DE1505014B1 - Fahrzeugluftreifen mit faserverstaerkten Einlagen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugluftreifen mit einer im Bereich der Lauffläche angeordneten Verstärkungseinlage, die sich lagenweise kreuzende Lagen parallel verlaufender Kordfaden oder -drähte und mindestens eine weitere Lage aus in Gummi eingebetteten einander parallel oder annähernd parallel gerichteten Textil- oder Metallfasern aufweist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Stabilität und Belastbarkeit derartiger Luftreifen zu erhöhen, die — wie z. B. Lastwagenreifen — im Betrieb in besonders hohem Maße Biege- oder Knickbeanspruchungen und Verletzungsgefahren ausgesetzt sind.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Reifenseitenwände in ihrem Mittelbereich mit mindestens einer Versteifungseinlage aus in Gummi eingebetteten einander parallel oder annähernd parallel gerichteten Textil- oder Metallfasern versehen sind.

Durch die erfindungsgemäße Anordnung werden Haltbarkeit und Lebensdauer des Reifens verbessert, indem Lagenlösungen der Karkasse vermieden werden, wobei die Elastizität der Fasern bzw. deren elastische Einbettung gleichzeitig die Versteifungseinlage davor schützt, daß sich die Fasern im harten Betriebseinsatz vom umhüllenden Gummi lösen.

Die Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht.

F i g. 1 zeigt in radialem Querschnitt einen Reifen nach der Erfindung;

Fig. 2 zeigt in größerem Maßstabe und schaubildlich einen Teil des gerichteten Fasermaterials; Fig. 3 zeigt in größerem Maßstabe einen Schnitt durch einen Teil der einen Seitenwand des Reifens nach F ig. 1;

Fig. 4 ist eine ähnliche Darstellung wie Fig. 3 und zeigt eine Abänderungsform, bei der sich die

ίο Faserrichtungen in zwei benachbarten Versteifungseinlagen kreuzen.

Der Reif en10 weist eine Karkasse 11 aus Kordfaden oder -drähten auf, die radial verlaufen, gegebenenfalls indessen auch einen anderen Verlauf aufweisen können. Die Enden der Karkassenlage bzw. -lagen sind um nicht dehnbare Wulstkerne 12 bzw. 13 herumgeschlungen und mit diesen verankert.

Der Lauffläche 16 des Reifens wird eine hohe Stabilität durch eine aus drei Lagen 17, 18 und 19 beste-

ao hende Verstärkungseinlage verliehen. Die Lage 17 liegt zur Kakasse 11 benachbart und besteht aus Gummi, der durch gerichtete Fasern / verstärkt ist , (Fig. 2). Die gerichteten Fasern/ in der Laufflächen- " einlage verlaufen etwa in einem Winkel von 90 bis 60° gegenüber der Umfangsrichtung des Reifens.

Die äußeren beiden Lagen 18 und 19 der Verstärkungseinlage bestehen aus Drahtkord, wobei die Drähte jeder Lage parallel zueinander und in einem Winkel zur Umfangsrichtung von etwa 30 bis 10°, zweckmäßig in einem Winkel von etwa 20°, verlaufen. Die Drähte der Lage 18 kreuzen diejenigen der Lage 19.

In dem dargestellten Ausführungsbeispiel hat die faserverstärkte Lage 17 etwa die gleichen Abmessungen wie die Drahtlagen 18 und 19, d. h., sie ist etwa 2 mm dick, und hat dabei einen Modul von 91 kg/cm² bei 2O°/o Dehnung, wobei diese Festlegungen sich ändern können, je nach Reifenart und den Betriebsanforderungen, denen der Reifen unterworfen werden soll.

Die Erfindung sieht die Anordnung faserverstärkter Versteifungseinlagen 21 und 22 in den Seitenwänden 14 und 15 vor. Diese Versteifungseinlagen weisen etwa die gleiche Zusammensetzung auf wie die Lage 17 der Verstärkungseinlage; sie sind durch Fasern / verstärkt, die zweckmäßig aus Nylon bestehen. Die Fasern sind zu etwa 90 % und mehr so gerichtet, daß sie parallel zueinander verlaufen. Das notwendige Maß der gleichen Faserorientierung wird durch übliche Walz- und Kalandiervorgänge erreicht. Der Denierwert der Nylonfasern liegt etwa zwischen IV2 und 6, und die Faserlänge beträgt etwa 25 bis 32 mm. Das Gewicht der Fasern beträgt etwa 2 bis 5 % des Gewichtes der Einlage.

Es können auch andere als Nylonfasern zur Verwendung gelangen, z. B. Fasern aus Baumwolle, Kunstseide, Dacron, Glas, Saran-Kunststoffen, Polypropylen, Polyäthylen, Mineralien und auch aus Stahl oder anderen geeigneten metallenen Stoffen. Ausgezeichnete Ergebnisse lassen sich z. B. erzielen, wenn die Versteifungseinlage mit Stahlfasern verstärkt wird, die etwa 0,15 mm stark und etwa 22 mm lang sind.

Bei einer besonders vorteilhaften Ausbildung gemäß Fig. 3 verlaufen die Fasern parallel zu den Kordfaden oder -drähten der Karkasse 11 und zweckmäßig radial.

Besonders vorteilhaft liegen die Versteifungseinlagen 21, 22 bzw. 25 und 26 gegenüber der Karkasse 11 außen. Im Bedarfsfalle können aber diese Versteifungseinlagen auch innerhalb der Karkasse 11 vorgesehen sein bzw. bei mehreren Lagen der Karkasse zwischen einzelnen Lagen angeordnet werden. Die Versteifungseinlagen 21, 22 bzw. 25 und 26 befinden sich im mittleren Bereich der Reifenseitenwände 14 und 15 und erstrecken sich über 15 bis 45 °/o, zweckmäßig über 30%, der Querschnittshöhe des Reifens.

Wie in F i g. 4 veranschaulicht, können zwei oder mehrere Versteifungseinlagen 25 und 26 vorgesehen sein, deren Faserrichtungen einander kreuzen und Winkel bis zu 90°, normalerweise zwischen 30 und 60°, und beim dargestellten, besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel von etwa 45° miteinander einschließen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Fahrzeugluftreifen mit einer im Bereich der Lauffläche angeordneten Verstärkungsemlage, die sich lagenweise kreuzende Lagen parallel verlauf ender Kordfäden oder -drähte und mindestens eine weitere Lage aus in Gummi eingebetteten einander parallel oder annähernd parallel gerichteten Textil- oder Metallfasern aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Reifenseitenwände (14 und 15) in ihrem Mittelbereich mit mindestens einer Versteifungseinlage (21, 22 bzw. 25 und 26) aus in Gummi eingebetteten einander parallel oder annähernd parallel gerichteten Textil- oder Metallfasern (f) versehen sind.

2. Luftreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifungseinlage (21, 22 bzw. 25 und 26) gegenüber der Karkasse (U) außen angeordnet ist.

3. Luftreifen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anordnung einer einzigen Versteifungsemlage (21, 22) die Fasern (f) parallel zu den Kordfäden oder -drähten der Karkasse (11) und zweckmäßig radial verlaufen.

4. Luftreifen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei mehreren Versteifungseinlagen (25 und 27) die Fasern (f) benachbarter Einlagen einander in einem Winkel von etwa 45° kreuzen.

5. Luftreifen nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Versteifurigseinlage (21, 22 bzw. 25 und 26) etwa über 30 % der Querschnittshöhe des Reifens erstreckt.