Außerdem führt das Vorhandensein
einer wäßrigen Phase zur Agglomeration der Bleipartikeln, so daß bei Anwendung des Wasser-.
dampfdestillationsvcrfahrens die Zugabe von Antiagglomerantien erforderlich ist, was einen zusätzlichen
Arbeits- und Materialaufwand darstellt. . Darüber hinaus führt das Vorhandensein von Antiagglomeranticn
zur Bildung unerwünschter Nebenprodukte (vgl. die bereits aus den IJSA.-Palentschriften
2 004160, 2 513 654 und 2 513 639 bekannten Verfahren). Ein weiterer Nachteil eines wäßrigen
Bestandteils ist die Neigung des in der Reaktionsmasse enthaltenen Alkalimetalls, sich in das entsprechende
Alkalimetallhydroxyd umzuwandeln.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Gewinnung von Tetraäthylblei aus dem bei der
Reaktion von Natriumbleilegierungen mit Äthylchlorid anfallenden Reaktionsgemisch durch Trägerdampf-
bzw. Trägergasdestillation, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man als Trägerdampf bzw. -gas
Äthylqhlorid oder Stickstoff verwendet und Tetraäthylblei
in an sich bekannter Weise von dem Trägerdampf bzw. -gas abtrennt.
Bei der praktischen Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind verschiedene Arbeitsweisen anwendbar. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden die festen Bestandteile des Reaktionsgemisches mindestens teilweise durch das
inerte Gas fließfähig gemacht. In einer speziellen Ausführungsform
wird das Reaktionsgemisch in eine vertikale Kammer eingebracht, und das inerte, vorerhitzte
Trägergas wird von unten in diese Beschickung mit einer ausreichenden Geschwindigkeit eingeleitet,
so daß eine Wirbelschichtbildung der vorhandenen Feststoffe erzielt wird. Bei elfter Abänderung dieser
Technik des Fließfähigmachens wird als Kontaktkammer eine sich vertikal erstreckende Trommel
verwendet, und die Feststoffe werden vertikal durch die Gasgeschwindigkeit bewegt. Es ist eine Uberfließ-.anordnung
vorgesehen, mit deren Hilfe die von Tetraäthylblei praktisch freien Feststoffe von der. behandelten
Phase abgetrennt werden. · :
Bei einer anderen Ausführungsform wird ein verlängertes Koritaktrohr mit verhältnismäßig geringem
Durchmesser verwendet, und die Feststoffe werden ,durch das Rohr oder durch Rohranordnungen mit
einer verhältnismäßig hohen.Geschwindigkeit durch das Trägergas getrieben bzw: mitgerissen. .
Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, das Trägergas unter
einer solchen Geschwindigkeit durch das Bett der Reaktionsmischung zu leiten, die nicht ausreicht, um
die Partikeln der Reaktionsmischung zu suspendieren. Die Partikeln der. Reaktionsmischung können durch
mechanische Vorrichtungen bewegt werden.
, Bei der oben beschriebenen Ausführungsform können das heiße Abflußgas und das dampfförmige Tetraäthylblci zu einer Kühleranordnung zur fraktionierten Kondensation der Tetraäthylbleibestandteile geleitet werden. ' ' " '
, Bei der oben beschriebenen Ausführungsform können das heiße Abflußgas und das dampfförmige Tetraäthylblci zu einer Kühleranordnung zur fraktionierten Kondensation der Tetraäthylbleibestandteile geleitet werden. ' ' " '
Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß im allgemeinen eine
schnellere und wirksamere Gewinnung allein durch den Gas-Feststoff-Kontakt erzielt wird. Dies war
• überraschend, da'das Wasserdampfdestillationsverfahren
nach dem, Stand der Technik die wirksamste Wärmeübertragung erwarten ließ.
Beispiele I bis 5
In den folgenden Reihen von Arbeitsverfahren wurde durch Umsetzung einer zerkleinerten Mononatrium-Blei-I.egierung,
NaPb, mit einem wesentlichen Überschuß Äthylchlorid ein Reaktionsgeinisch
hergestellt. Nach Beendigung der Reaktion ließ man das überschüssige Äthylchlorid abfließen, wobei ein
Reaktionsgemisch der folgenden Zusammensetzung zurückblieb:
Bestandteil Gewichtsprozent
. Tetraäthylblei 24
Natriumchlorid 22
Blei* 54
* Schließt ebenso kleinere Bestandteile wie nicht umgesetzte
Legierung und Äthylchlorid ein.
Das Blei lag in Form feiner Körnchen mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von weniger als
500 Mikron vor.
Teile dieser Reaktionsmischung wurden in ein Vertikalrohr eingeführt, welches am Boden einen
Einlaß für das vorerhitzte Gas hatte. Eine Uberkopfgasleitung führte von dieser Einheit zu einem
wassergekühlten Kühler, und ein Kondensat hiervon wurde in einem Produktbehälter gesammelt.
In einer Reihe von Versuchen wurde ein Strom von vorerhitztem Stickstoff mit solcher Geschwindigkeit
in die Behandlungskammer eingeleitet, die mindestens ausreicht, um den Feststoffteilchen einen flüssigkeitsähnlichen Zustand zu verleihen. Die dabei erhaltenen
Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt:. .
Beispiel | Tem peratur ("C) |
Geschwindig keit (m/Sek.) |
Angewendeter Stickstoff* kg/kg zu 90% Gewinn |
Prozent TEL*· Gewinnung |
.1 | 102 | 0,094 | 1,95 . | 98 |
2 | 101 | 0,052 | 1,96 | 96 |
3 | 102 | 0,093 | 2,35 | 97 |
4 | 86 | 0,093 | 4,9 · | >97 |
5 | 102 | 0,072 | 1,97 | >95 |
ungefähr 103 Mol Äthylchlorid mit 62 Mol einer Mononatrium-Blei-Legierung. Nach beendeter Reaktion
wurde das nicht umgesetzte Äthylchlorid entfernt. Das dabei erhaltene Reaktionsgemisch (8,39 kg),
welches die ungefähre Zusammensetzung hatte:
Bestandteil Gewichtsprozent
Tetraäthylblei..: 25
Natriumchlorid 17,2
Blei .....·. - 59,8 .■
wurde mittels einer Schnecke in die Verdampfungsoder Abstreifapparatur übergeführt. Die Geschwindigkeit
der Schneckenbeschickung wurde so eingestellt, daß pro Minute ungefähr 400 g Reaktionsmischung
freigegeben wurden.
Der Verdampfer bestand aus fünf doppelten Wärmeaustauscherrohren mit einer Innenrohrweite von·
19,05 mm. Die Wärmeaustauscher wurden in einer posaunenartigen Anordnung angebracht. Die Ge-
20: samtlänge des 1,91cm Durchmesser aufweisenden
Rohrs betrug etwa 7,62 m. Das Produkt aus dem Verdampfer wurde zur Abtrennung der Feststoffe
und Gase in eine Abtrennvorrichtung übergeführt. Durch Zufuhr von flüssigem Äthylchlorid zu einem
Dampfwärmeaustauscher wurde überhitztes Äthylchlorid zugeführt. Das überhitzte Äthylchlorid hatte
beim Zutritt in den Verdampfer eine Temperatur von ungefähr 110° C. Das Äthylchlorid wurde gleichzeitig
mit der Reaktionsmischung mit einer Geschwindigkeit von 45,4 kg pro Stunde eingeführt.
Alle Punkte im gesamten Dämpfabstreifer wurden
bei 103 bis 112° C gehalten. Die Reaktionsmischung wurde durch den Äthylchloridstrom durch den Ver-
• dämpfer geführt. Hierbei konnten über 93 Gewichtsprozent
Tetraäthylblei aus der Reaktionsmischung abgetrennt und in den Äthylchloriddampf übergeführt
werden.
* Die Werte für die angewandte Menge an Stickstoff wurden bestimmt, wenn 90% Tetraäthylblei gewonnen wurden, und
werden angegeben als Kilogramm verwendeter Stickstoff ^0
pro Kilogramm gewonnenes Tctraäthylblei. In den vorausgehenden Beispielen 1 bis 5 gleichen die Feststoffe während
des Arbeitsverfahrens einer siedenden Masse.
** TEL = Tetraäthylblei.
** TEL = Tetraäthylblei.
B e i s ρ i e 1 6 .
Das Tetraäthylblei wurde aus einem Reaktionsgemisch unter Verwendung von Äthylchlorid als
Trägergas gewonnen. Das Reaktionsgemisch wurde auf übliche Weise hergestellt durch Umsetzung von
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Gewinnung von Tetraäthylblei aus dem bei der Reaktion von Natriumbleilegierungen mit Äthylchlorid anfallenden Reaktionsgemisch durch Trägerdampf- bzw. Trägergasdestillation, dadurch gekennzeichnet, daß man als Trägerdampf bzw. -gas Äthylchlorid oder Stickstoff verwendet und Tetraäthylblei in an sich bekannter Weise von dem Trägerdampf bzw.-gas abtrennt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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