DE1496777A1 - Verfahren zur Herstellung von schweranlaufenden Silberueberzuegen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von schweranlaufenden Silberueberzuegen

Info

Publication number
DE1496777A1
DE1496777A1 DE19651496777 DE1496777A DE1496777A1 DE 1496777 A1 DE1496777 A1 DE 1496777A1 DE 19651496777 DE19651496777 DE 19651496777 DE 1496777 A DE1496777 A DE 1496777A DE 1496777 A1 DE1496777 A1 DE 1496777A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
silver
production
coatings
alloys
silver coatings
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE19651496777
Other languages
English (en)
Inventor
Raub Dr Ernst
Loebich Dr Otto
Wilhelm Pfeiffer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Evonik Operations GmbH
Original Assignee
Degussa GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Degussa GmbH filed Critical Degussa GmbH
Publication of DE1496777A1 publication Critical patent/DE1496777A1/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25DPROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
    • C25D3/00Electroplating: Baths therefor
    • C25D3/02Electroplating: Baths therefor from solutions
    • C25D3/56Electroplating: Baths therefor from solutions of alloys
    • C25D3/64Electroplating: Baths therefor from solutions of alloys containing more than 50% by weight of silver

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Electrochemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Electroplating And Plating Baths Therefor (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von schweranlaufenden Silberüberzügen, Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von , schweranlaufenden, die charakteristische Silberfarbe aufweisenden Silberüberzügen alt vorzugsweise 30 - 65 Gew.-% Quecksilber durch Abscheidung dieser Überzüge aus cyanfreien Silberbädern, die entsprechende Mengen Quecksilber in Form von wasserlöslichen Komplexverbindungen enthalten.
  • Es ist bekannt, dass Gegenstände aus Silber anlaufen, wenn sie sich längere Zeit bei Raumtemperatur in gewöhnlicher Atmosphäre befinden. Dabei entstehen gelbbraun, purpurrot, blau oder sogar dunkelgrau gefärbte Schichten auf der Silberoberfläche, die häufig unregelmässig verteilt sind und wechselnde Schichtdicken besitzen, so dass. solche Gegenstände oft fleckig gefärbt erscheinen. Der Vorgang, der dem Anlaufen zugrunde liegt, ist die Bildung von Silbersulfid aus dem Metall der Oberfläche und den gasförmigen Schwefelverbindungen (z.B. HZS oder Mereaptane), die normalerweise in mehr oder weniger grossen Mengen in der Luft enthalten sind.
  • Solche Anlaufschichten bilden sich sowohl auf versilberten Gegen- ständen als auch auf massiven Silbergegenständen, ganz gleich, ob es sich um Reinsilber oder um die gebräuchlichen Silberlegierungen handelt. Ag-Cu-Legierungen zum Beispiel enthalten in der Anlauf- schicht statt Silbersulfid überwiegend Kupfersulfid, wodurch die-Verfärbung mindestens ebenso stark ist wie diejenige, die bei der Entstehung von Anlaufschichten auf Reinsilber beobachtet wird, und die Anlaufgeschwindigkeit sogar noch grösser ist als bei Rein-Silber. Gegenstände aus dem gebräuchlichen 835-Silber (16,5% Cu)@ werden daher oft elektrolytisch versilbert, da sie dann langsamer an. laufen. Es ist daher seit langem immer wieder versucht worden, nicht- oder schweranlaufende Silberlegierungen zu finden. Das ist z.B. da- durch möglich, dass man grössere Mengen an sonstigen Edelmetallen zulegiert, z.B. 250--qVY'Pd. Diese Ag-Pd-Legierungen laufen an der Luft zwar nicht mehr an, sind aber wesentlich teurer als Rein- Silber und haben auch die charakteristische Silberfarbe verloren, so dass sie sich in .der Praxis nicht durchsetzen konnten. Grundsätzlich das Gleiche gilt auch für die bereits im Schrifttum vorgeschlagenen kupferfreien Legierungen des Silbers mit wesentlichen Zusätzen an Unedelmetallen wie Mg, Zn, Cd, A1, In, TI, Sn und Sb, die ebenfalls nicht die charakteriätische Silberfarbe zeigen.. und daher keinen Eingang in die Silberwaren-Industrie gefunden haben. Ebenso hat man auch versucht, die elektrolytischen Reinsilberüberzüge durch solche aus Silberlegierungen zu ersetzen, wobei es aber schwierig ist, diese Überzüge mit definierter Zusammensetzung in technischem Umfang abzuscheiden. Jedoch auch ihnen haftet der Mangel an, dass sie entweder nicht die charakteristische Farbe des-reinen Silbers.zeigen oder nicht hinreichend anlaufbeständig sind.
  • Es ist weiterhin bekannt, schweranlaufende legierte Silberober- flächen dadurch herzustellen, dass man auf einen aus Silber oder einer Ag-Cu-Legierung bestehenden, fertig bearbeiteten Gegenstand eine geeignete Unedelmetallschicht, z.B. Sn oder In,'elektrolytisch oder auf andere Weise aufbringt und diese Auflageschicht durch Temperaturbehandlung in die silberhaltige Unterlage eindiffundieren lässt. Dabei geht aber der Glanz und das schöne Aussehen des Gegenstandes verloren und die Zusammensetzung der Oberßläche, ins"-besondere der Silbergehalt,ist unbestimmt, so dass sich: auch dieses Verfahren in der Praxis nicht durchsetzen konnte.
  • Schliesslich hat man vorgeschlagen, Silberoberflächen durch Auf- bringen von dünnen Filmen aus Platinmetallen, insbesondere Rh, aus Oxyden und Hydroxyden verschiedener Unedelmetalle, aus adsorptiv gebundenen hydrophoben organischen Stoffen und durch relativ dicke Lackschichten gegen das An4aufen zu schützen. Einige dieser Ver- fahren werden technisch angewandt und geben einen temporären Schutz, falls sich die mechanische Beanspruchung des Gegenstandes in Grenzen hält; für stark beanspruchte Gegenstände sind diese Ver- fahren nur bedingt brauchbar. Ausserdem wird auch hier der Silber- glanz stark beeinträchtigt.
  • Obwohl schon seit längerer Zeit bekannt ist (vgl. E. Raub, "Die Edelmetalle und ihre Legierungen", Springer-Verlag 1]40, Seite 140), dass quecksilberreiche Silberamalgame gegenüber atmosphärischen Schwefelverbindungen beständig sind, haben diese Legierungen keinen Eingang in die Silberwaren-Industrie gefunden, da bisher kein für die praktische Verwertung geeignetes Verfahren bekannt war, solche Legierungen herzustellen, die neben einer Anlaufbeständigkeit auch noch die charakteristische, glänzende Silberfarbe besaßen.
  • Zwar war es bekannt, Silbergegenstände Quecksilberdämpfen auszusetzen dadurch wurde die Oberfläche des Silbers aber mattgrau und infolge Diffusion des Quecksilbers in das Innere des Silbergegenstandes ließ die Schutzwirkung bald nach. .
  • Silber vermag bis zu 60% H6 im.(-Mischkristall aufzunehmen, bei höheren lIg-Gehalten tritt noch zusätzlich eine intermetallisehe Phase auf, das sogenannte Ag.IIg mit etwa 65. Gew.-;ö Iig, das im kubisch raumzentrierten Gitter kristallisiert. Obwohl bekannt war, dass solche Legierungen.anlaufbeständig gegenüber Schwefelver- bindungen sind, fanden sie keinen Eingang in die Silberwaren-Industrie, da daraus hergestellte Silbergegenstände nicht punzier:. fähig sind. Auch mag hierfür die Umständlichkeit der bekannten Her- stellungsverfahren eine Rolie gespielt haben.
  • Es wurde nun aber gefunden, dass sich solche Silber-Quecksilber-Legierungen als schweranlaufende Überzüge sehr leicht elektrolytisch auf metallischen Unterlagen abscheiden lassen, wenn man cyanfreie Silberbäder verwendet, die entsprechende Mengen an Hg in Form einer wasserlöslichen Komplexverbindung enthalten. Vor allem Überzüge-mit 30 - 659 Hg sind besonders sotiwaranlaufend und zeigen gleichzeitig die charakteristische Farbe des reinen Silbers. Als Unterlagenetalle können sowohl Silber als auch Umedelmetalle, wie beispielsweise Kupfer und Nickel, verwendet werden.
  • Aus den bekannten cyanidhaltigen Silberbädern können solche queck- silberhaltigen Silberüberzüge nicht hergestellt werden, da bekannt-. lieh solche Bäder unbrauchbar werden, wenn unabsichtlich Rg-Verbindungen in den Elektrolyten eingeschleppt werden, wie es z.B. nach einer.sogenannten Quiokbeize geschehen kann.
  • Als besonders vorteilhaft haben sich Bäder herausgestellt, die 25 - 75 g/1 AgN03, 25 - 100 ml/1,_Äthylendiaminhydrat, 1 - 100 g/1 NaN03 und 10 - 50 g/1 Hg in Form einer Äthylendiamin-Kompleaverbindung enthalten. Dazu kann nooh,ein Glanzmittel, wie beispiels- weise Äthylendiamintetraessigeäure (ÄDTE), zugesetzt werden. Beispiel Aus einem Bad der folgenden Zusammensetzung:
    20 g/1 Ag als AgN03
    14 g/1 Hg als Hg (N03)2
    50 g/1, NaN03- .
    80 o1/1 Äthylendiaminhydrat
    30 g/1 'Äthylendiamintetraessigsäure (ÄDTE)
    PH = 9,5
    wurde ein Cu-Gegenstand bei einer Stromdichte von 2 A/dm2 und einer Radtemperatur von 200C in 30 Minuten mit einer 6 /u starken seidenglänzenden'Silberquecksilberschicht überzogen, die 429 Hg enthält. Der Überzug zeigte die charakteristische Farbe des Feinsilbers und erwies sich als besonders anlaufbeständig. Neben nitrathaltigen Bädern lassen sich auch schon in der Literatur beschriebene Elektrolyte verwenden, die andere Anionen enthalten, beispielsweise Jodide, ühlaride, Rhodanide oder Lactate.
  • Aus allen diesen Bädern erhält man stets anlauf- und korrosions- beständige Silber-Quecksilberüberzüge, die sich in ihrer Farbe vom Feinsilber praktisoh nicht unterscheiden und vorzugsweise in der Silberwaren-Industrie angewendet werden können.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Herstellung von schweranlaufenden, quecksilberhaltigen Silberüberzügen, die die charakteristische Farbe des Feinsilbers auiweipen, dadurch gekennzeichnet, dann sie aus oyanidireien, Quecksilber in Form von wasserlöslichen Komplexverbindungen enthaltenden Silberbädern elektrolytisch abge- schieden werden. 2. Verfahren zur Herstellung von Silberüberzügen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass diese Bäder im alkalisoben Be- reich, insbesondere zwischen pII = 8 und 12, betrieben werden. 3. Verfahren zur Herstellung von Silberüberzügen nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass als KompleXbildner Äthylen- diamin verwendet wird. 4. Verfahren zur Herstellung von Silberüberzügen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass dem Bad zusätzlich ein Glanzmittel zugesetzt wird. 5. Verfahren zur Herstellung von Silberüberzügen nach Anspruch I- bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass diese Überzüge 30 - 65% Hg, vorzugsweise 40 - 60% Hg,-enthalten. 6. Verwendung von nach Anspruch 1 bis 5 hergestellten Überzügen in der Silberwaren-Industiie.
DE19651496777 1965-09-03 1965-09-03 Verfahren zur Herstellung von schweranlaufenden Silberueberzuegen Pending DE1496777A1 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED0048120 1965-09-03

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1496777A1 true DE1496777A1 (de) 1969-04-10

Family

ID=7050919

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19651496777 Pending DE1496777A1 (de) 1965-09-03 1965-09-03 Verfahren zur Herstellung von schweranlaufenden Silberueberzuegen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1496777A1 (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69821920T2 (de) Pulvermischung zum thermischen diffusionsbeschichten
DE1233693B (de) Verfahren zur stromlosen Abscheidung von festhaftenden Zinnueberzuegen auf Aluminium
DE1216647B (de) Bad zum galvanischen Abscheiden eines ferromagnetischen UEberzugs
AT514818B1 (de) Abscheidung von Cu, Sn, Zn-Beschichtungen auf metallischen Substraten
DE1533342B1 (de) Verfahren zur Herstellung oxydationsbestaendiger Kupferlegierungen
DE670403C (de) Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von im wesentlichen aus Zinn bestehenden UEberzuegen
CH615228A5 (de)
DE1222348B (de) Galvanisches Gold- oder Goldlegierungsbad
DE2908203C2 (de) Gold-Silber-Legierungen mit guter Anlaufbeständigkeit für die Zahntechnik
DE2019790A1 (de) Nichtanlaufende Legierung
DD297668A5 (de) Galvanisches goldlegierungsbad
DE2509476B2 (de) Harte, kupferfreie Dental-Goldlegierungen
AT514427B1 (de) Elektrolytbad sowie damit erhältliche Objekte bzw. Artikel
DE3001591C2 (de) Verwendung einer Goldlegierung
EP3135781A1 (de) Edelmetall-schmucklegierung
AT516876B1 (de) Abscheidung von dekorativen Palladium-Eisen-Legierungsbeschichtungen auf metallischen Substanzen
DE1496777A1 (de) Verfahren zur Herstellung von schweranlaufenden Silberueberzuegen
DE2914880A1 (de) Verfahren zur elektrolytischen abscheidung von silber- und silberlegierungsschichten
DE2350394C3 (de) Verfahren zur Verbesserung der Anlaufbeständigkeit von Silbergegenständen
DE1040339B (de) Elektrolyt zur Erzeugung von glaenzenden Legierungsueberzuegen
DE10139953A1 (de) Werkstoff für ein Metallband
DE2333096B2 (de) Galvanisch aufgebrachter mehrschichtiger Metallüberzug und Verfahren zu seiner Herstellung
DE2122455C3 (de) Wäßrige Lösung für die stromlose Ablagerung einer Nickel-Kupfer-Phosphor-Legierung mit höchstens 25 Gew.% Kupfer
AT313979B (de) Überzug für die Widerstandsschweißung des Gehäuses von Halbleiterbauelementen
DE2330619C3 (de) 16.09.72 Japan 47-94826 Wäßriges galvanisches Bad und Verfahren zum Abscheiden von Silberlegierungen