-
Die Erfindung betrifft eine Fürderanlage für den Tunnelofenwagen-Kreislauf
eines Glühofens und eines Glattbrandofens in der feinkeramischen Industrie, insbesondere
für die Herstellung von Kunstporzellan.
-
Der Bearbeitungsvorgang von Porzellan od. dgl., soweit er hier von
Bedeutung ist, besteht u. a. darin, daß die geformte Rohware auf Brennwagen durch
einen als Glühofen ausaebildeten Tunnelofen bewe-t und dabei vorgebrannt wird. Die
den Glühofen verlassende Glühware 2e]an2t anschließend in die Glasierabteilung und
von dort als glasierte Ware in einen weiteren Tunnelofen, den Glattbrandofen. Schließlich
wird die fertiggebrannte Ware vom Glattbrandofen in die Schleiferei zur Nachbearbeitung
transportiert und anschließend sortiert.
-
Die die Ware aufnehmenden Brennwagen werden bisher ledi-lich innerhalb
der Tunnelöfen und auf C
gewissen Wegstrecken außerhalb der öfen mechanisch,
beispielsweise mittels Ofenschubmaschinen, Schiebebühen od. dgl., fortbewegt. Hierbei
ist weitgehend ein bei Porzellanwaren dringend erforderlicher, erschütterun gsfreier
Transport der Brennwagen -ec,eben. Diese Forderung kann hingegen auf den zwischenliegenden
Wegstrecken, auf denen der Wagentransport von Hand oder mittels Schubwagen erfolgt,
nicht erfüllt werden.
-
Die Folae dessen ist, daß die Ware auf Grund von C
zu starken
Erschütterun-en zu Bruch aeht. somit eine unvertretbar -roße Ausschußquote entsteht.
Dies um so mehr, als die Weastrecken zwischen den öfen und den diesen nachfolgenden
Bearbeitungsabteilungen. also Glasiererei bzw. Schleiferei und Sortiererei, meist
beträchtlich sind. Dieser Sachverhalt ist besonders -ravierend bei der Herstelliin(Y
von fl-ürlicliem Kunstporzellan, da die Rohware bereits äußerst empfindlich -e-en
Erschütterun-en ist. Die einzelnen geformten Geaenstände müssen nämlich auf Grund
ihrer verwickelten Formen mehrfach abgestützt oder unterle(yt werden. Bereits eine
leichte Erschütterun- kann einVerrutschen oder garZusammenfallen des ganzen Stoßes
zur Folge haben. Man hat deshalb bisher zur Herstellun- von Kunstporzellan auf das
Brennen im Tunnelofen, der bei der Geschirrferti-un- fast ausschließlich Verwendun-
findet, verzichtet und die weit weniaer wirtschaftlich arbeitenden Rundöfen bzw.
Kammeröfen beibehalten.
-
Damit ist aber ein kontinuierlicher mehrschichtiaer Betrieb der Brennanlage
ausgeschlossen.
-
Aufzabe der Erfindun-a ist es, hier -Abhilfe zu schaffen und eine
Förderanla-e zu entwickeln, die den Besonderheiten des Tunnelofenwagen-Transports
in der feinkeramischen Industrie, insbesondere zum Brennen von Kunstporzellan Rechnung
trägt, so daß dieses auf seinem ganzen Weg von der Prüfstation bis zur Entnahmestati
on eines Kreislaufs weitgehend erschütterun-sfrei transportiert werden kann.
-
Erfindun2s-emiß wird zur Lösun- dieses Problems vorgeschlaaen., den
Glühofen-Kreislalaf innerhalb des Glaltbrandofen-Kreislaufs anzuordnen. Diese Maßnahme
brin-,t zunächst den beachtlichen Vorteil eines sehr geringen Raumbedarfs mit sich.
Zum anderen berücksichti-t sie die Tatsache, daß die geformte Rohware auf gegen
Erschütterung, geschützten, ge-L- C el federten Wagen zur Füllstation des Glühofen-Kreis-]aufs
transportiert wird. Dies ermöglicht aber ein un-C -ehindertes Überfahren der im
Niveau der Fahrstraßen lieaenden Fördermittel des außenliegenden Glattbrandofen-Kreislaufs,
nämlich der Gleise bzw. Schiebebühnen. Die Füll- und die Entnahmestation des Glühofen-Kreislaufs
lie-en innerhalb des Glattbrandofen-Kreislaufs, dessen Füllstation wieder vom Inneren
des Kreislaufs her beschickt wird. Die Verwendung einer die Tunnelofenwacren kontinuierlich
bewegenden Fördereinrichtung ermöglicht einen er-C, schütterungsfreien Lauf, so
daß selbst filürliches Kunstporzellan im Turmelofenbetrieb gebrannt werden kann,
ohne daß die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens durch eine unzulässig hohe Ausschußquote
gefährdet ist.
-
Im Hinblick auf die erfindungsgemäße Anordnung der beiden Kreisläufe
ineinander hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, zwischen dem die Entnahmestation
des Glühofen-Kreislaufs aufweisenden Gleisstrang und dem die Füllstation des Glattbrandofen-Kreislaufs
aufweisenden Gleisstran2 die Glasierstation anzuordnen.
-
Das vorgebrannte Gut durchläuft dann die Glasierstation in einer Richtuncy
von der Entnahmestation des ersten zur Füllstation des zweiten Kreislaufs. Diese
Anordnuii(Y ergibt einen besonders günstigen Werkstückfluß und Arbeitsablauf innerhalb
des gesamten Betriebs von der Form-ebuno, bis zur Ferli -
9
ware.
-
In bevorzuater Auscestaltun- der Erfindun" sind der Glühofen-Kreislauf
und der Glattbrandofen-Kreislauf durch einen Gleisstrang miteinander verbunden,
so daß leere oder beladene Tunnelofenwaoen in beliebiger Anzahl von einem
Kreislauf auf den anderen um2esetzt werden können.
-
Eine bevorzuate Ausführunasform ist in der folgenden Beschreibung
sowie an Hand der Zeichnung, die eine schematische Ansicht der Förderanlage mit
den in ihrem Bereich 2ele-eiien BearbeitunLsstellen für die Porzellanware wiederoibt,
beschrieben.
-
Zum Brennen der Ware sind zwei vorzugsweise parallel nebeneinander
angeordnete Tunnelöfen vorgesehen, von denen der eine als Glühofen
1 für den z# '\,'orbrand der Rohware, der andere als Glattbrandofen 2 für
den Fertigbrand der glasierten Ware dient. Beiden Tunnelöfen 1, 2 ist
je eine in sich geschlossene Fahrbahn 3. 4 zti#-,eordiiet. deren einer
Zwei- 5
bzw. 6 durch den zti-eÜörioeii Tunnelofen geführt ist.
Die Anordnun2 ist beim dar"estellten Ausführungsbeispiel so getroffen. daß die Fahrbahn
3 des Glühofens 1 innerhalb der Fahrbahn 4 des Glattbrandofens 2 verläuft.
-
Jede Fahrbahn 3, 4 bosleht in der darolestellten Ausführuna
zunächst aus zwei Gleisstränoen 7, 9
bzw. 8, 10 und aus den die"e an
ihren Kopfenden verbindenden, bekannten Schiebebühnen 11, 13 bzw. 12, 14.
Der Gleisstrang 9 der Fahrbahn 3 und der Gleisstrang 10 der
Fahrbahn 4 bilden dabei den durch den zu-ehörfizen Ofen 1 bzw, 2 eeführten
Fahrbahn-Zweic, 5 bzw. 6, während vorzugsweise parallel zu die-C
C
sein die beiden anderen Gleisstränoe 7 und 8 jeweils außerhalb
der öfen angeordnet sind.
-
Der Gleisstrang 7 der Fahrbahn 3 weist im Anschluß an
die Schiebebühne 13 eine Entnahmestation 15 auf, an der die den Glühofen
verlassende Glühware von den Brennwagen abgenommen werden kann. Die auf dem Gleisstrang
7 weiterbewegten leeren Brennwa-en können anschließend an der Füllstation
17 mit Rohware £,efüllt und über die Schiebebühne 11 und den Gleisstrano,
9 in den Glühofen 1
gefördert werden.
Die Fahrbahn
3 des Glühofens 1 weist parallel zum Gleisstrancy 7 einen weiteren
Gleisstran(T 19 auf. Dieser dient als Vorrats- und Puffergleis für die an
der Füllstation 17 mit Rohware beladenen Brennwaaen. Diese können nämlich
von der Füllstation 17 des Gleisstrangs 7 über die Schiebebühne
11 auf das Vorratsgleis 19 bewegt und dort zu Kolonnen zusammen-C,
,gestellt werden.
-
Der außerhalb des Glattbrandofens 2 geführte Gleisstrang
8 der Fahrbahn 4 ist mit einer Füllstation 16
versehen, an der die
Brennwagen mit glasierter Ware aefüllt werden. Diese beweaen sich anschließend über
die Schiebebühne 12 und den Gleisstrang 10 in den Glattbrandofen 2. Die Fahrbahn
4 des Glattbrandofens 2 weist einen weiteren Gleisstrang 20 auf, der über die verlänaerte
Schiebebühne 14 mit dem durch den Glattbrandofen geführten Gleisstrang
10 in Verbindung steht.
-
Die den Glattbrandofen 2 verlassenden, mit gebrannter Glasurware beladenen
Brennwagen erreichen über die Schiebebühne 14 den Gleisstrano, 20
C
und
können an dessen Entnahmestation 18 entleert werden.
-
Jede Fahrbahn 3, 4 weist ein Reparaturgleis 21, 22 auf, auf
welches reparaturbedürftige Brennwagen über die Schiebebühnen 13 bzw. 14
transportiert werden können. Beide Fahrbahnen 3, 4 stehen ferner über ein
gemeinsames Gleis 23 in Verbindung, so daß die Brennwa-en von einer Fahrbahn
auf die andere je nach Bedarf verschoben werden können. Dieses Gleis
23 kann mit einer lösbaren Sperrvorrichtung versehen sein, die verhindert,
daß während des Arbeitsablaufs Waaen unzeitio, von einer Fahrbahn auf die andere
gewechselt werden können.
-
Die Anordnunc, der Fahrbahnen ist so aetroffen, daß zwischen dem Gleisstrang
7 der Fahrbahn 3 und dem Gleisstrano, 8 der Fahrbahn 4 die
Glasiererei 24 des Betriebs eingeschaltet ist, während der Gleisstrang 20 der Fahrbahn
4 durch die Schleiferei und Sortierabteilun- 25 des Betriebs -eführt ist.
-
Die Betriebsweise der Förderanlaae ist fol-ende: Die, nicht dargestellten
Brennwagen werden an der Füllstation 17 mit geformter Rohware beladen und
von einem Fördermittel, beispielsweise einem Seilzu- gemäß Richtungspfeil
26 auf die Schiebebühne C3 C im
1 übergesetzt, von deren Förderorgan
erfaßt und in Richtung des Pfeils 27 verschoben. An der Stoßstelle zwischen
Schiebebühne 11 und Gleisstrang 9 werden die Brennwagen auf diesen
Strang übersetzt und mittels eines Seilzugs od. dgl. der Ofenschubmaschine des Glühofens
1 zugeführt, welcher die Wagen bis zum Ofenaustritt bewe-t. Dort werden sie
von einem weiteren Seilzug erfaßt und auf die Schiebebühne 13
um-esetzt. Diese
bewe-t die Waaen gemäß Rich-C ZD tungspfeil 28 bis zum Gleisstrang
7, auf dem sie wiederum in Richtung des Pfeils 26 zur Entnahmestation
15 gelangen.
-
Die Glühware wird bei 15 von den Brennwagen abgenommen und
gelangt in die Glasiererei 24. Die C
(Ylasierte Ware wird an der Füllstation
16 des Gleisstrangs 8 auf die Brennwagen der Fahrbahn 4 geladen. Diese
werden mittels eines Seilzugs od. dgl. in Richtung des Pfeils 29 auf die
Schiebebühne 12 bewegt, von deren Förderorgan erfaßt und gemäß Pfeil 30 bis
zum Gleisstrang 10 verschoben, auf diesen umgesetzt und bis zur Ofensähubmaschine
des Glattbrandofens 2 befördert. Diese übernimmt die Bewe-Gung der Brennwagen innerhalb
des Ofens und übergibt diese an einen Seilzug, der sie auf die Schiebebühne 14 bewegt.
Durch deren Förderorgan gelangen sie gemäß Richtungspfeil 31 bis zur Anstoßstelle
des Gleisstrangs 20, von dessen Seilzug sie zur Entnahmestation 18 transportiert
werden. Hier können die Brennwa-en entladen und die fertig ebrannte Ware t19 in
die Schleiferei bzw. Sortierabteilung 25 verbracht werden.
-
Die mit 27, 28, 29, 30 und 31 bezeichneten Pfeile besitzen
jeweils einen in entgegengesetzter Richtung im C C C
anaedeuteten Pfeil, der
die Umkehrbarkeit der Bewegungsrichtung andeuten soll.
-
Um die beschriebene Anla ' ge zumindest teilweise auch in Nachtschicht
betreiben zu können, ist das Vorratsgleis 19 vorgesehen. Auf diesem können
mehrere an der Füllstation 1.7 beladene Brennwagen zu einer Kolonne zusammengestellt
und während der Nachtschicht über die Schiebebühne 11 und den Gleisstranc,
9 dem Glühofen 1 zugeführt werden.
-
Die einzelnen Förderorgane der Fahrbahnen 3
und 4 sind vorzu-sweise
in Abhäneickeit von der Geschwindigkeit der jeweiligen Ofenschubmaschine steuerbar.
-
Selbstverständlich ist die Erfinduno, nicht auf das dargestellte und
beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Es können beispielsweise als Fördermittel
statt Seilziiae auch hydraulische oder wirkungsgleiche, mechanische Antriebe Anwenduna
finden. Die Steuerung der gesamten Anlage kann ferner willkürlich stufenlos erfolaen.
-
L,