DE1517032B2 - Karamelhaltige beständige Emulsionen ätherischer Öle - Google Patents

Karamelhaltige beständige Emulsionen ätherischer Öle

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Description

Die Erfindung betrifft karamelhaltige beständige Emulsionen ätherischer Öle und Verfahren zu ihrer Herstellung.
Bei der Herstellung von Sirupen für alkoholfreie Getränke wird ein Grundstoff für das alkoholfreie Getränk, der eine Mischung verschiedener ätherischer Öle enthält, einer Geschmackszusammensetzung für ein alkoholfreies Getränk zugesetzt, die Geschmacksund Farbstoffe enthält, worauf der erhaltenen Mischung Phosphorsäure und eine ausreichende Menge einer Zucker/Wasser-Mischung unter Bildung des Sirups für das alkoholfreie Getränk zugefügt werden. Wird dann beispielsweise ein Teil Sirup zu ungefähr 5 Teilen Wasser zugegeben, so erhält man ein alkoholfreies Getränk. Um einen einheitlichen Geschmack und Geruch des Sirups und des aus ihm erhaltenen Getränks sicherzustellen, ist es wichtig, daß die ätherischen Öle einheitlich darin verteilt sind und daß eine derartige Verteilung über längere Zeit stabil bleibt. Da die ätherischen öle in der Regel in Wasser unlöslich sind, war es bisher üblich, zuerst die öle in wäßrigem Medium durch Zugabe eines Emulgiermittels, wie beispielsweise eines pflanzlichen Gummis, namentlich Akaziengummi, Tragantgummi, Karayagummi, Lärchengummi u. dgl., zusammen mit einem oder mehreren Eindickmitteln, die die Viskosität der erhaltenen Mischung erhöhen, zu emulgieren. Die emulgierte Mischung wird als Grundstoff für ein alkoholfreies Getränk bezeichnet. Nachdem die ätherischen öle einheitlich emulgiert worden sind, wird diese Emulsion — oder der Grundstoff für das alkoholfreie Getränk — dem Konzentrat der Geschmackstoffe des alkoholfreien Getränks zugegeben, das Bestandteile, wie beispielsweise Wasser, Geschmacksstoffe, Farbstoffe u. dgl. enthält, und einheitlich darin dispergiert ist. Nach der unter Rühren erfolgenden Zugabe von Phosphorsäure und einer Wasser-Zucker-Mischung bildet sich der Sirup für das alkoholfreie Getränk, in dem die ätherischen Öle vollständig und einheitlich dispergiert sind.
Die bekannten Emulgierverfahren unter Verwendung von verschiedenen Gummisorten als Emulgiermittel für die Öle haben sich als nicht zufriedenstellend für die unbedingt nötige Emulgierung der ätherischen Öle herausgestellt, da das Gummimaterial gelegentlich ausfällt und sich Gumminiederschläge im Inneren der Flaschen für die alkoholfreien Getränke bilden können, die das Aussehen und die Verträglichkeit des Produkts in nachteiliger Weise beeinflussen. Obwohl ferner bestimmte Alkohole als Lösungsmittel für bestimmte ätherische Öle verwendet werden können und auch verwendet wurden, wobei derartige Öle in dem Sirup für das alkoholfreie Getränk in Dispersion gehalten wurden, wirft doch die Verwendung dieser Mittel für den Fachmann Probleme auf, wie beispielsweise höhere Kosten, weniger wirksame Emulgierung, Instabilität sowie das Auftreten eines nachteiligen Geschmacks oder Aromas in dem Getränk.
Bei den meisten alkoholfreien Getränken, die auf der ganzen Welt hergestellt und verkauft werden, ist es immer die Mischung der besonderen ätherischen Öle, die dem letztlich hergestellten alkoholfreien Getränk den gewünschten Geschmack verleiht und die den Verbraucher in die Lage versetzt, ein Getränk von dem anderen zu unterscheiden. Daher ist in jedem Land der Welt das Aroma und der Geschmack desselben Getränks immer gleich. Um gleichbleibenden Geschmack und Aroma zu gewährleisten, können die Hersteller alkoholfreier Getränke entweder den Sirup für das alkoholfreie Getränk herstellen und an ihre Abfüller versenden oder, was noch wirtschaftlicher ist, nur den Aromagrundstoff für das alkoholfreie Getränk, der die emulgieren, einheitlich in ihm dispergierten ätherischen Öle enthält, oder die Geschmackszusammensetzung für das alkoholfreie Getränk, die zusammen mit dem Aromagrundstoff die zusätzlichen Geschmacks- und Farbbestandteile enthält, herstellen und versenden. Aus der Geschmackszusammensetzung für das alkoholfreie Getränk kann leicht der Sirup und aus diesem das Getränk hergestellt werden.
Obwohl die Emulgier- und Eindickmittel in dem wäßrigen Grundstoff für das alkoholfreie Getränk oft wenigstens ungefähr 30 Gewichtsprozent und gewöhnlich ungefähr 33V3 bis 40 Gewichtsprozent der gesamten Bestandteile des Grundstoffs für das alkoholfreie Getränk ausmachen, tragen diese Mittel neben ihrer Hauptfunktion, die darin besteht, die ätherischen Öle in einheitlicher Dispersion zu halten und dem Grundstoff Körper zu geben, nicht wesentlich zum letzlich erhaltenen Aroma oder Geschmack des Sirups oder der aus ihm hergestellten alkoholfreien Getränke bei.
Die Anwesenheit derartiger Emulgier- und Eindickmittel in solch großen Mengen stellt einen beträchtlichen Kostenfaktor dar, vor allem dann, wenn der Grundstoff für das alkoholfreie Getränk oder die den Grundstoff enthaltende Geschmackszusammensetzung über große Entfernungen verschickt werden.
Es ist daher wünschenswert, die Anwesenheit von großen Mengen an Emulgier- und Eindickmitteln in dem Grundstoff für das alkoholfreie Getränk zu ver-
meiden, um dadurch eine erhebliche Gewichtsverminderung der gesamten Bestandteile des Grundstoffs und der mit ihm gebildeten Geschmackszusammensetzung zu erhalten und so Versandkosten zu sparen. Durch die Vermeidung derartiger Emulgiermittel fallen also die vorstehend erwähnten Nachteile weg.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine beständige Emulsion ätherischer Öle und ein Verfahren zu deren Herstellung zu schaffen. Durch Verwendung der erfindungsgemäßen Emulsionen bei der Herstellung von Geschmackszusammensetzungen und Sirupen für alkoholfreie Getränke wird die Verwendung großer Mengen herkömmlicher Emulgier-, Lösungs- und Eindickmittel vermieden und die Unzulänglichkeiten und Nachteile der bisher bekannten Verfahren und Zusammensetzungen fallen weg.
Die Erfindung betrifft daher karamelhaltige beständige Emulsionen ätherischer Öle, bestehend aus mindestens einem ätherischen Öl in einer Menge bis zu etwa 30 Gewichtsprozent und als Emulgator elektronegativen Karamel farbstoff mit etwa 30% Wassergehalt, der bei einfacher Farbintensität etwa 7 Gewichtsprozent Karamelfarbkörper und bei doppelter Farbintensität etwa 13 Gewichtsprozent Karamelfarbkörper aufweist.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung von beständigen karamelhaltigen Emulsionen ätherischer Öle und ist dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein ätherisches Öl in einer Menge bis zu etwa 30 Gewichtsprozent mit elektronegativem Karamelfarbstoff mit etwa 30% Wassergehalt, der bei einfacher Farbintensität etwa 7 Gewichtsprozent Karamelfarbkörper und bei doppelter Farbintensität etwa 13 Gewichtsprozent Karamelfarbkörper enthält, emulgiert wird, indem mit einer zum Emulgieren ausreichenden Mischgeschwindigkeit und während einer ausreichenden Zeitdauer gemischt werden.
Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung der erfindungsgemäßen Emulsionen zur Herstellung eines alkoholfreien oder alkoholhaltigen Getränks, eines Geschmackstoffs, eines Sirups oder eines Nahrungsmittels.
Karamel-Farbstoff ist hinreichend bekannt. Er wurde viele Jahre lang als Farbstoff für alkoholfreie Getränke und Nahrungsmittel verwendet. Karamel-Farbstoff ist im wesentlichen ein Pyrolyseprodukt von Zucker und kann aus geeigneten Kohlehydraten, wie beispielsweise Rohrzucker, Invertzucker, reduzierenden Zuckern, Hydrolyseprodukten der Stärke u. dgl., hergestellt werden. Verschiedene Verfahren zur Herstellung von Karamel-Farbstoff sind bereits ausgearbeitet worden und beispielsweise in den USA.-Patentschriften 2 582 261, 2 784 118 und 2 637 655 beschrieben.
Der zur Emulgierung genießbarer Öle verwendete Karamel-Farbstoff ist elektronegativ, so daß er mit den genießbaren Ölen verträglich ist. Dieser Karamel-Farbstoff hat einen pH-Wert von ungefähr 2,9. Karamel-Farbstoff besteht aus ungefähr 30 Gewichtsteilen Wasser und 70 Gewichtsteilen Karamel-Feststoffen, die die Farbkörper enthalten. Ungefähr 7 bis 8,5 Gewichtsprozent des Karamel-Farbstoffs bestehen aus Farbkörpern. Als einfache Karamel-Farbintensität wird eine solche definiert, die 7 bis 8,5 % Farbkörper aufweist, während bei einer doppelten Karamel-Farbintensität die Menge der Farbkörper auf ungefähr 13 Gewichtsprozent, bezogen auf den Karamel-Farbstoff, ansteigt. Das Wasser und die Feststoffe sind bei doppelter Karamel-Farbintensität in ungefähr gleichen Gewichtsmengen zugegen.
Durch den Ausdruck »ätherische Öle«, wie er hier verwendet wird, ist die Gruppe flüchtiger Öle mit charakteristischen Gerüchen zu verstehen, die aus Pflanzen, Blättern, Blumen, Früchten u. dgl. extrahiert, ausgepreßt oder destilliert werden. Diese ätherischen Öle unterscheiden sich von den fetten Ölen im allgemeinen durch ihre Flüchtigkeit, sowie dadurch, daß
ίο sie nicht schmierig sind und sich nicht verseifen lassen.
Der Ausdruck »ätherische Öle« umfaßt sowohl die Öle, die sowohl in Pflanzen vorkommen, als auch jene, die aus Pflanzenbestandteilen entwickelt werden.
Beispiele für ätherische Öle sind Zitronenöl, Limonellenöl, Cassiaöl, Muskatöl, Neroliöl, Orangenöl, Pfefferminzöl, Nelkenöl und dgl.
Das Emulgiermittel für diese ätherischen Öle wird von den Farbkörpern gebildet, die in dem Karamel-Farbstoff enthalten sind.
Die erfindungsgemäßen Emulsionen werden durch Verwendung allgemein verwendeter Emulgiereinrichtungen wie beispielsweise Homogenisierer, Schnellmischer u. dgl. hergestellt und sind über lange Zeiträume hin stabil.
Die Homogenisierung, die bei der Emulgierungsstufe stattfindet, hat zur Folge, daß die Ölkügelchen durch die wäßrige Lösung des Karamel-Farbstoffs in einer derartigen Größe hindurch verteilt sind, so daß die einzelnen Teilchen unter Bildung einer stabilen Emulsion suspendiert bleiben. Im allgemeinen kann die Größe der Ölkügelchen beträchtlich variieren, obwohl eine Größe von 2 bis 4 Mikron im Durchmesser üblich ist. Obwohl Ölkügelchen mit einer Größe von ungefähr 2 bis 4 Mikron erzeugt werden, spielt die Größe der Kügelchen keine besondere Rolle. Der wesentliche Faktor ist darin zu sehen, daß die Kügelchen gleichmäßig durch die Mischung verteilt sind. Wird ein Karamel-Farbstoff mit doppelter Intensität verwendet, so ist es möglich, Emulsionen zu erhalten,
die bis zu 30% oder sogar mehr der Öle enthalten.
Bei der Herstellung eines Grundstoffs für ein alkoholfreies Getränk unter Verwendung der erfindungsgemäßen Emulsion können beispielsweise die ätherischen Öle des Grundstoffs mit dem ganzen oder mit einem Teil des Karamel-Farbstoffs, der normalerweise zur Herstellung der Geschmackszusammensetzung für das alkoholfreie Getränk verwendet wird, emulgiert werden und anschließend die emulgierten Öle den übrigen Bestandteilen der Geschmackszusammensetzung zugesetzt werden, die zur Herstellung des Sirups für das alkoholfreie Getränk verwendet wird.
Man kann auch so verfahren, daß man zu der den Karamel-Farbstoff enthaltenden Geschmackszusammensetzung für ein alkoholfreies Getränk die Mi-
r>5 schung der ätherischen Öle direkt zugibt, wobei die Zusammensetzung keine bisher bekannten Emulgiermittel für die ätherischen öle enthält, und diese öle in der Zusammensetzung in Gegenwart des Karamel-Farbstoffs emulgiert und anschließend den Sirup für das alkoholfreie Getränk aus der Geschmackszusammensetzung herstellt.
Obwohl es vorzuziehen ist, die ätherischen öle mit dem Karamel-Farbstoff zur Bildung des Aromagrundstoffs für ein alkoholfreies Getränk zu emulgieren und den emulgierten Grundstoff zu dem Hersteller des alkoholfreien Getränks zu verschicken, der den Aromagrundstoff für das alkoholfreie Getränk in die Geschmackszusammensetzung für das alkoholfreie Ge-
tränk einmischt und anschließend den Sirup für das alkoholfreie Getränk herstellt, aus welchem dann das alkoholfreie Getränk erzeugt wird, so wie dies in Beispiel 1 beschrieben ist, ist es jedoch möglich, nur die Mischung ätherischer Öle direkt der den Karamel-Farbstoff enthaltenden Geschmackszusammensetzung für ein alkoholfreies Getränk zuzusetzen und die Öle darin in Folge der Gegenwart des Karamel-Farbstoffs und bei völligem Fehlen der gewöhnlichen Emulgiermittel für die Öle zu emulgieren.
Die erfindungsgemäßen Emulsionen können bei der Herstellung von Sirupen für alkoholfreie Getränke verwendet werden, wobei die Emulgierung durch Verwendung eines Bestandteils erfolgte, der gewöhnlich in derartigen Sirupen ohnedies vorhanden ist. Auf diese Weise können neue und nützliche Grundstoffe für alkoholfreie Getränke, Geschmackszusammensetzungen für alkoholfreie Getränke, Sirups für alkoholfreie Getränke und alkoholfreie Getränke selbst erhalten werden, die alle eine stabile Emulsion von einem oder mehreren ätherischen Ölen enthalten, in denen die Öle vollständig und einheitlich dispergiert sind, wobei diese Emulsionen jedoch keine Emulgiermittel, Lösungsmittel oder irgendwelche anderen Bestandteile enthalten, die normalerweise ohnedies in derartigen Zusammensetzungen gefunden werden.
Der unter Verwendung der erfindungsgemäßen Emulsionen hergestellte Sirup für ein alkoholfreies Getränk enthält alle Bestandteile der bekannten Karamel-Farbstoff enthaltenden alkoholfreien Getränke, mit Ausnahme der zugesetzten Emulgiermittel für die in ihm enthaltenen ätherischen Öle, in dem jedoch die ätherischen Öle vollständig emulgiert und einheitlich dispergiert sind, ohne daß dabei dem Sirup ein weiterer Bestandteil zur Ermöglichung einer derartigen Emulgierung zugegeben wird.
Die mit den erfindungsgemäßen Emulsionen erhaltenen alkoholfreien Getränke gleichen in Farbe und im Geschmack einem alkoholfreien Getränk, das die gleichen Bestandteile aufweist, mit der einen Ausnahme, daß das alkoholfreie Getränk mit den erfindungsgemäßen Emulsionen keine zugesetzten Emulgiermittel für die ätherischen Öle enthält, wobei die ätherischen öle dennoch vollständig emulgiert und einheitlich in dem Getränk dispergiert werden.
Die erfindungsgemäßen Emulsionen können auch als Aromastoffe in geschmacksgebenden Nahrungsmittelprodukten und Getränken, sowohl alkoholischen als auch nichtalkoholischen, Sirupen aller Art, einschließlich Sirupen für alkoholfreie Getränke, Zuckerwerk, würzige Zutaten, Gebäckmischungen, Tortenfüllungen, Kompotten, Getränken u. dgl. verwendet werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken. .
Beispiel 1
Aromagrundstoff für ein alkoholfreies Getränk
1,67 Gewichtsteile einer Mischung ätherischer Öle der folgenden Zusammensetzung wurden mit 98,33 Gewichtsteilen eines Karamel-Farbstoffs säurefest, der 7 bis 8 Gewichtsprozent Farbkörper enthielt, vermischt.
60
65
46,80 g Zitronenöl, Terpen-frei, I5fach
14,20 g Limonellenöl, Terpen-frei, 7fach
10,65 g Cassiaöl
3,50 g Muskatnußöl
0,01 g Neroliöl
24,84 g Orangenöl, Terpen-frei, 35fach
Die Mischung wurde so lange gerührt, bis die Öle vollständig emulgiert und einheitlich in der Mischung verteilt waren.
Beispiel 2
Geschmackszusammensetzung für ein alkoholfreies Getränk
Eine Geschmackszusammensetzung für ein alkoholfreies Getränk wurde wie folgt hergestellt:
360 ml eines Colanußextrakts wurden mit 60 ml Vanille-Extrakt 2fach vermischt und die Mischung einer Lösung von 300 ml Wasser, 480 ml Glyzerin, 960 ml Limonellensaft und 960 ml Karamel-Farbstoff (säurefest) zugesetzt.
Alle vorstehend beschriebenen Bestandteile waren die gleichen wie die in Beispiel 1 verwendeten. Zu dieser Lösung wurden 10,56 g der Mischung ätherischer Öle des Beispiels 1 zugesetzt, und die Geschmackszusammensetzung für ein alkoholfreies Getränk wurde 3 Minuten lang in einem homogenisierenden Mischer gerührt. Die ätherischen Öle wurden vollständig in der Geschmackszusammensetzung für ein alkoholfreies Getränk emulgiert.
Die folgenden Beispiele dienen lediglich zum Beweis, daß die Emulgierung der genießbaren Öle eine Funktion der Farbkörper ist, die in dem Karamel-Farbstoff vorhanden sind.
Beispiel 3
Die vorstehend erwähnten Karamel-Farbkörper wurden in Wasser zur Herstellung einer Lösung, die 11,1 Gewichtsprozent Farbkörper enthielt, gelöst. Der pH-Wert der Lösung wurde durch die Zugabe von Phosphorsäure auf einen Wert von 2,7 eingestellt. Zu 92,5 Gewichtsprozent dieser Lösung wurden 7,5 Gewichtsprozent Zitronenöl gegeben. Die Emulgierung wurde durch die Verwendung eines Hochgeschwindigkeitsmischers bewirkt. Das emulgierte Öl blieb in seinem dispergierten Zustand.
Beispiel 4
Eine Emulsion wurde hergestellt, indem zuerst eine Lösung zubereitet wurde, die 44,5% Wasser (mit genügend Phosphorsäure, um den pH-Wert des Wassers auf einen Wert von 2,7 einzustellen), 47,0% Rohrzucker und 8,5% Farbkörper enthielt, die denen des Beispiels 3 ähnlich sind. Zu 92,5% dieser Lösung wurden 7,5 % Zitronenöl zugefügt und die erhaltene Mischung unter Verwendung eines Hochgeschwindigkeitsmischers zur Erzeugung einer emulgierten Zusammensetzung, die 7,5% Zitronenöl, 43,4% Rohrzucker, 41,1 % Wasser und 7,8% Farbkörper enthielt, emulgiert. Die Emulsion blieb stabil. Die Zugabe des Rohrzuckers erfolgte deshalb, um einen im Handel erhältlichen säurefesten Karamel-Farbstoff zu simulieren. Der Rohrzucker erfüllte die Funktion eines Eindickmittels, d. h. er erhöht die Viskosität der Emulsion und gibt ihr Gehalt. Glyzerin, Propylenglykol, andere Zucker u. dgl. erfüllen ebenfalls die Funktion eines Eindickmittels.
Um zu zeigen, daß die Emulgierung der ätherischen Öle nicht durch den Rohrzucker erfolgt, wurde zuerst eine 51,4%ige Rohrzuckerlösung in phosphorsaurem Wasser mit einem pH-Wert von 2,7 hergestellt. Zu 92 Gewichtsprozent dieser Zuckerlösung wurden 7,5% Zitronenöl zugesetzt und die Mischung nach dem gleichen Emulgierverfahren, wie in Beispiel 3 und4 beschrieben, emulgiert. Es trat keine Emulgierung ein. Stattdessen schied sich eine dicke Ölschicht oben auf der Lösung ab.
Beispiel 5
a) Emulsion für Branntwein
Eine Mischung von T1J2 Gewichtsprozent einer Ölbranntweingeschmacksimitation und 921^ Gewichtsprozent eines Karamel-Farbstoffs mit einfacher Intensität wird in einem Hochgeschwindigkeitsmischer emulgiert.
Zu einer 50%igen Lösung von Alkohol in Wasser wurde die Emulsion in einer Menge von 0,6 g pro 100 ml Lösung zugegeben. Der Branntwein war gut.
b) Emulsion für Kuchenzusatz
Eine andere Emulsion wurde durch Vermischen von 7Vg Gewichtsprozent Napfkuchenaroma (oil cake flavor) mit 92V2 Gewichtsprozent Karamel-Farbstoff mit einfacher Intensität hergestellt. Die Emulsion wurde zu Wasser in einer Menge von 0,6 g pro 100 ml Wasser zugesetzt, was ungefähr mit den Gebrauchsanweisungen der Hersteller zur Verwendung bei der Herstellung von Obstkuchen oder ungefähr 21 g Geschmacksstoff pro 45 kg der Kuchenfüllung entspricht. Die erhaltene Geschmacksmischung wird zur Herstellung von Obstkuchen verwendet.
Vergleichsversuch
Zum Vergleich wird zunächst ein herkömmliches Verfahren zur Herstellung eines alkoholfreien Getränks nach dem Stand der Technik beschrieben, (Beispiel A), während das Beispiel B ein Verfahren zur Herstellung eines alkoholfreien Getränks, unter Verwendung der gemäß Beispiel I hergestellten erfindungsgemäßen Emulsion zum Inhalt hat, das in der Farbe, im Geschmack und Aroma mit dem gemäß Beispiel A erhaltenen Produkt identisch ist, ohne daß dabei Emulgier- und Eindickmittel für die ätherischen Öle zugesetzt werden. Beispiel C beschreibt ein Getränk unter Verwendung der gemäß Beispiel 2 erhaltenen erfindungsgemäßen Emulsion, wobei ebenfalls ein alkoholfreies Getränk erhalten wird, das mit dem nach Beispiel A bzw. B erhaltenen identisch ist.
Beispiel A
Aromagrundstoff für das alkoholfreie Getränk
11 Gewichtsteile einer Mischung ätherischer Öle, die die gleiche Zusammensetzung wie in Beispiel 1 aufwiesen, wurden mit 89 Gewichtsteilen eines Emulsionsvcrmittlers gemischt und so lange gründlich gerührt, bis die Öle vollständig emulgiert und einheitlich in der Mischung dispergiert waren.
Der F.mulsionsvermittler wurde wie folgt hergestellt:
30,27 g Band-Tragantgummi wurden in 2,84 I kaltes
Wasser gegeben und darin verrührt. Verunreinigungen wurden mit einem Sieb entfernt. Der Tragantgummi wurde dann sich mit Wasser vollsaugcn gelassen.
15,13 g pulverisiertes Gummiarabicum wurden innig mit 8,8 g Pektin vermischt, und unter fortwährendem Rühren wurden 840 ml siedendes Wasser langsam zu der Gummiarabicum-Pektin-Mischungzugefügt. 3.68 g Benzoesäure wurden in 120 ml siedendem Wasser gelöst, der Gummiarabicum-Pektin-Mischung zugesetzt und mit ihr innig vermischt.
Die Mischung des Band-Tragantgummis wurde ungefähr 1 Stunde lang bis zur vollständigen Auflösung des Tragantgummis gerührt, der Mischung aus Gummiarabicum, Pektin und Benzoesäure zugesetzt und Va Stunde lang zur Bildung des Emulsionsvermittlers gerührt.
Geschmackszusammensetzung für ein alkoholfreies Getränk
Eine Geschmackszusammensetzung für ein alkoholfreies Getränk wurde wie folgt hergestellt:
360 ml eines Colanußextrakts wurden mit 60 ml Vanille-Extrakt, 2fach, gemischt und die Mischung einer Lösung von 300 ml Wasser, 480 ml Glyzerin, 960 ml Limonellensaft und 960 ml Karamel-Farbstoff säurefest, zugefügt.
Sirup für ein alkoholfreies Getränk
Zu 92 g der obigen Geschmackszusammensetzung für ein alkoholfreies Getränk wurden 3 g des vorstehend erwähnten Aromagrundstoffs für ein alkoholfreies Getränk, der 0,33 g emulgierte ätherische Öle und 15 ml verdünnte Phosphorsäure (1 Teil 85%ige Phosphorsäure [USP] und 7 Volumteile Wasser), in denen 1,7 g Coffein gelöst waren, enthielt, zugegeben. Eine ausreichende Menge eines Zucker/Wasser-Sirups mit 60,0 Brix-Graden, der 6,44 Gewichtsteile Zucker zu 4,29 Gewichtsteilen Wasser enthielt, wurde der obigen Mischung aus einer Geschmackszusammensetzung für ein alkoholfreies Getränk, Phosphorsäure und Aromagrundstoffe für ein alkoholfreies Getränk unter Bildung von 3,79 1 eines Sirups für ein alkoholfreies Getränk zugesetzt.
1 Volumteil dieses Sirups wurde dann mit 5,5 Volumteilen eines kohlensäurehaltigen Wassers unter Bildung eines alkoholfreien Getränks vermischt.
Beispiel B
Geschmackszusammensetzung für ein alkoholfreies Getränk
Eine Geschmackszusammensetzung für ein alkoholfreies Getränk wurde wie in Beispiel A hergestellt, nur der Karamel-Farbstoff wurde weggelassen.
Sirup für ein alkoholfreies Getränk
67,5 ml der obigen Geschmackszusammensetzung für ein alkoholfreies Getränk wurden mit 15 ml einer verdünnten Phosphorsäure, die 1,7 g Coffein (wie sie in Beispiel A verwendet wurde) enthielt und mit 19,7 g des Aromagrundstoffs gemäß Beispiel I für ein alkoholfreies Getränk vermischt. Zu dieser Mischung wurden 19,4 g des gleichen Karamel-Farbstoffs wie im Beispiel A gegeben, um den Karamel-Farbstoff in dem letztlich erhaltenen Sirup auf das gleiche Gesamtgewicht wie in dem nach Beispiel A erhaltenen Sirup zu bringen. Zu der vorstehenden Mischung wurde ein Zucker-Wasser-Sirup mit 60,0 Brix-Graden, wie in Beispiel A beschrieben, unter Bildung von 3,79 I des Sirups für ein alkoholfreies Getränk gegeben.
509 507/124
I Volumteil des Sirups wurde zu 5,5 Volumteilen eines kohlensäurehaltigen Wassers zur Bildung eines alkoholfreien Getränks gegeben.
Bei einem Vergleich des alkoholfreien Getränks von Beispiel A mit dem des Beispiels B zeigte sich, daß beide Getränke im Aussehen, in der Farbe und im Geschmack identisch waren.
Beispiel C
Sirup für ein alkoholfreies Getränk
97,5 ml der Geschmackszusammensetzung für ein alkoholfreies Getränk gemäß Beispiel 2 wurden mit 15 ml verdünnter Phosphorsäure (1 Teil 85%ige Phosphorsäure [USP] und 7 Volumteile Wasser), die 1,7 g Coffein enthielt, vermischt. Eine ausreichende Menge eines Zucker/Wasser-Sirups gemäß Beispiel A und B mit 60,0 Brix-Graden wurde der vorstehend beschriebenen Geschmackszusammensetzung für ein alkoholfreies Getränk — Phosphorsäure-Coffein-Mischung — unter Bildung von 3,79 1 des Sirups für ein alkoholfreies Getränk zugesetzt.
1 Volumteil des Sirups für ein alkoholfreies Getränk wurde mit 5,5 Volumteilen kohlensäurehaltigen Wassers unter Bildung eines alkoholfreien Getränks vermischt.
Das alkoholfreie Getränk nach Beispiel C war im Aussehen, in der Färbung, im Geschmack u. dgl. mit den alkoholfreien Getränken, die nach den Verfahren der Beispiele A und B hergestellt wurden, identisch. Es wurde keinerlei Ölabscheidung sowohl bei der Geschmackszusammensetzung als auch bei dem Sirup und dem alkoholfreien Getränk von Beispiel C nach längerem Stehen beobachtet.
Während herkömmliche Geschmackszusammensetzungen für ein alkoholfreies Getränk, wie beispielsweise Ingwerbierwürze, Wurzelbierwürze u. dgl., die eines oder mehrere ätherische Öle enthalten, wenigstens ein Emulgier- oder Lösungsmittel für das Öl enthielten, wurde nun gefunden, wie dies auch durch das Beispiel C zum Ausdruck kommt, daß von einer Verwendung derartiger Mittel abgesehen werden kann, wenn eine ausreichende Menge eines Karamel-Farbstoffs mit elektronegativem Charakter in der Geschmackszusammensetzung zugegen ist.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Karamelhaltige beständige Emulsionen ätherischer Öle, bestehend aus mindestens einem ätherischen Öl in einer Menge bis zu etwa 30 Gewichtsprozent und als Emulgator elektronegativem Karamel-Farbstoff mit etwa 30 /^Wassergehalt, der bei einfacher Farbintensität etwa 7 Gewichtsprozent Karamelfarbkörper und bei doppelter Farbintensität etwa 13 Gewichtsprozent Karamelfarbkörper aufweist.
2. Verfahren zur Herstellung von beständigen karamelhaltigen Emulsionen ätherischer Öle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein ätherisches Öl in einer Menge bis zu etwa 30 Gewichtsprozent mit elektronegativem Karamelfarbstoff mit etwa 30% Wassergehalt, der bei einfacher Farbintensität etwa 7 Gewichtsprozent Karamelfarbkörper und bei doppelter Farbintensität etwa 13 Gewichtsprozent Karamelfarbkörper enthält, emulgiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das ätherische Öl in Gegenwart von Geschmackstoffen mit dem Karamel-Farbstoff emulgiert wird.
4. Verwendung der Emulsionen nach Anspruch 1 zur Herstellung eines alkoholfreien oder alkoholhaltigen Getränks, eines Geschmackstoffs, eines Sirups oder eines Nahrungsmittels.
DE1517032A 1964-03-05 1965-01-25 Karamelhaltige beständige Emulsionen ätherischer Öle Expired DE1517032C3 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US34973964A 1964-03-05 1964-03-05

Publications (3)

Publication Number Publication Date
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