DE150662C - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01R—MEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
- G01R22/00—Arrangements for measuring time integral of electric power or current, e.g. electricity meters
- G01R22/02—Arrangements for measuring time integral of electric power or current, e.g. electricity meters by electrolytic methods
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- Electrolytic Production Of Metals (AREA)
Description
PATENTAMT.
JVIl 50662 KLASSE 21 e.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Elektrizitätszähler derjenigen Art, bei welcher
das Sinken des Spiegels eines Elektrolyten in einem Rohr an einer graduierten Skala die
Anzahl von Elektrizitätseinheiten anzeigt, welche den Zähler durchflossen haben. Bei
den bisher bekannten Zählern dieser Art wurde verdünnte Schwefelsäure als Elektrolyt
verwendet und die Elektroden aus Platin hergestellt, welches durch Platindrähte an geeignete,
gegen die Wirkung der Säure geschützte Zuleitungen angeschlossen ist.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Vorrichtung" dieser Art, welche erheblich
billiger herzustellen ist.
Gemäß derselben werden die Elektroden aus einer besonderen Sorte Schmiedeeisen
hergestellt, von welcher gefunden wurde, daß sie »passiv« bleibt, wenn sie mit einem
alkalischen oder nicht sauren Elektrolyten benutzt wird.
Schon früher ist Eisen zum Gebrauch als Elektrode in einer alkalischen Lösung vorgeschlagen
worden; dies war jedoch in allen Fällen bei solchen elektrolytischen Verfahren der Fall, bei denen eine geringe Wirkung
erfordert wurde, und infolgedessen sind keine besonderen Eisensorten benutzt worden.
Eisen hat dagegen keine Verwendung bei elektrolytischen Elektrizitätszählern gefunden,
weil es für diesen Zweck sehr wesentlich ist, daß die Elektroden nicht vom Elektrolyten
angegriffen werden. Andernfalls wird, da die Wirkungen sich häufen, die schwache
alkalische Lösung bei Benutzung von Eisenelektroden bald in eine "Lösung eines Alkaliferrates
umgewandelt und die Flüssigkeit muß infolgedessen bald durch frische ersetzt werden.
Es ist ferner bekannt, daß chemisch reines Eisen, welches durch Reduktion von Eisenoxyd
mit Wasserstoff bei hoher Temperatur erhalten ist, bei der Elektrolyse keine Einwirkung
auf Alkali ausübt. Chemisch reines, in dieser Weise hergestelltes Eisen ist sehr
teuer, besitzt ferner keine zur Verwendung als Elektroden geeignete Form, ohne daß
weitere Vorbereitung notwendig ist, und hat bisher keine Anwendung bei elektrolytischen
Elektrizitätszählern gefunden.
Es hat sich nun aber gezeigt, daß die Verwendung von chemisch reinem Eisen nicht
notwendig ist, um bei elektrolytischen Prozessen Einwirkungen auf die Elektroden zu
vermeiden. Die gewöhnlich im Handelseisen vorkommenden Stoffe sind, abgesehen vom
Eisen selbst, Kohlenstoff, Phosphor, Silizium, Schwefel, Mangan und bei gewissen Stahlsorten
Chrom und Wolfram. Bei gewöhnlichen Eisensorten sind Phosphor, Silizium, Schwefel und Mangan nicht in so großer
Menge vorhanden, daß sie die Wirkung des Eisens beim Gebrauch als Elektrolyt verändern.
Beim Kohlenstoff ist- dies jedoch anders. Es hat sich ergeben, daß dieses Element dem Eisen gegenüber als elektronegativ
wirkt, wenn es in mehr als einer gewissen Menge vorhanden ist, wodurch ort-
liehe elektrische Wirkungen sekundärer Natur entstehen, die zur Bildung eines Alkaliferrates
führen.
Kohlenstoff tritt, wie bekannt, im Eisen als nicht chemisch gebundener Stoff, Graphit,
auf und auch im gebundenen Zustande, wahrscheinlich als Eisenkarbid. Graues Gießereieisen
enthält große Mengen . graphitischen Kohlenstoffes und wird durch das Alkali
ίο beim Durchfluß des elektrischen Stromes
rasch angegriffen unter Bildung eines Alkaliferrates. Es ist jedoch für den Eintritt
dieser Wirkung nicht nötig, daß der Kohlenstoff sich in graphitischem Zustande befindet,
da das Eisen, wenn es in gewisser Menge chemisch gebundenen Kohlenstoff ohne Beimischung
von Graphit enthält, nach einer gewissen kurzen Zeit sich unter Bildung eines Alkaliferrates zu lösen beginnt. Dies
ao hat sich bei der Verwendung verschiedener Arten weißen Gießereieisens, Spiegeleisens
und mehrerer Stahlsorten ergeben. Warum diese Einwirkung nicht unmittelbar auftritt,
ist nicht genügend aufgeklärt, und in allen Fällen wird diese Wirkung durch Verwendung
einer stärkeren Lösung als Elektrolyt beschleunigt.
Es hat sich gezeigt, daß diese Wirkung, obwohl sie durch den Kohlenstoff hervorgebracht
wird, doch dann nicht einzutreten braucht, wenn man die Gesamtmenge des Kohlenstoffes unter 0,3 oder 0,4 Prozent
hält, so daß man von der Verwendung chemisch reinen Eisen absehen kann, vorausgesetzt,
daß die 'Lösung nicht zu stark ist. Wenn der Elektrolyt mehr als 25 Prozent Ätznatron enthält, bleibt das Eisen nicht
mehr inaktiv. Diese Erscheinung ermöglicht die Verwendung gewöhnlichen Schmiedeeisens
oder ähnlichen Materials, das unter verschiedenen Namen, z. B. hämmerbares Eisen, im
Handel ist, unter Benutzung" eines alkalischen Elektrolyts zur Herstellung eines elektrolytischen
Elektrizitätszählers. Das Alkali wird zweckmäßig in solcher Konzentrierung angewendet,
welche als »normale« Konzentrierung bezeichnet wird, nämlich 8 oder 10 Prozent,
wofern man Ätznatron verwendet.
Gemäß der Erfindung kann man Elektroden von größerer Dauerhaftigkeit als bisher benutzen
, welche eine einfachere Aufhängung erfordern und in verschiedener Gastalt zur Erreichung von geringerem Gewicht und
Raumersparnis verwendet werden können, ohne der. Wirksamkeit Abbruch zu tun. Es hat sich ferner ergeben, daß durch Ersetzung
des Platins durch Eisen ein geringerer Spannungsverlust eintritt, als bei den bisher benutzten
auf dem Prinzip der Elektrolyse beruhenden Zählern. Dieser Spannungsverlust ist der einzige Nachteil gewesen, der gegen
ihre Annahme sprach. Anstatt eines Verlustes von 4 Volt bei einem Stromkreis von
230 Volt, welcher bei Verwendung von Platin bei einem Zähler von ungefähr
21J2 Ampere bei voller Belastung auftrat, ergibt
sich jetzt ein Verlust von nur 2V2 Volt unter ähnlichen Umständen, wenn der Zähler
mit Schmiedeeisenelektroden ausgerüstet wird. Dies ist leicht erklärlich, wenn man den
großen Preisunterschied von Schmiedeeisen und Platin berücksichtigt. Der billige Preis
des ersteren gestattet die Anwendung von größeren und dauerhaften Elektroden, wodurch
sich der innere Widerstand des Zählers und folglich der gewöhnliche Spannungsverlust
erniedrigt, welcher eine ernste und berechtigte Klage der Konsumenten bildete. Natürlich ist dies ein Vorteil für den Stromverbraucher,
da er auf diese Weise für die in den Stromkreis eingeschlossenen Lampen einen höheren Wirkungsgrad erzielt.
Der Zähler besteht aus einem geeigneten Rohr oder Gefäß aus Glas oder anderem geeigneten
Material, in welches ein Paar Elektroden von der üblichen flach rechteckigen
Form oder anderer geeigneter Form eingehängt wird, welche jedoch aus dem oben genannten
Material bestehen. Die größere Billigkeit dieses Stoffes gegenüber Platin gestattet
diese Elektroden wesentlich dicker zu halten, so daß sie sehr dauerhaft sind.
Diese Elektroden werden durch Schrauben oder auf andere Weise an Zuleitungen üblicher
Art befestigt, welche zweckmäßig aus einfachen starken Drähten oder Schienen aus
dem gleichen Material bestehen, das sogar ungeschützt bleiben und mit den Elektrodenplatten ein Stück bilden kann. Man erkennt,
daß die geringen Kosten des angewendeten Materials die Vermeidung der bisher üblichen
geringen Dimensionen, durch welche der Zähler leicht zerbrechlich wurde, gestattet
und verschiedenfache Abänderungen der Formen ermöglicht.
Die Elektroden werden zusammengehalten und durch geeignete Vorrichtungen, die aus
Vulkanit oder anderem Isoliermaterial bestehen , in gewissem Abstande gegeneinander
gesichert. Sie werden durch ihre Zuleitungen im Zählergefäß gehalten. Dieses Gefäß besitzt
an dem für die Messung in Betracht kommenden Teil eine gleichmäßige Weite. Die Zuleitungen sind oben an einem Stopfen
oder einer Kappe aus Vulkanit befestigt, die über das obere Ende des Gefäßes paßt. Sie
können auch am Boden des Gefäßes angebracht werden, und zwar in gleicher Weise durch eine Kappe oder einen Stopfen. Das
Sinken des Elektrolytenspiegels kann in beiden Fällen an einer eingeteilten Skala in
üblicher Weise abgelesen werden, wobei die
Wirkungsweise der Zelle dieselbe bleibt, wie bisher.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:I. Ein elektrolytischer Elektrizitätszähler, bei welchem der Elektrolyt aus einer alkalischen oder nicht sauren Flüssigkeit besteht, gekennzeichnet durch die Anwendung von Elektroden aus Schmiedeeisen, welches weniger als o, |. Prozent Kohlenstoff enthält, wodurch man dauerhaftere und größere Elektroden benutzen kann, was, abgesehen von einer Kostenersparnis, eine Verminderung des elektrischen Widerstandes und des gewöhnlichen Spannungsverlustes zur Folge hat.
- 2. Eine Ausführungsform des elektrolytischen Elektrizitätszählers nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der alkalische Elektrolyt aus einer Lösung von Ätznatron besteht, die nicht mehr als 25 Prozent Natriumhydrat enthält.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE150662T | 1903-03-15 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE150662C true DE150662C (de) | 1904-04-06 |
Family
ID=33426566
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1903150662D Expired DE150662C (de) | 1903-03-15 | 1903-03-15 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE150662C (de) |
-
1903
- 1903-03-15 DE DE1903150662D patent/DE150662C/de not_active Expired
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