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Verfahren zur Herstev.ung eines Pigmentes zur Färbung und Brandverbesserung
von Tabakwaren Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines
Pigmentes zur Färbung und Brandverbesserung von Tabakwaren.
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Bei der Fabrikation von Zigarren und ähnlichen Tabakwaren hat sich
ein Verfahren zur Brandverbesserung und Färbung von fertig gerollten Zigarren durchgesetzt,
das darin besteht, daB Brandverbesserungsmittel, wie Magnesiumcarbonat, Galciumcarbonat
oder Gemische davon in Gegenwart von pflanzlichen, gelösten Farbextrakten und eines
Quellmittels gefällt werden und die so gebildete Suspension auf die Zigarrenaufgetragen
wird. Für die Fällung der organischen, vornehmlich pflanzlichen Farbstoffe auf anorganische
Pigmente zur Herstellung eines Farblackes in einem flüchtigen,
mit
Klebstoffen angedickten Aufschwemmittel, geht man von einer Suspension aus und trägt
diese Ausfällung auf die Zigarren auf, wobei die so behandelten Zigarren nachträglich
mit einer Lösung von Äthylcellulose in leicht flüchtigen Lösungsmitteln, wie Alkoholen,
Estern, Ketonen, Äthern und ähnlichen, behandelt werden. Diese Verfahren bezeichnet
man auch als Feuchtpuderung oder Feuchtmattierung.
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Sie ermöglichen in einem maschinellen Arbeitsgang Flottbrand, Weißbrand
und Farbe des Deckblattes entscheidend zu verbessern. Früher notwendige Vorbehandlungen
des Deckblattes durch .Imprägnieren mit Lösungen sogenannter Weißbrandsalze und
das Sortieren der Zigarren in viele Farben sind nicht mehr erforderlich. Außerdem
hat sich gezeigt, daß auch der Geschmack der mit einem Material gemäß den angeführten
Patenten behandelten Tabakwaren weicher und abgerundeter ist als bei nicht behandelten
Zigarren der gleichen Sorte.
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Als störend wurde aber an den Feuchtpudermitteln empfunden, daß zu
ihrer Herstellung tabakfremde Färbemittel, insbesondere pflanzliche Farbextrakte,
verwendet werden mußten, die als unlösliche Calcium- oder Magnesiumsalze oder als
Farblacke oder Adsorbate an Aluminiumhydroxid bei der Zusammenstellung der Feuchtpuder
benutzt wurden. So besitzt der Farblack, der einen Kreuzbeerenextrakt enthält, besonders
bei der Anwesenheit von Titandiorid als Pigment eine beträchtliehe
Lichtempfindlichkeit.
Dadurch treten unschöne Farbveränderungen durch Ausbleichen des gelben Farbanteiles
auf. Außerdem ist der Kreuabeerenfarblack, einerlei, ab aus naturbelassenem Extrakt
oder aus den isolierten Farbkörpern Rhamnetin oder Rwiamnazin hergestellt, in seiner
Farbkraft abhängig vom pH-Wert des Deckblattes. Schon eine schwach -saure Reaktion
des Deckblattes, die vielfach durch die :eist sauren, aus Tabakfolien bestehenden
Umblätter erzeugt w_Lrd, führt zu unerwünschten Farbveränderungen. und Ausbleic1:ungen.
Nicht immer ist es möglich, dem 3euchtpuder ausreichende Anteile eines geeigneten,
schwach alkal is^hen Zusatzes zuzugeben, um den öä.uraeinfluß aufzuheen. Die gleichen
Schwierigkeiten treten auch bei. dem. ebenfalls verwendeten Blauhai! zextrakt oder
dessen Farbkerner Haematein auf .
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Man hat deswegen versucht, synthetische organische Pigmente vor. Typ
des flanaagelbs, Ditholru:rins und. Permanentbrauns anstelle der Färbemittel pflanzlichen
Ursprungs zu verarbeiten. Diese Maßnahme scheiterte aber an der Tatsache, daß die
organischen Pigmentfarbstoffe zum größten Teil beim Rauchvorgang sublimieren und
in den Mund und in die Atmungeor#ane des Rauchers gelangen. Die dadurch auftretenden
gesunaheitlichen Gefahren. lassen die Verwexcdang solcher Substanzen nicht zu.
Aus
diesen Gründen war es wünschenswert, ein Feuchtmattiermittel zu entwickeln, dessen
färbende und brandverbessernde Bestandteile möglichst aus tabakeigenem Material
bereitet sind oder aus, vom gesundheitlichen Standpunkt vertretbaren, anderen Farbsubstanzen
bestehen, wie etwa dunklen Tabakextrakten und Zuckercouleur. Diese beiden Kompomten
sind aber zähflüssig und stark wasserlöslich. Sie entziehen sich dadurch der Verarbeitung
zu Farblacken bzw. wasserun-
löslichen Calcium- und Magnesiumsalzen, so daß
ihre Verwendungsmöglichkeit sehr eingeschränkt ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, diese viskosen, sich
der Verarbeitung zu Feuchtmattiermitteln widersetzenden Stoffe in eine brauchbare
und für die Zusammenstellung eines feuchtpuders notwendige Pigmentform zu bringen,
also in ein Färbematerial umzuwandeln, das deckende Eigenschaften besitzt.
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Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß ein mit Wasser bereiteter Tabakextrakt
für sich oder mit Zuckercouleur und bestimmten Anteilen an Kaliumnitrat mit weißen,
anorganischen Pigmenten vermischt wird, worauf eine wassermischbare organische Verbindung
zugesetzt wird, in der die Extrakte unlöslich sind, durch die das gefärbte Pigment
ausgefällt wird.
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Als gut geeignet für diesen Zweck haben sich ein-und mehrwertige Alkohole,
wie Methanol, Äthanol, Isopropanol unu Glykole erwiesen, aber auch niedere
Ketone sind brauchbar.
Mit Wasser bereiteter Tabakextrakt wird für
sich allein oder im Gemisch mit Zuckercouleur oder auch, falls gewünscht, mit geeigneten
Pflanzenextrakten, welche sich einer Verlackung widersetzen und denen bestimmte
Anteile an Kaliumnitrat zugegeben werden können, mit weißen, anorganischen Pigmenten,
z. B. TiO2, verrührt oder verknetet, je nach der Zähflüssigkeit der Extrakte. Wenn
eine gleichmäßige Mischung entstanden ist, läßt man langsam eine wassermischbare
organische Verbindung zulaufen, worin die Extrakte aber nicht löslich sind.
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Als gut geeignet für diese Zweck haben sich ein-und mehrwertige Alkohole,
wie Methanol, Äthanol, Isopropanol und Glykole erwiesen, aber auch niedere Betone
sind brauchbar.
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Dabei wird dauernd intensiv gerührt oder geknetet. Bei einem bestimmten
Prozentsatz an Alkohol scheiden sich die alkoholunlöslichen, sehr farbkräftigen
Bestandteile ab und überziehen die Pigmente in einer völlig gleichmäßigen Schicht
und in nicht klebender Form. Zugleich wird auch das KNQ3 in feinster Form abgeschieden.
Nach weiterer Zugabe des betreffenden Alkohols und bei ständigem, intensivem Rühren
entsteht schließlich ein tabakähnlich gefärbtes und tabakextrakthaltiges Pigment
in feinpulvriger, suspendierter Form. Die Flüssigkeit wird abgesaugt, und der Filterrückstand
wird mit frischem, wie zur Abscheidung benutztem
Alkohol gewaschen
und in alkoholfeuchtem Zustand in vollständig verschließbaren Gefäßen aufbewahrt.
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Falls gewünscht oder erforderlich, können dem Pigment während seines
oben beschriebenen Herstellungsverfahrens auch weitere Stoffe, wie Glimmer und Talkum
zugesetzt werden, die die Funktion eines Füllstoffes erfüllen können.
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Für die Herstellung eines Feuchtpuders wird das vorstehend näher beschriebene
Pigment, entweder für sich allein oder im Gemisch mit Tabakmehl mit einer Quellung
von Äthylcellulose oder Acetylcellulose in einem leicht flüchtigen organischen Lösungsmittelgemisch
verrührt und über eine Kolloiamühle oder Farbmühle gegeben, wie das bei der Herstellung
pigmenthaltiger Farben üblich ist. Die flüssige Pudersuspension wird dann in bekannter
Weise auf das Deckblatt der fertig gerollten Zigarren gebracht.
Beispiel I
Pigment,
bestehend aus einem Gemisch aus Zuckercouleur und Tabakextrakt als färbender Bestandteil
Titandioxid 40,0 g |
Glimmer 100,0 g |
Talkum 60,0 g |
Zuckercouleur 150,0 g |
Kaliumnitrat 25,0 g |
7,5 %iger wäßr. Tabakextrakt 200,0 g |
werden miteinander verrührt bzw. in :dem mit dem. wäßrigen Tabakextrakt
eingebrachten Wasser gelöst und darauf mit 4.00 g Methanol unter starkem Rühren
versetzt. Das sich bildende Pigmentgemisch wird abgesaugt und m. t 100 g Msthnol
nachgewaschen und methanolieucht au.'bewa@::t. Ausbeute: 600 g Pigment mit einem
%ebalt an 315,53 "w Methanzl.
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Beispiel II M@m.@® 1nB0RY.
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rigment mit Tabekextrakt als f#@@ea@e@ Bes.tan.teil
1itandicxid 65,k , |
Oalciumcarbonat 19,5,0 91 |
16 %iger wäßr. Tabakextrakt 23;0,0 |
:III 031 32,0 |
werden miteinander verrährt `üz#w. gelöst tnc darXif mit 100 g Methanol -.roter
starkem RÜLren, veruz:. .In sich bildende tabakähnlich gefärbte Pigmen1t wird abgesaagt
und
mit ca.
'100 g, Methanol nachgewaschenen .und üiethanolfeucht
aufbewahrt.
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Ausbeute: 500 g Pigment mit einem Gehalt an 35 % Methanol. Beispiel
III Feuchtpuderkombination
Tabakmehl 200,0 g |
Pigment gem. Beisp. 1I 200,0 g |
Isopropanol 450,0 g |
n-Propanol 100,0 g |
Äthylcellulose 50,0 |
1ooo,o g |
_Beispiel IV Feuchtpuderkombination
Tabakmehl 200,0 g |
Pigment gem. Beisp. I 200,0 g |
Methylenchlorid ¢50l0 g |
Methanol 100,0 g |
Acetylcellulose 5010 |
'I000,0 g |
Diese Pigmente sind auch gut geeignet für die Färbung von Tabakfolien, die nach
dem Lösungamittelverfahren hergestellt sind.