DE1502646C - Verfahren zum Herstellen eines pro filierten Diamantformwerkzeuges - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines pro filierten DiamantformwerkzeugesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines profilierten Diamantformwerkzeuges
mit einem Tragkörper und einer mittels Metallbindemittel daran befestigten Schicht Diamantkörner,
deren arbeitende Spitzen in einer gemeinsamen Arbeitsfläche liegen, wobei im Überschuß aufgetragenes
Diamantkorn mittels einer Haftschicht an einem Hilfsträger befestigt, der Überschuß entfernt
und das Korn durch das Metallbindemittel gebunden und in eine Schicht eingebettet wird, die größer als
die Diamantkörner ist, worauf der Hilfsträger entfernt wird.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art wird der Hilfsträger gemäß einem vorbestimmten Muster
mit Klebstoffflächen versehen. Das Korn wird im Überschuß aufgetragen. Die nicht an der Klebstoffschicht
haftenden Körner werden dann abgebürstet oder auf andere Weise entfernt. Nachdem das
verbleibende Korn in der Metallbindemittelschicht fixiert und der Hilfsträger entfernt worden ist, ergibt
sich ein Werkzeug, bei dem eine einzige Schleifkörnerschicht in der Arbeitsfläche liegt. Die Dichte
der Diamantschleifkörner in dieser Schicht ist jedoch gering; die Lage der Körner ist unregelmäßig.
Es ist ferner bekannt, den Hilfsträger mit einer durchgehenden Haftschicht zu versehen, diese mit
einer Schablone abzudecken und dann die Diamantschleifkörner mittels eines elektrostatischen Feldes
auf den Hilfsträger aufzubringen. Hiermit erreicht man, daß die Körner eine solche Orientierung erfahren,
daß sie beim fertigen Werkzeug in Richtung ihrer Hauptachse nach außen ragen. Aber auch hierbei
ist die Korndichte gering. Außerdem kann dieses Verfahren nur bei einer ebenen Werkzeugoberiläche
verwirklicht werden.
Außerdem ist es -bekannt, einen Hilfsträger mit
einer durchgehenden Haftschicht zu versehen, die auch galvanisch aufgetragen sein kann, Diamantkörner
auf diese Haftschicht zu verteilen und dann mit einem Druckwerkzeug durch die Haftschicht bis
zur Anlage am Hilfsträger zu drücken. Auch hierbei ist die Korndichte gering. Beim Eindrücken werden
die Körner zum überwiegenden Teil so umgelegt, daß ihre Hauptachse parallel zur Hilfsträgeroberfläche
verläuft. Infolge der Verwendung des Druckwerkzeuges lassen sich nur einfache Werkzeugoberllächen,
z. B. Zylinderflächen oder ebene Flächen, herstellen.
Bei einem anderen bekannten Verfahren werden die Diamantkörner in einem galvanischen Bad zunächst
in einer Schicht auf dem Hilfsträger verteilt. Dann wird galvanisch die Haftschicht gebildet.
Wiederum ergibt sich eine geringe Korndichte, eine mangelnde Orientierung der Körner und eine Beschränkung
auf ebene Werkzeugoberflächen.
F.s ist ferner bekannt, Diamantkörner einzeln in einer Schablone festzuhalten und mit einer Wachsschicht
zu fixieren. Alsdann wird in den angrenzenden Raum ein Bindemittel-Werkstoff eingefüllt, der
sowohl die Diamantkörner verankert als auch die Verbindung zum Tragkörper herstellt. Hierbei lassen
sich die Diamantkörner nur mit relativ großem Abstand anordnen. Durch die Verwendung der Halteschablone
wird das Verfahren kompliziert.
Sodann ist es bekannt, Diamantpulver mit Metallteilchcn
zu mischen und dieses Gemisch durch starken Druck zu verfestigen. Auf diese Weise lassen sich aber
keine wohldefinierten Arbeitsflächen erzeugen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein besonders einfaches Verfahren zum Herstellen eines
Diamantformwerkzeuges, das auch eine komplizierte Profilierung besitzen darf, anzugeben mit der Maßgäbe,
daß die Diamantkörner in größtmöglicher Konzentration angeordnet sind und in Richtung ihrer
Hauptachse nach außen ragen.
Diese Aufgabe wird, ausgehend von dem eingangs beschriebenen Verfahren, erfindungsgemäß dadurch
ίο gelöst, daß in bekannter Weise der Hilfsträger mit
einer durchgehenden Haftschicht versehen wird und daß er nach dem Auftragen des Kotns im Überschuß
derart gekippt und/oder gedreht wird, daß die Körner lawinenartig umgeschüttet werden.
Durch das lawinenartige Umschütten der im Überschuß vorhandenen Diamantkörner ergibt sich überraschend,
daß die Diamantkörner orientiert, d. h. in der Richtung ihrer Hauptachsen, in die Haftschicht
eindringen, bis ihre Spitzen am Hilfsträger anliegen.
Die so orientierten Körner haben die größtmögliche Konzentration. Dieser Effekt beruht hauptsächlich
darauf, daß die Körner infolge der natürlichen Gleitbewegung beim Umschütten orientiert
werden, im Zusammenwirken mit dem Einfluß der restlichen Körnerschiittung auf die bereits haftenden
Körner.
Das Werkzeug hat eine hohe Schneidfähigkeit,
weil ein sehr großer Teil der arbeitenden Spitzen am Ende der Hauptachse liegt und daher hochwirksam
ist und weil diese Spitzen äußerst dicht nebeneinander liegen. Die Körner sind sehr fest verankert
und geben dem Werkzeug eine hohe Lebensdauer weil die Körner über einen großen Teil ihrer Länge
im Bindemittel eingebettet sind und sich wegen de; großen Konzentration gegenseitig abstützen. Da;
Verfahren erlaubt die Herstellung einer sehr genauei Werkzeugoberfläche, auch wenn diese ein korn
pliziertes Profil hat, d. h., die mit der Haftschicht versehene, zum Werkzeug negative Arbeitsfläche de
Hilfsträgers darf ein kompliziertes Profil aufweisen Bei alledem läßt sich das Verfahren leicht durch
führen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann di Haftschicht während des Kippens und/oder Drehen
des Hilfskörpers galvanisch gebildet werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nacl" stehend im Zusammenhang mit der Zeichnung nähe
erläutert. Es zeigt
F ι g. 1 einen Querschnitt durch ein Diamantforn
werkzeug, wie es erfindungsgemäß hergestellt werde soll,
F i g. 2 eine Ansicht auf einen Teil des Quei Schnitts der Fig. 1 in vergrößertem Maßstab,
F i g. 3 einen Teilschnitt durch einen Hilfsträgt. zur Herstellung einer Diamantformschleifscheibe,
F i g. 4 einen Schnitt durch den Hilfsträger nai Einbringen der aktiven Diamantkörnerschicht,
F i g. 5 einen Schnitt durch den Hilfsträger m der fertigen Diamantformschleifscheibe und
F i g. 6 einen Schnitt durch die Diamantforn schleifscheibe nach Beseitigung des Hilfsträgers.
Das Diamantformwerkzeug besteht aus eine Tragkörper 1, der durch Verankerungsfurchen 2 ai:
gerauht ist und über ein Bindemittel 3 eine akti Schicht 5 trägt. Diese Schicht besteht aus in gröl,
möglicher Konzentration angeordneten Diamai schleifkörnern 4, die mit ihren arbeitenden Spitz
4 α in einer die Werkzeugfläche bildenden, profilier- sam zu drehen beginnt, verbleibt in der Haftschicht
ten, gemeinsamen Arbeitsfläche liegen. Die Körner im Sinne der beschriebenen Gesetzmäßigkeit nur
sind im wesentlichen mit ihrer Hauptachse nach jene Schicht von Körnern, die in der Schüttung mit
außen gerichtet. Größenunterschiede η werden durch ihren künftigen Arbeitsspitzen 4 a die profilierte
unterschiedlich tiefe Einbettung ausgeglichen. 5 Innenwand 7 berühren, wobei die obersten Schichten
Zum Herstellen des Diamantformwerkzeuges wird der Schüttung in eine lawinenartige Verschiebung
mit Hilfe eines Formdrehmeißels auf einer Dreh- derart gelangen, daß die weiteren Abschnitte der
bank ein Hilfsträger 6 hergestellt, dessen profilierte Innenwand 7 in der dem Drehsinn entgegengesetzten
Innenwand 7 dem Negativ der gewünschten Werk- Richtung stets mit einer ausreichenden Menge an
zeugarbeitsfläche entspricht. Wegen des komplizier- io Körnern 4 versorgt sind, während die Anzahl der
ten Profils kann der Hilfsträger'auch als Matrizen- darüber lagernden Schichten in der Bewegungsrichform
bezeichnet werden. Ferner erhält der Hilfs- tung fortlaufend abnimmt, so daß die der eingeträger
eine Bohrung 8, damit später der Tragkörper 1 betteten Schicht nächstliegende Schicht, die auch
konzentrisch in den Hilfsträger 6 eingesetzt werden die Lage der einzelnen eingebetteten Körner mitkann.
Der Hilfsträger 6 kann beispielsweise aus 15 bestimmt hatte, ihre Lage als letzte in dem Augeneinem
Schmiedestück aus einer Aluminiumlegierung blick verläßt, in dem sie durch das Gewicht der
bestehen, die leicht bearbeitbar ist. Der Tragkörper 1 darüber lagernden Schichten nicht mehr belastet ist.
kann aus einem ähnlichen Material bestehen. Dies bedeutet, daß diese vorletzte Schicht bis zum
Nach dem Säubern, Entfetten und Trocknen der Zeitpunkt, wo sie ihre Lage als letzte verläßt, die
Innenwand 7 wird diese mittels eines Pinsels oder 20 Lage der anhaftenden Körner während der Dreh-Zerstäubers
mit einer Haftschicht versehen. Diese bewegung festhält. Wenn sie dann selbst ihre Lage
kann aus einem sehr dünnen Film (nur einige verläßt, was ungefähr nach einem Viertel bis einem
Mikron) eines dünnflüssigen, langsam trocknenden Drittel der Umdrehung des Hilfsträgers stattfindet,
Klebemittels niedriger Viskosität bestehen, z.B. kann sie die Lage der anhaftenden Körner4 nicht
einer 5%igen Wasserlösung von Gummiarabikum, 25 mehr beeinflussen, da jetzt das Gewicht der zu-
und ist in der Zeichnung nicht dargestellt. . sammenhängenden oder darüber lagernden Schichten
Dann wird der Hilfsträger 6 in eine vertikale Lage nicht mehr einwirkt; vielmehr bleibt nur noch das
gebracht. Nunmehr wird auf die Innenwand 7 eine verhältnismäßig geringe Gewicht einzelner Diamantbestimmte Menge sortierten Diamantpulvers mit körner 4 wirksam, das (mit Bezug auf die Kräfte,
einer Körnung (Siebgröße) geschüttet, die für das 30 mit welchen die Körner 4 in der Haftschicht ge-ZU
fertigende Schleifwerkzeug vorgeschrieben ist. halten werden) vernachlässigbar ist. Bei diesem Vor-Diese
Menge ist größer, als es für den Aufbau der gang ist darauf zu achten, daß die Drehgeschwindigaktiven
Schicht 5 notwendig ist. Falls für die Schicht keit der Form beim Einschütten von Körnern mittz.
B. 7 et benötigt werden, muß die eingeschüttete lerer Größe (120 bis 150 mesh) den Wert von
Menge etwa das Fünffache betragen. Der Hilfs- 35 1 U/20 bis 30 see nicht übersteigt,
träger 6 wird sodann um seine Achse einmal lang- Bei der Herstellung von nicht rotierenden Werksam
gedreht, und zwar in der Hand oder in einem zeugen wird analog vorgegangen. Zur lawinenartigen
beliebigen Ständer. Durch die überschüssige Menge Umschüttung der Diamantkörper und zur entsprean
Diamantkörnern wird gewährleistet, daß dabei chenden Befestigung in der Haftschicht muß hierbei
sämtliche profilierten Innenflächen, die mit der Haft- 40 der Hilfsträger in der Längsrichtung geneigt werden,
schicht versehen wurden, mit Diamantkörnern in Die angeführten Faktoren ermöglichen eine neue
Berührung kommen, wobei diejenigen Körner 4, die Anordnung der Diamantkörner 4 in der aktiven
der profilierten Innenwand 7 am nächsten sind, mit Schicht 5. Da die Diamantkörner 4 die profilierten
ihren Spitzen in die Haftschicht eindringen. Das Ge- Flächen des Hilfsträgers 6 ausschließlich mit ihren
wicht der überschüssigen Körnermenge bewirkt, daß 45 Schneidkanten (also nicht ihren Flächen) berühren,
diese Körner 4 durch die Haftschicht bis an die ist der wesentliche Teil eines jeden Korns 4 in der
Innenwand 7 hindurchdringen. Die Drehbewegung aktiven Schicht 5 mit Bindemittel 3 umhüllt, besowie
das Gewicht der überschüssigen Menge an sonders aber jener Kornteil, welcher die größte Ab-Diamantkörnern
bewirken, daß bei der gegenseitigen messung aufweist. Die Folge davon ist eine ideale
lawinenartigen Umschüttung der einzelnen Diamant- 50 kraftschlüssige Verankerung der Körner 4 in dem
schichten jedes Diamantkorn 4 der untersten Schicht Bindemittel. Die F i g. 2 und 5 zeigen, daß jener
durch die Haftschicht mit seiner natürlichen Arbeits- Teil des Korns 4, welcher die größten Abmessungen
spitze 4 a, die mit der Haftschicht bereits in Be- hat, von der Innenwand 7 aus nach dem Formrührung
gekommen ist, hindurchdringt. Die Lage inneren hin gerichtet ist. Die Tatsache, daß jedes
des Korns 4 in dem Augenblick, in dem es an der 55 Korn 4 in der aktiven Schicht 5 von dem Binde-Haftschicht
haftenbleibt, ist einerseits durch seine mittel kraftschlüssig umhüllt ist, bedeutet, daß die
Gestalt und andererseits durch die Lage aller übrigen Körner 4 auch bei großem spezifischem Druck,
benachbarten Körner 4 bestimmt. Das Korn stützt welchem das Werkzeug während der Arbeit ausgesich
nämlich vom, hinten, links und rechts auf die setzt ist, nicht herausgerissen werden, und dies auch
benachbarten Körner, durch welche es in der 60 bei langer Betriebszeit, wenn die Schneidkanten 4 a
Richtung der lawinenartigen Umschüttung und unter nicht mehr ganz scharf sind und der spezifische
dem Druck der darüber lagernden (oberen) Schichten Schnittdruck daher ansteigt. Das Werkzeug behält
lediglich mit jenem Teil durchdringen kann, welcher auch nach langer Benutzung sämtliche Körner (ihre
das engste Profil besitzt. Dies bedeutet, daß die be- Konzentration nimmt nicht ab), seine Schneidfähignachbarten
Körner das betrachtete Korn 4 daran 65 keit bleibt unverändert, und das Werkzeug widernindern,
mit jenem Teil zwischen ihnen durchzu- steht demzufolge erfolgreich allen unerwünschten
dringen, welcher ein größeres Profil aufweist. Wenn Formveränderungen, die sonst infolge fortschreitender
Hilfsträger 6 nach der Aufschüttung sich lang- der Abnutzung zustande kommen.
Bei einer anderen Ausführungsform wird der mit der notwendigen Menge von Diamantkörnern gefüllte
Hilfsträger 6 in einem galvanischen Bad so langsam gedreht, daß die Körner-Umschüttung erst
dann zustande kommt, wenn die Körner in der Schicht, die mit der profilierten Innenwand? des
Hilfsträgers 6 in Berührung ist, von dem sich auf dieser Innenwand bildenden galvanischen Überzug,
z. B. aus Nickel, festgehalten wurden. Beim Drehen wird dann die Verankerung der übrigen aktiven
Körner in der gleichen Weise herbeigeführt. Zuletzt wird auf die Nickelschicht galvanisch ein genügend
dickes Polster, z. B. aus Kupfer, aufgetragen, und zwar auf dem ganzen Innenumfang. Dieses Polster
kann dann später, z. B. mittels eines Lotes von niedrigem Schmelzpunkt, und zwar direkt im Hilfsträger
6, mit dem Tragkörper 1 verbunden werden. Die langsame Bildung der ersten Haftschicht auf
galvanischem Wege kann durch die Anwendung eines elektrisch leitenden Klebemittels als Haftschicht
ersetzt werden. Im galvanischen Bad wird dann lediglich das Metallbindemittel, bestehend aus
einer Nickelschicht und einem Kupfer-Polster, gebildet.
Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen eines profilierten Diamantformwerkzeuges mit einem Tragkörper
und einer mittels Metallbindemittel daran befestigten Schicht Diamantkörner, deren arbeitende
Spitzen in einer gemeinsamen Arbeitsfläche liegen, wobei im Überschuß aufgetragenes
Diamantkorn mittels einer Haftschicht an einem Hilfsträger befestigt, der Überschuß entfernt und
das Korn durch das Metallbindemittel gebunden und in eine Schicht eingebettet wird, die größer
als die Diamantkörner ist, worauf der Hilfsträger entfernt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß in bekannter Weise der Hilfsträger (6) mit einer durchgehenden Haftschicht versehen wird und daß er nach dem Auftragen
des Korns im Überschuß derart gekippt und/oder gedreht wird, daß die Körner lawinenartig umgeschüttet
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftschicht während des
Kippens und/oder Drehens des Hilfskörpers galvanisch gebildet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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