DE1517162B - Verfahren und Vorrichtung zur Gewin nung von Zellstoff aus Holzschnitzeln - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Gewin nung von Zellstoff aus Holzschnitzeln

Info

Publication number
DE1517162B
DE1517162B DE1517162B DE 1517162 B DE1517162 B DE 1517162B DE 1517162 B DE1517162 B DE 1517162B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
digester
fibers
wood chips
line
pulp
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Robert H Gainesville Fla Hart (V St A)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Beloit Corp
Original Assignee
Beloit Corp

Links

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus Holzschnitzeln durch Kochen in einem Zellstoffkocher unter üblichen Aufschlußbedingungen sowie eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens.
In der chemischen Holzverarbeitung sind zur Zellstoffgewinnung verschiedene Verfahren bekannt, beispielsweise das Kraft-Verfahren, bei dem Holzschnitzel und andere Ausgangsstoffe innerhalb eines Kochers mit einer Natriumhydroxyd und Natriumsulfid enthaltenden Lauge unter gesteuerten Temperatur- und Druckbedingungen behandelt werden, um durch Herauslösen des Lignins und anderer im Holz vorhandener Bestandteile die Zellstoffasern freizulegen. Diese bekannten Verfahren gehen von der Überlegung aus, daß sich der günstigste und gleichmäßigste Zellstoffaufschluß erreichen läßt, wenn eine Charge abgeschlossen in: einem Kocher einer gemäßigten Reaktion auf Grund bestimmter Laugenkonzentration, Druck- und Temperaturwerten ausgesetzt wird. Dementsprechend ergeben sich relativ lange Kochzeiten, die je nach Art des angewendeten chemischen Verfahrens zwischen 3 und 8 Stunden betragen. Abgesehen von dieser langen Kochzeit, der die zeitraubende Entleerung, Neufüllung und das Wiederaufheizen folgen, ist das Fassungsvermögen eines Zellstoffkochers begrenzt, so daß zur Erzielung kontinuierlich anfallender Zellstoffmengen, beispielsweise für eine nachgeschaltete Papiermaschine, eine größere Anzahl von Kochern eingerichtet sein muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus Holzschnitzeln oder ähnlichem1 Ausgangsmaterial anzugeben, das kontinuierlich arbeitet und bei dem der chemische Aufschlußvorgang unter leicht steuerbaren Bedingungen schneller als bei den bekannten Verfahren durchgeführt werden kann. Zur Lösung dieser Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs bezeichneten Art wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß unter kontinuierlicher Zugabe bzw. Nachfüllung von Holzschnitzeln, Wasser und chemischen Aufschlußmitteln zur Aufrechterhaltung eines Feststoff/Flüssigkeits-Verhältnisses zwischen 1:100 und 1: 8 während der Kochung im Zellstoffkocher eine so starke Turbulenz erzeugt wird, daß sich die chemisch angegriffenen Fasern von den Holzschnitzeln lösen und aus dem Kocher abgezogen werden, während die verbleibenden Holzschnitzel dem weiteren Aufschluß ausgesetzt werden, bis sich die weiteren oberflächlich anhaftenden Fasern abziehen lassen, und daß anschließend die mit freigesetzten Fasern aus dem Kocher abgezogene Aufschlußflüssigkeit von den Fasern getrennt und in einem geschlossenen Kreislauf unter Aufrechterhaltung eines überatmosphärischen Druckes oberhalb des Sättigungsdruckes in den Kocher zurückgeleitet wird.
Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, daß für jeden Holzschnitzel vom Äußeren zum Inneren ein chemisches Reaktionsgefälle erzeugt werden muß, das die einzelnen Fasern an der Außenseite des Holzschnitzels schneller freisetzt, so daß die anfänglich der wirksamsten chemischen Reaktion am Umfang der Holzschnitzel ausgesetzten Fasern schnell aus dem Bereich der intensivsten Reaktion abgeführt werden und die anschließend darunterliegende Faserschicht, welche nunmehr die Außenseite der Holzschnitzel bildet, in der gleichen Weise wie zuvor behandelt wird. Dadurch, daß die herausgelösten Zellstoffasern, nicht jedoch die Holzschnitzel oder dickere noch zusammenhaltende Faserbündel aus dem Kocher abgezogen werden, ergibt sich die Möglichkeit, die chemische Einwirkung im Kocher intensiver und damit zeitsparender als bei einem Chargen-Kocher oder anderen mit niedriger Lösungsgeschwindigkeit arbeitenden Verfahren zu gestalten, ohne daß die Qualität der Zellstoffasern darunter leidet.
In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahren werden die von der in den Kocher rückgeleiteten Aufschlußflüssigkeit abgetrennten Fasern in einem verbleibenden Anteil von Aufschlußflüssigkeit zur Herabsetzung des Ligningehaltes fortgesetzter Druck- und Kochwirkung unterworfen und anschließend mit gleichzeitiger Erniedrigung der Temperatur auf Werte unter 100° C gewaschen und dem Atmosphärendruck ausgesetzt. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, unter Beibehaltung der Kontinuität des Gesamtverfahrens, den Ligningehalt der abgezogenen Zellstoffasern durch eine Nachbehandlung weiter abzubauen, wobei die Nachbehandlung allein darin besteht, die Verweildauer der Fasern in einem Rest von nachträglich in den Kocher zurückgeleiteter Aufschlußflüssigkeit auf einige Minuten zu erhöhen.
Eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens, bestehend aus einem Kochergefäß, einer Einrichtung zur kontinuierlichen Beschickung mit Holzschnitzeln, Abzugs- und Rückführungsleitungen für Aufschlußflüssigkeit und einer an die Abzugsleitung angeschlossenen Einrichtung zur Abtrennung freigesetzter Zellstoffasern aus. der Suspension ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die Mündung der Abzugsleitung in der Kocherwandung durch den Boden eines rotierenden Flügelrades auf einen auf die Stärke der abzuziehenden Zellstoffasern einstellbaren Ringspalt verengt ist und daß an die mit der Abzugsleitung verbundene Trenneinrichtung eine in den Kocher führende Flüssigkeitsrückleitung sowie ein Zellstoffauffang- und Rückkühlungsbehälter angeschlossen sind.
... ■ , Die gegebenenfalls an mehreren Stellen der Kocherwandung vorgesehenen rotierenden Flügelräder, welche die Abzugsöffnungen bis auf einen Ringspalt verengen, üben auf die in stark verdünntem Verhältnis in der Kocherlauge enthaltenen Holzschnitzel eine Rühr- und Umwälzwirkung derart aus, daß die von der Abzugsströmung angesaugten Holzschnitzel auf Grund der von den Flügelrädern ausgeübten Zentrifugalkraft wieder in den Kocherraum zurückbefördert werden, wobei teilweise abgelöste und noch anhaftende Fasern oder Faserbündel sich abtrennen und immer nur die vollständig herausgelösten Zellstofffasern durch den Ringspalt in die" "Abzügsöffnungen entweichen können.
Die Verweilzeit freigesetzter Fasern in der Lauge kann nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung auch dadurch gesteuert werden, daß eine von dem Boden des Kochers ausgehende zusätzliche Saugleitung an eine Umwälzpumpe angeschlossen und als Rückführungsleitung unterhalb des Flüssigkeitsspiegels im Kocher mündet.
Um in dem Kocher des kontinuierlich arbeitenden Systems möglichst schon gleich weit aufgeschlossene, d. h. einer anfänglichen chemischen Reaktion ausgesetzte Holzschnitzel zur Verfügungzu haben und damit die dort herrschenden Aufschluß- und Abzugsbedingungen zu vereinheitlichen, kann nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung zwischen dem An-
3 4
Schluß der Saugleitung am Kocherboden und der räder R die einzige Antriebsquelle für die Umwälz-
Umwälzpumpe eine Zugabeeinrichtung für vorbehan- und Rührwirkung im Kocher. Unter dem im Kocher
delte Holzschnitzel angeschlossen sein. Diese vor- herrschenden relativ hohen Druck hat die Lauge das
behandelten Holzschnitzel werden somit in die Um- Bestreben, durch die verengten Abzugsöffnungen
wälzleitung eingeführt, nachdem ihre äußere Faser- 5 herauszufließen, so daß auf Grund dieser erheblichen
schicht bereits abgelöst worden ist. Laugenströmung die freigelegten Fasern schnell aus
Die Erfindung ist nachfolgend an Hand der in dem Kocher und somit aus dem Bereich der stärksten
den Figuren dargestellten Vorrichtungsbeispiele sowie chemischen Aktivität herausbefördert werden, wäh-
eines Verfahrensbeispiels näher erläutert. Es zeigt rend andererseits die rotierenden Flügelräder die
Fig. 1 eine schematische Übersicht einer zur io Schnitzel in der Lauge aufrühren und die Lauge
Durchführung des Verfahrens dienenden Vorrichtung, umwälzen.
F i g. 2 und 3 schematische Darstellungen weiterer Die von der Lauge mitgeführten Zellstoffasern ge-
Ausführungsformen der in F i g. 1 gezeigten Vorrich- langen über die Sammelleitung 35 α in die Trenn-
tung und einrichtung 12, die aus einer innerhalb eines Filters
Fig. 4 eine geschnittene Teildarstellung eines 15 oder eines Siebes arbeitenden Schneckenpresse be-
oberhalb einer Abzugsöffnung im Kocher angeord- stehen kann, um die freie Flüssigkeit aus dem Faser-
neten Flügelrades. brei herauszudrücken und in die Rücklaufleitung 40
Die in F i g. 1 gezeigte Anlage 10 enthält einen zu fördern. In dieser Stufe werden zwischen 10 und Zellstoffkocher 11, verschiedene Entnahmeeinrich- 95% der freien Lauge von dem Faserbrei abgetungen R, R sowie eine Trenneinrichtung 12, die bei- 20 trennt, der dann über eine Leitung 41 unter Druck spielsweise aus einer bekannten Pressenbauart be- in einen Abscheider 42 fließt. Vom Abscheider 42 stehen kann, um Kochlauge von den Zellstoff asern geht eine Leitung 43 aus, die zusammen mit einer zu trennen. Das zu Schnitzeln C verarbeitete Aus- von der Oberseite des Kochers 11 ausgehenden Leigangsmaterial wird über einen Druckzuführungs- tung 45 an eine Hauptabzugsleitung 44 angeschlossen apparat 21 dem Kocher 11 eingegeben und fällt in 25 ist, über die Luft und andere flüchtige Stoffe wie die Lauge, deren Spiegel L-I mit unterbrochenen Terpentin usw. abgesaugt werden. Der Anschluß zur Linien angedeutet ist, und die innerhalb des Kochers Hauptabzugsleitung 44 kann durch ein Ventil 46 geständig umgewälzt wird. Sobald die Schnitzel sich steuert werden, um den Druckabfall im Kocher somit Lauge vollgesaugt haben und absinken, tritt die wie in dem Abscheider in Grenzen zu halten. Der in erste chemische Reaktion auf, bei der die äußeren 30 den Abscheider gelangende Zellstoff besitzt bereits Fasern kontinuierlich von den jeweiligen Schnitzeln ein relativ hohes Verhältnis von Feststoff zu Flüssigschnell und kontinuierlich entfernt werden, und zwar keit sowie eine relativ hohe Temperatur, so daß eine auf Grund einer von den in F i g. 4 näher gezeigten plötzliche Belüftung wegen der Gefahr des Aufplat-Flügelrädern ausgeübten sanften Rührwirkung. Die zens der Fasern auf Grund der Verdampfung des in Flügelräder R sind jeweils auf einer Antriebswelle 30 35 den Fasern enthaltenen Wassers vermieden werden befestigt, die in Lagern 31 und 32 fliegend gelagert muß. Zu diesem Zweck sind an verschiedenen Stellen ist. Die Antriebswelle erstreckt sich konzentrisch der Gesamtanlage weiter unten beschriebene Einrichdurch ein zylindrisches Abzugsgehäuse 33, das über tungen vorgesehen, die den Druck auf ausreichender ein Zwischenstück 34 an eine Sammelleitung 35 a, Höhe halten. Auch innerhalb des Kochers 11 wird 3Sb oder 35c entsprechend Fig. 1, 2 bzw. 3 ange- 40 ein ausreichend hoher Gesamtdruck aufrechterhalten, schlossen ist. Die Antriebswelle 30 trägt ein Kreisel- um örtlich auftretenden Druckabfällen entgegen pumpen-Flügelrad 36 mit Flügeln 36 a, 36 b, 36 c, die zuwirken, die auf Grund der Umwälz- oder Rührauf einem scheibenförmigen Bodenteil 36 χ stehen einrichtungen usw. entstehen könnten. Die Druck- und im vorliegenden Beispiel einen gemeinsamen .. steuerung läßt sich leicht durchführen, da das Ver-Gußteil bilden. Das Flügelrad 36 erteilt den Schnit- 45 hältnis von Trockensubstanz zu Flüssigkeit innerzeln, Faserbündeln oder ähnlichen in der Kocherlauge halb des Kochers kleingehalten wird, und zwar etwa in Suspension befindlichen Festkörpern eine Zentri- im Bereich zwischen 1:100 und 1: 8. Die Temfugalkraft, sobald sich diese Körper der verengten peratur im Kocher liegt in den meisten Fällen ober-Abzugsöffnung 37 nähern. Die Öffnung 37 besteht halb des Wassersiedepunktes. Der in den Abscheider aus einem Ringraum zwischen der Unterseite des 50 42 gelangende Faserbrei befindet sich im wesent-Bodenteils 36* und einer Ringrippe 38, die auf der liehen unter dem gleichen Überdruck wie im Kocher Kocherinnenwand 39 derart befestigt ist, daß die ent- und wird mit über die Leitung 49 herangeführtem stehende Öffnung gerade noch die freigelegten Zeil- kaltem Wasser gewaschen. Das Waschwasser verstoffasern hindurchläßt. Die Ringrippe 38 kann auch ringert die Fasertemperatur bis unter die Siedetempeauf einer Zwischenscheibe befestigt oder in anderer 55 ratur der Lauge, worauf dann die Fasern, von der Weise verstellbar angeordnet sein, um die Spalt- Unterseite des Abscheiders über das Ventil 50 und öffnung 37 an die Größe der Zellstoffasern anpassen eine Leitung 51 in eine Waschanlage abgezogen werzu können. Vorzugsweise ist die Ringrippe jedoch den. Das Ventil 50 wird von einem Fühler LLC gefest angeordnet und geht, um Toträume zu vermeiden, steuert, der den Laugenspiegel im Abscheider wähbeiderseits in den Verlauf der Kocherwandung 39 60 rend des Verfahrensablaufes auf einem konstanten über, während sich der Bodenteil 36 λ: in Grenzen Wert hält. Auf diese Weise läßt sich der Druck im relativ zur Ringrippe 38 kontinuierlich bewegt und Abscheider und der Flüssigkeitsabfluß beeinflussen, auf diese Weise den Ringspalt 37 freihält. Die Der Kreislauf der Lauge beginnt unter den Flügel-Flügel 36a, 36b, 36c dienen zum Antrieb der Fest- rädern/?, R in den Abzugsöffnungen und -leitungen körper im Gegenstrom zu der durch den Ringspalt 65 33 bzw. 34 und setzt sich über die Sammelleitung 37 austretenden Strömung, so daß die noch nicht 35 a in die Trenneinrichtung 12 fort, wo der übergelösten Schnitzel von dem Ringspalt weggetrieben wiegende Laugenanteil aus dem Faserbrei in -die werden. Entsprechend F i g. 1 bilden die Flügel- Rücklaufleitung 40 und von dort in eine Sammel-
5 6
leitung 60 gefördert wird, an die eine Umwälzpumpe aktion einsetzt. Mitgeführte Luft und nicht konden-
61 angeschlossen ist. Für die Laugenkonzentration in sierbare Gase wurden ziemlich schnell nach Eintritt der Sammelleitung 60 wird von einem pH-Wertmesser der Holzschnitzel in die Kocherlauge verdampft, wo-
62 festgestellt, der über ein Ventil 63 bei Bedarf die bei am Belüftungsventil 46, am Abscheider 42 und Zugabe frischer Lauge aus einem Vorratsbehälter 64 5 somit auch an den Verbindungsleitungen ein Übersteuert. Der Verbrauch der in der Lösungsflüssigkeit druck von etwa 9,9 at auftrat. Das Verhältnis von enthaltenen Chemikalien bei dem kontinuierlichen Faser zu Flüssigkeit wurde auf 1:20 und die Verfahren nach der Erfindung beträgt beispielsweise Kochertemperatur auf 170° C eingestellt. Der Verbezüglich des Fasertrockengewichtes annähernd 14 brauch an NaO belief sich auf 16% des Trockenbis 18 Gewichtsprozent des verwendeten aktiven io fasergewichtes, und die Sulfidität der Lauge im Alkalimaterials (d. h. Natriumoxyd im Fall der Ver- Kocher lag bei 25 %. Die vom Vorratsbehälter 64 wendung von Natriumhydroxyd). Zweckmäßigerweise aus in den Kreislauf nachgefüllte frische Lösungswerden die zunächst gelösten Chemikalien vom Be- flüssigkeit enthielt neben der Lauge auch Natriumhälter 64 über die Umwälzpumpe 61 dem System ein- sulfid solcher Konzentration, daß ihre Sulfidität 25 % gegeben, um eine örtlich höhere Konzentration inner- 15 betrug und eine Laugenkonzentration von 30 g/l gehalb des Kochers zu vermeiden. währleistet war.
An die Auslaßseite der Umwälzpumpe 61 ist eine Die Arbeitsgeschwindigkeit der Presse in der Leitung 68 angeschlossen, die durch einen über ein Trenneinrichtung 12 wurde so gesteuert, daß das Ventil 67 mit Heißdampf beaufschlagten Wärme- dort vorhandene Material noch einer zusätzlichen tauscher 66 hindurchgeführt ist. In der Rücklauf- 20 chemischen Reaktion ausgesetzt blieb. Darüber hinleitung 68 befindet sich ein Ventil 65, das von einem aus wurde in dem Abscheider 42 eine gewisse Nachan die Sammelleitung 35 a angeschlossenen Meßgerät kochzeit aufrechterhalten, bis die Zellstoffasern 69 für das dort herrschende Suspensionsverhältnis durch Zugabe von Waschwasser abgekühlt wurden, über die Leitung 69 a gesteuert wird, um ein Ver- Auf Grund der intensiven chemischen Aktivität der hältnis von Zellstoff zu Lauge innerhalb des oben 25 Lauge und der Rührwirkung der Flügelräder innerangegebenen Bereiches aufrechtzuerhalten. Diese halb des Kochers behielten die Holzschnitzel etwa Steuerung des Verhältnisses von Feststoff zu Flüssig- 15 Minuten lang ihre Form bei, bevor sie in freie keit erfolgt auch im Hinblick auf die Freihaltung Fasern zerfielen. Die Verweilzeit der freigesetzten der Abzugsöffnungen in der Kocherwandung, damit Fasern im Bereich zwischen den verengten Abzugsdie schnelle Abführung der bereits freigesetzten 30 öffnungen bis zum Abscheider 42 betrug etwa 5 Mi-Fasern gewährleistet bleibt. An den Kocher 11 ist nuten, so daß die Kochzeit insgesamt höchstens ein Pegelregler LLC angeschlossen, um den Flüssig- 20 Minuten ausmachte. Dies zeigt, daß die Verarbeikeitsspiegel L-I über die Leitung 71 abzufühlen und tung bei dem Verfahren nach der Erfindung wesentüber die Leitung 72 ein Steuerventil 73 zu beein- lieh schneller vor sich geht als bei einem Chargenflussen, über das die verbrauchte Lauge aus dem 35 kocher oder bei anderen mit niedriger Lösungs-Umlaufsystem in die Leitung 74 abgezogen wird. Die geschwindigkeit arbeitenden Aufschlußverfahren. Die Leitung 74, an die auch die Rücklaufleitung 75 aus etwa 20 bis 25 Minuten nach Einführung der Holzeiner nicht gezeigten Zellstoffwaschanlage angeschlos- schnitzel in den Kocher in die Trenneinrichtung 12 sen ist, führt zu einer Laugenaufbereitungsanlage und von dort in den Abscheider 42 gelangten Fasern üblicher Bauart. 40 enthielten im Durchschnitt noch einen Ligningehalt
Beim Umlauf der Lauge vom Kocher 11 über die von 18%. Durch eine zusätzliche gemeinsame Ver-Trenneinrichtung 12 entstehen gewisse Wärmever- weildauer des Faserbreies in der Trenneinrichtung luste, die zur Erzielung eines adiabatischen Arbeits- 12 und in dem Abscheider 42 von 5 Minuten bis zur ablaufes innerhalb der Grenzen eines vertretbaren Zugabe von kaltem Waschwasser wurde der Lignin-Aufwandes vermieden werden. Wärmeverluste ent- 45 gehalt im Durchschnitt um 2%, d.h. auf 16% verstehen auf Grund des aus der Trenneinrichtung 12 ringert. Weitere Versuche ergaben, daß sich der abgezogenen Faserbreis, ferner in der der Wieder- Ligningehalt durch längere Verweilzeiten beispielsaufbereitungsanlage zugeführten verbrauchten Lauge weise von 10 bis 15 Minuten auf 10% verringern läßt, und auf Grund der Zugabe frischer Lauge. Die zum Entsprechend F i g. 2 sind die Abzugseinrichtun-Wärmeausgleich dienende Wärmezufuhr kann auf 50 gen i?,i?4 mit den entsprechenden Hügelrädern in verschiedene Art erfolgen, und zwar über eine so- der Nähe des Bodens des Kochers 11 α derart angegenannte trockene Aufheizung mit Hilfe des Wärme- ordnet, daß keine örtlichen Strömungsschatten der tauschers 66 und auch über eine Leitung 75 α, die Umwälzung auftreten. Die verengten Abzugsöffnun-Frischdampf aus der Dampfsammelleitung 76 über gen liegen direkt auf der Bahn einer beträchtlichen ein Steuerventil 77 direkt dem Kocher 11 zuführt. 55 Flüssigkeitsströmung, die an den Flügelrädern vorbei Das Ventil 77 wird von einem Steuergerät 78 beein- aus dem Kocherboden heraus in eine Saugleitung 80 flußt, das Temperaturmeßwerte über die Leitung 78 α erfolgt, an die eine Umwälzpumpe 81 angeschlossen empfängt und Stellsignale über die Leitung 78 b an ist. Die Pumpe führt die Lauge über einen kurzen das Ventil 77 liefert. Kreislauf 82 in den Kocher 11a zurück, wobei die
Nachfolgend ist ein Durchfühningsbeispiel für das 60 Rückführungsleitung an der Stelle 82 a unterhalb des
erfindungsgemäße Verfahren beschrieben, bei dem Laugenspiegels mündet, so daß eine zusätzliche Be-
für die Aufschließung des in Holzschnitzeln enthalte- einflussung der im Kocher befindlichen Suspension
nen Zellstoffes das sogenannte Kraft-Verfahren an- gegeben ist. Insgesamt sind vier Abzugsöffnungen R,
gewendet wurde. Für die dem Kocher 11 kontinuier- i?4 in der Nähe des Kocherbodens vorgesehen, über
lieh zugeführten Holzschnitzel C ergab sich rech- 65 welche die freigesetzten Fasern in die Sammelleitung
nungsmäßig im Durchschnitt eine Zeitdauer von 35 b und von dort in die Trenneinrichtung 12 ent-
5 Minuten, innerhalb der sich das Material mit Lauge sprechend Fig. 1 gelangen. Das Rücklauf system über
vollgesaugt hatte und nach der die chemische Re- die Leitungen 80, 82 und 82 a gewährleistet eine
weitergehende Beeinflussung der Verweilzeit der freigesetzten Fasern innerhalb des Kochers.
Auch bei der Anordnung entsprechend F i g. 3 sind am Boden des Kochers 11 b Abzugsöffnungen 34 und darüber befindliche Flügelräder R, R vorgesehen und ist das gleiche Umwälzsystem über Leitung 80 b, Pumpe 81 b, Leitung 82 b wie in F i g. 2 vorgesehen. Ein zusätzliches Merkmal der Anordnung nach F i g. 3 besteht aus einer Vortränkung der an der Stelle 90 eingeführten Holzschnitzel C. Die Vortränkung erfolgt mit frischer Lauge, die bei 91 zugeführt wird. Die Mischung aus Holzschnitzeln und frischer Lauge wird unter Druck gesetzt und über eine Presse 92 der Umwälzpumpe 81 b zugeleitet, so daß am Ausgang der über eine Schnecke 92 a betätigten Presse an der Stelle SOb ein Saugdruck entsteht. Die Presse wird von einem Motor 92 b betätigt und enthält zum Abpressen überschüssiger Flüssigkeit ein Zylindersieb 93. Die abgepreßte Lauge wird über die Leitung 91 mit neuen Holzschnitzeln vermischt. Diese Anordnung bietet dadurch gewisse Vorteile, daß die Holzschnitzel direkt in die kurze Umwälzleitung 80 b, 82 b zu einem Zeitpunkt eingeführt werden, nachdem ihre äußere Faserschicht bereits abgelöst worden ist. Die Schnitzel gelangen über die Leitung 82 b in den unteren Kocherbereich unmittelbar der Abzugseinrichtungen R, R, wobei die bereits freigesetzten Fasern sich in dem gleichen Zustand befinden wie andere im Kocher 11 b freigesetzte Zellstoffasern, die bei der Umwälzung nach und nach weiter herausgelöst werden.
In allen Fällen wird dafür gesorgt, daß der Minimaldruck jederzeit und an allen Stellen sich oberhalb des Sättigungsdruckes der in den Schnitzeln bzw. Fasern enthaltenen Flüssigkeit liegt, um das Aufplatzen der Fasern bei Absinken des inneren Drukkes zu verhindern. Durch die Kombination der Beziehungen von Temperatur, Druck und chemischer Konzentration der Lauge wird beim erfindungsgemäßen Verfahren die Aufschlußgeschwindigkeit je nach Art des Ausgangsmaterials und des angewendeten Verfahrens (Sulfit, Sulfat, Natron-Verfahren) teilweise um das Doppelte oder Dreifache gegenüber der Verarbeitung in Chargen erhöht.

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus Holzschnitzeln durch Kochen in einem Zellstoffkocher unter üblichen Aufschlußbedingungen, dadurch gekennzeichnet, daß unter kontinuierlicher Zugabe bzw. Nachfüllung von Holzschnitzeln, Wasser und chemischen Aufschlußmitteln zur Aufrechterhaltung eines Feststoff/Flüssigkeits-Verhältnisses zwischen 1:100 und 1:8 während der Kochung im Zellstoffkocher eine so starke Turbulenz erzeugt wird, daß sich die chemisch angegriffenen Fasern von den Holzschnitzeln lösen und aus dem Kocher abgezogen werden, während die verbleibenden Holzschnitzel dem weiteren Aufschluß ausgesetzt werden, bis sich die weiteren oberflächlich haftenden Fasern abziehen lassen, und daß anschließend die mit freigesetzten Fasern aus dem Kocher abgezogene Aufschlußflüssigkeit von den Fasern getrennt und in einem geschlossenen Kreislauf unter Aufrechterhaltung eines überatmosphärischen Druckes oberhalb des Sättigungsdruckes in den Kocher zurückgeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von der in den Kocher rückgeleiteten Aufschlußflüssigkeit abgetrennten Fasern in einem verbleibenden Anteil von Aufschlußflüssigkeit zur Herabsetzung des Ligningehaltes fortgesetzter Druck- und Kochwirkung unterworfen und anschließend mit gleichzeitiger Erniedrigung der Temperatur auf Werte unter 100° C gewaschen und dem Atmosphärendruck ausgesetzt werden.
3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, bestehend aus einem Kochergefäß, einer Einrichtung zur kontinuierlichen Beschickung mit Holzschnitzeln, Abzugsund Rückführungsleitungen für Aufschlußflüssigkeit und einer an die Abzugsleitung angeschlossenen Einrichtung zur Abtrennung freigesetzter Zellstoffasern aus der Suspension, dadurch gekennzeichnet, daß die Mündung (33) der Abzugsleitung (34, 35 a) in der Kocherwandung (39) durch den Boden (36 x) eines rotierenden Flügelrades (36) auf einen auf die Stärke der abzuziehenden Zellstoffasern einstellbaren Ringspalt
(37) verengt ist und daß an die mit der Abzugsleitung (35 a) verbundene Trenneinrichtung (12) eine in den Kocher (11) führende Flüssigkeitsrückleitung (40,60,68) sowie ein Zellstoffauffang- und Rückkühlungsbehälter (42) angeschlossen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Kocherwandung mehrere an eine gemeinsame Abzugsleitung (35 a) angeschlossene Abzugsöffnungen (34) vorgesehen sind, von denen jede in Form eines Ringspaltes durch den Boden (36 λ:) eines fliegend gelagerten Flügelrades (36) und eine gegenüberliegend an der Kocherwandung (39) angeordnete in ihrem Abstand zum Flügelrad verstellbare Ringrippe
(38) gebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringrippe der Kocherwandung gegenüberliegend auf dem Boden des Flügelrades (36) angeordnet ist und daß der Abstand des Flügelrades bezüglich der Kocherwandung (39) einstellbar ist.
6. Vorrichtung nach Ansprüchen 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine von dem Boden des Kochers (11 α, 11 b) ausgehende zusätzliche Saugleitung (80) an eine Umwälzpumpe (81) angeschlossen und als Rückführungsleitung (82, 82 ä) unterhalb des Flüssigkeitsspiegels im Kocher mündet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Anschluß der Saugleitung (80 b) am Kocherboden und der Umwälzpumpe eine Zugabeeinrichtung (92) für vorbehandelte Holzschnitzel angeschlossen ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 109 522/148

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3301957C2 (de)
DE69434733T2 (de) Kontrolle der gelösten Feststoffe bei der Zellstoffherstellung
AT395026B (de) Verfahren zum kontinuierlichen aufschliessen von zellulosefasermaterial
DE2439077C3 (de) Vorrichtung zur kontinuierlichen Hydrolyse eines feinzerteilten zellulosehaltigen Materials
DE2022866C3 (de) Verfahren zum Bleichen von zellulosehaltigem Material
DE1264233B (de) Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus Holz
DE1567335C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zum chemischen Aufschluß cellulosehaltigen Materials
DE2945421C2 (de)
DE2130164A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Holzpulpe
DE69911039T2 (de) Verfahren zum fällen von hemizellulose auf fasern für verbesserte ausbeute und mahlfähigkeit
DE69210692T2 (de) Diskontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Kraft-Zellstoffen
DE1517145A1 (de) Verfahren zur Behandlung von Ablauge in Verbindung mit staendiger Cellulose-Aufschliessung und Vorrichtung hierzu
DE68913204T2 (de) Vorrichtung und verfahren zur herstellung von papierpulpe, pappe, faserbrettern und ähnlichen erzeugnissen.
DE1517162C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von Zellstoff aus Holzschnitzeln
DE1517162B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Gewin nung von Zellstoff aus Holzschnitzeln
DE886839C (de) Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Behandlung von cellulosehaltigen Ausgangsstoffen mit Kochfluessigkeiten
DE1267076B (de) Verfahren zum kontinuierlichen Kochen von Zellulosematerial
DE3621120A1 (de) Verfahren zur behandlung von zellulosematerial in einem dampf-fluessigkeits-phasen-kocher
DE1517150A1 (de) Verfahren zum kontinuierlichen Aufschliessen von Zellulose und Zellstoffkocher fuer die Durchfuehrung des Verfahrens
DE2044503A1 (en) Cellulose digesting process
DE2248288C3 (de) Verfahren und Anlage zum Herstellen von Zellstoff-Pu lpe
DE1517218C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Auf schließen von Holz
DE1567350A1 (de) Verfahren zur Verzuckerung der Hemizellulose von Holz oder anderen Ausgangsmaterialien durch Druckperkolation mit verduennten Saeuren sowie zur Weiterverarbeitung der gewonnenen Zuckerloesungen und des im wesentlichen aus Zellulose und Lignin bestehenden Rueckstandes
DE1517162A1 (de) Verfahren und Anlage zum kontinuierlichen Aufschliessen von Zellstoff
DE1517150C (de) Verfahren zum Aufschließen von zellulosehaltigem Material und Zellstoffkocher zur Durchführung des Verfahrens